33

Gastbeitrag: Gedankenspiele um einen Cannabis-Supermarkt am Berliner Görlitzer Park

Ein Gastbeitrag von Lorenz Matzat.

Dieser Tage ist die Lokalpresse in Berlin voll von Texten über die Dealer im Görlitzer Park. Von denen fühlen sich Teile der Anwohner beeinträchtigt. Ich lebe selber an diesem Park in Kreuzberg, den ich oft besuche oder durchquere. Was nicht zu bestreiten ist, dass es eine Zunahme an Leuten gibt, die dort dealen. Ein guten Eindruck der Situation vermittelte jüngst Aleksandar Zivanovic in einer Reportage für die Berliner Zeitung.

Für die Zunahme der Dealer gibt es einen simplen Grund: In den letzten Jahren ist es im Görlitzer Park enorm voll geworden. An Sommertagen wie derzeit, ist der Park am frühen Abend gefüllt wie ein gut besuchtes Freibad: Viele hundert Menschen verteilen sich über die Rasenflächen und finden sich in den angrenzend Gastronomiebetrieben ein. Allein statistisch musste die Nachfrage nach Drogen schon steigen; ein Teil des Publikums des Parks/ der Gegend dürfte dazu als gesteigert drogenaffin gelten.

Ergo kommen auch mehr Händler.

Jetzt greift die neue Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) den Vorschlag ihres Vorgängers Schulz auf. Geprüft werden solle, ob ein Coffeeshop, ähnlich dem Modell in den Niederlande, eröffnet werden könnte, um die Lage zu entlasten. Es ist eine bedenkenswerte Idee, die allerdings so nicht funktionieren kann. Nehmen wir das Unwahrscheinliche an: Die gesetzlichen Hürden wären zu nehmen und ein Modellversuch wäre bis kommenden Sommer umsetzbar. Erster Effekt wäre, dass die meisten Dealer ihren Job los wären; viele von ihnen sind wohl Flüchtlinge und dürfen faktisch nicht legal arbeiten (siehe die Kofferträger von Schwäbisch Gmünd).

Sie dürften also nicht einmal in dem Cannabis-Supermarkt, den es mindestens bräuchte, die Regale befüllen. Wenn es stimmt, dass derzeit zeitweise 60 bis 100 Dealer im Park unterwegs sind (schrieb der Spiegel im Frühjahr mit Berufung auf die Polizei) und mal angenommen jeder von denen verkauft an drei Personen jeweils ein Gramm Grass/ Haschisch (andere illegalisierte Drogen lassen wir mal außen vor.) Das würde eine gehandelte Menge von 180 bis 300 Gramm am Tag bedeuten.

Es bräuchte also einen Laden, der in Stoßzeiten einige dutzend Kunden pro Stunde versorgen können müsste. Notwendig wäre bei manchen Kunden die Überprüfung eines Altersnachweises, was Mehraufwand bedeuten würde. Denn von einer Abgabe erst ab 18 Jahren dürfte auszugehen sein.

Wahrscheinlich wäre zudem, dass der einzige legale Coffeeshop eine Menge Kiffer aus anderen Teilen der Stadt und dem Umland sowie Touristen anzöge. Bei der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen finden sich Zahlen von 2006, die von etwa drei Prozent der Bevölkerung ausgehen, die regelmäßig Kiffen. Für Berlin bedeutet das ca. 100.000 Personen (plus Touristen). Wenn jeder der konsumierenden Einwohner fünf Gramm Cannabis (10 bis 20 Joints, je nach Dosis) pro Jahr genießen würde, würde das einen Berliner Jahresverbrauch von 500 Kilogramm bedeuten, knapp 1,5 Kilo pro Tag.

Eine Lösung wäre, wenn im Gesamtgebiet um den Görlitzer Park rauschstarke Cannabisprodukte verkauft werden dürften. Dem Tourismus, dem Einzelhandel und Gastronomiebetrieben wäre das zuträglich. Die Anwohner allerdings würde das nicht wirklich entlasten. Wer einmal in Amsterdam durch die einschlägigen Gassen gegangen ist, kann sich ausmalen, auf was für eine Art Disneyland das hinauslaufen könnte.

