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Ist Indie am Ende?

Am vergangenen Mittwochabend habe ich mir TV Total angesehen. Wegen Thees Uhlmann und Kraftklub, die ich beide großartig finde.

Mich als Fernseh-Laien (merke: Menschen, die dauernd darauf hinweisen, dass sie kaum fernsehen, sagen damit eigentlich, dass sie dauernd Internet gucken) hat während der Show zunächst die Abwesenheit von Vorbereitung bei Stefan Raab überrascht. Wäre diese Sendung der Pilot eines neuen Formats gewesen, hätte wohl selbst RTL II dankend abgewunken, fürs „Schlecht vom Zettel Ablesen“ gibt es schließlich günstigere Moderatoren. Aber wer weiß, die wievielte Aufzeichnung das an dem Tag bereits gewesen ist, und ich hatte ja wegen der Gäste eingeschaltet, nicht wegen Raab.

Nun wusste ich (s.o.) bis zur Sendung gar nicht, dass Thees Uhlmann und auch Kraftklub beim Bundesvision Song Contest (BuViSoCo) antreten und war ein zweites Mal überrascht. Ich finde dieses Wettbewerbsdingens zwar okay bis unterhaltsam und muss Raab zugestehen, dass er mit meist „echten“ Künstlern und nicht eigens für den Contest zusammengestellten Acts ein Stück Popkultur im deutschen Mainstream ansiedeln konnte – trotzdem fühlt es sich für mich immer noch nicht so richtig super an, wenn sich Lieblingskünstler diesem Zirkus unterwerfen. Was wiederum die Frage aufwirft, ob man es sich heutzutage als mit Recht nach Gehör und Erfolg strebende Band oder als Einzelkünstler überhaupt noch leisten kann, solch eine Chance nicht zu nutzen. Der Underground als Alternative genügt, fürchte ich, im musikalischen Bereich nicht einmal mehr für die Kaffeekasse, es sei denn, man ist mit Metal oder Gothic unterwegs. Oder wie auch immer man Letzteres zur Zeit nennt.

„If you can’t beat them, join them“, hat sich also wahrscheinlich der eher ungothische und metallarme Thees Uhlmann gedacht, der eigentlich bei Medienauftritten recht souverän sein kann, bei TV Total jedoch sichtlich nervös im Sessel hin und her rutschte, womit er Raabs Banalität leider auch nicht ausweichen konnte. Macht nichts, da muss man durch. Sympathisch durchhalten ist schließlich auch eine Tugend.

Aber dann wurde Thees‘ „Wahlwerbespot“ für Hamburg gezeigt (jeder Künstler hat für die Stadt, die er vertritt, solch einen Spot gedreht) und mir fiel das Hinsehen immer schwerer, ich bildete mir ein, zu spüren, wie sich der Tomte-Sänger durch diesen Dreh hat durch quälen müssen.

Und ich dachte: Nee, das geht nicht.

Von mir aus sollen Bands wie Thees‘ und auch Kraftklub – die schneller bei einem Major unter Vertrag waren, als man „Independent“ sagen kann – und viele andere wirklich stinkend reich und vor allem als Künstler glücklich werden, es ist mir recht, wenn mir ihre Songs zu den Ohren heraus kommen, weil sie dauernd und überall zu hören sind, ich wünsche ihnen Erfolg sowie ein begeistertes Publikum, aber Scheiße, geht das alles oder auch nur ein gutes Stück davon wirklich nur noch, wenn Stefan Raab und/oder ein Megaprodukt es fördert und man sich somit auch deren Regeln unterwerfen muss? Kann sich eine junge Band wie Kraftklub eine Lernphase bei einem Indie-Label gar nicht mehr leisten, ist das Selbstmachen wirklich komplett gestorben?

Es soll doch leichter geworden sein, auch und besonders durch das Netz. Aber was ist denn mit der versprochenen Kraft der Musikblogs, dem Sog von last.fm und anderen Online-Musikdiensten, mit den Internet-Massen? Wieso ist in Sachen Pop und Rock unter dem Radar des Fernsehens hindurch offensichtlich keine größere Fan-Mobilisierung möglich, die eben nicht nur Anerkennung, sondern auch den ein oder anderen Dollar für die Kaffeekasse derjenigen übrig hat, die wir lieben und brauchen? Für Musiker, für Künstler eben?

Oder blicke ich einfach mal wieder nicht richtig durch und ihr schleudert mir jetzt einen Haufen Bands entgegen, die auf ihrem eigenen Level auch ohne TV über die Runden kommen oder wenigstens halbwegs zufrieden sind? Die ihr eigenes Ding machen und auf Promo in diesem Stil nicht nur verzichten wollen, sondern auch können?

Ich wünsche mir, das es so ist, denn schließlich ging das früher™ ja auch irgendwie. Ich habe aber mittlerweile das schlechte Gefühl, dass diejenigen Teile der Musikindustrie, die man als „relativ unabhängig“ oder „alternativ“ bezeichnen kann, lange vor den großen, finanziell eben noch immer besser ausgestatteten gestorben sind.

