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Fettnapf strikes again

malte
Tolles Foto von Malte mit freundlicher Genehmigung von Contravision

Wenn man zu einem Kurzfilmfestival eingeladen ist, obwohl man gar keinen Kurzfilm gedreht hat, und wenn man dann gebeten wird im Gespräch mit den Veranstaltern vor dem Publikum ein paar Sätze zu sagen, und wenn man dann nicht nur ein paar Sätze sagt, sondern ein paar viele, nämlich so viele, dass der Star des eigenen Nicht-Kurzfilm-Beitrags, Malte nämlich, gar nicht zu Wort kommt, und wenn unter diesen vielen Sätzen auch einige sind, die man als recht harsche Kritik an einem der gezeigten Kurzfilme bezeichnen kann, und wenn man dann fragt, ob die Macher dieses kritisierten Kurzfilms anwesend seien und sich daraufhin die neben einem stehende Veranstalterin meldet und sagt, dass sie diesen Kurzfilm gedreht habe …

Dann drängen sich Titel wie der obige auf.

File under: Ich und meine große Klappe.

Update: Das Beweismaterial ist da, bevor es jemand anderes tut, verlinken wir das lieber selbst …

58 Kommentare

  1. 01

    Dann wird man beim nächsten Mal halt nicht mehr eingeladen und nimmt den Herrn M. gleich in Sippenhaft. Blödes Bloggerpack halt…

  2. 02
    leo

    Haha, gibt’s davon Videomaterial?

  3. 03
    Malte

    gewonnen haben wir jedenfalls nicht.

  4. 04
    Micha

    Shit happens. Mehr braucht man nicht zusagen.

  5. 05
    y

    Gibt es den Film der Veranstalterin auf einem Video-Portal zu sehen?

  6. 06

    Ja, und dann, lieber Johnny?
    Wie ging es weiter? Sind Sie
    im Fettnapf ertrunken? Hat die
    Dame Ihnen wieder raus geholfen?
    Oder hat Malte vielleicht den
    Fettnapfdeckel…

    Gespannt
    Ihre FrauvonWelt

  7. 07

    Das ist kein Fettnapf, sondern die eigene Meinung. Dazu kann man stehen, wenn man die Eier dazu hat.

    Kritik ist sicherlich erlaubt und erwünscht. Wenn alles nur schöngeredet wird, bringt das dem Kurzfilmer nichts.

    Klar erntet man lieber Lob. Aber so lernt man nichts dazu.

    Aus Motocity
    Chefkritiker
    Mario

  8. 08

    Ich habe mal einem Bekannten scherzhaft eine fehlende Vaterfigur vorgeworfen, worauf sich herausstellte, dass sein Vater gestorben ist, als der Bekannte drei war. DAS, liebe Freunde, ist ein Fettnapf!

  9. 09
    mirja

    Autsch!

  10. 10

    @Margenfeld: Auch hier gilt wohl „shit happens“. Kannmanjanichahnen.

    @Mario A.: Na was denkst du denn, natürlich habe ich meine Fragen trotzdem gestellt. Schien aber niemanden sonst zu interessieren.

    @FrauvonWelt: Nee, ich bin weder ertrunken noch gerettet worden. Und Malte fand den Film im Gegensatz zu mir toll. Sagt er.

  11. 11

    Darum habe ich mit 12 auch aufgehört, Witze über Krebs zu machen. Und nein, das bezog sich jetzt nicht auf den Artikel hier drunter.

  12. 12

    ich troll wenigstens nur im internet herum und nicht live vor leuten. :)

  13. 13

    oho erinnert mich an „plötlicher spaziergang“ von kafka dein schreibstil, lieber johnny :)

  14. 14

    Schachtelsatz hätte es auch getan.

    Ist aber weniger reißerisch und macht kaum neugiereig.

  15. 15

    Auf allgemeinen Wunsch: Das exclusive Live-Film-Extra-Footage-Filmzeugs vom Festival.
    Hier alles -fast- live:

    Malte und wie Johnny ihn nicht zu Wort kommen lässt und der Veranstalterin ihr Film und sonst so Zeugs

  16. 16
    Spielkind

    Sorry Johnny, aber hattest Du zuviel getrunken oder hörst Du dich immer so gerne reden?

