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Gut. Aber nicht gut genug. Warum Katholiken nicht für Amnesty International spenden dürfen.

Es ist ein Kreuz mit der Abtreibung. Da kann man unbestreitbar gut sein wie es Amnesty International nun einmal ist, den besten Menschen des Planeten ist das nicht gut genug. Der Vatikan hat alle Katholiken aufgefordert, nicht mehr an Amnesty International zu spenden.

Zwar bemüht sich die Menschenrechtsorganisation sogleich, zu erklären, dass sie Abtreibung nicht als universelles Recht unterstütze. Aber vergeblich.

Denn da ai sich dafür einsetzt, dass Frauen, die vergewaltigt wurden, durch Inzest schwanger geworden sind oder denen schwere gesundheitliche Folgen durch eine Austragung drohen würden, nicht kriminalisiert werden, bleibt die Kirche dabei, dass weder katholische Gruppen, NGOs, Gemeinden oder Einzelpersonen ai unterstützen dürfen.

Sind alle hier anwesenden Katholiken dafür, dass eine vergewaltigte Frau, die abtreibt, eine Gefängnisstrafe verbüßen muss? Und wenn nicht: Tretet ihr wegen dieser Abweichung von der offiziellen Linie aus der Kirche aus?

79 Kommentare

  1. 01

    Das ist der Grund, warum ich nicht mehr in der Kirche bin. Diese weltfremden Ansichten sind einfach schrecklich.

  2. 02

    ich bin agnostiker und werbe nicht für yahoo. bin ich wohl klar der gewinner.

  3. 03
    martin

    naja, man kann über abtreibung denken, was man will: für die katholische kirche ist das mord. insofern ist diese haltung nur konsequent. problem ist nur, dass es sonst mit dem konsequenten handeln bei der katholischen kirche nicht weit her ist…

  4. 04

    jetzt sollte ich meinen beschluss aus der kirche auszutreten, endlich mal in die tat umsetzen. lasst uns doch eine blogger-religion gründen! dann kann ich ohne schlechtes gewissen austreten und habe trotzdem noch eine organisation, an der ich mich festklammern kann …
    PS: der discaimer an der strato-werbung ist echt geil!

  5. 05

    Also ich bin Pastafari und an „Sie“ IPU glaub ich auch.

    Ramen

  6. 06
    Karla

    Ich bin katholisch und ja, ich gehe in die Kirche.
    Ich habe schon an Amnesty gespendet und werde es weiter tun, wenn ich es durch den Pfarrgemeinderat kriege, auch im Namen meiner Ministrantengruppe mit dem erwirtschafteten Geld unserer letzen Aktionen. Und nein, ich trete wegen der Haltung einiger Oberer nicht aus der Kirche aus.

    Keine Religionsgemeinschaft ist perfekt. Das Leben ist voller Widersprüche. Wieso sollte es in Glaubensfragen anders sein.

  7. 07

    „So how is it“, fragte ich meinen ehemaligen Kollegen, „to work for the World Health Organization“. Wir saßen zu Mittag im Dupont-Gebäude in Genf, in dem die WHO einige Büros gemietet hatte.
    Die Atmosphäre war ruhig, geradezu überweltlich.

    „Well it’s interesting.“, sagte er. „Suddenly you start to understand first hand what it would mean for the world if the pope would change his attitude towards preservatives, it would save millions of lives“.

    Dem ist nichts hinzuzufügen.

  8. 08
    proletensau

    Ich trete nicht aus der Kirche aus. Habe dennoch eine eher individuelle Form von Glauben. Mal in Richtung beseelte Natur und Pantheismus, dann wieder Gemeinschaft und Miteinander betonend. Auch wenn das nicht direkt zur katholischen Kirche führt, bleibe ich dabei. Wobei die katholische Richtung auch wieder vielseitig sein kann. Ich machte das Abitur an einem Franziskaner-Kolleg. Dort ging es recht weltoffen zu. Die Padres waren sehr in Richtung Befreiungstheologie (besonders in Brasilien) engagiert. Spirituell fühle ich mich eher zu Benediktinern und christlicher Mystik im Sinne der Meditation und Kontemplation ( vgl. Augustinus) hingezogen. Darüber hinaus arbeite ich in einem sozialen Beruf und will mir mögliche Einstellungen bei christlichen Trägern offen halten. Jedoch ist das nicht der schwerwiegenste Grund dafür, nicht aus der katholischen Kirche auszutreten. Da ist auch sowas wie Dankbarkeit. Der Weg vom Proll zum Akademiker führte über das Abitur. Das Studium war dann links-libertär orientiert und stellte für mich keinen Widerspruch zu Gedanken aus der Abiturzeit dar.

  9. 09
    Maltefan

    Bin genau deswegen schon vor ca. 15 Jahren ausgetreten, weil ich mich mit den frauen- und sexualfeindlichen Ansichten der kath. Kirche nicht identifizieren konnte.

  10. 10

    ich selbst hatte noch nie viel mit der Kirche am Hut und finde die Einstellung der kath. Kirche in vielen verschiedenen Dingen für menschenfeindlich.
    Ich habe meine Form des Glaubens schon längst gefunden und leben ihn so aus wie mir es passt und spende für die Institutionen die mir gefallen!
    So ;-)

  11. 11
    ajo

    Gefängstrafe? Kann der Vatikan jetzt auch sowas verhängen?

    Ich bin de jure katholisch und habe nichts dagegen, wenn der Vatikan solche Aussagen trifft. Das ist sein Job. Und er kann ja auch nur aussprechen, wovon er glaubt, dass es in Gottes Sinne wäre. Es gibt bei sowas ja keinen Interpretationsspielraum. Insofern finde ich es müßig, die Thesen des Vatikan in Frage zu stellen.

    Dass es erwachsene Menschen gibt, die solche Aussagen für bare Münze nehmen, ist ein ganz anderes Problem.

  12. 12

    Nix gegen die Katholiker hier, die sagen dass sie weiter in dem Verein sein wollen. Ich verstehe trotzdem nicht ganz den Sinn dahinter: wenn ich mich zugehörig zu einer Glaubens/Weltanschauungsgemeinschaft fühle, dann doch nur, wenn deren Werte nicht den Meinen komplett gegenüber stehen, oder?

