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Podcast vom 26.5.2006

Noch einmal: Die GEMA. Und trotzdem mit Musikrätsel.

MP3, 16:27, 7,5 MB

38 Kommentare

  1. 01
    Good Simon

    Ja, bitte Musiksendung. Johnny!

  2. 02
    panzi

    Das ist das was ich die ganze Zeit sage! Also das ich mir meine eigene Musik zum Podcast anhöre!
    Beim Spreeblick Podcast gefällt mir die gespielte Musik zwar zufällig eh, aber bei anderen Podcasts ist oft eine extrem nervige Musik im Hintergrund. Also für mich persönlich nervig, anderen gefällt sie womöglich. Und das ist schade, da mir diese Podcast ansonsten vom Inhalt echt gut gefallen (z.B. Chaosradio Expreass und anderes von Tim Pritlove).
    Hab das Thema „keine Musik im Hintergrund bei Podcasts, die mach ich mir selbst“ auch schon angesprochen, wurde aber nicht erhört. Und 2 Versionen, eine mit und eine ohne Hintergrundmusik ist wohl für einen kleinen Podcast zu viel arbeit, ist ja verständlich.
    In Talk-Radio gibts ja auch keine Hintergrundmusik. Hab ich jedenfalls auf Ö1 oder so noch nie gehört.

  3. 03

    Haste da „fais-moi mal Johnny“ von Boris Vian in den Jingle am Anfang eingebaut? Ich merk das jetzt erst…

  4. 04
    friz

    Gema Bier trinken!

  5. 05

    Sehr schöner Beitrag. Allerdings bin ich bei der Aussage mit der GVL doch etwas unsicher, ob diese für Podcasts tatsächlich einen Tarif anbieten müssten. Ich würde dies fast verneinen, denn ob ein Podcast eine öffentliche Aufführung ist? Dies würde es einer Radiostation gleichsetzen. Ich glaube vielmehr, dass hier tatsächlich nur die Vervielfältigung durch die GEMA abgegolten werden müsste.

  6. 06
    geruehrt

    johnny, zum thema musiksendung: klares go for it!. zu deinen radiozeiten war mir der dienstag abend heilig. durch die rundfunkgage, war allerdings auch eine gewisse unabhaengigkeit gegeben…

    ich lass‘ mich ueberraschen und wuensche mir 2x90min/monat und ehrliche kaufempfehlungen. verguetet wird mit entsprechend mehr google-ad-klicks.

    was ist aus der aktion 1 euro fuer jeden, im podcast angespielten, song geworden? ist das glas schon voll?

  7. 07
    geruehrt

    wie kann auf das tun und lassen von GEMA und GVL einfluss genommen werden?

  8. 08
    Birdy

    Tja, daß Problem der Gema ist ja noch viel komplexer. Im Detail geht das so.
    Ich habe einen Song seit einem Jahr bei einem Öffrechtsender laufen.
    Jeden Tag einmal. Der liebe Redakteur hat vergessen diesen Song in die Sendeliste einzutragen. Jetzt schaut man nach einem Jahr auf seine Abrechnung und?… da is ja gar nix…Mmmmm… denkt man da, is ja komisch. Ruft man bei der Gema an, sacht die: Ja was soll´n wir denn machen, wir können ja nur verteilen was die Sender uns sagen. Ergo: Den Sendern sind diese lästigen Listen Banane, weil die sowieso eine Gema-Abo-Pauschale ( je nach Reichweite ) zahlen.
    Der Gema is das Banane, weil sie das Abogeld sowieso bekommt. Heißt, wenn man sich nicht permanent um die Sendeliste kümmert oder vorm Radio sitzt und mitschreibt, wann man gelaufen ist, um die dann der Gema zu schicken, damit die dann absurderweise den Sender abmahnt, bekommt man gar nichts.
    Konnte mir jemand folgen, ich kann mir da selber manchmal nicht folgen.
    Also sinnvollerweise wäre doch eine Podcastpauschale nur, wenn die Podcaster auch eine Sendeliste der Titel schreiben. Da fragt man sich, wer soll das denn noch machen. Nur, ohne Sendeliste wandert diese Pauschale in die Blackbox und Menschen wie Ralph Siegel freuen sich darüber ganz ganz dolle.
    Aber keine Bange, solange die Gema noch nicht einmal in der Lage ist von den öffentlich rechtlichen Sendern korrekte Sendelisten einzufordern, kann man als Podcaster ruhig seine Plattensammlung abspielen, da wird weiter geschlafen.