Letztlich müsste der Modellversuch im ganzen Land Berlin laufen, damit nicht ein Kiez alleine von Konsumenten aus der gesamten Stadt sowie Drogentouristen überschwemmt würde.

Ein Vorteil für das Land Berlin wären zusätzliche Steuereinnahmen. Womit wir bei der Bepreisung wären; ein Laden, der legal Drogen verkaufen kann, könnte durch den direkt Einkauf beim Großhändler eigentlich günstiger sein als jeder Straßendealer, der am Ende einer Vertriebskette steht. Doch schlägt man eine Besteuerung drauf, könne man die etablierte Preisspanne von etwa acht bis zehn Euro pro Gramm beibehalten. Bei 500 Kilogramm verkauftem Cannabis könnt das im Jahr eine Millionensumme an Steuereinnahmen bedeuten. Die aber z.B. gegen Kosten für Qualitätskontrollen und Drogenprävention gerechnet werden müssten. Doch auf der anderen Seite würden wiederum Polizei, Justiz und Verwaltung entlastet.

Bliebe die Frage des Großhandels. Woher soll der Stoff kommen? Für Berlin wäre das naheliegende ein Gewächshausanbau im umliegenden Brandenburg. Einige landwirtschaftliche Betriebe könnten so ein millionenschweres Zubrot erzielen. Solch eine länderübergreifende Initiative würde das Ganze aber noch mehr komplizieren, weil nur der Anbau von THC-armen Hanf legal ist.

Das sind selbstverständlich nur Gedankenspiele. Die hierzulande fehl am Platz wirken; unter der jetzigen SPD/CDU-Landesregierung und Bundesregierung kaum durchsetzbar; von den internationalen Drogenkonventionen ganz abgesehen. Doch das muss nicht immer so bleiben: In den US-Bundestaaten Colorado und Washington State geht es derzeit genau um solche Fragen. Entgegen Bundesrecht ist in diesen Staaten seit Anfang des Jahres nicht nur der medizinische Gebrauch von Cannabis legal, sondern auch der zum Genuss (allerdings nicht in der Öffentlichkeit). Parallel zur Präsidentenwahl im vergangenen Herbst war darüber abgestimmt worden. Derzeit wird etwa in Seattle verhandelt, wie der legale Verkauf von Cannabis von statten gehen soll. Vielleicht wird das Verfahren dort mal zu einer Blaupause für Berlin.

Auch wenn er kaum Aussichten auf Erfolg hat: Der Ruf nach einem Coffeeshop am Görlitzer Park bleibt richtig. Er zeigt auf, dass es Alternativen zu einem absurden Dogma unser Gesellschaft braucht: Der Drogenprohibition.

33 Kommentare

  1. 01
    HCL

    Schöner Beitrag!
    @Johnny: öfter mal andere schreiben lassen! (no pun intended… ;-)

  2. 02
    ber

    Boah nee, och noch Drogen-Touristen in Berlin? Wir ham doch schon jenug von den Druffies.

  3. 03
    JST

    @#814227: Ein sehr konstruktiver Beitrag. Danke. Hilft mir weiter.

  4. 04

    Poah, noch mehr bekiffte Touris im Park? Grauenvolle Vorstellung. Bin Anwohnerin und brauche bei aller Toleranz ganz bestimmt nicht noch mehr solcherartiges Spezialpublikum vor der Haustür. Außerdem wird mir schlecht bei Kiff-Geruch.

    Aber die Gedankenspiele sind gut, denn man muss es auch zu Ende durchdenken. Dealer-, Junkie- und Sonstwas-Jogging durch die Bezirke hilft jedenfalls nicht.

  5. 05

    Auch die Holländer haben versucht, den Verkauf in Coffeeshops für Ausländer verbieten. Es war eine Schande! Der Drogenhandel ist offensichtlich exponentiell gestiegen. So haben sie zurückgetreten.

    Das Problem ist, dass Drogenhandel hat sich zu viel in Görlitzer Park allein erhöht. Das wäre kein Problem, wenn Drogenhandel einer gesetzlichen geregelten Tätigkeit wäre. Er ist nicht, infolgedessen die Anzahl der Ereignisse im Zusammenhang mit diesem Aktivität sich ebenfalls erhöht hat.