  13. 13

    Ach, tretet den Papst doch in den A*sch, vielleicht lernt er’s dann! Ich kann wirklich nicht verstehen, wie man sich weiter mit einer Religionsgruppe identifizieren kann, die so weltfremd und assozial – ja, assozial, das ist es doch – ihre Entscheidungen trifft. Die katholische Kirche ist Homophob, diskriminiert Frauen – und kein Hahn kräht danach. Ja, da können wir mal froh sein, dass das kein Moslem gesagt hat.

  14. 14

    @ Simon

    Deine Ansichten sind manchmal echt niedlich. ;-)

    „…Die katholische Kirche ist Homophob….“

    Wenn eine Kirche alles andere als homophob ist,
    dann doch die katholische.

    Pax

  15. 15
    nrq

    Was heißt eigentlich „austreten“? Wenn man nicht an deren Lehren glaubt ist man doch automatisch nicht „dabei“, oder? Wenn mich nicht alles täuscht bedeutet „austreten“ doch nur, dem Einwohnermeldeamt bescheid zu sagen, um keine Kirchensteuer mehr zahlen zu müssen… habe ich da was falsch verstanden?

  16. 16
    Maltefan

    nrq: Ja, da hast Du falsch verstanden. Die katholische Kirche zählt Dich weiter zu ihren Mitgliedern, auch wenn Du das alles nicht glaubst, und wird mir Hinweis auf Dich und die Millionen anderen Gestalten, die sich nicht zum Austrit aufraffen können, versuchen, ihren Positionen hierzulande mehr politisches Gewicht zu verleihen.

    Rein heilstechnisch gilt aber natürlich: Einmal katholisch, immer katholisch. Solange Du nicht exkommuniziert wirst hast Du durch die Taufe auch nach einem Austritt die Möglichkeit, des Heils teilhaftig zu werden.

  17. 17

    Ich finde den Ton, den die Kirche anschlägt, schlimm. Aber der Inhalt enthält zumindest eine berechtigte Frage: Die katholische Kirche geht davon aus, dass es sich bei einem Kind ab dem ersten Tag der Schwangerschaft um ein Lebenwesen mit all seinen Rechten handelt. In diesem Sinne ist Abtreibung Mord. Und im oben genannten Falle stellt sich die Frage: Kann das Kind etwas dafür, wie es entstanden ist?

    Ich für meinen Teil finde diese Herangehensweise der Kirche zu theoretisch. Denn es steht genauso die Frage: Kann eine Mutter, die bei einer Vergewaltigung schwanger geworden ist, ihr Kind mit der nötigen Liebe großziehen. Und überhaupt: Was ist mit dem Recht der Mutter auf eine menschenwürdiges Leben – ohne andauernd an ein solch schlimmes Ereignis erinnert zu werden.

    Da man diese Fragen nicht allgemeingültig beantworten kann, sollte man die Schwangere entscheiden lassen. Nur sie kann wissen, was richtig für sie ist. Allerdings sollte man ihr beide Sichtweisen aufzeigen.

    Mich als gläubigen Christen macht es manchmal wütend, wie einfach „meine“ Kirche pauschale Verurteilungen raushaut. Aber genauso einfach macht man es sich, wenn man mit einem stumpfen „Kirche ist eh scheiße“ reagiert.

  18. 18

    Der Chef ist unfehlbar. Da gibt es nix zu hinterfragen.

  19. 19
    pax

    Wieder so ein schönes Thema bei dem man polarisieren kann. Ist doch lächerlich sich da so aufzuregen. Heute habe ich in der Katholischen Kirche einen Aktionsbrief für ai bekommen. Der wurde am Ausgang verteilt. Möchte mal wissen, wer hier seine deutsche Staatsangehörigkeit abgibt, weil ihm was in Deutschland nicht passt. Das wäre dann ja konsequent. Die komplette Katholische Kriche auf Grund von solchen Einzelheiten zu verteufeln ist stupiedes schwarz-weiß denken.

    @christian: Du gehst in deiner Argumentation davon aus, dass man das Leben des Kindes gegen das der Mutter aufrechnen könnte. Verliert ein Kind, das theoretisch nicht mit der nötigen Liebe aufgezogen werden kann das recht auf Leben? Das betrifft dann nicht nur Kinder, deren Mütter vergewaltigt wurden.

  20. 20
    bEN

    Nur mal aus Interesse. Wieviele Menschenleben hat dieser Verein eigentlich inzwischen mit seiner ungläubige-verbrennen-aids-statt-kondome-keine-abtreibung-warum-auch-immer-
    und-was-weiß-ich-noch-was-politik auf dem Gewissen? Kann das in Jesus alleine eigentlich noch alles Sühnen?

  21. 21

    Wäre die katholische Kirche nichts als ein „weltanschaulicher Verein“, ich wäre schon längst draußen. Meine Bindung besteht aber auf einer ganz anderen Ebene, die nichts mit Papst und Bischöfen zu tun hat, sondern mit einer Beziehung zu Gott (ich weiß, viele können sowas nicht hören, aber ich wüsste nicht, wie ich es sonst ausdrücken sollte). Und wer die katholische Kirche genauer kennt, weiß auch, dass in Rom vieles erzählt (und von den Medien hoch gehandelt wird), was in den Gemeinden kein Schwein interessiert. Da gibt es wiederverheiratete Geschiedene, bekanntermaßen homosexuelle Geschäftsführer bei kirchlichen Unternehmen, Unterstützung für ai und überhaupt so ziemlich alles, was einem den Glauben daran erhält, dass dieser Laden nicht ganz so falsch sein kann.

  22. 22
    feinfinger

    äehm . sagt mal hat der Vatikan nicht schon im 2. Wk eine sehr unrühmlich Rolle gespielt ? Antisemitismus wäre ohne die Katholiche Kirche wohl kaum möglich – ich sage nur Judas , oder wie es heute in Polen heißt – Radio Maria . Von Hexen , Kinderkreuzug usw will ich gar nicht mal reden . Aber sie haben ja schon in den 90igern rausgefunden das Gallileo doch recht hatte und ihn begnadigt . Nun wissen sie das die Erde rund ist . Wie lange dauert es wohl noch bis sie die Frau als gleichberechtigtes Wesen zum Man anerkennen ?Und Abtreibung erlauben ? Die Geschichte stimmt pessimistich – 500 jahre brauchen sie mindestens.