  17. 17

    Beides. Wenn ich zum Reden auf eine Bühne geholt werde (und angesprochen werde), dann rede ich. Aber nächstes Mal lass‘ ich Maltes Mikro anschalten, versprochen. :)

  18. 18
    Maltefan

    Muahaha, das ist echt an Peinlichkeit kaum zu überbieten … :-)=)

  19. 19

    Ach. Ich hab‘ schon Schlimmeres erlebt. :)

  20. 20
    Maltefan

    Bitte nicht mir zeigen, ich neige zum fremdschämen ;-)

  21. 21

    Bei Malte schlug wohl wieder die schon öfters erwähnte Angst, vor Publikum zu sprechen zu, kann das sein?

  22. 22

    (( was alle eint: die angst, vor publikum zu sprechen! ))

  23. 23
  24. 24

    »Spreeblock« is‘ aber auch nich‘ übel :)

  25. 25

    wahahahahahahaha :D ich gucks mir gleich nochmal an hrhr

  26. 26

    habe gerade das filmchen gesehen.
    johnny spreeblick versuchte seine unsicherheit [emotionalität] als inhaltlichen [verstandsmäßigen] angriff zu platzieren [lustig, wie er das harmlose kabel versucht zu bändigen!]. das ist ihm nicht gelungen, seine gesprächspartnerin hat das durchschaut und sich [sehr diskret] ob seiner aufgeregtheit amüsiert.
    das kann eine lehrreiche erfahrung sein!
    lieber johnny, lerne daraus und trete gleich morgen auf die bühne des lebens, interviewe die nächste zeit mal potentielle filmschaffende aus dem wrangelkiez ,~))

  27. 27

    oh je, der kurzfilm war ca. 10 minuten zu lang.. kann deine kritik absolut verstehen – nach spätestens der hälfte weiss man doch, wie die geschichte ausgeht, nur wenn sie dann wirklich so ausgeht, kann man es einfach nicht fassen, weil man, wie Du richtig sagst, damit rechnet, dass da noch ne Wendung kommt :)
    Dass die Autorin es sich so einfach macht…

  28. 28
    Sven

    Und er spricht doch (am Ende des dritten Videos):
    „Ich war der Malte und so läuft das immer.“

    Nochmals großes Lob für die liberale Neujahrsansprache. In „Guido und Malte parallel“ wird die innovative Film- und Schnitttechnik gepaart mit einer modernen Message noch deutlicher herausgestellt.

  29. 29

    @Manniac
    stimmt wohl.

  30. 30
    bongokarl

    Ja, das peinliche ist ja nicht die Kritik, sondern dass er eben nichts anderes tut als sich in die Kritik hineinzusteigern..

    Aber bin ich der einzige der den Moderator doof findet?

  31. 31
    Jens

    Ich glaube im gegensatz zu johnny nicht nach der hälfte des films das es sich um eine betrügerin handelt,
    nee ich dachte gleich „das sind schlechte schauspieler“.

  32. 32

    Und was genau muß einem jetzt daran peinlich sein diesen Schmachtfetzen in 16mm zerissen zu haben?
    Irgendwie seh ich da den Fettnapf nicht!?

  33. 33

    Vielleicht bin ich ja schwer begriffsstutzig, aber: wo ist der Fettnapf?

    Ich sehe maximal einen falschen Zeitpunkt, berechtigte Kritik zu äußern, einen (danke, bongokarl) doofen Moderator, und einen leicht übergangenen und -forderten Malte. Inwieweit ihm das unrecht war, müsste er allerdings noch erklären.

    (Und so viele Sätze waren das (den Beweismitteln nach zu urteilen) doch auch gar nicht…)

  34. 34
    bongokarl

    Ja, aber eben im Verhältnis dazu, dass es eigentlich um was anderes gehen sollte, waren es eben zu viele Sätze. Da es nicht erwartet war, dass die Macherin direkt nebenan steht, musste Johnny seine Kritik erklären, wodurch er (und Malte) zu nichts anderes mehr kam(en).

  35. 35
    ajo

    Am besten gefällt mir die Adhoc-Filmkritik. Man muss in einer völlig fremden Community auch mal ’n bisschen Ralle machen dürfen.
    Der Film erinnert an einen zu lang geratenen Beitrag bei Vorsicht Falle! und ist auch genau so spannend. Die Fremdenhass-Keule hätte ich allerdings nicht so schnell rausgeholt, denn für das Thema des Films ist es eigentlich unerheblich, dass die Betrügerin eine Ausländerin ist bzw. sein könnte.