    Ich denke, dass das, was passieren könnte, es wäre sowieso nicht gut für die Nachbarn. Traurig, aber wahr. Willkommen in der Weltstadt Berlin!

  6. 06
    ber

    @#814228: Hör mir uff mit konstuktrif.

    Leute, die ihre Defizite mit irgendwelchen Mittelchen versuchen zu kompensieren, fallen früher oder später auf die Gusche. Oder werden Rockstars, oder tote Rockstars, oder Rapper, oder Rapper mit Polizeiproblemen.
    Wenndeweißtwasichmein.

    So, dit is meine Meinung, is ditte!

  7. 07
    alf

    @ber

    waaaooow. wünschst du dir darauf angesprochen zu werden warum du nicht normal schreibst?

  8. 08
    zwiesel

    das mit den coffeeshops für den görli ist so eine beliebte wahlkampfstrategie: man macht sich mit solchen forderungen schnell beliebt und weiss dabei, dass man sich um die umsetzung wahrscheinlich nie gedanken machen muss.

    abgesehen davon, kann ich auf der einen seite die anwohner (ich bin auch einer) verstehen, wenn sie sich von den dealern im görli genervt fühlen. die allermeisten sind zwar sehr freundlich, aber alle paar schritte angesprochen werden kann eben doch manchmal aufs gemüt schlagen.

    auf der anderen seite gibt es allerdings einige hyterie um dieses thema. in den lokalnachrichten (abendschau) erzählt dann die mutter eines kleinkindes, man könne wegen des drogenkonsums die spielplätze nicht mehr besuchen. ich glaube kaum, dass kleinkinder sich gedanken machen, ob da jemand tabak raucht oder was anderes. der görli ist durch den vermehrten drogenhandel sicher nicht unsicherer geworden.

  9. 09

    Schön, dass es hier noch Platz für “Gedankenspiele” gibt.

    Er liefert die passende Musik: http://www.youtube.com/watch?v=_hghUdXKykM&list=PLBFD764AD57D944B2

    Und vielleicht kommen ja auch wieder die umherschweifenden Haschrebellen nach Berlin. Oder geht ja jetzt nicht mehr, ist ja Regierungsbezirk.

  10. 10
    chb

    @zwiesel:
    Die Aussage der Mutter habe ich leider nicht in Erinnerung. Ich kann aber sehr gut verstehen, dass sie sich dort nicht sicher *fühlt*. Früher bin ich auch nachts mit dem Fahrrad durch den Park gefahren, bis mir vor vielleicht drei, vier Jahren auffiel, dass sich stark überproportional (zum sonstigen Straßenbild) – sorry – dunkelhäutige Männer an allen Ausgängen aufhielten, manche standen einfach allein herum. Dieses Wache stehen macht mich nervös und ich meide jetzt auch tagsüber den Park, der – egal, ob das Drogenverbot sinnvoll ist oder nicht – offenbar nicht kontrolliert werden kann (und Verletzungen und auch Tote hat es in der Vergangenheit ja dort schon gegeben).

    @ Lorentz Matzat:
    Du schreibst, dass die Dealer arbeitslos würden, wenn es einen Coffee shop gäbe (das mit dem Wahlkampfversprechen, s. Zwiesel, sehe ich genauso). Was würden sie denn dann machen – du weist ja darauf hin, dass sie faktisch nicht legal arbeiten dürfen. Könnte es nicht sein, dass der Coffee Shop sie dazu treiben würde, andere Drogen zu verkaufen? Ich bin ratlos.

    Sorry, kein „typisch“ Kreuzberger Beitrag… ;-)

  11. 11

    @#814238: Das habe ich mehrfach anders empfunden. Ich wohne nicht (mehr) in der Nähe des Görli, bin aber recht regelmäßig dort und fühlte mich öfter mehr als unwohl, wenn mich Dealer am Arm festhielten, mir das Gras quasi in die Tasche stecken wollten, ich die Jungs wirklich wegschieben und auch verbal sehr deutlich werden musste und dann später feststellte, dass meine Kippen aus meiner (weiten) Hosentasche verschwunden waren. Zweimal so passiert. Was dann dazu führt, dass ich am Görli auf mein Geld und meine Taschen anders aufpasse als sonst – das würde ich durchaus als erhöhte Unsicherheit werten, ohne dabei in Panik zu verfallen. Ich habe anderthalb Jahrzehnte in der Ecke gelebt, kann mich da gut bewegen und fühle mich dort grundsätzlich wohl, mit Kindern ändert sich aber der Blick auf die Szene dann doch noch mal und ich habe schon den Eindruck, dass die Verkaufsversuche – naja – aggressiver geworden sind und über ein „Hey, brauchst du was?“ hinaus gehen.

