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Public Spam

public spam

Man könnte beim Erbsenzählen über die korrekte Definition des Begriffs „Spam“ lamentieren. Man könnte es aber auch sein lassen.

Montag früh in Keuzberg: Unzählige Plakate wurden mit „Public Spam Kreuzberg“ überklebt. Hoffen wir mal, dass das nicht der Name eines neuen Männer-Deodorants ist.

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Mehr bei indymedia.

Update: Die Aktionisten bloggen jetzt auch, wie bereits in den Kommentaren vermerkt.

57 Kommentare

  1. 01

    Wieso kleben denn in dem zweiten Bild keine Sticker auf dem ganzen Graffiti? Das ist doch auch nur Werbung fuer den Tagger, Werbung dafuer wie cool er/sie doch ist. Mal davon abgesehen dass damit in gewissem Sinne auch ein Lebenstil, eine Norm, ein Ideal propagiert wird.

    Und wo ist das Bild von den (moeglicherweise wild geklebten) Konzertankuendigungen auf Bauzaeunen, Stromkaesten und aehnlichem? Das ist auch Werbung, auch da werden Lebensstile, Normen und Ideale propagiert.

  2. 02
    Conrad

    @Armin
    Ich glaube bei den oben gezeigten Bildern handelt es sich um AdBusting, was sich wiederum gegen die Massenhafte Ausbreitung von Werbung im öffentlichen Raum richtet und im Zusammenhang mit Kreuzberg immer noch eine besondere Note hat. Auf das Graffiti-Argument werde ich mal nicht eingehen, da hat Johnny im letzten Jahr mal einen schönen Kommentar in seinem Podcast zu abgegeben.

  3. 03
    gundula

    @ Armin-

    wie stellst du dir den eine lebens- bzw kulturelle aeusserung vor ohne „lebenstile, normen und ideale“ zu propagieren? egal was du tust, ob du einfach rumlatschst, irgendwo eine liebeserklaerung fuer deinen freund auf die bank kritzelst, dich mit jemandem unterhaelts oder ne flaeche mietest um werbung fuer die brause der brausefirma zu machen, bei der du arbeites…du verbreitest halt informationen ueber denen lebenstil, deine normen und werte. die frage ist halt nur, was in unserere gesellschaft akzeptiert wird und wogegen sich widerstand organisiert…

  4. 04

    Ich finds eigentlich ganz nett. Vielleicht überdenken wir so einmal den Sinn und die Macht der Werbung. Gegen Spam kämpfen wir jeden Tag „” und auch wenn Werbung die Welt bunter und vielleicht interessanter macht „” so ist es sicher nachdenkenswert ob auch dies eine Art Spam ist…

  5. 05

    Conrad,

    ja, weiss ich. Ist mir auch klar. Nur habe ich hier das Gefuehl dass zwischen guter und boeser Werbung unterschieden wird und hinterfrage das. Konzertplakate, Poster, Flyer und all der Kram sind auch Werbung.

    gundula,

    Eben. Gute Frage. Das mit den „Lebensstile, Normen und Ideale“ ist ja ein Zitat. Und ich frage warum es OK ist (oder zumindest so erscheint als ob es OK ist) die eine Sichtweise davon zu haben aber die andere nicht.

  6. 06

    Diese oder ähnliche Aktionen sind seit einigen Jahren gang und gäbe — bei unseren Nachbarn im Westen, wie dieser Bericht http://www.arte.tv/de/suche/1404366.html zeigt.

  7. 07

    Nun, so schlimm ist die Belästigung durch Plakate nun auch wieder nicht. Im Gegenteil, ich finde Plakatwerbung informativ.

    Ein manueller Trackback zum Hauptstadtblog: http://www.hauptstadtblog.de/article/3712/aktivisten-fuer-ein-werbefreies-kreuzberg

  8. 08
    heidrun

    @exit: genau. vor allem, wenn alice schwarzer für die bild. oder claudia schiffer für sonstwen. sehr informativ. bedankt.