  9. 09

    @ geruehrt: Jedes GEMA-Mitglied kann die Versammlungen besuchen und ganz sicher gibt es auch Möglichkeiten für andere Interessierte.

    @Birdy: Naja… wenn der Sender die Listen nicht führt, hat man halt ein Problem, wie soll denn die GEMA das kontrollieren? Die können ja nicht jeden Sender hören und ebenfalls mitschreiben. Das wird aber eher die Ausnahme sein: Da die Musik in fast allen größeren Sendern inzwischen von der Festplatte und nach klaren Playlists gespielt wird, sollten auch die Listen vollständig und korrekt sein.

  10. 10
    friz

    Gema lieber was trinken

  11. 11

    Falk, man braucht auf alle Fälle die Zustimmung der GVL oder der betreffenden Rechteinhaber. Wir hatten das schonmal hier, lies das mal, da sind noch ausführlichere Infos drin.

  12. 12
    Birdy

    Hallo Johnny,

    Nee, kann die Gema wirklich nicht. Die kümmern sich ja in dem Fall jetzt auch drum. Denn, Musiken die unter Wortbeiträgen gespielt werden, werden eben nicht nach klaren Playlists geführt, auch und gerade nicht bei großen Sendern. Also ich kenn schon drei ;)
    Und die Gema fragt nicht nach, ob in den freien Minuten zwischen den Gibson Brothers und Theo Lingen nicht doch vielleicht noch Musik unterm zweiminütigen Beitrag war.
    Vielleicht wäre mal eine Restrukturierung des Listensysthems von nöten.
    Aber da hätten die Verlage dann wohl bald viel weniger zu tun.

  13. 13

    Hmm, Johnny ich weiss nicht. Das die GVL oftmals keine vernünftigen Tarife anbieten möchte, damit hab ich ja auch meine eigenen (leidvollen) Erfahrungen gemacht (ich sag nur Webcasting und stundenlange Telefonate mit diversen Anwälten und Medienrechtsprofessoren).

    Aber ob man streng genommen bei einem Podcast von einem „interaktiven Radio“ sprechen kann? Dann müsste man tatsächlich dieses Angebot denen von Radios gleichstellen und das wird die GVL nicht tun (okay – never say never). Was anderes wäre beispielsweise ein Player auf deiner Seite, wo man sich aus einem bestimmten Reportaire ein Programm zusammenstellen kann.

    Ich glaube das dürfte eine der Hürden sein, die die Podcaster gemeinsam mit einem (starken!) Interessenverband schnellstens klären müssten. Ansonsten ist da auf Jahre hinaus kein Land in Sicht. Btw. find ich das Thema extrem spannend, vor allem, da ich das alles schonmal mitmachen durfte und täglich darauf warte, das einem der Interessenverbände wieder etwas neues einfällt, das große Ding „Internet“ nach Möglichkeit zu unterbinden.

  14. 14

    Mein letzter comment von heute wurde dann wohl dann vom spam-Filter aufgefressen. Habt Ihr da ’nen update aufgespielt?

  15. 15

    Nee, du musst immer ein wenig warten. Manchmal sind es komische Worte, die das Hägenbleiben verursachen, wenn ich online bin, geht das aber schnell.

  16. 16

    Falk, die Amis starten gerade ein Portal, auf dem Labels, ob groß oder klein, Songs für Podcaster freigeben können. Gute Promotion für die Labels, Inhalte für die Podcaster. So geht’s auch.

  17. 17

    Johnny, wirst lachen – das Portal kenn ich mittlerweile in und auswendig :) Etwas ähnliches ist ja hier in Deutschland im Ansatz verreckt. Ich setz derzeit viel auf die Aktivitäten der Indies im Verband der VUT. Da geht noch einiges.