  36. 36

    Also ich empfinde es eientlich eher so, dass die Filmemacherin (die natürlich verständlicherweise von der Situation überrascht war) zu viele Sätze brauchte, um trotzdem nichts zu erklären…

    Aber da müssen’ma nochmal drüber reden… ;)

  37. 37
    corax

    „Wer seid ihr? Was macht ihr? Was ist Spreeblog?“
    So, damit hat doch die Gastgeberin den Schwarzen Peter.

    Johnny hat zwar viel geredet aber nun doch nicht alle in Grund und Boden wie angekündigt, da gab´s genug Gelegenheiten ihn zu unterbrechen falls man gewollt hätte.

    Den Film der Gastgeberin musste ich nach ca 4min ausmachen (Kosovoflüchtlingsmutter von Abschiebung bedroht)
    Kann den mal jemand ganz kurz zusammenfassen?

    Schlechte Schauspieler find ich auch, fand ich aber nicht schlimm,
    (für´n Kurzfilm) bloß den Text.

    Auf Johnnys berechtigte Nachfrage nach dem Film kam keine vernünftige Antwort, imo.

    Den Moderator fand ich auch doof, bzw die Moderation, der Typ könnt ja ok sein.

    Das Beste war immer noch:
    „Ich war der Malte und [kurze Pause] so läuft das immer.“

    Ansonsten, Glück auf und: http://www.kurzfilmtage.de/

  38. 38
    horst

    …traurig ist nur, dass keiner ihrer freunde, ihr schon vor dem drehen gesagt hat, dass das drehbuch scheiße ist… der film ist wie ne extrasendung xy-ungelöst oder einer dieser nachmittags pseudokrimischeiße… den soundtarck mag ich, wenn er selbst „komponiert“ ist…
    auf der anderen seite kennt man das ja. das semester neigt sich dem ende zu und man scheißt noch schnell was hin, nach dem motto vier gewinnt…

  39. 39

    Klasse Video. Ganz großes Kino.

  40. 40
    peer

    wer weiss unter welchen umstaenden soche kurzfilme enstehen und mit welchem persönlichen einsatz das alles meist verbunden ist, zeigt respekt vo der arbeit anderen und ueberlegt vieleicht zweimal wie er kritik formuliert. ich fand das unverschaemt und das jetzt noch hier doppelt zu verbraten im „ja ja ich bin schon ein schlimmer aber egal stil“ ist doppelt mies.

  41. 41
    maniacator

    Dem kann ich nur zustimmen. Nur weil man persönlich dem Film nix abgewinnen kann, muss man nicht unbedingt auf dem Podium ‚ablästern‘. Konstruktive Kritik sieht für mich anders aus… wenn Johnny wirklich etwas dran liegt, hätte er sie auch fragen können, ob er später noch kurz mit ihr drüber sprechen kann.
    Immerhin hat Johnny den Film zwar verstanden (er fasst ihn ja mal eben in ein paar Sätzen zusammen), bringt aber als Aufhänger den Spruch „Jemand muss mir nachher den Film […] erklären. Ich hab den nicht verstanden“. Nur um dann hinterher raushängen zu lassen, dass er schon ab der Hälfte wusste, worum es geht. Stilistisch meiner Meinung nach daneben, wirkt wie „Schaut mal, wie clever ich bin!“.
    Aber den Film mochte ich jetzt persönlich auch nicht ;) Trotzdem gilt: Respekt zeigen für Sachen, die man selbst nicht besser macht/machen kann.

  42. 42

    Interessant an der Diskussion ist, dass es zwar für viele völlig okay zu sein scheint, hier über mein Verhalten und darüber was „man tut und was nicht“ zu urteilen (ist auch okay, von mir aus), einen vorgeführten Film bei einem Festival offen zu diskutieren gehört sich jedoch scheinbar nicht. Go figure.

    Allen Stil- und Verhaltensberatern sei gesagt: Ich mach‘ das schon, Danke aber für die netten Angebote. :) Und: Man sollte nicht davon ausgehen, dass dieses Video den gesamten Abend und alle Gespräche zwischen der Regisseurin und mir zeigt. Das Internet lügt, Obacht!

    Weiter: Es gibt viele Sorten des Verstehens. Man kann einen Film verstehen (Betrügerin betrügt, am Ende stellt sich heraus, dass sie eine Betrügerin ist) und ihn genau deshalb nicht verstehen.