  9. 09
    her

    Eine Deodorant Namens „Spam“ würd ich mir glatt kaufen.

    „Hey du riechst aber gut! Was ist das?“.
    „Das ist SPAM“.

    find ich super!

  10. 10
    Roman

    Ja, typisches adbusting. Richtig schön wird das erst wenn der McDonalds hier ist. Was aber viel interessanter ist: was steckt eigentlich hinter den ganzen „6de.de“ Tags die man jetzt WIRKLICH ÜBERALL in Kreuzberg sieht? Wenn man das mal eintippt landet man bei so einer Art Streetart blog. Da seh‘ ich dann das, was ich auf der Strasse auch sehe, also so ganz hab ich nicht verstanden um was es da geht? Blickt ihr da durch?

    Roman

  11. 11
    Spam

    Armin,

    es gab keine Unterscheidung zwischen guter und böser Werbung. Auch Brot für die Welt und Bauzäune wurden nicht ausgespart. Über dein Foto von Konzertankuendigungen auf Bauzaeunen, Stromkaesten und zugespamtem Grafiti freuen wir uns.

    Verkürzte Kapitalismuskritik o.ä. lässt sich der Aktion wohl vorwerfen, aber dein Grafitiproblem – ojé.

  12. 12

    Hinter den 6de.de-Tags sollte der Künstler 4rtist.com stecken, den wir vor einiger Zeit zum Interview getroffen haben.

  13. 13
    heidrun

    @roman: wann warst du das letzte mal ausserhalb kreuzbergs? :-) die dinger gibts schon seit mindestens 8 jahren, vornehmlich in mitte.
    soweit ich weiss, gehts da nicht wirklich um was, nur dass die tags eigentlich immer auf beweglichen dingen angebracht sind, also nicht an wänden etc.

  14. 14
    heidrun

    @ spam: mmh, bin großer fan von guter streetart, aber von den meisten tags halte ich dennoch gar nichts. ich finde es schwierig, dass da immer so eine „entweder-oder-haltung“ gefordert wird. ich würde vermutlich keinen sprayer verpfeifen, ganz einfach deshalb, weil diese pauschalisierende haltung von staatlicher/städtischer seite ebenfalls gerne eingenommen wird, aber mehr qualität und weniger geschmiere würde ich mir schon wünschen. und dass diese deppen mit dem flusssäure-scheiss aufhören.

  15. 15

    Wuah. Wie nett. Wirkungsvolle Gegen-Werbung. Aber Recht haben die Plakatierer schon: Gegen SPAM wird gekämpft, dabei werden wir von der „gewöhnlichen“ Werbung viel mehr (unbewusst) beeinflusst.

  16. 16
  17. 17
    tagger

    @heidrun:
    ich kann dieses gelaber von den „blöden tags“ und der „tollen streetart“ nicht mehr hören. bei dem ganzen zeug sollte es nicht um stadt-verschönerung gehen, um den zugezogenen schwaben nen schönen tag zu bereiten, sondern um (wieder-)aneignung des öffentlichen raumes und infragestellung des eigentums. deswegen sind mir ein paar siffige tags an ner blöden weißen wand auch lieber als ein total schönes legales bild das vom qutiersmanagement bezahlt wird, um den kiez aufzuwerten. taggen ist provokation – taggen läßt sich nicht so einfach funktionalisieren, wie die meisten streetart-sachen. und das du dich hier über flusssäure-sachen aufregst, zeigt eigentlich nur, wie du der propaganda der medien über „flusssäure-anschläge“ (wie absurd!!!) auf den leim gegangen bist. diese hysterische verurteilung hat nichts mit der realen gefahr zu tun, die von den dingern ausgehen!
    also: geht taggen, macht streetart, betreibt adbusting & fight capitalism!