Weshalb jemandem wie Thees Uhlmann, schließlich Chef seines eigenen Labels, vielleicht keine andere Möglichkeit bleibt, als mit dem Zirkus mitzufahren. Denn dieser zieht sonst ohne ihn weiter und nimmt die Kaffeekasse auch noch mit.

52 Kommentare

  1. 01

    Indie hin oder her – das Video ist doch ganz sympathisch. Hamburch ist toll

  2. 02
    Herrlee

    Ganz ehrlich : klingt stark nach „früher war alles besser “ alt Herren Kritik…

  3. 03

    Hmm. Zunächst möchte man ermattet zustimmen, doch dann schleichen sich Zweifel ein: Hat nicht der SPIEGEL erst vorgestern das Ende allen echten Mainstreams ausgerufen: http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,783541,00.html
    Und ich glaube, da ist was dran – wenn eine solch überzeugende Konsens-Kapelle wie Arcade Fire in meinem Bekanntenkreis (30-40jährige) vielleicht von 20% gekannt wird.
    Nun kann man das zusammenbringen und sagen: selbst die Großen verkaufen nichts mehr, umso dringlicher müssen sich die kleinen vom Start weg den Medien andienen.
    Zu Thees: ich glaube der ist derzeit etwas ziellos, und dann landet man eben bei Raab auf der Couch. Das Video finde ich nun gar nicht so bitter, eher schon seine neue Platte – ach bei Tomte war doch alles schöner, und ein Konzert ohne Signalfackel als Schönheit der Chance mag sich auch niemand vorstellen.

    Mein Eindruck: Indie geht es besser als je zuvor dank diesem Internetdings, die echten Probleme haben eher die konventionellen Gruppen.

  4. 04
    JanM

    Meine Vermutung: Es gibt auch in der Popmusik viel mehr und dank Internet einfacher einsehbare Nischen als früher; deshalb mehr Bands, die so lala verdienen; und deshalb weniger Bands, die ordentlich verdienen (und mit ordentlich meine ich jetzt nicht Robbie-Williams-ordentlich, sondern wir-können-uns-aufs-nächste-Album-konzentrieren-ordentlich). Es war immer schon absurd schwierig, mit Popmusik seinen Lebensunterhalt zu verdienen, aber früher kam es den Bands noch zugute, dass der Mainstream medial stärker gebündelt war. Das ist ja die Schattenseite des vielgerühmten Longtail: Wenn man Pech hat, liegt es gutes Stück davon in puncto Einkommen unterhalb des Existenzminimums.

  5. 05

    @#793909: Mag sein, wobei ich gar nicht so viel Kritik lese, sondern eher Fragen.

    @#793910: Dass es keinen echten Mainstream mehr gibt, das stellt man ja schon länger fest. Aber dadurch ist ja auf der anderen Seite nicht alles Indie, sondern die Majors müssen noch breiter streuen. Gibt es eine DIY-Kultur im Musikbereich, die sich ernähren kann? Ich glaube, das ist meine Kernfrage.

  6. 06

    mein Senf :) Indie ist nicht mehr Indie, sondern deutscher „Rotzrock“, ganz ehrlich, die Texte reimen sich auf Herz und Schmerz, sicher haben sie auch Aussagen, wie „Spinner“ von den Revolverhelden, aber deswegen sind sie noch lange nicht Indie. Ich glaube Indei ist mit den 80ern zuende gegangen,zweifelhaft, ob das Gut so ist.Die Medien haben sich gedreht, es ist schick rotzig zu sein, aber auch schick auf der neuen SingStar Compilation der Playstation zu landen und von 10jährigen mitgegrölt zu werden. Indiepop ist ne Bezeichnung, wie damals EBM oder Gruftmusik ( woher kommt bloss dieses Gothic?) und es passte in die Zeit, so wie „Rotzrock“ eben jetzt reinpasst. Und „jetzt“ passt es eben auch alle Kanäle der Vermarktung zu nutzen und wenn dann noch genug hängenbleibt- why not?

  7. 07
    Peter H aus B

    @#793909: Grad wollte ich’s sagen.

    Das Video sieht aus, als wäre der Thees sogar stolz darauf,

    und früher, 40iger, 50iger, 60iger (Jazz, Beatles/Stones,Elvis) da wurde nur groß, wer im Radio lief. Wer nicht im Radio war: Pech gehabt!
    Heute ist es eben TV, YouTube und Stefan Raab.

    Das Leben ist Veränderung – und das ist gut so.

  8. 08

    @#793912: aber konnte sich Indie denn vor 20 oder 30 Jahren ernähren? Doch wohl auch nur, wenn man es auf das Titelblatt vom intro geschafft hat oder ohnehin in der Hausbesetzer-/Wagenplatz-Szene unterwegs war (mit entsprechendem Lebensstandard).

    Ohne jetzt konkrete Zahlen nenne zu können: ich würde vermuten, dass auch inflationsbereinigt 2011 wesentlich mehr Geld im Indiesektor umgesetzt wird als 1981, 1991 und vermutlich auch 2001. Dazu kommen die absurd gesunkenen Kosten im Produktionsbereich (Heimstudio – normale Studiozeit kostet wohl immer noch dasselbe) sowie die zumindest teilweise demokratisierten Distributionskanäle über das Internet ohne vermittelnde Majors dazwischen.

