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300! Aber auch 24.

spartaner.jpg

Nicht nur der hochgeschätzte Felix Schwenzel gerät angesichts von 300 in Wut, Kritiker in aller Welt schreien ihren Zorn hinaus. Faschismus, Militarismus, Schwulenfeindlichkeit, Propaganda. Zeit für einen Selbstversuch.

Zunächst muss man genügend Chips, Pistazien, Schokolade und Eistee bereit halten. Man sollte regelmäßig danach schauen, ob das Haustier noch lebt, die einzige Gelegenheit, die man als Mann hat, sich unentbehrlich zu machen (das Schleppen von Einkaufstüten) nutzen, soziale Kontakte nicht vernachlässigen – dann kann man als durchschnittlich gebildeter Mitteleuropäer den Film 300 in ungefähr einer Woche beinahe fast ganz zu Ende schauen.

Mir beispielsweise fehlen nur noch zehn Minuten.

Aber natürlich ist dieser Film hervorragend. Die Bilder haben soviel Schauwert, dass man durchaus ein paar Minuten lang denkt: „Ach ja.“

Die Schauspieler sind phänomenal, werden jedoch in manchen Szenen von herumliegenden Holzplanken an die Wand gespielt, die Dialoge aber! Die machen diesen Film zum Ereignis.

Wenn der Führer der Landtagsoppositon der Frau des suizidalen Leonidas damit droht, den Gatten in die Justizvollzugsanstalt werfen zu lassen, dann schimmert Möllemannsche Größe durch diesen Film.

Das berührt aber alles nicht den Kern der Kritik.

Darf ein Film, der die Schlacht am Thermopylenpass zum Thema hat, ein Gemetzel inszenieren und die Perser als hinterhältige Schleimfürze zeichnen?

Nein, er sollte eine Geschichte erzählen von der Begegnung zweier Kulturen, die sich friedlich austauschen, die Perser sollten alle von türkischen Gemüsehändlern von umme Ecke gespielt werden und auch deren Charisma haben. Am Ende würden Leonidas und Xerxes sich wegen ihrer Namen necken („Xerxes, lies deinen Namen mal von hinten, muahhahah!“) und Neue Spiele spielen.

Auch ein klassischer Problemfilm hätte die Geschichte der Spartaner sein können, gespickt mit subtilen Attacken auf die westliche Wohlstandsgesellschaft. Stattdessen hat man innerhalb einer Woche einen gewissen freudlosen Spaß mit 300.
Was aber ist mit 24?

Das ist nun eine Serie, die ich – wenn auch nicht in Echtzeit – weggeschaut habe wie ein Voyeur eine Damenumkleide.

Genau wie 300 heroisiert die Handlung von 24 die Gewalt.

Für die, die 24 nicht kennen, ein kleiner Exkurs:
In der Regel sind 1,5 Millionen Menschen mit dem Tode bedroht, Terroristen verschiedener Glaubensrichtung (oder auch mal der Präsident der Vereinigten Staaten) zeichnen für diese Drohung verantwortlich.

Jack Bauer muss nun innerhalb von 24 Stunden (wobei nie der Satz fällt: „Boah, schon wieder so wenig Zeit!“) die Bombe entschärfen, das Virus in einen Zweikampf verstricken oder Nervengift wegpusten. Da nun innerhalb dieser 24 Stunden nicht einmal ein paar Minuten übrig bleiben, um eine Toilette aufzusuchen, kann auch bei der Befragung von Tatverdächtigen nicht mit der Sorgfalt und Milde agiert werden, die die nordrhein-westfälische Kriminalpolizei walten lassen würde. Sprich:
Es wird gefoltert, bis kein Arzt kommt.

Die innere Logik von 24 entfaltet dabei einen Sog, der mich zum Lynchmob werden lässt. Sobald eine ältliche Passantin auf die Frage Bauers, wo denn der örtliche Betclub sei, auch nur einen Moment zögert, springe ich auf und brülle: „Los, Bauer, folter die Sau!“

Wo sind meine liberalen Manieren geblieben?

Ich weiß es manchmal selber nicht. Da wünsche ich unserem Außenminister wegen des unglücklichen Kurnaz ein ausgiebiges und so sorgfältiges wie Sorgenfalten auslösendes Gerichtsverfahren an den Hals und konsumiere dennoch Medieninhalte, die auch Himmler und Goebbels bei einem gemeinsamen Videoabend für gut befunden hätten.

Aber tatsächlich gibt es da keinen Widerspruch.
Denn nur Neandertaler beißen in die Höhlenwand, wenn sie dort die Zeichnung eines Büffels sehen.

Wie die Hässlichkeit in der modernen Kunst uns zwingt, Schönheit zu definieren, zwingen Mordopern wie 300 und 24 uns, unsere Friedfertigkeit argumentativ aufzurüsten. Man kann natürlich das Märchen vom Rotkäppchen erzählen, ohne Wolffeindlichkeit zu vermitteln. Aber es wäre dann eine verdammt langweilige Geschichte.

Und Schwule sind immer noch wehrhafter als 300 halbnackte Spartaner:

direktschwul

80 Kommentare

  1. 01

    Xerxes, lies deinen Namen mal von hinten, muahhahah!

    Verdammt gut! :D

    Herr der Ringe schlägt in genau die gleiche Linie. Gut und Böse, viele Tote Menschen und heroischer Kampf.
    Und Herr der Ringe finden alle toll.

  2. 02
    studi

    Also ich fand 300 klasse.
    Sollte sich halt nur jeder klar machen, dass ihn hier keine historisch korrekter Film erwartet. Die Film basiert auf einem Comic!
    Der Film soll unterhalten und ist kein politische Manifest.

  3. 03
    Paul

    Was hat denn der Autor dieses Beitrags, Malte, geraucht oder sonst an Drogen eingenommen, als er diesen Text geschrieben hat? Das ist ja alles total wirr und sprunghaft, dass man fast gar nicht weiterlesen möchte.

    Laaaangweiliger Müll, das Geschreibsel. Bitte nicht noch mal sowas abliefern.

