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Fußball-Deutscher

Letztens hab ich mich ja noch über den kicker echauffiert, weil der Kosi Saka als Fußball-Deutschen bezeichnet hat. Etwas scharf im Ton, und auch ein wenig überzogen, okay. Denn den Terminus gab es tatsächlich mal (was mir nur dunkel in Erinnerung war), aber das ist inzwischen schon ne Weile her. Denn inzwischen, antwortete mir die Deutsche Fußballliga GMbH nach Monaten Wochen Tagen:

Zur Saison 2006/2007 wurde die Ausländerbegrenzung definitiv aufgehoben – darauf einigten sich Ligaverband und Deutscher Fußball-Bund (DFB) am 21. Dezember 2005 im Rahmen einer Mitgliederversammlung. Dementsprechend wurde die bei der UEFA praktizierte Local-Player-Regelung zur Förderung des Nachwuchses eingeführt, gleichzeitig entfiel die damals geltende Limitierung von Nicht-UEFA-Ausländern. In der Spielzeit 2006/2007 müssen mindestens vier, in der Spielzeit 2007/2008 mindestens sechs und in der Spielzeit 2008/2009 mindestens acht lokal ausgebildete Spieler bei dem Verein/der Kapitalgesellschaft als Lizenzspieler unter Vertrag stehen.Ein vom Club ausgebildeter Spieler ist ein Spieler, der in drei Spielzeiten/Jahren im Alter zwischen 15 und 21 Jahren für den Verein/die Kapitalgesellschaft spielberechtigt war. Ein vom Verband ausgebildeter Spieler ist ein Spieler, der in drei Spielzeiten/Jahren im Alter zwischen 15 und 21 Jahren für einen Verein/eine Kapitalgesellschaft im Bereich des DFB spielberechtigt war.

Und auf meine explizite Nachfrage hin:

Es gibt den Status Fußball-Deutscher im Regelwerk nicht mehr.

So. Wär das auch geklärt.

Keine Kommentare

  1. 01

    Da hab ich mich sauber in die Nesseln gesetzt. =)
    Aber da es in den Begriff erst seit letzter Saison nciht mehr gibt, war meine Kritik, wenn auch „etwas scharf im Ton, und auch ein wenig überzogen“ nicht völlig unberechtigt.

  2. 02

    Man trifft sich immer in der Mitte wieder ;)

  3. 03

    Ist diese „Jugendregelung“ nun Folge oder Grund für diese Kinderkauferei der großen Clubs?

  4. 04

    Schwierige Frage. In England, Spanien und Italien ist es schon länger üblich, Kinder zu verpflichten, obwohl das glasklar gegen die Statuten verstößt. In Deutschland hat Larrauri da den Anfang gemacht. Ich würde sagen: Grund auf keinen Fall, wenn dann verstärkt diese Regelung den Drang dazu. Folge weiß ich nicht, weil die Statuten an anderer Stelle ja im Grunde Kindertransfers verbieten (zumindest die meisten). Also die FIFA-Statuten verbieten das. Und an die sind die DFL-Statuten gebunden.

  5. 05
    Flo

    Infos zum Status „Local Player“ gibts auch noch mal ausführlich hier:
    http://de.worldcupwiki.org/index.php/Local_Player

  6. 06

    Das stimmt, andere Länder sind da wesentlich schlimmer, äääh schneller gewesen…

    An sich ist es die logische Folge des Leistungsdrucks – diese Regelung wird weiter dazu führen, auch wenn ich sie im Kern für interessant halte. Aber ein abschließendes Urteil kann ich dazu noch nicht fällen.

    Muss mich mal über diese Kinderstatuten informieren und wie die Clubs das umgehen/begründen/vertuschen/übergehen.

    Merci soweit ma :)

  7. 07

    @ Tom: Ich hatte das mal ganz kurz angeschnitten, hier war das:

    Bei Larrauri würde eigentlich Artikel 19 der fifa-Transferregularien greifen: Unter 18jährige dürfen nicht transferiert werden (in Europa: unter 16jährige). Es gibt nen Zusatzpassus, der besagt, dass das möglich ist, wenn die Familie umzieht. Deswegen spricht die ganze Bayern-Welt von einem Vereinswechsel, und die großen Clubs umgehen das so, dass sie den Eltern Jobs anbieten, um den Kleinen in ihr Ausbildungszentrum stecken zu können.

  8. 08

    Ah oh, okay, das erklärt so einiges. Internationale ABM, integrative Funktion quasi, super! :]