    Ebenso der Live-Sektor: ich kann mich nicht erinnern, dass man auch nur vor 10 Jahren so zugeschüttet wurde mit Festrivals und Einzelauftritten – und über die wird abseits von Musikpiraterie immer noch ganz ordentlich Geld umgesetzt, sonst würde es keiner veranstalten.

  9. 09
    mp3

    Es war früher nicht besser, nur elitärer, jetzt müssen alle ran oder sich eigene Verwertungsketten aufbauen. Das als Platitüde, hier mal ein echter Diskussionsgegenstand (dein Beitrag, Jonny, ist leider auch kein echter. Um das, was bei Raab passiert, zu erklären, müsste man sehr weit ausholen.):

    http://www.presspauseplay.com/

  10. 10
    Elli S.

    Was diesen Contest betrifft, schien mir das letztes Jahr ziemlich abgekatert. Universal hat gewonnen und Raab durfte sich ein weiteres Mal auf die Brust trommeln, was für dolle Sachen er doch macht für Deutschland. Heimlich frage ich mich, wieso sich immer wieder junge Musiker finden, die sich für seine Selbstinszenierung als Füllstoff anbieten, denn die meisten gehen leer aus und gehören irgendwie auch nicht ins konservative TV.

    Die guten Ansätze, guten Texte und coole Musik kommen da doch sowieso nicht rüber. Was mir bei ihren Auftritten im konservativen TV unangenehm auffällt ist eher eine schlechte Technik in Sachen Gesang.

    Aber deine Fragen bzgl. Möglichkeiten des Internets stelle ich mir auch. Gerne würde ich etwas auf die Beine stellen und dem TV paroli bieten.
    (kannst mich gerne anmailen)

  11. 11

    <<<<<<<<hüstel

    Wir , so glaube ich, sprechen alle in ein Rohr.
    Generierung (Gentrifizierung ist was anderes)
    von Styles kann man ausprobieren, zum.
    ZDF.NEO, oder andere Formate haben einen
    Wettbewerbsvorteil gegenüber den Privaten.
    "Dauer(Werbe-)Fernsehen"

    Kann mich auch irren.

    http://www.futuretv.com

  12. 12
    bernd pflaum

    indie und mainstream vermischen sich gerade sehr arg, doch leider streben sie unterschiedliche götter an. wenn ich mich als künstler entscheide independent zu sein, dann will ich gar nicht zu stefan raab, dann will ich nicht zu der mainstream geschichte am rande neben der intro-britney-spears und der gaga lady dazugehören (ich möchte dabei ganz arg betonen, dass mainstream nich per se negativ zu konnotieren ist) als indie entscheide ich mich gegen diese art von vermarktung. mein höchstes ziel ist es nicht mein kapital zu steigern. ich entscheide mich in gewissen natürlichen grenzen frei zu sein die kunst/musik zu schaffen, die ich schaffen will und nicht musik, die am markt oder anderen größen ausgerichtet ist, um kommerziell erfolgreich zu sein. dazu kann ein diy-gedanke gehören – muss aber nicht. musiker/künstler, die bei stefan raab mitmachen oder bei ähnlichen formaten beiwohnen haben das independent lager schon verlassen und versuchen im mainstream mitzumischen. was nicht zu verurteilen ist. aber deswegen kann ein herr uhlmann nicht mehr komplett dem independentlager zugeordnet werden.
    wer mit kunst/musik geld verdienen will und nicht schon etabliert (the notwist, tocotronic) ist hat es im augenblick im underground/independent umfeld schwer. aber wenn der mainstream sich wieder abneigt von der musik, der wir unser herz geschenkt haben, werden wir alle wieder glänzen können und schön sein. independent never dies!

  13. 13
    Reinin

    Ach Johnny, schön, endlich mal wieder was zum Lieblingsthema… Aber du erwähnst die Antwort auf deine Frage doch schon in deinem Text – bei GHvC sind doch noch mehr als Herr Uhlmann und seine „Projekte“ (und Ziellos ist das mindeste, was der derzeit ist, scheint mir, wenn nicht eher planlos oder gar bewusstlos). Beim letzjährigen GHvC-Festival ging mir das Herz auf, und zwar so, wie wahrscheinlich seit dem R.E.M.-Konzert im Luxor 1984 in Köln mit geschätzten 600 anderen Musikbegeisterten nicht mehr.

    Es gibt sie noch, die Indie-Künstler, die du suchst. Und sie können auch davon leben, denke ich. Habe zumindest bei Kettcar den Eindruck. Diese Jungs sind – in meinen Augen – authentisch geblieben. Lassen den Zirkus weiter ziehen und gehen lieber mit Altpunks auf die Bühne, um gegen den Castor zu spielen. Es kommt halt auch immer darauf an, was und wen man erreichen will. Aber das war doch auch schon früher so, finde ich. Ich kann mich an einige meiner musikalischen Lieblinge erinnern, bei denen es nicht nur nicht zur großen Asche gereicht hat, sondern die dauertouren mussten zum über die Runden kommen oder noch nebenher Jobben.

