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Alexander Lehmann: Willkommen bei Facebook

facebook

Alexander Lehmann (Cleanternet, Rette deine Freiheit, Du bist Terrorist) hat für Extra3 ein neues Video namens „Willkommen bei Facebook“ produziert.

Wie schon bei den Clips zuvor tue ich mich etwas schwer mit der manchmal schwer unterscheidbaren Mixtur aus übertriebener Ironie und korrekter Kritik, aus harten Fakten und absichtlichen Übertreibungen, und auch wenn man der Kritik an den Facebook-Datenschutzeinstellungen und -bestimmungen generell zustimmt: Zum Schluss wird’s albern.

Als ich mich neulich mit einer etwas älteren Bekannten unterhielt, die das Netz eher verhalten nutzt, erklärte sie mir, warum Facebook für sie niemals in Frage käme: „Man meldet sich da an, und dann kann jeder im Internet sehen, wo man wohnt, welche Telefonnummer man hat und welche Fotos man auf dem Rechner hat. Das will ich nicht.“ Sowas kommt dann davon.

Videos wie die von Alexander Lehmann sind eindrucksvoll gemacht und Menschen, die sich ohnehin mit der Thematik beschäftigen, können die Abstraktion und Übertreibung leicht erkennen und auch gut finden. Ich bezweifle aber langsam, dass sie zu einer sachlichen Debatte beitragen. Dann doch vielleicht lieber gleich Google Homeview.

28 Kommentare

  1. 01
    LaHaine

    Mir gefällt es. Aber ich hätte mich auch sowieso nie bei Facebook angemeldet.

  2. 02
    bongokarl

    Tatsächlich albern.

  3. 03
    Blixten

    Bei solchen Videos, wo von Anfang an überzeichnet und mit Klisches gespielt wird, besteht die Gefahr sie schlicht komplett für Ironie zu halten – davor schützt eigentlich nur, dass Lehmann der Macher ist, aber wie vielen der Zuschauer sagt das schon was?

    Selbst als jemand, dem der Autor ein wenig sagt, bin ich nicht weit davon entfernt, das Video als eine Persiflage der Medien-Facebook-EinehalbeMilliardeUserwissennichtwassietun-Hysterie wahrzunehmen.

  4. 04
    Jolly

    Ganz lustig. Zum Thema Facebook aber finde ich Folge 4 der 14. Staffel von Southpark unterhaltsamer.

  5. 05

    Da gefaellt mir diese Analyse einiges besser, insbesondere die wunderbare Analogie am Ende.

  6. 06
    fruchtiger

    Wo ist der ‚I Like‘-Button ?

  7. 07
    Leo

    finde ich ziemlich mies. genau wie oben im artikel schon angedeutet, irgendwann wirds albern.

    davon abgesehen, dass nicht das system, sondern der nutzer in der regel das problem darstellt, habe ich noch nie werbung per email, post oder gar telefon von facebook erhalten. von niemandem, wenn ich es mir recht überlege. man muss eben nur wissen wie… natürlich kann man das nicht von allen nutzern erwarten, aber dann sind sie selber schuld – niemand MUSS bei facebook seine telefonnummer angeben. wenn man das gerne möchte, ist das natürlich vollkommen in ordnung. aber dann muss man damit rechnen, dass die auch genutzt wird, schließlich hat man sie veröffentlicht. so ist das eben. belehrt mich eines besseren, aber ich kenne auch niemanden, der jemals angerufen wurde von facebook oder einem seiner partner. also keine ahnung, mir fällt da niemand ein. aber naja, schreckt natürlich ab, das im video zu erwähnen.

    das ist zuckerbergs spielwiese.
    und weil facebook privat ist, müssen wir uns seinen spielregeln anpassen. ich meine – wir alle können facebook kostenlos nutzen, um mit unseren freunden und unserer familie auf einfachste art und weise in kontakt zu bleiben und ich muss sagen, dass mir das sehr hilft. ich führe eine fernbeziehung, mein bester freund studiert in thailand und meine familie ist über ganz deutschland verteilt. wir alle sind bei facebook und na klar könnte man auch einfach anrufen. aber das ist ein invalides argument – dann könnte man ja auch email weglassen oder blogposts oder kommentare…

    was ich sagen will ist, dass facebook nicht perfekt ist. und wer im internet daten preisgibt, muss, allein schon aus gesundem menschenverstand heraus wissen, dass die dann in der cloud sind. deswegen heißt es INTER- und nicht intranet.
    andersrum ist es eben nicht zwingend. niemand muss, alle können.

    der neue focus-titel fragt unter einem bild von mark zuckerberg und dem satz „er weiß alles über sie!“ – „wollen sie das?“
    klar, focus und so, aber wers nicht will, der solls eben lassen. dafür braucht man kein titelthema oder ein überzogenes video, man kann dinge auch unnötig aufblasen.
    klaro, ich hab das schon verstanden, absichtlich überzogen, diesdas, alles klar. aber das wissen eben nur menschen, die sich mit der thematik schon im vorhinein befasst haben. leute, wie meine tante werden das als fakt hinnehmen. und dann geht das gerede wieder los von leuten mit halbwissen, die versuchen, experten zu sein. schließlich gibts da dieses video, das sagt, dass alles schlecht ist.

    ansonsten stimme ich übrigens dem artikel zu. so.

    hmsorry, ein bisschen viel geschrieben. aber muss ja niemand lesen.