    Noch weiter: Selbstverständlich kann man auch Dinge kritisieren, die man nicht selbst besser machen kann. Wo kämen wir denn sonst hin? Ist hier etwa jemand Innenminister? Es ging mir außerdem nicht um „konstruktive Kritik“, ich fand den Film furchtbar und habe mich darüber geärgert, das kann man auch zum Ausdruck bringen.

    Und zuletzt: Bisher gab es keinen einzigen Kommentar dazu, dass auf einem Filmfestival (mit Wettbewerb) ein Film von einer der Veranstalterinnen läuft. Denn das war es, was mir peinlich war und wofür ich mich hinterher entschuldigt habe. Dass man den Eindruck hätte haben können, ich wollte die Regisseurin/Veranstalterin bloß stellen. Das war nicht meine Absicht, ich kannte die Zusammenhänge nicht.

    Subjektives Missfallen auf einem Filmfestival öffentlich zu äußern ist mir nicht peinlich, auch dann nicht, wenn die Regisseurin neben mir steht. Denn auch Kritik ist eine Form des Respekts. Immerhin war mir der Streifen nicht egal.

  43. 43

    lieber johnny, für mich hast du [spreeblick] dank des filmes von der podiumsdiskussion ein gesicht bekommen [kannte deines bis dato nicht]. das interessante daran: was sich mir zwischen textlicher und tatsächlicher vorstellung einer person zeigte. beurteilen will ich das nicht, aber registrieren tu ich es schon, und kundtun auch. nix für ungut!

  44. 44

    lokalreporter: Fürs Kundtun sind die Kommentare ja das, das ist mehr als okay. Und natürlich beurteilt man auch, das ist verständlich.

    Mich überrascht nur die Vehemenz der Diskussion unter einem augenzwinkernden und selbstkritischen Artikel und einem Video, das die Veranstalter (!) selbst gepostet haben. Wir hatten offenbar mehr Spaß als einige andere. ;)

  45. 45

    wahnsinn.. wie dieter nuhr sagen würde: „einfach mal die Fresse halten“ und denen Leuten das Micro überlassen die was zu sagen haben….

  46. 46

    „¦ was ja glücklicherweise durch Blog-Kommentare möglich geworden ist.

  47. 47
    peer

    für mich persönlich hat das was mit stil und wuerde zu tun. kritik der kritik wegen zu äussern habe ich mir irgendwann abgewöhnt – ich weiss wie clever ich bin – aber doof finde ich hauptsächlich die sau so durchs internet prügeln (nicht das sie nicht geprügelt werden sollte) – ich bin seit jahren ein schweigsamer, dankbarer leser, und so ist das in meinem minikosmos doch schon ein ereigniss wenn ich mich ueber die art und weise hier mal ein bisschen ärgern kann. ihr habt einen film weggemacht der auf 16mm gedreht ist, eine menge menschen viel arbeit reingesteckt haben und der kameratechnisch ein gutes niveau hatte. es ist nur das wie.

  48. 48

    peer, sorry für deinen Ärger. Ich finde trotzdem, dass das alles immer absurder wird. Wer wird denn hier „getrieben“, darf ich das mal bitte kurz rekonstruieren?

    1. Ich poste einen Patzer meinerseits. Nicht ohne Augenzwinkern.
    2. Die Veranstalter selbst veröffentlichen die Videos (die wir verlinken).
    3. Es folgt eine Diskussion, die in Teilen (in Teilen!) nicht selbstgerechter und vor allem humorloser sein könnte.

    Wenn nun also der Eindruck entsteht, hier würde irgendjemand irgendjemanden „treiben“, dann darf die Frage erlaubt sein: Wer treibt hier wen?

  49. 49

    peer: Bitte lies‘ auch meinen Kommentar 42 nochmal. Auch mir ging es ums „wie“.

  50. 50

    mal so ein bisschen nebenher, denn ich finde den patzer durchaus unterhaltsam:

    aber johnny sagt: „Denn auch Kritik ist eine Form des Respekts“ bezeichnet aber kritiker hier in den kommentaren oft als trolle, tut diese ab, geht drüber hinweg und spielt sich hier und da durchaus ein bisschen überlegen auf, beziehungsweise tut es die ganze spreeblickkolchose. in dem mit zynismus oder ironie reagiert wird usw.

    was lernen wir daraus? kritik zu üben ist einfach. angemessen mit kritik an dem eigenen schaffen umzugehen, muss geübt sein. seinen kritikern (trollen) mit respekt zu begegnen erst recht. denn so blog ist nur die virtuelle umsetzung so einer bühne. daher finde ich es mal interessant, johnny als kritiker zu sehen, der keinen respekt für den film ausspricht, den respekt aber der kritik im allgemeinen zuschreibt. da passen die ebenen von schaffender und kritiker mal angenehm nicht zusammen.