    Als schwierig empfand ich es vor allem immer dann, wenn man das Gefühl hatte, die machen das weiter so und sind (trotzdem) gerade dabei, das nächste große Ding zu werden. Das ist doch das Dilemma von Indie. Ich kenne jedenfalls heute noch genug gute Indie-Bands und bin auch immer wieder dabei, neue zu entdecken – und das, obwohl ich nicht mehr um die Häuser und in die Clubs ziehen kann. Denn das ist mit diesem Internetdingens auf jeden Fall einfacher als jemals zuvor.

  14. 14

    Hm. Ich denke, ich muss das doch weiter ausführen, wenn ich wieder fitter bin. „Indie“ als Musik-Genre und als Politik vermischt sich in der Debatte jetzt sehr, glaube ich.

  15. 15
    Robert

    Dazu bleibt nur die relativ lahme Feststellung, dass es eben keine wirklich trennscharfe Grenze gibt zwischen Indie und Major. Vielleicht gab es ja in der Geschichte von Plan B ja auch so den einen oder anderen grenzwertigen Medien-Moment. Als Betreiber seines eigenen Labels und jemand, der gerade eine sehr integre und ehrliche Platte gemacht hat, ist Thees Uhlmann über jeden Sellout-Zweifel erhaben. Er hat sich aktiv entschieden, bei diesem Raab-Zirkus mitzumachen (sagt er selbst in der aktuellen Visions) und das auch noch möglichst ohne Gesichtsverlust durchzuziehen. Er hätte es auch lassen können. Reizend daran wird eben die Möglichkeit gewesen zu sein, neue Hörerschichten zu erschließen, seine Musik zu Gehör zu bringen und zu verbreiten. Und auch zu verkaufen, denn das muss er als Labelbetreiber und Geschäftsmann ja auch tun. Beides solltest du mit deiner Vita ja auch nachvollziehen können. Das hindert Thees ja nicht, ein Produkt an den Mann zu bringen, hinter dem er wirklich steht. Manchmal läuft es halt gut, manchmal setzt er von einem Album, das er toll findet über GHVC halt auch mal nur 60 Stück ab.
    Aber ein Auftritt bei Raab ist per se noch kein Widerspruch zum Indie-Gedanken (Uhle muss halt die Grenze erkennen, wann ihm etwas wirklich zuwider ist). Alles, was jetzt groß ist, hat irgendwann mal als Idee von Einzelkämpfern oder kleinen Grüppchen angefangen, ob Steiff, WMF, die Love Parade, Google oder Facebook. Meine Band zB ist auch indie, nicht nur musikalisch. Wir machen alles selbst, investieren viel und kriegen (noch) nichts raus dabei. Macht Spaß, kostet aber Kraft. Hätten wir die Chance beim BuViSoCo anzutreten – wir würden nicht zögern und wahrscheinlich auch viel Quatsch mitmachen. Wenn ich dafür meinen verhassten Dayjob aufgeben könnte – dann mach ich mich zur Promotion meiner ehrlich gemeinten Musik gerne im TV zum Löffel (das Video oben ist ja übrigens gar nicht so schlimm). Das wäre immer noch viel mehr independent als abhängig beschäftigt zu sein.

  16. 16
    dumdideldei

    Was zur Thees Uhlmann Band zu sagen ist: da spielt Tobias Kuhn die Gitarre. Der hatte Ende der 90er/Anfang der 00er die beste deutsche Indierockpopband. Miles hießen die, erinnert sich noch wer? Danach hat er als Monta zwei herausragende Singer/Songwriter-Alben aufgenommen. Von der Kritik hochgelobt, aber kommerziell… wohl unter ferner liefen. Und jetzt? Spielt er die Gitarre bei Thees, und produziert dessen Album.

  17. 17
    richard

    Also ich fand Thees Uhlmann schon immer mies und elend nah am Schlager. Bei seinem Auftritt (mit völlig zugekoksten „Friends“, anders kann ich mir die Performance nicht erklären) auf dem Fest van Cleef letztes Jahr hätte ich dann auch fast bereut diese Karte gekauft zu haben (zum Glück spielte danach noch Kettcar). Vom Gefühl her würde ich sagen, die Stimmung war kruz vorm Kippen. Und vielleicht ist es schlicht die irgendwann einsetzende Erkenntnis aller Subkultur- und Indieszeneanhänger, dass das eigene Milieu doch nicht nur geiles Zeug produziert.

  18. 18
    FabMax

    Ist doch toll! Vielleicht werden wir dann die ganzen elendigen Hipster los.

    /snark

  19. 19
    Fufu

    Irgendwie. Was Raab da zeigt sind ganz normale Rock-Bands, die sicher Alternative/Indie-Einflüsse haben (denn es gibt seit den 90ern keine Rockkultur mehr ohne) aber naja.

    Was ist denn Indie? Sowas wie Alice Donut habe ich beim Bundesvision Song Contest Blabla nie gehört. Nur weichgespülte Deutsch-Nachwuchs-Rocker.

  20. 20
    Grumpy

    Sir John, da hilft nur Plan B.