  4. 04
    studi

    entschuldigt meine Rechtschreibfehler, ist noch früh für mich

  5. 05
    doktorhasenfuss

    Ach, wenn doch nur jeder so exzellent schreibende Mensch sein vergangheitsbewältigungsentzündetes Gewissen so entspannt nach Katharsis auf Urlaub schicken könnte…

  6. 06

    Ich finde Maltes Geschreibsel recht amüsant. Obwohl ich weder Schinken noch 24 gesehen habe.

    Ich fürchte aber, der Neandertaler wird weitläufig unterschätzt. Der Biß sicher in keine Steinwand!

  7. 07
    nrq

    Nix beissen in Steinwand. Nur Holzwand mit Büffelposter.

  8. 08

    Was bei 300 auffällig ist: Die komplette Abwesenheit von Ironie. Sehr anstrengend. Manchmal scheint sie ja so indirekt durch, wenn der Einäugige nach Hause zurückkehrt zum Beispiel und sinngemäß sagt: Die Felsen sollen seinen Namen murmeln. Ihr sollt euch nur erinnern. Leonidas wollte nicht, dass ihr ihm Denkmäler setzt oder Gedichte schreibt (in Gedanken: oder Filme über ihn macht). Nur erinnern sollt ihr euch.

    Aber sonst – der Film war so sehr an Techniken angelehnt, die in Werbefilmchen verwendet werden, ich hab mich die ganze Zeit gewundert, wann endlich der neue VW-Passat durchs Bild rauscht oder so.

  9. 09
    .50AE

    Haben sich die ganzen Kritiker auch so über menschenverachtende Scheisse wie Saw, The Hills have Eyes oder Hostel aufgeregt, oder konnte man hier keinen pseudopolitischen/moralischen Ansatz reininterpretieren?
    Gäbe es weniger kritik wenn man Perser mit Orks und Griechen mit Elfen austauschen würde? Oder umgekehrt?
    Warum macht ein Comic (bzw seine Verfilmung) so einen Wind?

  10. 10

    ich finde nicht das man sich verteidigen muss wenn man 300 oder 24 geniest zu sehen… wenn mich einer deswegen schief anschaut kann ich leider nur zurückgrinsen – da mir einfach die worte fehlen… malte hats da besser.

  11. 11

    @.50AE: Ich hab den Film mit zwei iranischen Archäologen angesehen (die den Film beide nicht ernstzunehmen fanden). Aydin hat im Anschluss daran trotzdem ganz interessante Fragen gestellt: Warum werden eigentlich nie Filme produziert, in denen östliche Herrscher als Helden vorkommen (noch nicht mal, wenn es um die Kreuzzüge geht)? Warum wird eigentlich immer Herodot als Quelle angezapft? Und warum werde ich eigentlich dreimal täglich auf diesen Scheissfilm angesprochen?

    Auch so ein Comic (und seine Verfilmung) sagt einiges darüber aus, wie wir die Geschichte wahrnehmen.

  12. 12
    Dirk Dickler

    also ich finde den blogeintrag auch scheisse geschrieben. was willste denn überhaupt, malte? stimmt schon, dein geschreibsel ist total wirr und unnötig wie ein kropf.

  13. 13

    scheisse, is doch allet nur [entertainment]*, bleibt mal aufm teppich.

    *= spreeblick och! ;)

  14. 14

    Ich mochte 300 auch, aber mir war schon vorher klar, dass dieser Film nicht den Frieden auf der Welt fördert :)

    und yes, ist alles nur entertainment

    Grüße

    ps: die Zeichnung find ich… interessant
    :)

  15. 15

    Malte, mal wieder ein toller Text. Auch wenn ich den Stänkerern über mir, doch etwas recht geben muss. Diesmal warst du wirklich etwas „sprunghaft“.

    Aber zum eigentlichen.

    Ich hab ‚300‘ im Kino gesehen und war nicht überrascht – der Film sah atemberaubend gut aus, aber die Entfaltung der Story und deren Vorantrieb … tja … solala. Trotz allem waren allein schon die Bilder das Ticket wert. Denn so eine verdammt geile visuelle Orgie; das habe ich noch nicht erlebt. Da stinkten selbst Matrix-Reloaded und Herr der Ringe (die Schlacht um Helms Klamm) dagegen ab.

    Das „Blut, Sieg und Ehre“-Gelaber mag nicht gerade Zeitgemäß sein und geht einem auch irgendwie auf den Sack – gehört aber irgendwie dazu. Auch die Darstellung der Perser ist etwas überzogen abstruß, kommt aber trotzdem ganz gut an.

    Auch wenn 300 nicht der Reiser ist, auf den ich gehofft habe. Der Schauwert ist einen Kinobesuch allemal wert.

    (Ich betone nochmal „Kinobesuch“: der großteil von dem, was den Film wirklich ausmacht, ist die brachiale Vertonung und die grandiose Optik. Und beides bekommt man nun wirklich nur in einem Lichtspielhaus geboten.)

  16. 16

    meiner meinung nach, versucht dieser film denen gerecht zu werden, die dinge wie modernität, comic, computerspielchen, werbung, technik, globales denken und kapital toll finden. solche filme passen zu snowboard oder stundenlanges cooles abhängen. nebenbei ein wenig politisches sticheln, warum nicht? von deutschland, ein sommermärchen bis 300 ist es ein schritt.

    es geht hier vor allen dingen um kommerz, um den verkauf von einfach zu konsumierenden bildern. und „pc“ muss film nun wirklich nicht sein. es gibt weitaus schlimmere filme, schweigers letzte produktion z.b.. nur: darüber, lohnt es sich nicht einmal zu schreiben.

  17. 17

    Die „žgrandiose“ Optik ist leider komplett oberflächlich und bietet *nichts* Neues. Was beim ersten Ansehen noch beeindruckt und die platten Sprüche der Spartaner übertüncht, ist beim zweiten Sehen weg und man bekommt eine volle Breitseite der Lächerlichkeit. Man langweilt sich auf einmal völlig zu Tode bei dem ganzen Rumgemache.