    Und ich weiß von den Berichten meines jüngeren Sohns, dass auch den älteren Kindern ab 13, 14 Jahren durchaus mal was angeboten wird.

  12. 12
    Lorenz

    @#814241: @chb Ich würde Flüchtlinge so behandeln wie jeden anderen auch. Gleiche Rechten, gleich Pflichten. Sie zu kasernieren, mit Residenzpflicht zu schikanieren und keine Perspektive zu bieten, bringt nichts und ist inhuman.

  13. 13
    Lorenz

    @#814247 @zwiesel Das Sicherheitsempfinden ist immer subjektiv. Fakt ist, dass sich einige Leute unsicher fühlen. Das mag man für nicht gerechtfertigt halten, ändert aber erst einmal nichts an deren Empfindung, das man ernst nehmen sollte.

    Was mich immer wundert ist, dass es faktisch keine Solidarität mit Dealern gibt. Die ermöglichen ihren Kunden den Drogenkonsum, werden aber der Repression alleine ausgesetzt.

    Die Konsumenten könnten einfach mal demonstrieren, klar machen, dass sie zivilen Ungehorsam leisten, weil sie ihr Recht auf Rausch in Anspruch nehmen wollen.

  14. 14
    zwiesel

    @#814249:
    klar ist das gefahrempfinden subjektiv. die frage ist nur, wie man darauf reagiert, gerade wenn es um gesetzesänderungen oder polizeieinsätze gehen soll. die gleiche diskussion trifft man schnell wieder, wenn es um das terrorismus-thema geht. das subjektive gefahrenempfinden ist dabei mitunter recht hoch, die auftretenswahrscheinlichkeit aber denkbar gering. wenn es darum geht, wie man mit einer gefahr umgeht, sind solche subjektiven sichtweisen doch eher hinderlich (und theoretisch sogar überwindbar) als förderlich.

    @#814247:
    das tut mir natürlich leid zu lesen. ich kenne solchen stress mehr von der hasenheide, und da auch mehr vor der hasenheide als darin. leute, die stress machen gab es allerdings auch im görli schon immer, ob mit oder ohne drogen im angebot. ich werde jedesmal, wenn ich durch den park gehe von mehreren afrikanern gegrüsst, auch wenn ich noch nie was gekauft habe. das hat mich anfangs irritiert, mittlerweile lächle ich zurück, schüttle mit dem kopf um fehlendes kaufinteresse zu signalisieren und gehe meines weges. grundsätzlich kann ich aber nicht feststellen, dass sich an der sicherheitslage im görli etwas verändert hätte. es kann natürlich sein, dass ich nur glück hatte oder du eben pech.

    ich verstehe im übrigen auch die sorgen der eltern von jugendlichen. allerdings hängt die frage, ob ein junger mensch cannabis raucht nicht davon ab, ob es jemand im park anbietet oder nicht. grundsätzlich sind alle drogen verfügbar für den, der sie haben will. da sehe ich sogar parallelen zu deinem buch „netzgemüse“. die gefahren sind da, der umgang ist eine erzieherische frage.

  15. 15
    so-ber

    @#814249: Sollte es ein Recht auf Rausch geben? Oder ist der Gesetzgeber dazu verpflichtet Bürger auch vor sich selbst zu schützen?

    Ich sehe keinerlei Anlass Solidarität mit Dealern oder Konsumenten zu haben.
    Das Drogenbizness funktioniert nur durch Korruption und Gewalt. Und diesen Rattenschwanz an Problemen finanziert auch der peacigste Kiffer aufm Görli mit.