    (ich konnte nicht widerstehen)

  21. 21

    Wenn man mit der eigenen Band, die sicher nicht auf den elendig-elitären Hipster-Mikrokosmos (ich hör nur Bands, die nicht mehr als 500 Alben verkaufen) Projekte auf seinem Label anschieben kann, die nicht bei Raab rumhüpfen wollen, finde ich das vollkommen in Ordnung. Für Indie fehlt(e) T.U. eh schon immer das hipsterige, und zwar vollkommen freiwillig, wie ich glauben mag.

    Um auf eine Frage einzugehen, die bisher in den Kommentaren nur wenig beachtet wurde: es gibt Bands, die sich all diesem nicht aussetzen und trotzdem (moderaten) Erfolg vorweisen können. Ja, Panik beispielsweise, oder Superpunk. Bernd Begemann hat übrigens auch schon mal bei besagtem Contest mitgemacht und ist grandios Letzter geworden…

    Ach ja: dieses ganze Genre-Gehubere ist doch sowieso Bullshit!

  22. 22
    DieterK

    „Ich habe aber mittlerweile das schlechte Gefühl, dass diejenigen Teile der Musikindustrie, die man als „relativ unabhängig“ oder „alternativ“ bezeichnen kann, lange vor den großen, finanziell eben noch immer besser ausgestatteten gestorben sind.“

    „relativ unabhängig“ von was? „alternativ“ wozu?
    Ist „Indie“ ein musikalisches Genre oder meint „Indie“ finanzielle und/oder „ideologische“ Unabhängigkeit? Und wie wird diese dann definiert?

    „Es soll doch leichter geworden sein, auch und besonders durch das Netz. Aber was ist denn mit der versprochenen Kraft der Musikblogs, dem Sog von last.fm und anderen Online-Musikdiensten, mit den Internet-Massen?“

    Über Blog-Aggregatoren wird die eventuell vorhandene Vielfalt wieder auf den kleinsten gemeinsamen Nenner eingedampft. Die Konzentration (der Gatekeeper / der Distribution usw.) ist im Netz viel höher als außerhalb. Hinzu kommt, dass für den Produktionsbereich das Gegenteil gilt: Hier gibt es praktisch keine Einstiegshürden, jeder Dreck wird veröffentlich. Natürlich gibt es auch viel ganz gutes, aber wie Nick Lowe neulich so schön sagte: „‘Pretty good‘ is the new ‘terrible.‘ In a tsunami of ‘pretty good‘ stuff, you can’t find the really good stuff. So I’ve kind of given up looking.”

    Hinzu kommt, dass all dem Gerede vom „Tod“ der Musikindustrie (oder wenigstens von UMG, Sony Music, WMG und EMI) zum Trotz, kein Weg an den großen vier vorbei führt:
    Wieviele der kommerziell relevanten kleinen Labels (XL, Domino, Rough Trade etc.) arbeiten nicht (wenigstens punktuell) mit denen zusammen?
    UMG und Sony Music sind an VEVO beteiligt und bestimmen ganz direkt die Strategie von YouTube (Streit mit der GEMA).
    Alle vier globalen Musikkonzerne (und die wichtigsten großen kleineren Labels) sind an Spotify beteiligt. Usw. usf.

  23. 23

    kurzes brainstorming:

    1000robota, Herrenmagazin, Ja, Panik, Hans Unstern, Tocotronic, Gisbert zu Knyphausen, ganz viel GHVC, Kreisky, Effi, Klez.e, rainer von vielen, bodi bill (?), peter licht (?), Mutter (zählt doppelt), Philipp Poisel…

    läuft.

  24. 24
    popisover

    Weil es inzwischen einfach zuviele Bands sind. Jeder ein Künstler. Alle kreativ und außergewöhnlich. Ist das nicht toll? Kommt darauf an, ob man nur sein Ding machen wollte, oder ob man sein Ding machen wollte, um bekannt, beliebt, berühmt und womöglich auch reich zu werden. Dann wird aus dem Utopia ein Rattenrennen und Hauen und Stechen und Drängeln. Zuviele Namen, die sich rumsprechen wollen, und jeden Tag 50 neue Bands am Start. Dazu das Archiv der alten Sachen. Die Leichtigkeit ist damit dahin.

  25. 25
    popisover

    @#793913:

    Indie(-rock) endete mit Grunge und seinem Hype. Was danach kam, war entleerter Lifestyle-Rock, der Dissens oder Alternativsein nur noch zitierte oder simulierte, aber selbst längst Mainstream war, vermarktet von Leuten in Anzügen. Independent als wirtschaftliche Kategorie gibt es weiterhin in allen Genres.

  26. 26
    joki

    was leicht wirkt, kann schwer sein.
    was schwer wirkt, kann nicht leicht sein.
    was spitze ist, kann nicht stumpf sein.
    was kunst ist, muss nicht ernähren.

  27. 27
    MartinK

    Ich glaube die MÖGLICHKEITEN, auf sich als Indie-Künstler o.a. aufmerksam machen zu können, sind das eine. Das ist heute sicherlich vieeel besser als früher™.