  23. 23

    Man würd die organisierten Glaubensverwalter ja gern weniger bashen.

    Und dann kommen sie mit einem Riesenvorschlaghammer an, knieen sich vor einen, lassen den Rosenkranz baumeln und sagen: Schlag mich schlag mich! Du Arsch!

  24. 24
    Robert

    Gefängstrafe? Kann der Vatikan jetzt auch sowas verhängen?

    Ich bin de jure katholisch und habe nichts dagegen, wenn der Vatikan solche Aussagen trifft. Das ist sein Job. Und er kann ja auch nur aussprechen, wovon er glaubt, dass es in Gottes Sinne wäre. Es gibt bei sowas ja keinen Interpretationsspielraum. Insofern finde ich es müßig, die Thesen des Vatikan in Frage zu stellen.

    Dass es erwachsene Menschen gibt, die solche Aussagen für bare Münze nehmen, ist ein ganz anderes Problem.

    Was?

  25. 25
    dr. cox

    @blue sky (21)

    …und deine beziehung zu gott kannst du nur ausdruck verleihen indem du mitglied bist? was fuer ein schreckliches wort… klingt so nach, erst wenn ich kirchensteuern zahle darf ich glauben…

    ich dachte immer „gott“ waere in uns, egal wo, wer und was wir sind…

  26. 26

    „Sind alle hier anwesenden Katholiken dafür, dass eine vergewaltigte Frau, die abtreibt, eine Gefängnisstrafe verbüßen muss? Und wenn nicht: Tretet ihr wegen dieser Abweichung von der offiziellen Linie aus der Kirche aus?“

    Ähm, wieviele Deutsche geben ihren deutschen Staatsbürgerschaft ab, nur weil die offiziellen Linie der BRD von ihrer eigenen Meinung abweicht?

    Was ist denn dass für ein Unsinn? Seit wann lebt denn der deutsche Katholik nach der 100%igen Doktrin der Kirche und unterscheidet sich in seinem Verhalten, gegenüber einer Institution anders als der nicht katholische Deutsche?

    Wie groß ist wohl der Anteil der deutschen Katholiken, die sich an den Sexverbot vor der Ehe, dem nichtbenutzen von Verhütungsmittel usw. halten?

    Also ob es bei Unstimmigkeiten immer nur die 180 Grad Methode gebe!

  27. 27
    dr. cox

    @Joaquin

    war ja nur ne frage, die scheinbar allgemein mit ’nein‘ beantwortet wird.

    noch ne frage: ist ein katholik, der sex vor der ehe hat ein schlechter katholik? kommen diese nicht in den himmel? wuerde der papst sauer werden, wenn er davon erfuhr? gibt es vergehen die schwerwiegender „bestraft“ werden als andere? so nach dem motto ’sex is ok, mord lassen wir nich durchgehen‘?

    hey Joaquin, will dich nich angreifen, einfach nur fragen. bin in keiner religion, und is echt schwer da durchzusteigen…

    noch ne frage: warum diese gebote/verbote wenn eh jeder macht was er will?

  28. 28
    dr. cox

    …und der vergleich mit deuschland hinkt n bisschen, oder?

  29. 29
    Herbert

    Das Leben zu schützen – geborenes wie ungeborenes – ist zweifellos wichtig und grundlegend für unser Zusammenleben. Wer es nur teilweise und situationsbezogen in die Verfügungsmacht von Menschen gibt, wird keine sinnvolle Grenze mehr ziehen können. Insofern ist die Haltung des Vatikan konsequenter und sinnvoller als das meiste, was sonst so zu diesem Thema abgesondert wird.

  30. 30
    Matthias

    Ich möchte gerne unseren Pfarrer als nächste Besetzung für den Papst vorschlagen.

    Der Grund steht hier: http://www.welt.de/politik/article95201/NPD_zeigt_Pfarrer_wegen_Glockenlaeutens_an.html

  31. 31

    Wenn ich nicht schon vor vielen Jahren aus dieser Organisation ausgetreten wäre („unterschreiben Sie neben dem Kreuz, zahlen müssen Sie aber noch für 3 Monate…“), wären Entgleisungen wie diese in jedem Fall Grund genug für diesen Schritt… die katholische Kirche zeigt einmal mehr ihre Weltfremdheit und soziale Inkompentenz.

  32. 32

    Oh wei. Immer wenn es hier um Glaubensthemen geht, habe ich das Gefühl, ich lese einen SpOn-Artikel über Blogs oder Apple ;-).

    Ich sehe durchaus, dass die katholische Kirche Dreck am Stecken hat, finde es aber kurzsichtig, hier nach Austritten zu fragen. Die Kirche hat eine deutlich längere Perspektive als unsere Gesellschaftsform. Und manchmal kann man auch irgendwo Mitglied bleiben, um langfristig etwas verändern zu wollen…

    Wer das nicht nachvollziehen kann, sollte sich fragen, warum er noch länger Mitglied unserer westlich/demokratisch/marktwirtschaftlichen Lebensform bleibt, die jeden Tag zehntausenden von Menschen das Leben kostet, die leider nicht das Glück haben, was auf dem Teller zu haben.

  33. 33
    imYemeth

    Was mich immer ein wenig wundert sind die ganzen „Katholiken“ die sich zwar selbst als solche bezeichnen, sich vom Papst und etlichen anderen Glaubensinhalten aber nach belieben distanzieren.

  34. 34
    daniel

    Ich bin weder Katholik, noch fühle ich mich besonders berufen, Entscheidungen des Vatikans zu verteidigen. Aber die rhetorische Frage

    Sind alle hier anwesenden Katholiken dafür, dass eine vergewaltigte Frau, die abtreibt, eine Gefängnisstrafe verbüßen muss?

    macht es mir etwas leichter, die vatikanische Position zu verstehen. Denn Maltes Frage steht exemplarisch für die Diskussionsweise von Abtreibungsbefürwortern, die den Argumentationshebel bevorzugt dort ansetzen, wo nach menschlichem Ermessen keine sinnvolle und allgemeingültige Entscheidung möglich ist.