    Der „War on Drugs“ mit all seinen Auswirkungen wäre potentiell der beste Grund Drogen zu legalisieren. Der Verkauf von Grass wird bestimmt in ein paar Jahren frei möglich sein. Andere Länder scheinen recht gute Erfahrungen damit zu machen. Aber auf eine komplette Freigabe wird sich kein Staat einlassen und somit eine Nische für illegale Aktivitäten bleiben.

    Anstatt egoistisch ein Recht auf Rausch zu fordern, sollte jeder sein Konsumverhalten nach ein paar ethisch-moralischen Punkten prüfen. In anderen Bereichen geht es ja auch (Lebensmittel, Energieversorgung etc. …).

  16. 16
    Lorenz

    @#814263: Meiner Meinung gibt es ein Recht auf Rausch. Es ist ein offensichtliches Bedürfnis von vielen Menschen sich von psychoaktiver Substanzen berauschen zu lassen. Das muss man nicht gut finden, aber das sollte man respektieren. Ob Alkohol, Kräutern, Pflanzen oder chemischen Derivate – deren Konsum verbieten zu wollen, ist vergeblich. Die über 40 Jahre des gescheiterten War on Drugs zeigen das; nach der gescheiterten Alkoholprohibition in den USA (1918-1930), die maßgeblich das entstehen organisierter Kriminalität befördert hat, hätte man das schon wissen können.

    Ich halte es für entmündigend, dass mir versucht wird vorzuschreiben, was ich zu konsumieren habe. Der Staat hat mir da nichts vorzuschreiben. Dieses „vor sich selbst schützen“ ist unglaubwürdig bzw. wäre nur dann konsequent, wenn Alkohol und Nikotin ebenfalls verboten würden, an deren Folgen zigtausend Leute im Jahr sterben. Das Argument, dass dann doch gut wäre, dass wenigsten die „illegalen“ Drogen eben verboten wären, ist lachhaft. Die Quantität des Drogenkonsum hat nichts mit seiner Legalität zu tun; in den Niederlanden oder Portugal hat die liberale Haltung keinen nennenswerten Effekt darauf, wie viele Leute Drogen konsumieren. Eine Legalisierung von Drogen würde am Konsumverhalten nicht großartig was ändern, vor allem wenn es einherging mit einer regulierten Abgabe, die für reine Drogenstoffe sorgt und einer Drogenkunde, die Jugendliche ohne Vorurteile über Vor- und Nachteile sowie den Gebrauch verschiedener Drogen aufklärt.

    Drogenpolitik ist hochgradig irrational bzw. Ideologie, die zurückgeht auf den calvinistischen Puritansimus, der allen seine verkrampften lustfeindlichen Weltsicht aufzwingen will. Von diesem System profitiert nicht nur das „Drogenbizness“ wie du schreibst, sondern neben den Banken auch der autoritäre Staat inkl. (privatisierter) Gefängnisse. Die Aufrüstung der Polizei in jeder Kleinstadt in den USA (Special Weapons and Tactic Teams SWAT) wurde vor dem War on Terror wegen dem War on Drugs begründet; nun hast du überall faktisch paramilitärische Einheiten, die auch für andere Zwecke einsetzbar sind. Die SEK/MEK hierzulande sind ein schwaches Abbild davon, werden ebenfalls bei Drogenrazzien eingesetzt.

    Entweder meint man es mit der Freiheit ernst. Oder man ist Untertan.

  17. 17
    Mister T

    Verfügbarkeit wird leicht mit Ungefährlichkeit gleichgesetzt. Das gilt für offen operierende Dealer genauso wie für Coffeeshops.
    Auf der anderen Seite gibt es genug legale aber apothekenpflichtige Medikamente, mit nicht zu unterschätzenden Rauschwirkungen. Ein Vertriebssystem besteht also. Müsste man nur für das Produkt freigeben.

    Recht auf Rausch kann es nur so lange geben, wie man bereit ist, entsprechend dauerberauschte Süchtige ihrem Schicksal zu überlassen und ihre Behandlung selbst zahlen zu lassen. Ich sehe nicht, warum die Gesellschaft das Vergnügen einiger Schwacher finanziell unterstützen sollte. Wenn für den Konsumenten die Verantwortung übernommen wird, dann ganz oder halt gar nicht.