    Und „žnur eine Comicverfilmung“, wie sehr kann ich diesen Spruch leiden. Nur weil ein Film einen Comic zur Grundlage hat, darf man ihn nicht ernstnehmen? Das ist eine enorm comicfeindliche Haltung. Frank Miller ist ja bekanntlich nicht grade für eine liberale Haltung bekannt. Mehr zum Hintergrund und den Comic steht bei Agitpop:

    Ich würde es eher mit einem anonymen Leserbrief aus den 300-Heften halten: „It“™s Miller again. Gorgeous works, ugly subtext.“ Der Film funktioniert für mich als das, was ich von ihm erwartet habe: Er ist eine Schlachtplatte ohne Tiefe, sieht dabei aber ungemein schick aus. Im Grunde genomme ist 300 ein glorifizierter B-Movie. Ein Film, der eher im Splatter-Regal einer abgewrackten Videothek als im Feuilleton der FAZ zuhause wäre, wenn er eben nicht das Blockbuster-Budget hätte.

    Was mir gar nicht schmeckt, wenn die mangelnde Tiefe darauf zurückgeführt wird, dass der Film halt einen Comic als Vorlage hat. Da verwechseln dann wieder ein paar Experten Medium und Message. Wer einen tiefgründigen, gut recherchierten und spannend geschriebenen Comic über die Antike lesen will, dem sei übrigens Eric Shanowers wundervolles Age of Bronze ans Herz gelegt. (Ein Comic mit Literaturverzeichnis!)

    Ganz abseits des Politischen: 300 wird nicht das Ende des klassischen Films sein. Diese totale Überinszenierung, die ständigen Zeitlupen und vorgespulten Bilder, das künstliche Erscheinungsbild“¦ das funktioniert einmal oder auch zweimal, so lange es noch neuartig ist. Danach wird es langweilig und belanglos, so wie die Bullet Time in der Zeit nach The Matrix. Und dann wird das ästhetische Gemetzel nicht darüber hinwegtäuschen können, wie armselig und lachhaft die Dialoge des Films sind.

    Ansonsten hoffe ich, Dir bleiben die Kommentare wie bei den Filmfreunden erspart:

    Viele von euch meinen dass es in dem Film nur um gemetzel und um schreien geht. Gut dass stimmt vielleicht aber so war es damals nun. Der Film soll wiedergeben was damals Sache war und ich finde dass wurde gut hingekriegt. Wer sowas nicht mag soll den Film net anschauen und au nichts negatives schreiben.

  18. 18
    wolli_indienfahrer

    „Zunächst muss man genügend Chips, Pistazien, Schokolade und Eistee bereit halten.“
    Du musst!
    Man muss überhaupt nichts.
    Wenn du dir den Film ansiehst, dann schreib das auch so und verallgemeinere nicht.

  19. 19

    300,
    viel Lärm um Nichts.

  20. 20

    Ich glaube es hängt wohl davon ab wer da was guckt, Malte. Magst du bei 300 und 24 genug abstrahieren können, so zweifle ich, wenn ich gewisse Kommentare zu beiden Sachen lese doch gewaltig daran, ob das bei allen Menschen so ankommt.

    http://www.fuenf-filmfreunde.de/2007/03/27/300/

    Lies dir mal das Erbrochene durch, was einige Kommentatoren bei den Filmfreunden so von sich geben, von wegen „genauso muss es sein, ihr seit ja alles Weicheier die selbst nicht gedient haben“ oder „Das sind halt historische Fakten!“, dann wird mir schon etwas mulmig.

    Das 24 in der Bevölkerung die beständige Terrorbedrohung forciert und nebenbei die Akzeptanz für Folter erhöht hat, macht ja mittlerweile sogar den US-Militärs sorgen, die sich bei den Produzenten der Serie (die übrigens alles Republikaner und Rechtskonservative sind) für eine etwas differenziertere Darstellung eingesetzt haben, weil sie fürchten, daß die Serie ihren Soldaten ein falsches Bild einimpft.

    Mein Hauptkritikpunkt an 300 ist allerdings wirklich, daß ich ihn für optisch eher unspektakulär und „klein“ empfinde und für unglaublich stinkendlangweilig. Das kann man „24“ wahrlich nicht vorwerfen, weswegen ich die Serie auch für gefährlicher halte.

    Ich empfehle die UK_Variante „Spooks“ die ebenso spannend ist und keine so durch und durch rechte Agenda vertritt wie Bauers Truppe.

  21. 21

    Ist eigentlich irgendjemandem aufgefallen, dass der Film ab 16 (!) freigegeben ist. Ich mein das ist echt zu milde.
    Wo ist Stoiber wenn man ihn braucht?!

  22. 22
    gio

    „Man muss überhaupt nichts.
    Wenn du dir den Film ansiehst, dann schreib das auch so und verallgemeinere nicht.“

    Stimmt! Malte, ich finde diese meiner Meinung nach arrogante Haltung, die du meiner Ansicht nach an den Tag legst, ich würde es so sagen, blöd. Also ich denke, und das denke jetzt nur ich persönlich, damit ist über das „Thema“ (für mich ist es ein Thema) alles (hey, ich versteh schon wenn ihr grundsätzliche Probleme mit dem Wort „alles“, habt, aber ich benutz das erstmal, so, okay?) gesagt.
    Schätze mal: tschüs

  23. 23

    jawoll, ich war mit popcorn und eistee in 300 und ich fands klasse. ich befürworte aber weder folter, noch behaupte ich, das alle perser schwul sind, noch wollte ich anschließend meinen chauffeur abstechen. das liegt vielleicht daran, daß ich durchaus medium und message auseinander zu halten weiß, und nciht unbedingt beides zusammen annehmen muß.

    aber interessant, daß der vergleich zum herrn der ringe kam, ich mußte vorgestern auch dran denken.

    und was 24 angeht…. die serie finde ich neben stinklangweilig auch bedenklich. dieser semirealismus läßt einfach gestrickte gemüter sicher nicht unbeeinflußt. (war das jetzt pc formuliert?)

    im übrigen warte ich jetzt auf das kampfgeschrei wegen der ausstrahlung von „saw“ und „13 geister“ am we im tv, beide filme fand ich so widerlich, das ich sie nicht zu ende angeschaut habe.