    „Darf eine Frau abtreiben, die durch Vergewaltigung schwanger geworden ist?“ Diese Frage ist berechtigt und hat es verdient, mit allem Ernst erörtert zu werden. Wer aber auch nur tendentiell in die Versuchung gerät, diese Frage zu stellen, um 150.000 Abtreibungen pro Jahr in Deutschland pauschal zu rechtfertigen, sollte anstelle von moralischer Überlegenheit eher Scham empfinden.

    Wie viele Frauen kennt Ihr, die durch Vergewaltigung schwanger geworden sind? Wie groß ist ihr prozentualer Anteil an der Zahl 150.000? Und wie relevant ist dieser Anteil für die Beantwortung der generellen Abtreibungsfrage?

    Jede Schwangerschaft trägt ein sehr individuelles Konfliktpotential in sich. Wer sich nun aber die konfliktträchtigste Form herauspickt, um sie argumentativ zu verwursten, zieht den Verdacht auf sich, mehr zu wollen als nur die Straffreiheit beim Abbruch aufgezwungener Schwangerschaften. Das haben die alten Männer im Vatikan richtig erkannt. Wenn sie das Recht auf Leben verteidigen wollen, dürfen sie nicht zulassen, daß auch nur das kleinste Einfallstor geöffnet wird, um das Recht des einen Individuums gegen das Recht des anderen auszuspielen.

  35. 35
    mitch_ryder

    Lieber für Amnesty spenden als für Yahoo werben

    mitch

  36. 36

    @dr. cox (26): Nein, aber ohne die Gemeinschaft ist christlicher Glauben nicht denkbar, wenn man ihn ernst nimmt (und er nicht in selbstgefälliger Beliebigkeit einschlafen soll).

    @imYemeth (34): Dass es eigentlich hauptsächlich die Kirchengegner sind, die den Kirchenmitgliedern mangelnde Obrigkeitstreue vorwerfen, finde ich lustig.

  37. 37
    Lupus

    Abgesehen von der Abtreibung, die Mord ist ist der Disclaimer im Fuß echt peinlich. Ihr Bloggerhuren schreckt auch vor nichts zurück… naja, es wird also nicht mehr lange dauern, da muss man den sinnvollen Text mühsam zwischen der Werbung raussuchen….

  38. 38
    AAA

    ein fundamentalistischer atheismus wäre mal angebracht, vieleicht sogar militant … hmm, nur dann bekommt man wieder von allen auf den deckel.

    wer an allmächtige wesen glaubt verschenkt wertvolles potenzial!
    warum braucht jemand der allmächtig ist 6 Tage um ne welt zu bauen?
    gebt mir allmacht und ich mach euch das in 0 sekunden! und da ist meine pause schon eingerechnet!

    aber zum glück gibt es ja eine religion der man auch als atheist beitreten kann (und als Werwolf)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Diskordianismus
    noch besser als an fliegende spaghettimonster zu glauben, Ramen

    Vieleicht Freitags am Hot-Dog Stand? (oder eben nicht!)

  39. 39

    Nun ja, wenn die katholische Kirche sagen würde, was die Katholiken stattdessen mit den Spenden machen sollen oder eine eigene Menschenrechtsorganisation gründen würde, dann wäre das zumindest etwas nachvollziehbarer.

    So aber ist es die Aufforderung etwas Gutes einzustellen, weil denen eine Ansicht nicht passt. Das sollen sie den Leidtragenden mal erklären.

    Aber Menschenrechte und katholische Kirche passen ja sowieso nicht so gut zusammen.

  40. 40
    roggenbug

    Eine Gesellschaft, die jährlich vielen Tausenden Kindern das Recht zu leben verweigert, ist moralisch sicher nicht dazu prädestiniert, über Richtungsentscheidungen einer Glaubensgemeinschaft zu urteilen. Immerhin hatte amnesty international bisher das uneingeschränkte Recht auf Leben eines jeden Menschen verteidigt. Die jetzige Entscheidung nach dem Ausscheren von ai aus der bisherigen Linie zu kritisieren, ist für mich Selbstgerechtigkeit. Die Frage muß erlaubt sein, ob es für Malte so etwas wie Lebensschutz gibt?

  41. 41

    Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen,
    und allen Brüdern und Schwestern,
    dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe.
    Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken –

    Ich habe vor dem G8-Gipfel an attac gespendet und versäumt mir die Genehmigung meines offiziellen, ortsansässigen Religionsvertreters einzuholen. Da werden bei der nächsten Beichte wohl ein Paar Vaterunser mehr fällig.

    (P.S.: ich bin katholisch, gehe auch ab und zu zur Messe, habe mir aber die Freiheit genommen, selbst zu denken (nur so als Tipp!))

  42. 42
    dr. cox

    @Daniel 35

    ich gebe dir recht, bis auf den punkt, der die motive der alten herren behandelt. ich glaube es geht ihnen mehr um die verteidung eines sehr sehr alten glaubens, eingerosteter denkweisen, andenken aus alten zeiten, in denen sie noch uneingeschraenkte macht auf laender und regierungen hatte, als um die verteidung des rechtes auf leben. und die tatsache, dass vieles schon lange her ist und der vatikan sich vielleicht veraendert hat, darf doch aber nicht darueber hinwegtaeuschen, dass diese kirche blut am stiefel hat und bis heute das leben auf dieser erde nicht wirklich leichter macht. und jedes mal wenn ich katholizismus und recht auf leben in einem satz hoere, kommt mir spontan das wuergen.

    trotzdem darf jeder glauben woran er moechte…

  43. 43

    Ich fände es vor allem interessant zu erfahren wie so ein Aufruf überhaupt zustande kommt. Irgendwelche Fanatiker im Vatikan scheinen den Kreuzzügen des Mittelalters nachzutrauern…

  44. 44

    Ich folge ajos (Nr. 11) Ansicht: Es hat nichts damit zu tun, ob es schlecht oder gut ist, oder wie man das als Gläubiger findet. Sie sind der Meinung, dass es Gottes Wille ist.
    Ich kann die komplette Kirche scheisse finden. Wenn ich aber an Gott glaube und ebenfalls daran, dass die Kirche seine Ansichten vertritt, muss ich dem trotzdem folgen. Gott will es offensichtlich so.