  18. 18
    zwiesel

    @#814270:
    das würde für alkoholiker dann ebenso gelten. der fehler in dieser argumentation liegt übrigens darin zu denken, dass sucht durch eigenes verschulden zustande kommt. tatsächlich ist die disposition dafür in jedem menschen unterschiedlich stark vorhanden und wird quasi vererbt.

    abgesehen davon müsste man dann konsequenterweise vor jeder medizinischen behandlung prüfen, ob da nicht ein eigenverschulden vorliegt. das fängt bei sportverletzungen an und hört bei krebs oder hiv auf. dann würden zwar schlagartig viele wohnungen frei, aber in so einem land würde ich nicht leben wollen.

  19. 19
    Mister T

    Natürlich, wenn man jede rationale Überlegung ins unendliche verstärkt, um eine 100%ige konsequente Umsetzung zu erreichen, gerät man bei jeder Gesetzgebung an den Punkt, dass man ein Regime der Unmenschlichkeit aufbaut. Es geht hier viel mehr um Wahrscheinlichkeiten, die man erhöhen und reduzieren kann, und ein angemessenes Verhältnis von Verantwortung und Solidarität. Auch wenn man es auf die böse Natur schieben kann, dass manche Menschen anfälliger für Suchterkrankungen sind: Am Ende sind sie mit ihrer eigenen Dämlichkeit, sich dieser Gefahr auszusetzen, immer verantwortlich. Jeder Mensch, der nicht durch Umstände zum Drogenkonsum gezwungen wird, hat also selber an diesem Punkt Mist gebaut. Aber eine Gesellschaft, der nicht darauf achtet, den Umlauf entsprechend zu kontrollieren, um diesen Punkt allgemein kenntlich zu machen, hat in meinen Augen ebenfalls versagt.

    Welche Droge man unter welchen Umständen zugänglich macht, ist natürlich noch mal eine andere Diskussion. Im Fall von Alkohol gibt es ja eine recht sinnvolle Staffelung. Von der Vorstellung, Heroin wäre mit Gras zu vergleichen sind ja selbst Konservative einigermaßen abgekommen. Eine Forderung vollkommener Legalisierung wie oben beschrieben schmeißt hingegen beides wieder in einen Topf und ist genauso undifferenziert, wie man es den Hardlinern der Drogenpolitk sonst gerne vorwirft.

  20. 20
    zwiesel

    @#814274:
    das ist keine verstärkung ins unendliche, sondern lediglich konsequent, im sinne der gleichbehandlung. wie sieht das verhältnis von verantwortung und solidarität aus, bei ungeschütztem geschlechtsverkehr, leistungssport, rauchen, ungesunder ernährung? ich zweifle auch daran, dass es aufgabe des gesundheitswesens ist, zu bewerten, was „eigene dummheit“ ist, und in diesem fall sanktionen zu verhängen.

  21. 21
    Mister T

    Ist es gegenwärtig nicht, aber es gibt ja auch kein „Recht auf Rausch“.

  22. 22
    l-berg-x-berg

    @ alf

    jeder wie er kann. ist ja auch kein germanistik seminar hier. außerdem ist @ ber auch kein icke-ditte-hellersdorfer-berliner. genau lesen, dann merkt man das er nur den malocher spielt.

  23. 23

    Siehe auch:

    http://www.Spiegel.tv
    vom 18.08.’13 auf
    http://www.rtlnow.de

    ‚Görlitzer Park‘
    ——————-

    Das ist Fakt

  24. 24
    walter

    hallo,es ist doch alles nur eine frage von vernunft,man kann jedenfalls viele rauschmittel, wie alk ,tabletten,kaffee, glücksspiel ,rauchen ec missbrauchen ,oder eben gering dosiert mit verstand einsetzen,weniger ist mehr,das verbot macht das marihuana nur interessant,dencke mal wenns legal wäre,würden weniger leute kiffen wollen,wegen fehlendem reiz des verbotenen ,das reitzt immer am meisten,wenns an jeder ecke legal in irgentwelchen bars ,kneipen und spätkaufläden erhältlich wäre,wärs langweilig,am besten vernünftiger umgang mit cannabis,und genügend sachliche aufklärung anstatt sturer verbote und auch haftstrafen für die konsumenten und selbstverständlich die dealer ,kostet nur dem steuerzahler geld ,auch sollte man weiche und harte drogen streng trennen,dafür aber weiche drogen freigeben für erwachsene,nur schwierig zu machen,im bürokratischen germany,ein coffeshop am görli kann helfen,die freundlichen schwarzen illegalen gras verkäufer loszuwerden aus dem öffentlichen bild,schon mal eine sehr verfahrene situation,am besten wäre doch die schwarzen asylbewerber dürften legal einen normalen job machen ? die politik ist mitschuld.,komische welt geworden.