    Etwas anderes ist die AUFNAHMEFÄHIGKEIT (mir fällt grad kein passendes Wort ein) der Konsumenten. Ständiger Input, ständig wird von allen Seiten um Aufmerksamkeit gebuhlt, tausende Chancen, Angebote, die berühmte Qual der Wahl usw.

    Die zur Verfügung stehende Zeit der potenziellen Konsumenten wird währenddessen nicht größer. Und auch nicht die Aufnahmefähigkeit. Da freut man sich über jeden Filter, der die Drecksarbeit für einen übernimmt und einem sagt, was man mal hören/sehen/lesen sollte. Facebook, btw, kommt einem da gerade recht.

    Und da stellt sich die Frage, ob solche Filter nicht erst einmal nur die „Must-Have’s“ abarbeitet… Ganz banal: „Hey, U2 haben ihr neues Album rausgebracht, das gehört in jede Plattensammlung!“ Die Großen kommen als erstes ran (weil man ja mitreden können muss), und FALLS dann noch mehr Zeit für Medienkonsum etc. zur Verfügung steht, DANN kommen vielleicht die Indie-Künstler an die Reihe.

    Ich bin kürzlich mal alleine zu ’nem Konzert, weil niemand mitwollte, geschweige denn überhaupt mal die Website dieser noch recht unbekannten Band besuchen wollte. Für mich eine neue Erfahrung.

    … nur mal ein paar lose Gedanken. Und vielleicht völlig am Thema vorbei. :)

  28. 28

    Kleiner Tip am Rande: BOY.
    https://www.youtube.com/watch?v=ctgLh7ekE1s
    https://www.youtube.com/watch?v=Rx-L8hxrJlg&feature=related
    Ich hab keine Ahnung von dem Label, aber von der Band vor ihrem tvnoir-auftritt nie was gehört und gehe jetzt auf eines ihrer Konzerte, das gerade in eine größere Location verlegt wurde.

  29. 29

    passend hierzu ein text der taz zu 20 jahren „nevermind“:

    „Der authentische Rockstar von heute ist dagegen eher der Typ Thees Uhlmann, ein Schwiegersohn in Jeans, der sich selbst zu den letzten Aufrechten zählt, aber bei jedem Scheiß mitmacht, allein schon deswegen, weil man als Rocker heute ja irgendwie schauen muss, wo man bleibt und nebenbei die Zahl seiner Facebook-Freunde erhöht.“

    http://www.taz.de/20-Jahre-Nevermind-von-Nirvana/!78648/

  30. 30

    endlich mal ein thema für mich hier: an die begriffsdefinition von indie in der musik !! hab ick mich schon vor jahren probiert , bei martin petersdorf im radio. ditt is wirklich schwer , ick habe sie nicht ick denke aber jeder hat seine musik die er mag und sollte immer zu dieser musik stehen . zu thees fällt mir nur ein : korn& sprite , einmal tomte im dolmenclub gesehen ( war okay ) oasis ultra … ! mehr nicht! der BSC (bundesvision song contest) is ganz witzig weil einige große (mainstreamige) gegen ein paar kleine antreten ( die großen gewinnen immer oder die mit den meisten fans?) in den letzten jahren fand ick flowín immo und die blockflöte des todes toll . das macht den reiz aus und über den rest und den raab denkt man besser nicht nach. kraftklub kenne ick zu wenig , sind mir etwas zu jung und jetzt schon zu“bekannt“. ick habe in den letzten 20 jahren meine musik gefunden und bestimmt 20-30 bands und künstler die ick verfolge ( einige fallen raus dann kommen neue) iron henning(todtraurig),mondo fumatore,knarfrellöm…, bernadette lahengst, rockformation diskokugel, brockdorff klang labor, jens friebe , superpunk, die aeronauten (guz), mutter , katze, rocko schamoni, klee …. !ick habe dies jahr großartige konzerte von katze , mutter , the pains of being pure at heart, the go team, hennig , die zukunft , knarf rellöm , j. mascis , dagobert u.a. gesehn . mein indie lebt ! lang lebe harrison ford … humor habe ick auch und noch viele gedanken mehr zum thema , vielleicht nach do. noch mal diskutieren , hier an der spree…

  31. 31

    (merke: Menschen, die dauernd darauf hinweisen, dass sie kaum fernsehen, sagen damit eigentlich, dass sie dauernd Internet gucken)

    Gegen diese Unterstellung verwahre ich mich auf schaerfste.

    Ich habe gar keinen Fernseher und wann ich das letzte Mal den BBC iPlayer angeschmissen habe habe ich vergessen, so lange ist das her.

    So.

  32. 32

    Sodele

    Für das Protokoll:
    Was will er denn?

    Achso, http://daserste.ndr.de/inas_nacht

    RTL-NOW hat offenbar Probleme bzgl. der Werbung (Angebote),
    da sich der ein oder andere Browser unwillig dagegen stemmt.
    (Perhaps Safari)

    Alternativ
    können ‚Regionalsender‘ mit einfachen Bannern informativ sein.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutschsprachiger_Fernsehsender

    BoN BoN

    http://swrmediathek.de/tvshow.htm?show=2e82b3d0-1984-11e0-99f6-0026b975f2e6

    Alles Gute

  33. 33
    Linus

    Mich fragts bei so Diskussionen dann doch immer wieder, was denn nun eigentlich der Sinn des Musikmachens sein soll. Geht’s mir doch schon immer auf den Senkel, wenn man die Qualität von Musik in Verkaufszahlen messen möchte. Alles, was über 500 Platten verkauft, ist böse? Was für ein Unfug.