    Gläubige Menschen sind nicht in der Kirche, weil sie so vieles Gutes tut und sich für die Armen einsetzt. Man ist in der Kirche, weil man an eine höhere Existenz glaubt, sie vielleicht nicht mal mag, aber an der man nicht vorbei kann. Deswegen kann man als konsequenter Christ auch nicht austreten.

    Ich bin kein Christ und glaube an keinen Gott.

  45. 45

    Was wunderbare Gelegenheit, nochmal auf Hagen Rether hinzuweisen.
    In aller Scheinheiligkeit…

  46. 46

    Ich habe an dieser Stelle mal einige wenige Zitate von Katholiken zusammen getragen, die verdeutlichen, wie vorsintflutlich und menschenverachtend sich die katholische Kirche für das Schicksal von Frauen interessiert. Nach meiner Meinung ist jeder, der sich mit dieser Institution identifiziert, mitschuldig. Einige Zitate sind nicht unbedingt brandaktuell, aber im Hinblick auf das festhalten an längst überholten Thesen vielleicht auch wieder nicht…

    Zitate:
    „Darum hat das Maidlein ihr Punzlein, daß es dem Manne ein Heilmittel bringe.“
    (Martin Luther)

    Vielleicht wird uns hier klar, warum wir vorhin auf den engen Zusammenhang des Weibes mit dem Tier aufmerksam machten: Sexualität führt zur Bestialität.
    (Bischof Rudolf Graber zur Sexualkunde in Schulen, 1980)

    „Das ganze (weibliche) Geschlecht ist schwach und leichtsinnig. Sie finden das Heil nur durch die Kinder.“
    (Johannes Chrysostomos, hl., 349-407, gr. Kirchenlehrer)

    „Ob sie sich aber auch müde und zuletzt todt tragen, das schadet nichts, laß‘ sie nur todt tragen, sie sind darumb da.“
    (Martin Luther, Schwangerschaftsberater)

    „In keiner Religion oder Weltanschauung ist die Frau so geachtet und geehrt wie im Christentum!“
    (Der katholische Theologe Bernhard Häring im 20. Jahrhundert)

    Eine Frau soll still zuhören und sich ganz unterordnen. Ich gestatte es keiner Frau zu Lehren und sich über den Mann zu erheben. Zuerst wurde ja Adam erschaffen, und dann erst Eva.
    (Papst Johannes Paul II. in Bezugnahme auf Paulus, 1988 (!!!) )

    Parallel zur Emanzipation der Frau haben wir zwei Weltkriege, ABC-Waffen, Vergiftung aller Lebensgrundlagen allen Lebens erlebt. Frauen ermorden ihre eigenen Kinder mit der Vernichtungsquote der Gaskammern Hitlers.
    Eva ließ sich verführen. Jede Frau will einen Mann, der sie führt, an dem sie aufschauen kann. Nur leugnen das immer mehr Frauen und wundern sich dann, daß sie unglücklich sind.
    (Georg Todoroff, Dipl.-Mathematiker, Philosoph, Autor – http://www.g-todoroff.de)

    Unser Vater lehrt uns hier [Anm.: Genesis 3.6], wie Er das Weib erschaffen hat. Das Weib ist unfähig, Sein Wort zu bewahren. Das Weib braucht den Mann, um nicht (ständig) vom Wege abzukommen. Auf das Weib ist kein Verlaß, es ist unbeständig, eben verführbar. Genau deshalb soll sie nicht lehren. Es ist ihr nicht gegeben, das Wort, hier das eine Gebot, zu bewahren, geschweige denn, es weiterzugeben. Nicht umsonst ist das Weib das Symbol des Verführerischen schlechthin.
    Licht besiegt Finsternis; Jesus besiegt Satan, also die Welt, also die Sünde, also das Weib.
    (Georg Todoroff, Dipl.-Mathematiker, Philosoph, Autor – http://www.g-todoroff.de)

  47. 47
    heidrun

    2 dinge, die ich in der diskussion sehr amüsant finde:
    1. zum thema abtreibung melden sich nur männer zu wort, wie immer, und die, die am lautesten über den schutz des lebens krakeelen, sind eigentlich immer männlich (oder glücklich verheiratete frauen mit ihren schäfchen im trockenen)
    2. kam der vergleich religion/staat jetzt zweimal oder dreimal? ich fordere ja niemanden auf, wegen obiger dinge aus der kirche auszutreten, aber dieser vergleich ist unglaublich beknackt.

    ähm, martin luther würde ich nicht gerade zitieren, wenn es um die katholische kirche geht…

  48. 48

    Ich weiß von drei Frauen in meiner Umgebung, die abgetrieben haben, eine infolge einer Vergewaltigung, eine andere nach einem One-Night-Stand, der es vorzog, für sie lieber nicht mehr erreichbar zu sein. Was sagt uns das jetzt? Gar nichts, denn sowohl ein Schwangerschaftsabbruch als auch eine Vergewaltigung sind physisch und psychisch so belastend, daß man sicher nicht mit mehr als zwei oder drei besten Freund(inn)en drüber redet.

    Welche Kämpfe selbst 19-jährige mit sich ausfechten, die doch eigentlich Kinder wollen, sich aber jetzt auf der Suche nach einer Lehrstelle schon als Sozialfall sehen, was es bedeutet, schwanger zu sein, ein Kind gar neun Monate im eigenen Körper zu tragen und den Rest des eigenen Lebens für ein Anderes verantwortlich zu sein, können Männer gar nicht nachfühlen, vielleicht sogar nur Frauen, die schon einmal in der Situation waren.

    In allen Fällen zeigte nicht nur das Verhalten der ja eigentlich beteiligten Männer, daß _sie_ mit _ihrem_ Problem ganz alleine dasteht: Kindergeld, Elterngeld und ein theoretisch vorhandener Krippenplatz im Jahr 2013 helfen dabei leider weniger als die Frauen bei Pro Familia. Die rechtliche Krücke der Straffreiheit trotz Verstoß gegen das StGB, die Not meiner Mädchen und daß, wenn es soweit ist, alles Frauensache zu sein scheint, hat mich jedes Mal unglaublich wütend gemacht.

