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This is Michael

Michael Robertson, der seine Web 1.0-Bude Mp3.com 2001 noch für schmale 372 Mio. US-Dollar an Vivendi Universal verkaufen konnte, macht jetzt in Web 2.0. Mehr noch: er will den Microsofts und den Adobes dieser Welt mächtig ans Bein pinkeln:

My plan is to replace bloated, expensive PC software with a system that dynamically loads software to your computer when you need it and at no cost.
[…]
First and foremost, we’re blowing up the economic model that companies like Microsoft and Adobe have built their empires around – selling packaged software for big dollar amounts.

Gemeinsam mit einem gewissen Hisham, der wohl in Deutschland lebt, hat er still und heimlich ein Unternehmen an den Start gebracht, dass, glaubt man Robertsons Blog, von nun an jeden Mittwoch neue Web-basierte Software veröffentlichen wird. Das kostenlose Ajaxwrite sei da nur der Anfang.

Ajaxwrite ist nichts weniger als ein Word-kompatibler Online-Texteditor – geschrieben in Ajax. Mit einem richtigen Browser lassen sich so Word-kompatible Dokumente erstellen und bearbeiten. Gut, ich würde dem System (noch) nicht eine Seminar- oder Diplomarbeit anvertrauen. Vielleicht auch nicht Dokumente mit vertraulichem Inhalt – denn darüber, was mit den hochgeladenen Dateien serverseitig passiert, schweigt sich das F.A.Q. aus.

Dennoch: das Potential solcher Software ist tatsächlich nicht zu unterschätzen. Ich bin gespannt, was Robertson uns nächsten Mittwoch präsentiert. Ich tippe auf eine Tabellenkalkulation.

10 Kommentare

  1. 01
  2. 02

    ja klar, es gibt ja auch schon wrtitely. gehört jetzt zu google. nein, worauf ich hinaus will ist: das web 2.0-ding wird grösser und man investiert eine menge geld.

  3. 03
    pascal

    und soo gigantisch ist es jetzt nicht: eine XUL-Anwendung (von Ajax sehe ich nichts), die hauptsächlich das Mozilla-eigene Editier-Dings verwendet… also bleibt an eigener Anstrengung noch, DOC… nach HTML zu konvertieren was andere Tools besser können. Und „We are investigating extending ajaxWrite to other browsers such as Internet Explorer.“ glaube ich ihnen nicht, das wäre nämlich wirklich kompliziert da IE nichts mit XUL vergleichbares beherrscht (gut, in Vista dann XAML…)

  4. 04

    Naja – das einzige was ich bei dem „Europa“-Link sehe ist
    „Error 404: Not Found“

    :D ^^

  5. 05
    dennis

    und nun geht da schon gar nichts mehr….

  6. 06

    http://www.thinkfree.com/
    is einiges besser, findich… und och für umme

  7. 07
    Platzhalter

    Och nö, nicht Michael Robertson, bidde. Der Kaugummiautomaten-Michael Moore des Internets…

  8. 08
    Schorsch

    ehrlich – ich weiss nicht wofür das gut sein soll.

    is nen nettes gadget – aber wenn ich online nicht exakt dieselben funktionen habe wie beim offline office, muss ich

    a) meine mitarbeiter umgewöhnen
    b) wiegt dies nicht den Echtzeitvorteil auf – das wäre für mcih das einzige Argument, ich habe ein Dokument, an dem mehrere Mitarbeiter arbeiten, aber immer nur jeweils einer, und wenn er abspeichert haben alle in „Echtzeit“ gleich das aktuellste Dokument. Dafür gibts aber doch schon groupware …

    also, wo ist der businesscase ?

    Der Preis kanns nicht sein, dafür gibt openoffice, etc …

  9. 09

    Naja, mal schauen – Lindows war ja auch nicht so der große Erfolg. Und die 372 Millionen – mp3.com war eine goßartige Idee (nicht allein seine, übrigens), und wenn da nicht so viele Managementfehler gemacht worden wären, wäre die Musik nicht gelöscht worden, die Domain nicht bei C|net und die Technologie nicht bei Vivendi Universal.

  10. 10

    Verkaufen durfte ist ein bisschen zu euphemistisch ausgedrückt. Der Verkauf war eher eine feindliche Übernahme mit Pistole am Kopf: Universal hatte MP3.com verklagt und sich partout nicht auf einen Vergleich geeinigt. Und die 372 Millionen hat Robertson natürlich auch nicht in die eigene Tasche stecken dürfen, denn seine „Web-1.0-Bude“ war ein börsengehandeltes Unternehmen. Aber das nur am Rande.