  18. 18

    Erstmal nochmal Danke für den GEMA Erklärbär. Sehr schön. Hab‘ ich dann auch gleich bei mir in der Bloghütte weiterempfohlen. Schmunzeln musste ich auch ein wenig. Die Geschichte mit den kleinen Bands, die sich durch Großväterchen GEMA ein erkleckliches Zubrot verdienen können. Fairerweise sollte man dazu sagen, das du dein Licht hier charmant unter den Scheffel gestellt hast. Plan B haben sicher fleißig getourt und auch nicht ganz, ganz wenig verkauft. Sonst würde der GEMA Ertrag sicher eher wie in meiner besten GEMA Zeit aussehen: minus der GEMA Beiträge ein plus von 75 Euro für ein Jahr. Und das bei einer Band die auch mal bei Benjamin im Verlag war.

    Was die Frage „Musik im Podcast“ angeht: ich würde mir kompetent moderierte Musikpodcasts wünschen. Schwerpunkt Wortbeitrag mit angespielten Musiktiteln. Das ganze mit einem bezahlbaren Tarif gegenüber der GEMA. Das ein gerechterer Verteilungsschlüssel seitens der GEMA längst fällig ist, ebenso wie ein vernünftiges Tarifangebot der GEMA, auch gegenüber ihren eigenen Mitgliedern, ist keine Frage. Ich fürchte jedoch das wir lange warten müssen, bis der Dornröschenschlaf im Münchner Glaspalast beendet wird.

  19. 19

    Ach! In welcher Band hast du denn gespielt?

    Wir sind viel getourt, das stimmt, ca. 4 Monate im Jahr. Und die Plattenverkäufe waren von heute aus gesehen gigantisch, damals im unteren Durchschnitt (ca. 20.000 bis 30.000 pro Album, sowohl Fury als auch Boa haben mindestens das doppelte verkauft). Aber ich kenne Bands, die kaum Platten verkaufen, jedoch viel unterwegs sind, die von der GEMA nie weggehen würden.

    Was Teil des Problems ist: Wenn sich die Mitglieder mehr einmischen würden, käme auch mehr Bewegung ins Spiel. Die Musiker sind oft konservativer als viele andere Beteiligte, ist mein Eindruck.

  20. 20

    Ich war einmal beim Benjamin ganz tief hinten in der Schublade, mit den Honx. Dürfte dir wahrscheinlich kein Begriff sein. Waren Hamburger Lokalhelden mit großer Ramones Affinität. Dann auf der letzten Scheibe von Cliff Barnes & the Fear of Winning. CBATFOW dürfte auch ungefähr zur Plan B Zeit bei Benjamin gewesen sein. Ich bin allerdings erst zur Reunion 2000 zur Band gestoßen.

  21. 21

    Hier gibt es Vodcats und Podcasts über rechtliche Bedingungen für Podcasting.

    Gruss
    Ein Podcaster aus Freiburg

  22. 22
  23. 23

    Na klar kann ich mich an Honx erinner. Und an Cliff Barnes natürlich sowieso.

  24. 24
    udo

    Spiel Mucke, Johnny! Dazu noch einige Geschichten und Hintergrundinfos zum Song, Sänger oder der Band. Großartige Idee!

  25. 25

    (Dumme?) Frage an die GEMA-Wissenden: ein Musiker verliert mit Eintritt in die GEMA sämtliche Vertriebsrecht an ihren Songs? Er kann nicht einem Podcaster sagen: „Du darfst meine Songs spielen, ohne was an die GEMA zu zahlen?“. So habe ich das jetzt verstanden, klingt aber IMO sehr seltsam.

  26. 26

    Die GEMA Website gibt darüber Auskunft:

    „Als GEMA-Mitglied haben Sie durch den Abschluss des Berechtigungsvertrages die Urheberrechte an die GEMA zur Wahrung übertragen und sie mit dem Inkasso der Aufführungs- und Vervielfältigungsrechte beauftragt. Im Sinne des Kollektivinkassos ist es nicht möglich, einzelne Werke / Komponisten von der Lizenzierung auszuschließen.“

  27. 27

    … was im übrigen auch bedeuted, das ich als Urheber meine eigene Komposition nicht so mir-nichts-dir-nichts in einem Podcast anbieten darf ohne an die GEMA Lizensgebühr zu latzen. Und nochmal ein paar Taler on top wenn ich für meine Komposition werbe und z.B. die entsprechende CD über meine Seite zur Bestellung anbiete. Kollektivinkasso ist das Zauberwort der GEMA.