    Ich kann auch nicht so wirklich Mitleid erübrigen für jemand, der, ach weh!, durch den Raab-Zirkus „muss“. 1. muss da niemand irgendwas. Und 2. ist TV Total die einzig überlebende Sendung mit halbwegs Reichweite, in der Musik, noch dazu „live“ gespielt überhaupt einen Platz hat und manchmal neben Top-Acts wie Foo Fighters auch unbekannteres am Start ist. Dass Raab selbst sich für seine Gäste nur im Ausnahmefall interessiert, ist seit anno dunnemals bekannt. Das zu beklagen, ist entweder naiv oder komplett ignorant. Und überschätzt im übrigen dieses ach so grandiose „früher“ im Rückblick vollkommen. Als ob Promo jemals anderes funktioniert hätte.

    Wenn Herr Ullmann den Weg ins Mainstream gehen möchte, soll er das tun. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er seine eingeschworene Fanbase ohne Raab nicht erreicht.

  34. 34
    Florian

    Ich glaube die Zukunft liegt in Diensten wie Simfy. Ähnlich wie bei iTunes werden da immer wieder Künstler vorgestellt und anders als bei iTunes sind da immer wieder welche dabei, die ich überhaupt nicht kenne und bei denen ich dank Flatrate einfach reinhören kann.
    Ich hoffe, dass durch solche Modelle die Künstler direkter entlohnt werden können – ohne alzu viele Zwischenhändler und mitverdiener. Dann brauchts auch keinen Raab mehr der dazu seinen Senf in die Welt zwitschert. Das übernehmen dann Empfehlungen in Social Networks.

  35. 35
    bongokarl

    Audiolith ist ein Indie-Label, das mit mittlerweile relativ vielen mittel- bis sehr erfolgreichen Künstlern, mit DIY ganz gut fährt.

  36. 36

    ach, nicht so wichtig. gerne löschen. sorry.

  37. 37

    Audiolith ist tatsächlich ein klassisches Indie-Label, das aus Hamburg betrieben wird und überraschen großen Erfolg hat – allerdings dürfte selbst Audiolith allein mit Plattenverkäufen kaum noch funktionieren, das läuft stärker über das Livebusiness.

    Das für mich herausragendste Indielabel in Deutschland ist sicherlich Staatsakt aus Berlin. Chef von Staatsakt ist Maurice Summen, der Sänger der Band Die Türen (empfehlenswert, als teils elektronischen Northern Soul würde ich das mal bezeichnen), die ein wirklich beeindruckendes Künstlerportfolio in der Zwischenzeit haben – mit Ja, Panik als Speerspitze und derzeit sicherlich interessantesten Band im deutschsprachigen Raum.
    Das ist politisch, von der Idee her antikommerziell (im Wissen, dennoch den Verwertungskreisläufen unterworfen zu sein), mit einer Bekanntheit, die dann doch gerade dazu reicht, dass die Künstler und das Label davon leben – ohne wahrscheinlich Geld für später zurück legen zu können…

    Wer ein wenig sich mit Ja Panik beschäftigen mag, kann sich dieses Interview mal zu Gemüte führen – die Band hat tatsächlich eine Haltung, Meinung und Attitude wie sie selten ist derzeit. Man muss nicht immer einer Meinung mit ihnen sein, aber es ist erfrischend, dass wenigstens jemand eine Meinung hat…

    Teil 1 Interview:

    “Es sind schon unschuldigere Menschen als Merkel und Sarkozy getötet worden”

    http://blogs.taz.de/popblog/2011/04/28/interview_mit_ja_panik_es_sind_schon_unschuldigere_menschen_als_merkel_und_sarkozy_getoetet_worden/

    Teil 2 Interview:

    “Das Konzept Rockband ist ein Auffangbecken für machoide, kleingeistige, trottelige, schwanzfixierte Idioten”

    http://blogs.taz.de/popblog/2011/05/05/interview_mit_ja_panik_2_das_konzept_rockband_ist_ein_auffangbecken_fuer_machoide_kleingeistige_trottelige_schwanzfixierte_idioten/

  38. 38

    Ach und letzte Woche hatte ich auch ein neues Interview mit dem Sänger von Ja Panik geführt, in dem es um genau diesen Punkt ging: macht man so etwas wie den Bundesvision Song COntest als Band oder eben nicht? Seine Antwort in KÜrze: zu Stefan Raab gehen ist in Ordnung, wenn er Redezeit bekommt und damit seine Band als Kommunikationsmittel nutzt – nein, wenn er nur in einem wie auch immer gearteten Wettbewerb als musikalischer Füllstoff benutzt wird. Eine legitime Einstellung wie ich finde.