    Ich spreche Männern, noch dazu solchen, die von „individuellem Konfliktpotential“ faseln, daher jedes Recht ab, darüber zu urteilen, denn sie sind niemals so unmittelbar betroffen wie eine Frau. Als Mann gibt es immer eine Möglichkeit, sich aus der Verantwortung zu ziehen, häufig sogar aus der geringsten – der finanziellen.

    Kein Geschlechterkampf. So ist es eben.

  49. 49

    Religionenabtreiber dringend gesucht!

  50. 50

    Nachtrag zu Rether: Das da darf eigentlich auch nicht fehlen.

  51. 51

    Warum nicht austreten, wenn man sich kaum noch beteiligt und vor allem feststellen muss, dass die eigene sekular gewachsene Ethik von der der Kirche differiert oder sogar sich dem entgegenstellt?
    Ganz unmoderne Antwort: Vielleicht weil es eine kulturelle Heimat ist? Es ist ein Bezugspunkt, der einem Ablehnung und Zustimmung erlaubt, ohne sich in Beliebigkeit zu verlieren. Kirche als Kulturtechnik gegen die Beliebigkeit jedweder Esoterik?
    Die recht einfache Position des Fingerzeigs auf eine scheinbar anachronistische Institution halte ich im Übrigen für ziemlich einfach. Ich kann die Fragestellung nach einem Austritt als Polemik gleichwohl stehen lassen. Sie formuliert sozusagen die Logik der Kirchendogmatik in umgekehrte Richtung. Ich finde diese Logik allerdings schädlich. Ich verweigere der Kirche in die Gefolgschaft. Ich entscheide anders.

    Nun zur Debatte:
    http://nerone.wordpress.com/2007/06/18/so-grunde/

    so oder ähnlich

  52. 52
    Peter H aus B

    Vergewaltigte Schlampen die schwanger werden und abtreiben, gehören selbstverständlich verbrannt und nicht ins Gefängnis!
    So wurde das früher gemacht, so sollte auch heute sein.

    Ach früher, da war eh alles besser…Inquisition, Kreuzzüge, Ketzer und Hexen.. schade, schade..

  53. 53
    leo

    Wenn sie gleichzeitig dazu aufrufen würden, Unternehmen, die für Kriegszwecke arbeiten nicht zu unterstützen, hätte ich im Ansatz Vertändnis, da es einer gewissen Logik folgen würde. Tun sie aber nicht, also ist es „scheinheilig“, darum auch kein Verständnis.

  54. 54

    Kann man einfach so seine Staatsbürgerschaft abgeben?
    Was is man denn dann?

  55. 55
    daniel

    Liebe Sanníe,

    Wut im Bauch mag manchen Unsinn entschuldigen. Unsinn bleibt es aber dennoch, wenn Du schreibst:

    Ich spreche Männern, noch dazu solchen, die von „individuellem Konfliktpotential“ faseln, daher jedes Recht ab, darüber zu urteilen, denn sie sind niemals so unmittelbar betroffen wie eine Frau.

    Denn im selben Maße, wie Du Männern das Recht auf Mitsprache und Urteilsfähigkeit absprichst, sprichst Du sie auch von ihrer Mitverantwortung frei!

  56. 56

    @ Onkel Peppy: Staatenloser. Man kann sie soweit ich weiß nicht einfach so abgeben. Aber man kann alle seine Papiere verbrennen, sich nen neuen Namen geben und so. Aus dem wikipedia-Artikel:

    Durch Erklärung, Verzicht u.ä. des Staatsbürgers kann ein Verlust ebenfalls erfolgen, wobei dies nur für bestimmte Situationen oder unter weiteren Voraussetzungen vorgesehen ist.

    Eine der möglichen Voraussetzungen ist glaube ich, dass man eine andere Staatsbürgerschaft annimmt. Andere weiß ich nicht.

  57. 57

    Hmm… Ja spannend oder? Nach der Seligsprechung des Opus Dei Gründers ist das – für mich – der 2te Hammer und endlich Grund genug gewesen, heute aus der Katholischen Kirche auszutreten. Habe einen Brief an o.g. Herrn geschrieben und Ihm das auch erklärt, dass er leider ein „Schäfchen“ verloren, AI dafür einen Unterstützer „gewonnen“ hat. Die monatliche Kirchensteuer geht ab Juli an Amnesty.

    Danke.
    Schade.
    Over.
    Out.

  58. 58

    @daniel:

    Denn im selben Maße, wie Du Männern das Recht auf Mitsprache und Urteilsfähigkeit absprichst, sprichst Du sie auch von ihrer Mitverantwortung frei!

    Mit Verlaub, diese Aussage finde ich unsinning, denn in der Frage kommt es m.E. unbedingt auf die richtige Reihenfolge an: Erst müssten imo wesentlich mehr Männer beweisen, dass die dauerhaft willens und in der Lage sind, das gleiche Maß an Verantwortung für den Nachwuchs zu übernehmen wie Frauen, dann gestehe ich ihnen vielleicht auch ein Mitspracherecht* bei der schweren Entscheidung zu, ob ein Kind zur Welt gebracht werden sollte oder nicht. ‚Viellecht‘ steht hier deshalb, weil Männer von den körperlichen Folgen einer Schwangerschaft und den damit verbundenen Änderungen der persönlichen Lebensumstände schon mal per se weitestgehend verschont bleiben – was das betrifft also naturbedingt schon mal nicht mitreden können.

    Und damit wir uns nicht missverstehen: Ich wünschte schon, dass die Männer in unserer Gesellschaft sich endlich mehrheitlich soweit emanzipiert hätten, dass sie Frauen bei dieser schweren Entscheidung eine echte und komeptente Hilfe sein könnten. Aber wie gesagt, auf die richtige Reihenfolge kommt’s an – erst Kompetenz beweisen, dann Klappe aufreißen (Wäre das gegeben, würde sich ein Hinweis, dass sich der erhobene Zeigefinger in solchen Fragen verbietet, auch erübrigen). Und das kann ich bislang leider noch nicht mal in erreichbarer Ferne erkennen.

    *wohlgemerkt in der gesellschaftlichen Debatte.

  59. 59

    Ich spreche niemanden frei, aber mancher tut es eben selbst.
    Der naturgegebene Unterschied macht eine Beurteilung der von einer Frau getroffenen Entscheidung über ihren Körper und ihr Leben durch Männer einfach unmöglich. Thats it.

