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Zappelspiele 2010

Mit der Nintendo Wii wurde das vor dem Fernseher zappeln salonfähig. Jetzt ziehen die Wettbewerber in Form von Microsoft und Sony nach und präsentieren ihre Ganzkörperbewegungsspiele. Wo macht man jetzt vor dem TV die für die Nicht-Mitspieler die unterhaltsamere Figur?

Bei der ersten Vorstellung der Systeme war der Sieger eigentlich klar. Hatte man bei Playstation Move wenigstens noch einen Controller in der Hand, so muss man bei Microsofts Kinect darauf verzichten. Praktisch nackt steht man vor dem Fernseher und bewegt sich unrhythmisch zu Tanzspielen oder hüpft sich wie von der Tarantel gestochen durch Spielwelten, während eingebaute Kameras das Spektakel aufnehmen und in ungelenke Bewegungen der Spielfigur umsetzen.

Die Praxis zeigt jedoch ein etwas differenzierteres Bild. Bei den meisten Spielen für die Xbox machen die Spieler eine erstaunlich unspektakuläre Figur, während Tanzspiele offensichtlich etwas mehr Eingewöhnungszeit erfordern. So kam es, dass die Besucher bei dem Versuch, die vorgegebenen Schritte und Bewegungen nachzuspielen, etwas hilflos vor der Konsole standen. Mit einem Controller in der Hand auf dem Sofa sitzend hätte dies dynamischer ausgesehen.

Im Gegensatz dazu werden bei Sony weiterhin Knöpfe gedrückt. Dafür bekommt der Spieler ein Gerät in die Hand, das wie eine fortschrittliche Laser-Pistole aus einem Comic für Kinder aussieht. Auf dem knallbunten (oder wahlweise unspektakulär schwarzen) Controller prangt an der Vorderseite ein riesiger leuchtender Ball, der dafür sorgt, dass man gerade bei Egoshootern einen erstaunlich bemitleidenswerten Eindruck von den Spielern bekommt. Bei Tanzspielen bin ich mir hingegen noch nicht ganz sicher. Die Personen, die „Singstar Dance“ ausprobierten, bewegten sich durch das Spiel, als hätten sie in ihrem Leben nichts anderes gemacht. Die gute Laune, die sie dabei versprühten, kannte ich bisher nur von Radiomoderatoren vor sechs Uhr morgens. Ich werde besser im Auge behalten, ob dies nur eine Ausnahme war oder ob es anderen auch so geht.

Und was ist mit Nintendo? Viele Neuigkeiten gab es bei unserem ersten Streifzug nicht zu sehen, man setzt hier mehr auf die neue Konkurrenz. Einzig ein deutscher PC-Zubehör-Hersteller ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und präsentiert ein breites Sortiment an Ersatzteilen und Erweiterungen für die Wii – immerhin, gezappelt wurde dort aber nur vom Moderator auf der Bühne.

4 Kommentare

  1. 01

    Falls ihr dazu kommt, könnt ihr mal nachfragen bei microsoft ob man die kinect kamera auch an den PC anschliessen kann – und dann noch vernünftige Daten bekommt?

  2. 02
    Marc Biebusch

    Das kann ich gerne tun. Aber die Wahrscheinlichkeit ist äußerst gering, da es bisher nur und einzig für Xbox angekündigt ist. Bei Microsofts Politik würde das keinen Sinn ergeben…

  3. 03