  24. 24
    .50AE

    @apfelbaum: Einen ernstzunehmenden Film über einen orientalischen Herrscher wäre sicher interessant. Vermutlich wird es dann was im Stil von 1000-und-eine-Nacht… und vermutlich wird er von ‚fundamentalen Christen‘ u.s.w. als islamische Propaganda diffamiert… wie jetzt bei 300 oder Königreich der Himmel eben.
    Nochmal zu 300: Ein Spartaner erzählt die Geschichte der Termopylen, ein Jahr nach der Schlacht, um die Griechen zum Wiederstand gegen die Perser (nicht die Iraner, nicht die Moslems) aufzurufen. Die wollen nämlich die Griechen versklaven. Dabei schmückt er die Geschichte kräftig aus und hebt den Heldenmut der 300 Spartaner hervor. Propaganda eben… aber im prinzip das gleiche wie bei Bravehart. Nur hat sich da niemand beschwert.
    Erklären kann ich mir den Rummel um den Film auch nicht.

  25. 25

    @.50AE: Weil es sich da auch nicht um einen der Gründungsakte des Abendlandes handelt, und weil da auch nicht Freiheit und Gerechtigkeit gegen Aggressoren aus dem Osten verteidigt wird. Ich persönlich gebe Dir schon Recht, aber wenn man sich die (teilweise echt beängstigenden) Kommentare bei den Filmfreunden oder auf medienrauschen mal durchliest, stösst einem das ein oder andere bitter auf.

  26. 26

    ach kinder, ich hab den film gesehen und ich frage mich: muss man sich über alles das maul zerreissen? dabei beleuchtet der film doch nur einen mini-abschnitt in der geschichte so, wie es dieser sin-city-typ gerne hätte. und das publikum hatte jede menge spaß. die entmenschlichung vieler krieger, die dann wirklich wie monstren aussehen, kam m.E. nicht nur bei mir gut an.
    dem film eine faschistische note zuzuordnen halte ich für eine weitere dieser kleinigkeiten, die viele politisch linke immer wieder blamiert. für mich ist das wie ein kleines kind mit wasserspritzpistole als „faschist“ zu bezeichnen. so, mehr will ich da gar nicht diskutieren, denn über solche filme redet man nicht unbedingt viel. man guckt sie und vergisst sie nach ein paar tagen wieder.

  27. 27

    @Gio: Kann dir da nur zustimmen.

    @Malte: Dies ist nun wahrlich nicht Dein bester Text. wie die anderen Kommentatoren vor mir schon sagten: Sprunghaft, wirr, unklar, undeutlich, halt einfach nur „Geschreibsel“.

  28. 28
    panzi

    Und Herr der Ringe finden alle toll.
    Naja. Teilweise magst ja recht haben aber ganz so finde ich das nicht. Die Orks sind ja mehr bemitleidenswert. Von selbst würden sie niemals ein Heer bilden und Jeamnden angreifen. Davor hätten sie zu viel Angst. Aber sie sind Dumm. Sie lassen sich verblenden und von einigen wenigen Mächtigen ausnutzen (Sauron, Saruman).
    Tolking sgte einmal: „We where all Orks in the great war“. Er meinte damit den zweiten Weltkrieg. Orks: Dummes Fußvolk das selbst nicht denk sonder das mach was die Obrikeit verlangt.

    Desweiteren ist’s ja so das Elben und Zwerge sich eigentlich auf den Tot nicht ausstehn können. In der Tat haben sie sich lange bekriegt. Aber Gimli und Legolas finden heraus, dass sie gar nicht so unterschiedlich sind und befreunden sich schließlich.

    Naja. Herr der Ringe sollte eine Mythologie sein und wurde nach den Vorbild anderer Mythologien geschrieben (was keine Entschuldigung sein soll, nur eine Erklärung).

    Zu 24 und 300: Da stimme ich der Meinung des Artikels und der Comments zu. Also 300 hab ich nicht gesehn und werde ich mir auch nicht anschaun. Nur von dem was man so darüber hört lehne ich es ab. Von 24 hab ich ein paar Folgen gesehn. Am Anfang wars nur langweilig und dann konnte ich es nicht fassen auf welche Art da die Welt dargestellt wurde. Wie da einen beigebracht wurde, dass Folter ok ist. Gute sind gut und nichts kann daran was ändern. Gute dürfen alles, sogar böse sein und Foltern! Menschenrechte zählen nur für Menschen, aber mutmaßliche Terroristen sind keine Menschen. Unfassbar!

    So, ich kann jetzt nicht anders und Battlestar Galactica (2003) in’s Spiel zu bringen. Das ist eine gute Serie. Es zeigt Menschen wie sie wirklich sind: mit Fehlern behaftet! Und wie „Helden“ in Extremsituationen zu Antihelden werden können. Wie „Gute“ falsche Entscheidungen treffen. Aber diese falschen Entscheidungen werden zwar selten explizit als solche bezeichnet, trotzdem ist die Story so gemacht, dass es einen klar ist, das es falsch ist. Es ist flacsh das Starbuck den einen Cylon gefolter hat. Ja, Cylons sind tatsächlich keine Menschen, aber wie will man die Grenze ziehn? Cylons hben einen eigenen Willen, sind verletzlich, haben Gefühle und glauben an einen Gott (auch wenn das möglicher Weiße nur eine Art Kontrollmechnismus ist, ist das Religion nicht sowieso immer?). BSG zeigt was Menschen dazu bringt das falsche für richtig zu halten und zeigt das es dennoch falsch ist (Selbstmordattentate). Es zeigt wie Menschen unterschiedliche Leute unterschiedlich richten (Baltar muss einfach schuldig sein) und wie durch Verzweiflung und Blendern Sekten/Religionen entstehn (in DEM Punkt ist Baltar tatsächlich schuldig). BSG zeigt schlüssig auf, wie Freunde dazu getrieben werden sich gegenseitig töten zu wollen. Es zeigt wie falsch das alles ist ohne es auszusprechen.
    Abgesehn davon ist BSG ein der letzten spannenden Serien dies gibt. Sogar die allermeisten Filme sind einfach nur langweilig. In BSG kann immer alles passieren und es ist immer unerwartet aber trotzdem total schlüssig. Wenn man einmal auf etwas „von selber“ draufkommt, dann ist es eigentlich so das die Writer es es so wollten. Also sie wollten dir das Gefühl geben von selbst drauf zu kommen. So das man es erfährt ohne das es einen explizit gesagt wird. (Letzte Folge Staffel 3!)