  51. 51

    ovit, auch wenn da was dran ist, sehe ich das (natürlich) etwas differenzierter. Denn ich sehe Unterschiede, ob man ein fertiges, der Öffentlichkeit präsentiertes Werk kritisiert (damit gehen wir hier ebenfalls täglich um und insbesondere ich selbst stelle mich der Kritik an dem, was ich tue, seit zweieinhalb Jahrzehnten, denn ich tat dies immer mehr oder weniger auf einer Form von Bühne) oder ob man ein Moment-Verhalten einer Person analysiert und bewertet, die dies selbst als stilistischen Fehler zugibt und eine Entschuldigung folgen ließ.

    Das soll nicht wie Rumheulen aussehen, wäre es so schlimm, würde ich hier nicht mehr mitdiskutieren. Aber ich finde das tatsächlich hochspannend, was hier gerade passiert, denn es hat sehr viele Ebenen, die ich nicht auf „Kritik der Schaffenden“ reduzieren würde oder auf die Frage, wie jeder von uns mit Kritik umgeht.

    Nochmal anders: Da ich den Patzer selbst kritisiert habe, habe ich kein Problem damit, wenn Dritte dies auch so sehen (wäre ja albern). Was ich jedoch nicht mitmache sind Anschuldigungen, ich würde hier jemanden „treiben“.

  52. 52

    ovit: ich muss gestehen – ich kann nicht ganz folgen, auch wenn ich ahne. Das jetzt bis ins letzte Detail auseinanderzuklamüsern wird mir glaube ich zu kompliziert, ich hoffe, wir können uns auch so verständigen. Aber wenn nicht – hak nach, dass hier ist ja zum Glück keine statische Geschichte.

    Womit wir zum ersten Punkt kämen: Kritik an Blog-Einträgen und Kritik an Filmbeiträgen lassen sich wohl kaum vergleichen. Bei einem Blogeintrag kannst Du gerne mal was ändern, wenn’s vorher nicht stimmte (nach Möglichkeit mit Hinweis), das wird bei einem Film, gerade wenn er auf „echtem Material“ gedreht wurde, natürlich schwierig. Gut: unmöglich.

    Punkt zwei: Kritiker und Trolle zu vergleichen ist meiner Ansicht nach ein unmögliches Unterfangen. Wo nämlich jemand, der Kritik äußert, weil er drüber nachgedacht hat, (wenigstens!) ein Mindestmaß an Respekt gegenüber dem Schaffenden hat, kommt die Kritik des Trolls meist nur: genau, des Trollens wegen. Hier auf Spreeblick merkt man für mein Empfinden schon (gerade von johnny kenne ich das zumindest so), dass Kritik durchaus aufgenommen wird. Bis sie an den Punkt kommt, wo sie nur noch der Kritik wegen ist. Eben rumgetrollt wird. Andere Beispiele dafür, wo hier Kritiker von oben herab, selbstgefällig, oder gleich als Trolle behandelt werden, müsstest Du mir fürchte ich zeigen. Wenn Du sie hast – her damit. Ich fühle mich nicht als Teil einer meinungsgebundenen Kolchose, sondern schildere es so, wie’s bei mir ankommt.

    Vergleich: beim Filmfestival kommt auch erstmal nur eine persönliche Meinung („Hab den nicht verstanden, kann mir den jemand erklären?“), und sobald der vermeintliche Fettnapf klar ist, auch Fragen, die schon sehr klar Punkte definieren, warum der Film IHM nicht gefallen hat.

    Ich sehe hier in keinster Weise eine generelle Abwürdigung der Arbeit, sondern eine persönliche, aber konkrete Kritik am Ergebnis. Da müssen hier die Spreeblicker oft genug mit fertig werden wie eben auch die Kurzfilmerin. Ich kann auch an anderer Stelle nur unterstützen, und sagen: „Hey, verdammt – stimmig. Optik, Bild, Schnitt, Gesamteindruck, passt alles.“ Ändert aber nichts daran, dass ich das „Buch“ ebenfalls als fürchterlich (platt) empfinde. Muss ich da jetzt, um das zu sagen, jedesmal ein „Der Rest war aber geil“ vorsetzen, um das zu sagen?