  8. 08
    Besucher2778

    Moment moment, wenn man was umsonst benutzt, wird man dafür im Gegensatz mit Werbung zugekleistert ( wenn man dumm genug ist) ?
    Wooow danke. Gabs nicht mal Zeiten wo Extra3 mh, ja, keine Ahnung, lustig war?

  9. 09
    Thomas Benle

    Moooooment! Extra3 ist eine Satire-Sendung. Wer sich das anschaut wie Bildungsfernsehen, ist doch selbst schuld. Und dass sich die Realität von Facebook liest wie ein besserer Witz ist ja wohl nicht Lehmanns Schuld. Ich bin kein Facebook-Nutzer, habe auch nicht vor es zu werden, fand den Clip aber auch nicht albern oder unangebracht. Höchstens: Öde und unlustig.

  10. 10

    [Vorsicht, ich habe leichte Vorurteile gegenüber Piraten und denen Nahe stehenden:] Ich weiß nicht genau, wie das Video gemeint ist. Aber aufgrund der Vorgänger befürchte ich, dass es durchaus ernst gemeint ist. Überspitzt, aber ernst. Und dann, tut mir leid, ist es einfach strunzblöd. Bläst mal wieder ins Horn von „Facebook ist böse, weil Facebook meine Daten verkauft“. Ist so einfach Schwachsinn und führt zu ganz miesen Meinungen, die sich mal wieder festsetzen werden. Ein Vorredner hat’s im Grunde schon gesagt: „Ach, Facebook ist gar nicht kostenlos sondern werbefinanziert? Sowas!“ Soweit ich das verstanden habe, geht es bei Facebook (oder auch Google, ähnlicher Fall) darum, dass sie Kunden anbieten, zielgerichtet Werbung zu schalten. Und das ist, mit Verlaub, nichts furchtbar böses und ändert auch nichts daran, wo die Daten gespeichert werden. Ganz anders ist es, wenn Daten wirklich weitergegeben werden. Und zwischen den beiden Fällen sollte einfach ganz sorgsam unterschieden werden. Auch und gerade in der Satire.

    Wie blöd sind die Leute eigentlich? Glauben die denn, Facebook kann sich ohne ein leidliches Geschäftsmodell, das auch Werbung einschließt, längerfristig finanzieren? Die haben eigene Serverfarmen, das ist keine Beepworld-Homepage, die irgendwer aus Nettigkeit hostet – da geht’s um echtes Geld. Das sind wahrscheinlich die gleichen Leute, die sich Werbeblocker installieren, weil sie sich zu fein sind ein paar Werbeflächen zu ignorieren. Und dann große Reden schwingen von wegen „Das Netz soll frei sein! Paywalls sind Zensur!“ und so. Verlogener Bullshit.

  11. 11
    Käffchen

    Sachliche Debatte. ROFL. Sowas kann nur ein Facebook-Lemming sagen der schon sein E-Mail-Postfach hat durchschnüffeln lassen so dass alle seine Freund evon facebook belästigt wurden.

    Jeder der kritisch über Facebook denkt ignoriert den Dreck udn braucht auch keien Debatte. Facebook leck mich am Arsch. Aber es gibt ja die ganzen Torfköppe die mitmachen und dann über umwege meine Daten in diesen Dreck lassen…

    Wenn ich weiß das sLeute bei Facebook sind beschränke ich die digitale Kommunikation mit diesen Leuten auf das absolute Minimum.

  12. 12

    @#766741: Datenkontrolle in allen Ehren und die natürlich zu verurteilende Praxis von Facebook, Daten von Nicht-Mitgliedern zu sammeln, bei Seite. Aber es gibt immer 3 Wege. Mal am Beispiel Alkohol:
    Alkohol ist eine gefährliche Droge, beeinträchtigt die Gesundheit des Trinkenden und gefährdet sein Umfeld.

    – Weg 1: Man trinkt hemmungslos Alkohol, ohne Rücksicht auf Verluste und auch nur 2 Sekunden nachzudenken.
    – Weg 2: Man trinkt gar keinen Alkohol, verteufelt das Zeug und fordert ein generelles Verbot, damit niemand in Versuchung geführt werden kann.
    – Weg 3: Man versucht, verantwortungsvoll mit Alkohol umzugehen, Vor- und Nachteile zu (er-)kennen und dieses Wissen auch anderen mitzuteilen.