    Genug gesagt. Wie man merkt bin ich ein BSG Fan und kann 24 nicht leiden. :)

  29. 29
    panzi

    Noch was zu: Denn nur Neandertaler beißen in die Höhlenwand, wenn sie dort die Zeichnung eines Büffels sehen.

    Das ist eine nicht haltbare Unterstellung. Neandertaler waren höchstwahrscheinlich „zivilisierter“ und womöglich auch weiter entwickelt als andere Homoide zur selben Zeit. Sie sind wahrscheinlich untergegangen weil die anderen brutaler waren. Sie hatten anscheinend sogar sowas ähnliches wie Religion (auch wenn das nicht undbedingt eine sehr positive Eigenschaft ist, es zeigt ein gewisses Abstraktionsvermögen, eine gewisse Vorstellungskraft).

    PS: Meine Schwester studiert Ur- und Frühgeschichte. Das lächerlichste was es wohl zur Zeit im Fernsehn gibt sind Dokumentationen über diese und Frühere Zeiten. Sie findet es sowas von lächerlich was da manche Leute zu „wissen“ vorgeben, wenn man nur ein paar Scherben findet die alles ein könnten. Ein Archeologie-DAU kann das natürlich nicht beurteilen und frisst somit den Blödsinn. Interessant ist das meine Schwester in solchen Dokumentationen Propaganda und Rassismus erkennen will!

  30. 30
    panzi

    @tim
    über solche filme redet man nicht unbedingt viel. man guckt sie und vergisst sie nach ein paar tagen wieder.

    Und zurück bleibt nur die faschistische Botschaft im Unterbewusstsein. Na super. Mission accomplished.

  31. 31

    Gut gebrüllt, Löwe!

  32. 32

    Wenn Ihr nochmal den Malte kritisiert, kommt Ihr alle in Sprunghaft!
    Ne, ernsthaft, ich hab mich beim Lesen wieder bestens amüsiert und fand das keineswegs einen schlechten Text :-)

    Hab 300 nicht gesehen, da ich mir keine Woche am Stück Urlaub nehmen konnte.
    24 dagegen finde ich sehr ambivalent. Wenn ich die Serie anschaue, weiss ich kaum, welche Missionierungseinheit ich unerträglicher finde: Die Kirche der letzten Hustenviren und charismatischen Atombombenwerfer oder Bauers schleichwerbende Zentralamt für Terrorhysterie, welches wahlweise mit Apple-, HP- oder Dell-Monitoren nach seinen Feinden wirft.
    Ich glaube, es verpufft nicht wirkungslos, wenn politische Ansichten und Verhaltensweisen in einer populären Serie als positiv darstellt werden. 24 steht für den Zweck der die Mittel heiligt. Das kann auch vom Homo Sapiens mal ganz schnell gefressen werden…
    Natürlich beissen hauptsächlich Neandertaler in falsche Hasen oder Felsen, aber ich sag es mal so: Die von Experten vertretene Ansicht, diese Menschengattung sei vor Äonen ausgestorben, halte ich für recht optimistisch. :-S

  33. 33

    @Panzi:

    Und zurück bleibt nur die faschistische Botschaft im Unterbewusstsein. Na super. Mission accomplished.

    nö, bei mir blieb nichts faschistisches im unterbewusstsein. überhaupt hast du uns bisher ja über deinen faschismusbegriff im unklaren gelassen. wenn du überhaupt einen hast.

  34. 34

    @panzi, #32 und #35:

    [32] Zu 24 und 300: Da stimme ich der Meinung des Artikels und der Comments zu. Also 300 hab ich nicht gesehn und werde ich mir auch nicht anschaun. Nur von dem was man so darüber hört lehne ich es ab.

    So geht es mir mit Wassereis: Von dem, was „die Anderen“ sagen, kann ich das nur ablehnen.

    [35] Und zurück bleibt nur die faschistische Botschaft im Unterbewusstsein. Na super. Mission accomplished.

    Sorry, das geht man gar nicht: Sich eine Meinung aufgrund von Kommentaren anderer bilden ist aktiver Vorurteilismus. Macht aber nicht so viel, davon können sich wahrscheinlich die wenigsten frei sprechen. Aber: Aufgrund dessen das Verhalten anderer zu kritisieren entbehrt so ziemlich jeder Diskussionskultur.

  35. 35

    @32 nicht anschauen aber mitreden wollen ;-)

    @35 tranquillo, ich persönlich nehme solche statements übel.

  36. 36

    300 ist trash. unterhaltsamer trash, fand ich. Aber mehr?

    Mensch muss schon selbst gänzlich ironiefrei sein und wollen, dass da alles 100%ig ernst zu nehmen ist, um sich sicher zu sein, dass die bösen Perser dem Islam oder auch nur dem Iran entsprechen und dass die dann alle auch noch als schwul diffamiert werden. Geile Körper haben auch die Spartaner…
    Mensch muss schon selbst ordentlich konservativ und prüde drauf sein, um den billigen Schluß zu ziehen, daß wenn die imperialistisch handelnde Übermacht als ein orgiastischer und lustbetonter Haufen dargestellt wird, das nur „böse“ bedeuten kann.