  18. 18

    Auf jeden Fall haben die Jungs ganze Arbeit geleistet: Nicht „žUnzählige Plakate“. Ganz Kreuzberg. Vollständig. Oder haben sie irgendeine Plakatwand vergessen, vielleicht in einem Hinterhof? Anscheinend vorher alles ordentlich mit Google Maps kartiert „¦ Ehrlich gesagt, erst jetzt fallen mir diese ganzen Plakatwände mal richtig auf — ich sitze auch gerade vor einer.

  19. 19

    das ist Kunst. Wetten!

  20. 20
    msc

    „(wieder-)aneignung des öffentlichen raumes“
    „infragestellung des eigentums“

    sorry, aber *ROTFL*

  21. 21
    gundula

    @ arnim-

    der springende punkt ist doch die frage der machtverteilung. ich kann mich zwar gegen sexistische annmache wehren, aber ich kann halt nicht so ne propagandamaschine in gang setzten wie die werbeindustrie. und ueberall in der stadt fast nackte, sich devot herumrekelnde und seltsam schleimig aussehende frauen aufzuhaengen stuetzt ein frauenbild, welches mir einen oft relativ nervigen alltag beschert. ich weiss- jetzt gibts jede menge zu kritisieren und werbung ist nicht das einzige problem, aber sie ist ein ausdruck der von dir bereits erwaehnten werte welche im grossen stil verbreitet werden und als solche auch zu kritisieren…

  22. 22

    Bitte sperrt das gesamte Internet!
    Die Werbebotschaften welche darüber
    verbreitet werden sind ebenso Plakativ… bis hin… unbemerkt suggestiv Beeinflussend.

    Die Aktionen machen die eigentl. Werbeaussagen nicht weniger interessant.

  23. 23
    lana

    überklebt adical!

  24. 24
    KaKa

    @ PiPi
    nicht weniger interessant, aber ich denke deutlich weniger wirkungsvoll. Bin eben durch Kreuzberg gefahren, geile Sache, hoffe als nächstes kommt Mitte dran!

    @ lana
    was ist den adical?

  25. 25
  26. 26

    „ich kann dieses gelaber von den „blöden tags“ und der „tollen streetart“ nicht mehr hören. bei dem ganzen zeug sollte es nicht um stadt-verschönerung gehen, um den zugezogenen schwaben nen schönen tag zu bereiten […]“

    WORD!

  27. 27
    lana

    @kaka: adical ist ein kommerzielles unternehmen, das versucht, werbung in blogs zu verstreuen und dieses geschäft als hip zu verkaufen.

  28. 28
    Peter H aus B

    Ich finde man muss zwischen Werbung und Bekanntmachung unterscheiden.
    Für mich ist Werbung für Produkte und Dienstleistungen akustische und visuelle Körperverletzung unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. Sowohl im TV, im Computer, auf dem Handy als auch in der Stadt.
    Hinweise auf Konzerte und Veranstaltungen fallen bei mir eher in die Kategorie: Bekanntmachung.

    Insofern: prima Aktion, mehr davon und vor allem nicht temporär beschränkt.

  29. 29

    Spam #11,

    Du wolltest ein Bild von vollgeklebten Stromkaesten. Bitte.

    Wieso ist das nicht Spam? Wieso ist auf denen kein „Public Spam“ Sticker drauf? Uebersehen koennt Ihr das wohl kaum haben, schliesslich ist gleich daneben auf dem anderen Plakat ein Sticker.

  30. 30
    heidrun

    @ tagger: und ich kann dieses gelaber von wiederaneignung des öffentlichen raumes nicht mehr hören, wenn es nur ein paar verkifften 16jährigen darum geht sich auszuleben, sorry. mir sind die tags auch lieber als werbung, das habe ich oben vielleicht nicht deutlich genug gemacht, das bedeutet für mich aber nicht, dass ich das ungeheuer geil & revolutionär finden muss, wenn alles mit selbstherrlicher scheisse vollgemockt ist. und ich finde es äusserst schade um die leute, die wirklich etwas drauf haben, sich nen kopf machen und denen es um etwas geht, beispielsweise um adbusting (und davon gibt es in berlin mehr als reichlich), wenn die mit irgendwelchen broten in einen topf geworfen werden. nur meine 2 cents. und von flusssäure-„anschlägen“ hab ich nix gesagt, ich habe lediglich gelesen, dass mit diesem hoch-ätzenden scheiss tags in glasscheiben geätzt werden, die zum teil in reichweite von kindern sind. ob ich auch das so super finden muss, kannst du ja entscheiden.