  39. 39

    ja panik sind natürlich großartig , keine frage . deswegen verstehe ich auch nicht was an thees … sooo großartig ist. ick mag auch songs von dem aber ick würde lieber über texte von gispert zu knyphausen , ja panik , die türen, erdmöbel ( oh gott die sind nicht indie;) , der elegante rest etc. diskutieren . INDIE ist immer wieder am ende und entsteht hoffentlich immer wieder neu (audiolith) , leider gehts bei vielen dann letztendlich doch nur ums geld verdienen . wenige menschen sind wirklich mit leidenschaft dabei und wenn ist das alles zeitlich begrenzt ( logisch ). hier in berlin gibts immer wieder was zu entdecken, ein paar jahre gabs den bang bang club , ran huber ist meine seinen“am start“konzerten schon eine ewigkeit dabei und es gibt immer wieder was zu entdecken. man muß nur neugierig bleiben und vielleicht mal konzerte besuchen. am mittwoch spielen doctorella im kaffee burger z.b. apropo in-die . ick überlege ja ob ick mir atari teenage riot mal wieder angucke , das letzte mal sah ich sieh am 1.5.1999 , sind die denn noch IN_ die ???

  40. 40
    ber

    Startups gründen ist das neue in Indie-Bands spielen.

  41. 41
    Manson

    Seit wann is Grand Hotel van Cleef ein Major?!

  42. 42
    Hell

    Ich bedauere an der Entwicklung der Musikindustrie in den letzten Jahren eigentlich nur, daß das alles nicht schon 20 Jahre früher eingesetzt hat. Dann wäre uns U2 erspart geblieben. Fast alles, was ich an Musik höre wird von Leuten gemacht, die diese Musik sowieso machen wollen (und nicht Popstars werden wollen, wie ja auch viele Indiebands) und dafür ihre Kanäle finden. Ich bin sogar sehr erleichtert, daß der ganze Majorschrott aus den 90ern, mit dem man permanent zugeballert wurde, nicht mehr so präsent ist. Und wenn eine junge Indieband mit deutschen Texten ihren heiß ersehnten Profistatus nicht erreicht, dann liegt es vielleicht auch einfach an der fehlenden Originalität (Alleinstellungsmerkmal würden Verkaufsprofis das wohl nennen) bzw. an fehlendem Publikum. Bands die es ernst meinen, werden einfach weiter machen, weil die auch was zu sagen/zeigen haben.

  43. 43
    ctn

    Indie is the next Mainstream

    Das bewahrheitet sich bei Deinem Beispiel mal wieder. Natürlich schreien da sofort alle auf, die ihr mühsam aufgebautes Herrschaftswissen, dass eine Band gut ist, mit dem Anschmeißen der medialen Bekanntmachungsmaschine in Zukunft mit vielen anderen im Mainstream teilen müssen. Immerhin bleibt noch der Ausweg, das neue Album nicht so gut zu finden und sich eine neue Geheimband zu suchen.

    Was für ein Zirkus!

  44. 44
    S. Schwarzmeister

    Indie ist seit jeher auch nur eine Vermarktungsstrategie mit der man gut Werbung machen kann bzw. sich teure Werbung spart.

    Indie, Major.
    Links- und Rechtsdrehende Joghurtkulturen. Ist für mich auch nur etwas flüssigerer Quark.

  45. 45

    Deinen Blogbeitrag finde ich gut Johnny und er regt offensichtlich mal wieder zum Diskutieren an. Ich hab auch kurz drüber nachgedacht aber dann fiel mir auf: eigentlich ist mir das alles sch…egal. Die Luft zum endlosen Diskutieren ist raus. Musik, egal woher und von wem, ich interessiere mich nicht mehr allzu sehr dafür. Ich höre Musik einfach und gut ist.

  46. 46

    Liebe Wurstpelle,

    ohne Dir nahetreten zu wollen, interessiert es mich wie Du die Musik hörst?

    Meine Hifi-Anlage hat eine ca. (Sinus) Ausgangsleistung von 500 Watt.
    (Vorverstärker und Endstufe sind wahrscheinlich uninteressant zu erwähnen)
    Die Lautsprecher haben ein Volumen von jeweils beinahe 30 Litern .

  47. 47

    Schade, dass man sich Raab ansehen muss, wenn man „seine“ Musik mal im TV sehen möchte :(

    Mir persönlich fehlt der Mut zu einer Neuauflage
    Rockpalast Nacht
    http://de.wikipedia.org/wiki/Rockpalast_Nacht

    oder
    Disco
    http://de.wikipedia.org/wiki/Disco_%28Fernsehsendung%29

    Musik muss für mich immer live in kleinen Clubs erlebbar sein… die Clubs gibt es leider fast nicht mehr… wie soll dort Indie überleben? früher™ – als CD noch eine Seife war – wurde „eben eine“ Platte gepresst – bezahlbar…

    Das Video über Hamburg war aber schön TV tauglich – erinnert leicht an http://www.youtube.com/watch?v=Df2UpkYySco&feature=related

  48. 48

    -Nachtrag-

    Independent Music
    Siehe auch:
    http://www.tonspion.de

    ‚Kopfschüttel‘