    Dass Weg 1 dumm ist, wird keiner bestreiten wollen. Dass Weg 2 eine Diktatur der Angst ist und viele Möglichkeiten verbaut, hoffentlich auch nicht. Dass Weg 3 nicht ausnahmslos jedem und immer offen steht, sollte nachvollziehbar sein.
    Die Übertragung auf den Umgang mit seinen persönlichen Daten (inklusive derer von Bekannten) ist trivial. Und auch hier gilt, wie beim Alkohol: Es ist kompliziert. Und eben deshalb ist die Grenze zwischen sachlicher Kritik und Polemik wichtig. Angst ist ein schlechter Ratgeber.

    P.S.: Sagen Sie Bescheid, wenn ich mich in den Tod gestürzt habe. Noch geht’s mir ganz gut, glaube ich.

  13. 13
    malte

    ach ihr facebook-verweigerer/ -kritiker/ -hasser.. facebook ist nur der anfang einer revolution eines persönlichen internets der zukunft. ihr könnt natürlich gerne draussen bleiben, eure kinder werden euch dann in zukunft vergeblich versuchen euch zu erklären, wie die welt dann funktioniert.

    früher war fernsehen böse (neil postman, das verschwinden der kindheit), auch mal handys (wer muss denn immer erreichbar sein), oder computerspiele (brutaaal), oh – wisst ihr noch wie böse die volkszählung war? datenklau!!

    facebook ist nur eine plattform. du bestimmst ob es nur ein weiteres email-postfach ist oder deine eigene pr-zentrale. und wer sich nicht damit auseinandersetzt, lernt nie medienkompetenz.

  14. 14

    Das Problem ist einfach das die Facebook Debatte doch schon fast wieder vorbei ist, vor 1 – 2 Monaten hätte das Video noch vollsten Zuspruch erhalten. Heute sind die meißten nur noch genervt wenn es schon wieder um Facebook`s fragwürdige Einstellung zum Datenschutz geht.

    Ich denke aber das überzeichnete Videos wie dieses z.B. dringend Notwendig waren um einfach möglichst viele dazu anzuregen sich mit dem Thema (wenigstens kurz) zu beschäftigen.

    Irgendwie braucht es noch ein wenig bis genügend Leute verstehen das dass Internet kein abgeschotteter Raum ist den man an und ausschalten kann, sondern das es immer und überall ist und Daten die einmal drin sind möglicherweiße nur schwer wieder rauszubekommen sind.

  15. 15
    Jan(TM)

    Popcorn, das ist ja besser als bei kath.net hier! Als nächstes bitte ein ähnlicher Artikel zur NNN!

    PS: das ist ein Extra3 Beitrag, denkt mal drüber nach

  16. 16

    @#766939: Na toll. Jetzt bin ich bei kathtube.com hängengeblieben …

    Das Extra3-Argument zieht nicht, sorry. Im Gegensatz zu anderen Beiträgen ist der Clip nicht satirisch und überspitzt genug, denn vieles ist ja richtig. Also: Als Persiflage auf eine Facebook-„Panik“ wirkt er nicht, als sarkastische Aufklärung auch nicht … ganz so simpel finde ich das also nicht. Aber auch nicht so superwichtig. :)

  17. 17
    oehi

    Dieser Clip
    http://www.youtube.com/watch?v=HLCwlbzTy7g
    von Extra 3 hingegen ist in keiner Weise satirisch oder überspitzt.
    Er ist real und stellt die bescheuerte Facebook Satire ziemlich locker in den Schatten.

  18. 18
  19. 19

    Wem die Privatsphäreneinstellungen bei Facebook zu kompliziert sind, der solte sich bei Facebook keine privatsphärigen Daten angeben. So einfach ist das. :-)

    In der Regel gilt für Erwachsene: Du bist für das, was du im Internet reinschreibst, selbst verantwortlich.

  20. 20

    Kann durchaus sehen und erkennen, weshalb man sich als private Person oder
    Medium profilieren kann, oder gar muss, um up to date zu sein. Als ‚erklärlich‘
    ist zur Zeit nur die populäre „Wir sind alle drin“ Seite. Um unter keinen Umständen vergessen zu werden. Keine Angst, jeder wird gescannt und durchleuchtet, um für irgendwas dienlich zu sein.

    Selber Schuld oder willens es unbedingt tun zu müssen.

    Alless Gute
    PiPiP

  21. 21

    @#767771: War das ein Bot? Klingt so, als ob da ein schlechter (!) Deutsch-Generator am Werk war. Wörterbuch: Deutsch, paranoid. Grammatik/Semantik: Nicht zu erkennen.

  22. 22

    @#767772:
    Gelegentlich bin ich ein Semantischer Bauchredner,
    der mal so eben die ‚Zwei Finger Technik‘ bemüht,
    um darzustellen wie ich empfinde. Im übrigen, werden
    gerade bei StudiVZ & Co. die grössten anzunehmenden
    Fehler in der Rechtschreibung gemacht. Comprende?

    Beruflich bedingt habe ich schon Bewerbungen von Hochschulabsolventen
    lesen dürfen, die schlichtweg gesagt unter aller (Gegenteil von Eber) waren.

    Danke

  23. 23

    @#767808: Ah! Danke für die Klarstellung ^^

  24. 24