  25. 25
    walter

    das möchte ich auch noch sagen,mir stört keine hautfarbe,es gibt auch genug weisse die mit gras dealen.

  26. 26
    walter

    kiffen gehöhrt einfach zum multi kulti dazu,,ist eine religion für sich,wo sollte man sonst hinziehen,nach marzan,nein dancke,würde mich nicht beschweren in kreuzberg zu wohnen,wenn ich anwohner wäre,würde ich da nicht mehr wegziehen wollen,ist immer noch voll cool ,wie in den 80igern

  27. 27
    walter

    hallo leute,finde es einfach unmenschlich was die regierung für unterschiede macht,und erwachsene vorschreibt was sie konsumieren dürfen und was nicht?würde man auf diese art und weise den alkoholikern ihren stoff verbieten,indem ein verkaufsverbot für ganz deutschland für alkohol eingeführt würde,gäbe es tumulte,und massenaufstände ,der alk der hält ja schön dumm,und das volk regieren ist einfacher mit alk ,deshalb wirds auch nicht verboten,arme cannabis pflanzen freunde der supkultur,deutschland werde endlich fair gegenüber den kiffern und richte bitte noch bis jahr 3000 mal in deutschen citys mit mehr als 200000 einwohnern wenigstens einen hanf laden ein,aber nicht nur mit dem zubehöhr wie pfeifen,siebe,blättchen u s w ,bitte auch das original,stellt doch die schwarzen mit ein,wäre ok,verzichten dann auch gerne auf paar spätkaufs weniger,diese mit spiritosen und billigbier.

  28. 28
    walter

    hallo,und an den todesdrogen ,alkohol,nikotin,heroin,undf tabletten wird kräftig mitkassiert,verlogene politiker,an mariuana ist noch keiner gestorben,aber nee,anstatt einem coffeeschop für kiffer wird eine fixerstube für junkies womöglich noch mit staatlich subvensioniereten stoff in germany eingerichtet,was für eine bekloppte politik gegen cannabis.man sollte dann doch übern artzt den kiffern ihren törn ermöglichen,genauso wie bei heroinkrancken,wo soll da der unterchied sein?von wegen,der entzug wäre leichter bei cannabis?? völliger blödsinn,man gewöhnt sich ans 5rauchen genauso wie an kaffee oder tee trinken,sollte in einer aufgeschlossenen kultur wie zum beispiel indien selbstverstänlich sein,das drogen nicht immer schlecht sein müssen,solange nicht toxisch wie alk und heroin,von speed mal ganz zu schweigen,da würde ich die finger von lasse,harte drogen sin scheise,biitte bleibt bei bier,wein,und gras ,dancke fürs lesen,übrigenz befürworte ich natürlich das die schwarzen ihren eigenen coffeeshop bekommen,besten gruss walter

  29. 29
    walter

    seitdem die cdu regiert,alkohol vor,noch ein tor

  30. 30
    walter

    hallo,und jetzt wo die cdu mit frau merkel,sie hält die nebenwirkungen vom gras für zu bedenklich,das man das nicht tuhen sollte?HAT ABER wieder gesiegt,jetzt werden wir weiter besoffen gemacht von der verlogenen regierung,kein mindestlohn und kein kifferparadies,nach dem motto ,,,steck weg…die bullen kommen ,danke schön für die offene tolerane alkohol politk,gegenüber der besseren variante auch einen cannabis shop für mündige volljährige bürger zu eröffnen,echt eine sauerei,dabei könnten die gut steuern dran verdienen.bleibt nur noch ne ausnahmegenemigung vom bundesarzneimittelamt???und die bekommt kaum einer ohne langjährige schickanen verwaltungsache ,verwaltungsackte,
    ärtzte und gerichte,schöne freiheit hier.