  60. 60

    @sebastian

    das wiederum finde ich extrem charmant und kreativ. ich werde das ernsthaft in erwägung ziehen.

  61. 61

    Dies ist eine reine Frauenfrage und hat nur von Frauen entschieden zu sein – es gibt aber auch Männerfragen!

  62. 62

    ich bin Protestant, da ist das gar kein Problem :D Aber ich finde, dass auch die katholische Kirche nur auf kurz oder lang überleben kann, wenn sie sich moderneren Ansichten angleicht.

  63. 63

    Ich spreche Männern, noch dazu solchen, die von „individuellem Konfliktpotential“ faseln, daher jedes Recht ab, darüber zu urteilen, denn sie sind niemals so unmittelbar betroffen wie eine Frau.

    Denn im selben Maße, wie Du Männern das Recht auf Mitsprache und Urteilsfähigkeit absprichst, sprichst Du sie auch von ihrer Mitverantwortung frei!

    Das Recht auf Mitsprache ist ein anderes, als das Recht ein Urteil abgeben zu dürfen. Mitsprache betrifft immer nur die unmittelbar Betroffenen und das wird Ihnen niemand nehmen. Urteilsfähigkeit bedeutet aber, dass Männer diese Situation nicht beurteilen können, weil sie niemals in dieser Lage sein könnten. Es sind nicht eure Bäuche. Und Mitverantwortung ist etwas noch mal völlig anderes. Das geht mit der Mitsprache einher und ist konsequenterweise niemandem abgesprochen. Nur die endgültige Entscheidung liegt bei der Schwangeren.

    Eine Meinung hat im Übrigen auch jeder und leider nutzen diese viel zu viele um zu verurteilen.

  64. 64

    @dr. cox:
    Also deine Schwarz-Weiß Ansicht ist ja unerträglich. Das Provoziert nur unnötig und hat mit der Realität nichts zu tun und das weißt Du auch.

    Warum nicht die Katholiken und ihre Kirche mit den Deutschen und ihrem Land vergleichen?

    Hier handelt es sich um Menschen, die i.d.R. durch ihre Geburt der jeweiligen Institution/Land angehören und dessen Regeln unterliegen.

    Beide haben eine nicht immer sehr rühmliche Vergangenheit. Merkwürdig nur, dass in dieser Diskussion die Kirche ständig mit ihrer Vergangenheit in Zusammenhang gebracht wird, wo doch die Inquisition um einiges länger vorbei ist, als der Holocaust. Ich finde es doch sehr befremdlich, wie hier einige mit zweierlei Maß an die Sache herangehen. Und gerade bei dem was Du in diesem Zusammenahng über die Kirche erzählst, frage ich mich schon, warum Du überhaupt noch ein deutsches Wort schreibst. Oder magst Du deine Maßstäbe der Kriche gegenüber nicht an Deutschland anwenden?

    Wer in einer Institution oder Land lebt, kann sich auch trotzt einiger Meinungunterschiede durchaus mit dieser Institution identifizieren und daran teilhaben wollen. Und trotzt Schäuble und Co. gibt es für den Deutschen, vieles warum er sein Land liebt und sich damit identifizieren kann und nicht sofort seinen Pass einreicht und nach Norwegen auswandert.

    Und Grundsatzdiskussionen über das Leben, werden auf die Weiße, wie sie hier Provoziert wurden, auf keinen Fall sinnvoll geklärt oder gar annähernd erläutert und werden weder der Mutter, noch dem ungeborenem Kind gerecht.

  65. 65

    @nerone – danke. So sind wir Katholiken halt (..)

  66. 66
    dr. cox

    @Joaquin 68

    …und hat mit der Realität nichts zu tun und das weißt Du auch.

    nein, weiss ich nicht, deswegen frag ich dich ja.

    schade dass du mich nicht verstanden hast. wie oben geschrieben, will ich dich gar nich angreifen. dass ich deine religion nicht mag heisst nicht, ich kann dich nicht leiden. es heisst eher ich kann dich nicht verstehen.

    vielleicht habe ich fehler bei der formulierung gemacht, das grosse problem beim schriftverkehr, wenn man sich keine muehe gibt, kann vieles falsch verstanden werden.

    schade auch dass du meine fragen nicht beantwortet hast. jetzt werd ich weiter provozierend durch die foren ziehen, weil ich deine religion und dich nicht verstehe.

    und komm schon, deutschland, was eine demokratisch gewaehlte regierung hat, aus seinen fehlern gelernt und sich tausend mal fuer den holocaust entschuldigt hat, gleichzusetzen mit dem katholizismus??? na ich weiss nich…

    und was ist wenn mir norwegen aufgrund von walfang und robbenschlachten gar nicht gefaellt? was ist wenn es kein land gibt was mir wirklich zusagt? dann muss ich wohl oder uebel in deutschland bleiben, allerdings ohne mitgliedsausweis in der tasche…

    ausserdem war das thema eine harmlose frage von Malte, die du jederzeit beantworten kannst, ohne dabei an die decke zu gehen, so etwas nennt man diskussion.

    weisst du, ich gehoere keiner religion an und doch habe ich einen glauben. denn glauben ist nicht abhaengig von sonntags frueh aufstehen und nem mitgliedsbuch. ich teile meinen glauben gerne, aber ich lasse mir nicht vorschreiben wie und an was ich zu glauben habe.

    allerdings schreibst du ja selber oben, dass du (oder manche katholiken) sich eh nicht an alle vorschriften halten. deswegen hab ich dich mit fragen bombardiert, weil… es is eben eine diskussion…

  67. 67

    @dr.cox:
    Was nutzen die Fragen, wenn Du dir nicht die Mühe machst, die Antworten zu lesen oder warum und wieso ordnest Du mich nun einer Religion zu? Ich zumindest habe nichts derlei geschrieben!

    Btw hat Malte zu einem komplexen Thema eine einfache Antwort verlangt und die gibt es so nicht und darf es hierbei auch nicht geben. Ist ein Menschenleben schützenwert? Darf man einen Menschen töten? Dar man den Tot eines Menschen in kauf nehmen? Darf man beim Tot eines Menschen behilflich sein?
    Solche Fragen kann man nicht mit Ja oder Nein beantworten, dazu gibt es zu viele Aspekte, die sich von Fall zu Fall, Kultur, Zeitgeist usw. ständig ändern.