  31. 31
    1elf

    schwabus eunt domus

  32. 32

    eine Sinnvollerer Ansatz wäre es, DAUERHAFT widerrechtlich geklebte Werbung für Anti Werbung zu nutzen

    abreissen z.b „no“ auf die Rückseite, auf den Boden legen oder irgendwo annageln z.b. (auch auf eine Plakatwand)
    Rechtlich nicht (oder wenig ANGREIFBAR).

    „no“ auf dem dann freigelegten alten Plakat erhöht die Öffentlichkeitswirkung .

    Deutlich wäre auch ein dicker Strich auf den Plakaten , wer fit auf dem Fahrrad ist
    kann es auch während der Fahrt tun.

    flickr tag tips „billboard-_-spam“ „public-_-spam“ und deutsche Versionen davon.
    why:
    â–ºErleichtern den Zugriff auf DIESE Aktions-flickr photos per thumbs, slideshow + scriptless flickr badges z.b.
    http://flickr.com/photos/tags/billboard–__–spam
    slideshow
    flickrbadge link
    flickrbadge img
    â–º seo keyworddichte

  33. 33
  34. 34
    Adbuster

    @ Armin,
    denke das ist genauso Spam und habe das auch an mehreren Stellen markiert gesehen, obwohl die Bekannmachung/Produktwerbung Unterscheidung sicher streitbar ist, wenn auch nicht für dich. Um jede einzelne Werbefläche zu markieren, braucht man in Kreuzberg wohl über Hundert Leute, das ist mir durch die Aktion nochmal bewusst geworden. Sehe das mit der Aidswerbung z.B. kritisch (siehe Bilder bei Indymedia). Würde dir sicher niemand verübeln da nachzulegen.

    @ heidrun
    deine reflektierte Adbuster gegen Plakative Kiffer mit Tagwahn Differenzierung sehe ich überhaupt nicht so. Ich betreibe seid Jahren Adbusting (mit Kopf machen), kenne einige dieser „verkifften 16 Jährigen“ (woher nimmst du sowas?) und weis das die weder Kiffer, Säufer noch Jugendlich waren. Und selbst wenn, denkst du wirklich jeder (gute) Adbuster hat an der Udk oder Werbedesign studiert?
    Flussäure finde ich auch heikel.

  35. 35
    heidrun

    @adbuster: naja, ich war etwas polemisch. aber wenn man die augen aufmacht, sieht man schon genug vor sich hin pubertierende tagger mit kleinen roten äuglein.

    ich verstehe nur auch taggers haltung einfach nicht. alles, was legal ist, direkt als „funktionalisierung“ hinzustellen ist imho naiv und arrogant. und es geht an der realität vorbei. ich freue mich über die aufmerksamkeit, die street art entgegengebracht wird, wenn versucht wird, diese verknöcherte „wir sind die straße, wir sind der underground“- vs. die bösen-haltung aufgebrochen wird, durch backjumps, wall street gallery etc etc. endlich sehen mehr leute, was für tolle dinge gemacht werden können, wenn man öffentliche räume mehr liberalisiert. aber dann wird von taggers seite auf quartiersmanagements geschimpft, obwohl es zum teil unter umständen genau diese leute sind, die künstlern bezahlbare ateliers zur verfügung stellen, leuten wie http://www.genausoundanders.de aktionen wie http://www.genausoundanders.de/index.php?preiskampf oder de.indymedia.org/2004/08/91235.shtml ermöglichen etc.
    ich fände es begrüßenswert, wenn eine diskussion über qualitätsunterschiede nicht so abgebügelt würde.
    ob jemand an einer kunsthochschule studiert hat, ist sowas von wurscht. als ob die leute an diesen schulen keinen scheiss produzieren würden oder per se die besseren ideen hätten. sowas lass ich mir nicht gerne unterstellen, denn das ist eine art obrigkeitsgläubigkeit. aber wenn ich mich auf die art cologne stellen kann und sagen, das hier ist zu 95 % mist, warum darf ich das auf der ach so freien straße nicht? dabei geht es ja nicht um „verhübschung“, aber das wird einem natürlich sofort unterstellt, von leuten, die evtl. einfach nicht genug ideen haben, um den öffentlichen raum auf intelligente art zu markieren. ich hab ja auch nichts gegen „tags“ an sich, auch wenn das vielleicht so rübergekommen ist, aber an jeder ecke rumzuschmocken, erinnert mich eher an pinkelnde hunde. so.