  28. 28
    Prospero

    @27: Boogie, ich warte immer noch darauf, dass die Aussage von Herrn Pappi auf dem Panel verifiziert wird nachdem der Künstler sehr wohl bestimmen kann, dass z.B. die CD-Rechte die GEMA wahrnimmt, die Online-Rechte aber er selbst. Ich vermute, ich kann da sehr, sehr, sehr lange warten…
    Ad Astra

  29. 29

    Ich warte mit dir.

  30. 30

    Danke für die Info. Was ist eigentlich wenn ein Künstler seine eigene Musik auf seiner eigenen Party spielen will? Die muss er dann vermutlich bezahlen? Was für ein völlig bescheuertes System.
    Interessant für Podcaster ist auch die „GEMA-Vermutung“, Demnach müsste ja jegliche Musik (auch „Podsafe“-Musik) vorher an die GEMA gemeldet werden. Ich hatte früher eine neutrale Einstellung zu dieser Organisation. Ich muss das wohl überdenken.

  31. 31

    1998 oder 1999 gab es eine Vertragserweiterung für GEMA-Mitglieder, in der es um die Ausweitung der Rechteübertragung auf digitale Medien ging, denn diese waren in den bisherigen Verträgen nicht berücksichtigt. Die Mitglieder wurden gebeten, aber nicht gezwungen, diese Erweiterung zu unterschreiben. Ich hab’s damals nicht unterzeichnet, ich finde mal raus, was das bedeutet.

    Einmal GEMA, immer GEMA, außer man tritt aus und verliert damit auch evtl. Auszahlungen für alte Songs.

  32. 32

    Letzteres empfinde ich persönlich als ziemliche Knebeltaktik. Naja, wäre ja auch blauäugig anzunehmen das es der GEMA um das (Kunst)werk geht. Sie ist ein Inkassoverein für den, ich sag’s jetzt mal überspitzt, entrechteten Urheber. Ich nehme mal an, das wenn man sich zum Austritt aus der GEMA entschließt, die alten Songs nicht nur nicht mehr seitens der GEMA an den Urheber vergütet werden, sondern auch die GEMA weiter fleißig für eben diese Songs weiter kassiert. Das dann ab in den großen Topf und Ausschüttung an Grönemeyer & Co. Togal, hat ja erstmal auch nichts mit der Podcast Geschichte zu tun.

    Ich hab‘ bei mir mal in den GEMA Unterlagen gesucht und konnte nichts finden. Allerdings muss das nichts heißen, weil hier einiges an Papier durch Kellerüberschwemmung und Einbruch den Bach runterging.

  33. 33
    Ick wa

    „Scheiß Gema, die sollen weggehen.“
    Jonny. Du bist echt ein leidenschaftlicher GEMA-Verfechter.
    Das ist ein Scheiß-Zentraler Verein ohne (!!!) Daseinsberechtigung.
    Ein verstaubtes Postamt. Eine Geheimpolizei im Dienste der Plattenindustrie. Ekelhaft. WEG MIT DER GEMA!!
    Ickwa

  34. 34

    Naja… mal GEMA ins Sreeblick-Suchfeld eintragen und erstmal alles lesen…? „GEMA-Verfechter“ halte ich daher nämlich für leicht übertrieben. Aber ich weiß, warum es die GEMA gibt, und das unterscheidet uns vielleicht. :)

  35. 35
    Jens

    Hallo Johnny,

    danke für diese Folge. Ich hoffe, das hören sich möglichst viele an. Dieses undifferenzierte GEMA-Bashing in diversen Foren und diese Forderung, dass alles umsonst sein muss, geht mir nämlich ziemlich auf den Senkel.

    Bleibt nur zu sagen: Am liebsten die GEMA mit ihren verkrusteten Strukturen komplett dicht machen und eine neue Verwertungsgesellschaft gründen, die nach den Anforderungen der neuen Zeit arbeitet, zum Wohle der Urheber. Naja, ist ’ne Utopie. Schön wäre auch ein Konkurrenzunternehmen, das würde diesen Sesselfurzern nämlich Dampf unterm Hintern machen, realistische Gebührenmodelle zu entwickeln, weil ihnen sonst die Mitglieder abhauen.

    P.S.: Kindergeburtstage sind ja in der Regel keine öffentlichen Veranstaltungen, ebenso wie Hochzeiten o.ä. Daher ist da GEMA kein Thema.