    Imho beantwortet die Kirche diese Fragen, bei weitem eindeutiger und bleibt ihrer Linie konsequent treu. Wenn Du es also einfach haben willst, dann wäre die katholische Kirche genau die Option für dich!

  68. 68
    Tina

    Austreten kann man auch, weil man von guter deutscher Vereinsmeierei nix hält. Was die kath. Kirch und die Abtreibung angeht, hilft vielleicht auch nur Zuwarten bis zum nächsten Mottowechsel. Bis 1918 hat die Kirche Abtreibungen beim männlichen Fötus bis zum 40ten Tag nach der Empfängnis und beim weiblichen bis zum 80 Tag danach für straflos gehalten. Mal sehen, was die Karnevalsprinzen sich für dieses Jahrhundert auf die Fahne schreiben.

  69. 69

    Vielleicht kann man der Kirche ja zeigen, dass es der falsche Weg ist und sie nicht im Sinn all ihrer Schäfchen handelt.

    Macht mit, zeigt Eure Meinung! Die Anzahl der Spenden wird später bekannt gegeben!

    http://www.katholiken-fuer-amnesty.de/

  70. 70
    zaphodia

    Hm, müßte die Katholische Kirche nicht alle Mitglieder exkommunizieren, welche Abtreibungen egal in welchen Fällen auch immer befürworten?

    Mir kommt die Fixierung auf AI merkwürdig vor, schließlich gibt es sicherlich eine Menge Organisationen, Verbände, Vereine und Einzelpersonen, die Abtreibungen sicherlich mit unterschiedlichen oder gar keinen Einschränkungen befürworten.

    Aus kirchlich-dogmatischer Sicht ist die Einstellung sicher in Ordnung, ist zumindest konsequent und eben keine beständige Neuausrichtung am „Zeitgeist“.

    Andererseits ist der Versuch dieser Art von Einflußnahme auf die Positionierung von AI ziemlich fragwürdig. Wenn AI unabhängig und glaubwürdig bleiben will, darf man dort auf ein solches Vorgehen gar nicht inhaltlich reagieren.

    Es hätte ja durchaus gereicht, zu sagen, daß man eine andere Position zum Thema hat und die Einstellung von AI nicht gut findet. Schließlich führt AI keine Abtreibungen durch oder sorgt für deren Zustandekommen.

    Dagegen stellt sich die Frage, ob (ein Erfolg des Boykotts vorausgesetzt) dieses Vorgehen nicht kontraproduktiv ist, da dann absehbar auch die AI-Arbeit für politische Gefangene, gegen die Todesstrafe und für weitere Menschenrechtsstandards beeinträchtigt wäre (ich gehe mal davon aus, daß diese Arbeit von der katholischen Kirche für positiv befunden wird).

    Zumindest könnte die Katholische Kirche eine Zweckbindung von Spenden empfehlen, damit diese nicht der Arbeit für Abtreibungsrecht zufließt.

    Disclaimer:
    Nein ich stimme inhaltlich nicht mit der Katholischen Kirche überein, bin und war auch nie in dem Verein und verteidige hier nur deren Recht, eine andere Position einzunehmen.
    Meine persönliche Meinung zum Thema lautet:
    Ungeborenes Leben läßt sich nicht mit dem Strafrecht und Illegalisierung schützen (das führt nur zu unfachgemäßen Abbrüchen in der Illegalität bei denen dann eher Mutter und Kind sterben), sondern ausschließlich durch die Beförderung eines geeigneten Umfeldes (im weitesten Sinn, u.a. Nichtdiskriminierung unehelicher Kinder) in dem sich Mütter (und die Väter) für das Kind entscheiden.
    Dagegen ist die Position der Katholischen Kirche zum Thema Verhütung völlig fatal und hat dann vielfach erst Abtreibung und AIDS-Tote zur Folge.

  71. 71
    Matthias

    Ich hab genug von den Asozialen Elementen, die alles was uns papsttreuen Katholiken heilig ist, in Frage stellen. Dann tretet doch aus der Kirche aus. Denkt ihr das interessiert uns Papsttreuen? Ihr seid doch sowieso die die ihre Fahne nach dem Wind hängen. Irgendwelchen Trends folgen, das ist euer Leben. Damals gegen die Juden und heute gegen die Kirche. Die meisten von euch gehen weder jeden Sonntag zur Kirche, noch haben sie irgendein Amt in der Kirche inne. Aber großartig das Mundwerk aufreißen. Damit das klar ist: Ich lebe nach Katholischen Richtlinien und für mich zählt in erster Linie das Kanonische Recht vor allen anderen Rechten. Und solche subversiven Elemente wie euch braucht die Kirche nun wirklich nicht. Ich mein, was versteht ihr schon von Moral oder anderen wichtigen Dingen? Für euch ist nur alles relativ. Ihr hurt vor der Ehe rum und meint noch es wäre nicht schlimm, ihr haltet euch an keine Moralvorstellungen, macht einfach was ihr wollt. Was ist das für ein Leben? Das ist doch kein Leben. Also da bleibe ich lieber auf meiner katholischen Seite mit den wenigen Mutigen, die in der Zeit der neuen Christenverfolgung das Wort gegen die Masse erheben. Das sind nämlich seine Eminenz Bischof Walter Mixa, Kardinal Meisner, vor allem Natürlich seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. und andere wenige Personen die heutzutage noch vernünftig denken.

  72. 72

    Als Protestantin ist es mir egal was die Katholische Kirche gut findet und was nicht! Bisher wurde sich eh nicht nach großen Wertvorstellungen gerichtet, ..meistens gings nur ums Geld! Mir ist egal was der Papst macht, von mir aus kann er im Zirkus Krone durch nen brennenden Reifen springen, ..allein schon die Amtsanmaßung sich „Gottes Stellvertreter auf Erden“ zu nennen! Wasser predigen und Wein trinken!
    Das meiste was dort gepredigt wird, hat weder Hand noch Fuß.
    Naja, ..ich reg mich schon wieder viel zu viel auf!

    Steffi