    heikel? du findest flusssäure HEIKEL? ich finde es vollkommen gehirnamputiert, mit solchen materialien an stellen zu arbeiten, wo man mal easy aus versehen drankommt.

  36. 36
    Andre Förster

    20 % auf alles (außer Tiernahrung) ich liebe es INNOVA INNOVA INNOVA – denn – Erklären kann man das nicht – dass geiz geil ist – sau billig sau billig sau billlllllll und fast so schön wie fast food. ding dong dideldu. Die Scheiße wird einem permanent in Wort und Schrift aufgezwungen. In Guantanamo würde das als Psychofolter bezeichnet und von Amnesty angeprangert. Es wird Zeit das Werbung ins Immissionsschutzgesetz aufgenommen wird.

  37. 37

    eine gelungene aktion! wann ist eigentlich das „berliner fenster“ der bvg dran? bin ökomäßig erzogen worden, bin also überhaupt kein bisschen bildschirmresistent…das ding absorbiert mich…raaah! im suff haben zwei mir völlig unbekannte personen versucht die teile „wegzuboxen“…klar, ging nicht. war aber eh n scheissabend.

  38. 38

    […] Es ging uns um eine regelrechte Penetration durch Werbeflächen, deshalb wurden auch weder Brot für Welt noch Museumsankündigungen ausgespart. Wir wollen selber entscheiden ob wir uns eine Werbung anschauen oder nicht. Das wird leider immer schwieriger. […]

    Mehr Bilder gibts da auch.