    Doch selbst wenn die imperialistische Übermacht, die der kargen Welt Spartas ihre Ordnung (mit viel Wohlstand und Selbstbestimmung aber leider ohne Unabhängigkeit) aufzwingen will, ausschließlich böse dargestellt wäre, bleibt die Frage: Welche Nation hat heute diesen Stempel aufgedrückt? Wen also stellen die Perser da, wenn wir schon krampfhaft „300“ auf die aktuelle Weltpolitik übertragen wollen?

    „300“ hat keinen Tiefgang. Aber er ist auch nicht plump. Zwar reizt er zu einfachen Analogien. Doch die löst er bei genauem Hinsehen nur ein, wenn wir uns selbst auf einseitige konservative Denkmuster einlassen.

  37. 37

    …“Wie auch immer man der überzogenen Orgie aus Blut und Gewalt gegenüber stehen mag: in jedem Fall ist sie Popkultur und das ganze Geschrei nicht wert.“


    „Ehrensache im CGI-Blutrausch – Frank Miller“™s 300“ bei png-online.de

  38. 38

    300 ist trash. unterhaltsamer trash, fand ich. Aber mehr?

    Natürlich ist es nicht mehr. Unterhaltsamer Trash ohne Aussage.
    Leute, die sowas als historische Fakten hinnehmen, glauben auch, was in der BILD steht. Leute die den Film als „faschistisch“ kritisieren glauben auch, was in der Jungen Welt steht.

  39. 39

    Gehöre ich zu den wenigen Menschen, die den Film einfach nur klasse fanden? Ja, der Film MAG Trash sein – aber wo ist da bitte das Problem?! Ja, der Film MAG keinen Tiefgang haben – aber das möchte so eine Verfilmung doch auch gar nicht?!

  40. 40

    Darf man den Song „It’s raining Men“ wieder spielen?
    Ich dachte der wäre seit dem 12. September 2001 auf der Blacklist aller Radio- und Internetstationen gelandet…

  41. 41
    August

    Das Weltbild der Spartaner ist in jedem Fall faschistisch, da sie jedes ihnen nicht genehme Leben (Behinderte, schwächliche Babys) verabscheuen oder töten. Dementsprechend taugt dieser Volksstamm nicht wirklich zum Sympathieträger — im Film wie in der Geschichte.
    Ich habe den Film gesehen, bin aber der Meinung, dass man ihn politisch nicht überdeuten sollte. Und wenn man schon etwas hineininterpretieren möchte, dann gleich richtig:
    Eigentlich entspricht doch, gemessen an der aktuellen Weltlage, das persische multinationale sowie technisch überlegene(!) Heer eher der UN oder der Nato, das in ein Gebiet eindringen will, dessen Führer uneins sind — im Film Griechenland, in echt Iran, Syrien, Irak you name it.
    Doch der Übermacht stellt sich eine kleine, von religiösen und moralischen Traditionen fehlgeleitete Gruppe in den Weg (Fundamentalisten?), die lieber für ihre Ehre sterben würden, als zu verhandeln oder aufzugeben. Nebenbei verschmähen sie noch die Demokratie (im Film lästert Leonidas über die pädophilen Demokraten in Athen), während sie gleichzeitig auf ihre eigenen Errungenschaften pochen.
    Deshalb schickt der draufgängerische König einen Haufen von Quasi-Selbstmördern, die sich dem übermächtigen Feind entgegen werfen, um die übrigen Griechen (oder die muslimische Welt) zu einem Zusammenschluss zu bewegen.

    Wie auch immer. Ich finde, ein sehenswerter Film. Gefallen ist eine andere Frage.

  42. 42

    (Geschwurbel on) Gerade dass es „nur“ Trash ist, macht die Diskussion darüber ja so notwendig. Schließlich beeinflusst gerade das, was massenhaft gesehen wird, die nachhaltigsten Bilder. Um das zu problematisieren, muss man darüber reden. Es sind die Inhalte, die jeder versteht, die einfachsten Aussagen, die am meisten über eine Kultur sagen. Klar kann man sagen: Es gibt wichtigeres im Leben. Kann man aber immer sagen. (Geschwurbel off)

    Was heißten nur Trash? Und isses nicht ein Problem, wenn Leute den Film ernstnehmen? Und isses nicht ein Problem, die Leute dann nicht ernstzunehmen? Oder hab ich heute zu viele von den „a better world is possible“-Pillen geschluckt?

    Edit: eigentlich sollte um den ersten Absatz „Geschwurbel“ stehen. Ich trags mal nach.

  43. 43
    .50AE

    Also rein subjektiv gesehen hat mir datt Teil jefallen.

  44. 44

    ja, lasst uns doch allen möglichen kram da rein interpretieren. hier zwei parallelen zum nachdenken für die jungen antifas hier:
    george bush der ältere führte die koalition gegen den irak an.
    xerxes vater dareios führte persien gegen griechenland an.
    george w. bush führte einen krieg gegen den irak (vielleicht um seines vaters werk zu vollenden?)
    xerxes wollte das werk seines vaters gegen griechenland vollenden.
    ist könig leonidas am ende noch ein symbol für sadam hussein? solidarisiert sich frank miller am ende noch mit solchen regiemen? oder will der film einfach nur zeigen, dass auch übermächtige heere einfach mal was auf die mütze kriegen können?
    nein, der film will nichts zeigen. der film will unterhalten. fertig.

  45. 45

    Tim, nochmal langsam. Es gibt, glaube ich, keinen Film, der nicht unterhalten will. Und es ist scheißegal, was der Regisseur will oder nicht, was „der Film“ will oder nicht. Wichtig ist, was er macht.
    Unfertig.

  46. 46

    Ich bin Pazifistin, gegen jede Art von Krieg oder Folter und stehe der derzeitigen amerikanischen Regierung/Politik sehr kritisch gegenüber. Und trotzdem freue ich mich auf jede neue 24-Folge wie ein Junkie auf seinen nächsten Schuß.

    nur meine fuffzig cent

  47. 47
    panzi

    @apfelbaum
    Du nimmst mir das Wort aus dem Munde.