    (Andersrum: darf ich sagen, dass mir die Antwort „auf Guido“ inhaltlich gefiel, die Ausführung aber eher dilettantisch vorkam?)

  53. 53

    Als missverstandener Mitbürger räum ich an der Stelle mal mit Missverständnissen auf. Ich war nicht der gräßliche Moderator, ich war nur der aus Versehen zugegen seiende Vorstand des veranstaltenden Vereins :) Irgendwen trifft’s halt immer, bühnenmäßig.
    Die Filme der Veranstalter liefen selbstredend außer Konkurrenz und nicht im Wettbewerb, wir haben ja schließlich nicht den Grimme-Online-Award sondern ein Filmfestival mit Publikumswahl ausgetragen.
    Als Johnny zu Protokoll gab, er hätte Jules Film nicht ganz verstanden, dacht‘ ick mia ooch bloß, tja, im Kern hat Keule recht und habe sehr gern nicht dazwischen gelabbert. Ich teile voll und ganz seine Haltung, daß sachliche Kritik am Objekt zwangsläufig respektgeprägt ist.
    Jule hat -vielleicht eher unbeabsichtigt :) und dies auch nur nebenbei- durchaus grandiose Filme mitgeschaffen. In ihrer Co-Regie und Co-Kamera und Co-Weiß-der-Kuckuck entstand von 2002 bis letzte Woche das gewaltige Epos „Kackbratzensylvester aber Gartenzwerge ohne Hut“, welches genau dort bestaunt werden kann:
    http://www.robinbodenhaupt.com

  54. 54

    Robin, deine Website ist kaputt „¦

  55. 55

    Vaflixt. Ein Punkt fehlt. Jules besten Film gibt`s dort in Bild und Ton:
    http://www.robin.bodenhaupt.com

  56. 56

    nix verstanden im kackbratzen. aber filme sind ja nicht für jeden, wie wir nunmehr gelernt haben.

  57. 57
    Juliane Engelmann

    War gerade auf Reisen und konnte Eure Kommentare in den Internetcafés nur schnell überfliegen und nicht beantworten. Ich kann nicht verbergen, dass ich doch etwas traurig darüber war, dass ihr Blogger so wenig mit meinem Film anfangen konntet. Über die Art und Weise der öffentlichen Kritik von Johnny lässt sich streiten und auch, wenn es mir die Schuhe an dem Abend ausgezogen hat, fand ich es doch sehr anständig und nett von ihm, dass er sich bei mir persönlich entschuldigt hat. Verwunderlich, wie unterschiedlich Kritik sein kann und warum gerade ältere Personen mehr mit meinem Film anfangen können. Vielleicht sollte ich dem Film einen hinweisenden Titel geben, dass diese Geschichte auf eine wahre Begebenheit beruht und deshalb auch so konsequent, ohne dramaturgische Wendung und politisch korrekten Schnickschnack auserzählt wird. Auch wenn der Film sicherlich kleine Regieschwächen hat, wie, dass die Betrügerin vom Zuschauer zu schnell entlarvt wird, ist es doch die Geschichte, die ich erzählen wollte und musste. Und woher kommen denn die Geschichten? Bestimmt nicht aus der Not heraus eine Semesterarbeit beenden zu müssen oder weil man sich hingesetzt und so ein bisschen herumkonstruiert hat.

  58. 58
    Jens

    Hallo Jule. Meiner Sicht nach wurden wir in den letzten 20 Jahren mit immer komplexer werdenden Serien und Filmen zugeschmissen. Was sich unter den Jüngeren die damit aufgewachsen sind, im Denkschema und in der Erwartungshaltung widerspiegelt. Darum fanden einige deinen Film zu lau.
    Viele Ältere hingegen haben,wollten oder konnten diesen Wandel nicht mitbekommen.
    Sie fühlen sich bei den Öffentlich Rechtlichen gut aufgehoben, denn dort hat sich bei den Machern in den letzten 120 Jahren garnix mehr weiterentwickelt. Wo man meist beim Tatort,schon an der Schauspielerauswahl nach Schema F sofort den Mörder erkennt.
    Ergo: kenne deine Zielgruppe.