  39. 39
    tagger

    @heidrun
    du kannst hier nicht anfangen sachen gegeineinander zu diskutieren und dich dann aufregen, wenn du dafür ernstgenommen und kritisiert wirst. da hilft dann auch ein „das habe ich vielleicht nicht deutlich gemacht“ wenig. außerdem hast du so viele offensichtlich überlaufende schubladen in die du gleich mal alle(s) steckst, das es eh wenig sinn zu machen scheint mit dir zu diskutieren. ich versuche es aber trotzdem nochmal:
    ich habe NICHTS von „revolutionär“ geschrieben und auch nicht den „underground“ oder „die straße“ gehypte. ich habe im übrigen nicht nur nichts gegen streetart (s.o.: „macht streetart“), ich mache auch selber welche. außerdem tagge ich auch und mache ab und zu adbusting-aktionen – das sind überhaupt die gründe, warum ich hier was schreibe und warum mich dein „mehr qualität und weniger geschmiere“-sprüche nerven. du scheinst nicht all zu viele writer zu kennen, sonst würdest du nichts von „ein paar verkifften 16jährigen“ schreiben, wenns um tags geht und von „leuten, die wirklich etwas drauf haben, sich nen kopf machen und denen es um etwas geht,“ wenn du von streetart redest. na klar gibt es 16-jährige bekiffte oder besoffene jungs, die auf gangster machen und taggen gehen. aber es gibt auch 24-jährige kunst-studies, die mal eben ein „projekt“ auf der straße machen und sich weder nen kopf machen noch geht es denen um mehr, als ihr studium und ihren zukünftigen job. und es gibt coole writer und streetartists, die sich nen kopf machen und was erreichen wollen. ob die „was drauf haben“ entscheidest zum glück nicht du, sondern die selber!
    und das das tolle quatiersmanagement dazu da ist „problemkieze“ umzumodeln ist klar. und das sich streetart- und graffitiprojekte dabei kohle abholen ist eben nicht einfach nur clever von den projekten, sondern auch ein problem, weil sie damit teil der umstrukturierungsprozesse werden, die ärmere, oft auch migrantische leute vertreibt, um den zugezogenen schwaben (und anderen) für ihre neugegründeten familien in den ach so alternativen kiezen etwas mehr spießigkeit und sicherheit zu gewährleisten. und da sind mir nunmal 16-jährige bekiffte pseudo-ganster lieber, denn die sorgen nicht dafür das meine miete steigt. ganz im gegenteil, wenn alles „zugeschmiert“ ist, ist es auch schön billig! ;-)
    warum du dein kind nachts alleine auf der straße rumrennen läßt und es sich somit mit frischen (das müssen sie sein um gefährlich zu sein), flusssäuretags verletzen könnte, ist mir im übrigen total unklar. und klar hast du nichts von „anschlägen“ geschrieben, aber du hast das thema hier rein gebracht und somit scheint die bullen-medien-kampagne bei dir gut gefruchtet zu haben. wie viele verletzte kinder gabs denn schon? KEINS!
    in diesem sinne: geht taggen, macht streetart, betreibt adbusting & fight capitalism!

  40. 40
    Adbuster

    @ heidrun

    mein Anliegen im letzten Kommentar an dich war vor allem klarzustellen, dass diese Aktion nicht von 16 Jährigen Kiffern kam. Da spricht zu vieles gegen.

    Mit heikel habe ich mich vielleicht etwas lasch ausgedrückt. Finds ziemlich Panne, mit oder ohne Bullen und Medien. Ich solidarisiere mich gerne mit kriminalisierten Taggern, aber an Flusssäure kann sich nunmal auch ein in der Bushalte liegender Penner übel verletzen.

  41. 41
    heidrun

    @tagger: das in-die-schubladen-stecken erledigst du ja schon für mich. ich rege mich nicht auf, wenn ich kritisiert werde, ich rege mich auf, wenn ich auf eine kritische äusserung hin mit betonköpfen zu tun kriege, die meine kommentare noch nicht mal richtig durchlesen. bittedanke. im übrigen gibt es nicht „das quartiersmanagement“. krieg mal kinder, versuch mal von kunst zu leben ( ach, ne, ist ja kommerz), dann kann man ja nochmal drüber reden.

  42. 42
    antifa

    „krieg mal kinder, versuch mal von kunst zu leben ( ach, ne, ist ja kommerz), dann kann man ja nochmal drüber reden.“
    Super! Sehr geil! Ich hab mich bestimmt 10 Minuten nicht mehr eingekriegt vor lachen :-)Hoffentlich meinst du das nicht ernst!? Wenn doch, dann bleibt mir eigentlich nur noch, dir diese „streetart“ ans Herz zu legen: http://www.kunstmagazinberlin.de/0707/images/0707art_sp383_600.jpg

  43. 43
    heidrun

    ich seh schon, ihr seid alle zu wild für mich. wenn bourgeoisie schon die künstler mit kindern sind, bin ich eindeutig im falschen jahrhundert :-)

  44. 44
  45. 45
    das letzte wort

    „bin ich eindeutig im falschen jahrhundert“ – ja, heidrun – mit deiner mutter-ideologie wärst du im letzten auf jeden fall besser aufgehoben. aber nun kämpft ja eva „braun“ hermann endlich dafür, das dieses tolle „kinder kriegen“ wieder so richtig geschätzt wird in diesem tollen land *würg!*