    @die Existenzgründerin
    Ich bin Pazifistin […] trotzdem freue ich mich auf jede neue 24-Folge […]

    Ich kann mir nicht verstellen wie sich das vereinbaren lässt.

  48. 48
    andi

    wenn man nichts zu bloggen hat… einfach mal nicht bloggen … oder sich medial fortbilden (comic-vorlage zu gemüte führen) und dann ein diskussionswürdiges urteil fällen.

  49. 49

    wo wir gerade bei fragwürdigen inhalten sind…. hat jemand in letzter zeit die serien auf mtv gesehen?

    man kann unwichtigen dingen (wie zb. 300) auch ein gewicht verleihen, daß erst zu den ergebnissen führt, die man befürchtet.

    wie wäre es, wenn man dem kinozuschauer zugesteht, seine messages selber rauszuziehen? oder ist der durchschnittsdeutsche zu debil, um sich seine meinung selber zu bilden und bedarf der rührenden hilfe der a, b und c-kritiker?

    in meiner jugend (lang ists her) waren wir auch in der lage, zu erkennen was links und rechts war, trotz filbinger als ministerpräsident.

  50. 50

    @panzi

    Gewalt auf der Mattscheibe ist keine echte Gewalt, niemand wird wirklich verletzt. Für mich ist 24 einfach nur Unterhaltung. Ich meine, wo sieht man sonst einen Mann. der Dich mit einem schnurlosen Telefon erwürgen könnte? ;D

  51. 51
    00schmidt.com

    @re:publica

    Noch ein paar Monate und Weblogs wie Spreeblick können die Kommentare zu machen.

  52. 52
    panzi

    @die Existenzgründerin
    Ja aber wenn ich mir sowas anschaue muss ich doch eine gewisse Bereitschaft zur Gewalt hegen. Zwar nicht in echt sondern nur in Gedanken, aber eben doch irgendwie. Und ich würde jemanden, der eine solche Einstellung vertritt nicht als echten Pazifisten einstufen.

    Ich würde Pazifismus so definieren:
    Selber niemanden Gewalt zufügen wollen, Gewalt ansich und Gewalt verherrlichende Werke ablehnen.

    Ich würde mich z.B. nicht als Pazifisten bezeichnen, obwohl ich Gewalt ansich ablehne. Aber ich spiele auch ab und zu einmal ein Computerspiel in dem Gewalt vorkommt. Aber keine Gewalt verherrlichenden Spiele, sondern welche mit spannender und interessanter Handlung. Ich lese Bücher in denen auch ab und zu ein Kampf vorkommt, aber die Handlung ist mir wichtig. (Zugegeben sind die meisten Bücher die ich lese nicht unbedingt literarisch hochwertig sondern Fantasy, aber ich achte darauf das es möglichst hochqualitative Fantasy ist.)

  53. 53

    Ich bezeichne mich als Pazifistin, weil ich noch nie eine Waffe in der Hand hatte, noch nie einem anderen Menschen willentlich Schmerzen zugefügt habe, den festen Vorsatz habe beides nie zu tun, Gewalt und Folter in jeder Form ablehne und lieber die andere Wange hinhalte als zurückzuschlagen.

    Es ist ja auch nicht so, daß ich die Aktionen und Foltermethoden eines Jack Bauers gutheiße, aber trotzdem hat diese Serie einen ungeheure Dynamik und Spannungsdichte, die sie von anderen TV-Produktionen abhebt. Außerdem hat 24 in meinem Freundeskreis, die ein oder andere hitzige Diskussion über die Legitimität von Folter ausgelöst. Grund genug, die Serie zu lieben.

    Ich kann Fiktion und Realität jedenfalls unterscheiden.

  54. 54

    Ich bin ja Batzifist.

    Wer nicht meiner Meinung ist kriegt was aufs Maul.

  55. 55
    Maltefan

    @Batz
    ROFL

    @Malte
    Wieder ein sehr schönder Text. Ich musste ihn diesmal zweimal lesen bevor ich ihn verstanden habe (immerhin — mancher Kommentar zeugt davon dass ich nicht die einzige bin, die nicht gleich beim ersten Mal kapiert hat, worum’s geht ;-)

    @Existenzgründerin
    Geht mir genauso. Ich bin zwar keine unbedingte Pazifistin, aber sehr friedlich und jeder gewalttätigen Konfliktlösung grundsätzlich abgeneigt. Folter halte ich unter keinen Umständen für gerechtfertigt. Trotzdem habe ich nichts gegen ein gut gemachtes Gemetzel auf Leinwand oder Bildschirm. Man sollte wirklich nicht den Fehler machen, die Darstellung einer Sache mit der Sache selbst zu verwechseln (Ceci n’est pas une pipe), oder Fiktion mit der Realität. Und ich musste mir von meinen Post-68er Freunden schon Kryptofaschismus vorwerfen lassen, weil mir Gladiator gefallen hat (Dabei hab ich noch nie was rechteres als die SPD gewählt). Offenbar darf man nichts gut finden, was auch einem Nazi gefallen könnte … :-(

  56. 56
    MakeAMillYen

    „Ist doch nur n Film.“

  57. 57
    Nasreddin

    Also ich schau gerne trashige Actionfilme wie z.B. Phantom Kommando. Und da warn auch schon mal welche dabei, die vielleicht als gewaltverherrlichend durchgehen könnten.

    Aber mit 300 hatte ich meine Probleme. Ich kann der Argumentation, man solle den Film nicht so ernst nehmen, nicht folgen. Die Heroisierung in 300 ist durchaus ernst gemeint. Wer mal ein paar Statements oder Interviews von Miller gelesen hat, merkt das. Es geht doch nicht um ein paar historisch verdrehte Fakten, sondern um den Gesamteindruck des Films.

    Nun leben wir ja in einem freien Land und da gibt es halt auch solche Filme wie 300. Aber mich wundert schon, wie sich gerade die Menschen für 300 begeistern, die sonst entgegengesetzte Werte (zumindest nach außen hin) vertreten. Und den Film dann auch noch als Satire verkaufen wollen. Man muss doch nicht gleich jeden Dreck als kultigen Trash deklarieren, nur weil ein wenig Gemetzel cool in Szene gesetzt wird.

  58. 58
    HamsterDesTodes

    Der Film ist inhaltlich ein totaler Tiefflug, aber visuell ein Genuss.

  59. 59
    Maltefan

    @Nasreddin
    Falls Du mich gemeint hast – Missverständnis, ich kann den Film nicht verteidigen da nicht gesehen. Ich werde ihn mir auch nicht anschauen, weil ich das gebrüllte Pathos der Tonspur bereits im Trailer unerträglich fand. Und ne Woche Urlaub nehmen ist leider nicht drin. Ich bezog mich, wie auch Existenzgründerin, auf 24, eine Serie, die ich extrem spannend und gut gemacht finde, obwohl ich die dort dargestellten Methoden des Erkenntnisgewinns zutiefst ablehne.

  60. 60
    Nasreddin

    Nein, ich meinte niemanden, der hier kommentiert hat. Mein Kommentar bezog sich allgemein auf das Stimmungsbild, wie ich es wahrnehme.

  61. 61
    Maltefan

    @Nasreddin
    Ich glaube schon, dass man so einen Film verteidigen kann obwohl einem die Message völlig zuwider ist. Z.B. kann man 300 nackte Männer schon so geil finden, dass man vom Rest überhaupt nichts mehr mitbekommt ;-)

  62. 62
    Nero

    Ich will nie so alt werden das ich mir keine 120 Minuten lang merken kann, daß ich mir gerade eine COMIC VERFILMUNG ansehe.

  63. 63

    Muß denn immer jeder seine Meinung zu etwas kund tun, was er nicht kennt? Könnt ihr mir dann auch die politische Situation auf Sri Lanka erläutern???

    Zu 24: Ich habe kleine Fliegenklatsche und befördere Spinnen sanft vor die Tür. Bin gegen Kriege, Folter und Selbstmordanschläge. Aber ich mache Kampfsport und würde nicht zögern, das anzuwenden (Diebstahl, Vergewaltigung). Pazifistin oder nicht?
    Folter ist in 24 ein Element, dass jeder intelligente Mensch spätestens in der 2. Folge als solches begreift. Genauso wie Cliffhanger am Ende der Folgen verwendet werden, die Zeit mit lautem Ticken eingeblendet und zwischendurch auf Split Screen umgeschaltet wird. Dramaturgie. Wie langweilig wäre es, wenn Jack Bauer schon in der ersten Folge alle Drahtzieher kennen würde? *GÄHN* Wenn alle machen würden, was Jack Bauer ihnen befiehlt, hieße die Sendung auch nur 12….

    Warum um alles in der Welt stört sich da keiner an einem schwarzen Präsidenten und würde im realen Leben nie einen wählen und findet dann Folter wegen einer TV Show gerechtfertigt????
    24 ist immerhin eine der wenigen gut gemachten Serien, die derzeit im TV laufen und nicht C und S und I im Namen hat. Die im Übrigen durch ihre Abgeschlossenheit einfach kein Suchtpotential bieten.

    PS: Das FBI hat schon lange festgestellt, dass Folter nichts bringt und die daraus gewonnenen Geständnisse das Papier nicht wert sind, auf dem sie dann stehen.

  64. 64
    Der Jan

    @SoE: Weiß das auch die CIA?

  65. 65
    Maltefan

    @Nero
    Das ist nun echt überhaupt kein Argument. Comics können genauso faschistoid sein wie jede andere Literatur.

  66. 66
    TriIIian

    Jack Bauer geht natürlich dann aufs Klo, wenn wir es auch tun: in den Werbepausen!

  67. 67
    corkscrew

    jene,die den film kritisieren,dämonisieren und als faschistische streifen abtun sollten ihn zunächst einmal gesehen haben.
    diese ,die ihn bereits angeschaut haben und immer noch dieser auffassung sind für die sind die simpsons,die bundys und sex and the city daran schuld,dass unsere gesellschaft den 7 todsünden verfallen ist,und wir kurz vor der apokalypse stehen.
    gerade diejenigen,die solch zweifelhafte propaganda und falsche wertvorstellungen in 300 festgestellt haben wollen,schwingen sich als beschützer bestimmter werte auf,für die sie am wenigsten bereit sind opfer zu bringen oder diese bis auf die pressefreiheit nicht ganz geläufig sind,und dazu beleidigen sie den intellekt von millionen von menschen,weil ihnen abgesprochen wird zwischen fiktion und realität nicht unterscheiden zu können,und latent für die angeblichen faschistischen(vielleicht sollte der ein oder andere mal nachschlagen was das bedeutet,dann wird auch dem letzten einfallen,dass die taten der spartaner damit absolut nichts gemein haben)tendenzen empfänglich und verführbar zu sein.
    da müssen sich die kritiker den vorwurf gefallen lassen,vielleicht selbst etwas hineininterpretieren aufgrund ihres eigenen tadeligen gemüts.
    hier wird krampfhaft von journalistenseite versucht eine auf historischen ereignissen basierende verfilmung( wer es nicht glaubt,darf wickipedia zu hilfe nehmen),die sicher in ihrer ausgestaltung übersteigert ist,in einem maße,dass die ernsthaftigkeit der tod und ehre message wirklich jeder(ausgenommen leute ,die nichts richtiges gelernt haben“kritiker“,aber es verstehen das tagewerk anderer für ihre zwecke zu missbrauchen)anzweifeln dürfte.
    würden sich kritiker tatsächlich um die errungenen werte einer demokratie mühen,wären die meisten ihren job los.welcher journalist ist unabhängig,und wirklich frei,dass zu schreiben was ihm vorschwebt?
    misstände aufdecken,der allgegenwärtige druck des kapitalismus,die pseudodemokratien des westens,und der wahre faschismus ,der sich so gut weiss zu tarnen,dass ihn ein kritiker nicht mal bemerken würde,wenn er ihn in den allerwertesten beisst.