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Sicherheit? Welche Sicherheit?

Symbolbild

Geheimdienste, Überwachung und Kontrolle dienen allein unserer Sicherheit. So wird es uns eingetrichtert.

Wie gut diese Mechanismen funktionieren, nämlich offensichtlich gar nicht, bewies bereits im Juli der 24-jährige Volkan T., der mit einem Sack voll Marijuana and Ecstasypillen ausgestattet einen gesicherten Militärbereich des Kölner Flughafens betreten konnte, um dort an Bord eines regelmäßig von Angela Merkel und Joachim Gauck genutzten Airbus 319 nur mit Unterhosen bekleidet eine Privatparty zu feiern, in deren Verlauf er den Flieger mit dem Schaum eines Feuerlöschers dekorierte, die Knöpfe im Cockpit ausprobierte, die Notrutsche auslöste und auf der Tragfläche tanzte. Die Cockpit-Tür der Maschine war offen, sie war betankt und ohne größere Probleme hätte Voltan den Vogel auch starten oder zumindest ins Rollen bringen können. Aber so ist sie, die Jugend von heute: Nur Party im Kopf.

Aufmerksam auf den Mann wurden die Sicherheitsbehörden übrigens erst, nachdem er im Cockpit versehentlich einen Alarm-Knopf betätigt hatte. Dennoch gelang es der Militärpolizei vier Stunden lang nicht, Voltan aus dem Flugzeug zu entfernen, nur durch den Biss eines Polizeihundes konnte man der Lage Herr werden.

Die spannende Frage ist aber weniger, wie der Mann an Bord gelangen konnte. Viel interessanter wäre es zu wissen, wie es die Bundesregierung und insbesondere Thomas de Maizière geschafft haben, dass aus dieser Meldung nicht die Lachnummer des Sommers geworden ist.

Quelle: Mirror Online.

8 Kommentare

  1. 01
    fefe imitator

    Nachdem der Regierungsjet von unseren fürsorglichen transatlantischen Freunden aufgerüstet wurde (http://www.welt.de/politik/deutschland/article118012162/USA-ruesten-Merkel-Jet-mit-Sicherheitstechnik-auf.html) musste ein Weg gefunden werden, das Schnüffelequipment wieder rauszubauen.
    Und so ist es durch Volkan zerstört worden. Schade aber auch …

  2. 02
    Nadine

    Na, man könnte den Schluss auch anders herum ziehen: Gerade weil in diesem Fall die Geheimdienste und Sicherheitsmechanismen versagt haben, brauchen wir noch mehr davon!

    Im Ernst, das Beste an der Geschichte ist doch der Polizeihund. Ganz einfache „Tools“ sind manchmal halt wirklich die besten!

  3. 03

    Die Sicherheitslage war aber auch wirklich heikel. Der Kuba-Krise vergleichbar.

  4. 04

    Da hilft nur noch die Totalüberwachung der Gesamtbevölkerung, dann wäre der Drogi ja vorher bekannt gewesen. Und dann wird sowas wieder passieren, wenn der Sicherheitsdienst am Flughafen wieder auf so einen Typen reinfällt.

    Vielleicht sind wir auch alle Staatsfeinde, ohne es zu wissen. Oder in einem Roman von Kafka gefangen, ohne es zu wissen.

  5. 05
  6. 06
    joe random

    @#815391: Ich vermute mal, du hast nur den Linknamen gelesen, und nicht draufgeklickt, oder?

  7. 07
    ctn

    Leider kriegt es Deutschland immer wieder hin, dass man seine Sicherheitsbehörden nicht ernst nimmt. Deutsche Geheimdienste kriegen von einer Überwachungsmaschinerie 1984schem Ausmaßes nicht das Geringste mit, obwohl sie sogar mit Komponenten davon arbeiten. Die Bundeswehr leistet sich ein Beschaffungsdesaster nach dem Anderen, ist mit Auslandseinsätzen überfordert und kriegt zu Hause nicht mal Basics auf die Reihe. Wer auch immer sich als Feind betrachten mag, lacht sich doch darüber kaputt! Wir haben im Moment wichtigere Gründe, uns aufzuregen, aber ein solches Zeugnis von Unfähigkeit passt ins Bild.

    @#815361: „Mehr davon“ zieht in diesem Fall meiner Meinung nach nicht. Es ist ganz eindeutig eine Frage von „besser“.

    „Besser“ schließt ein, dass die Sicherheitsbehörden gefälligst von Spionageaktivitäten in Deutschland zu wissen und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können haben, keine Unsummen für Flops verschwenden, mit den an sie gestellten Aufgaben umgehen können und nicht zuletzt auf eigene Einrichtungen aufpassen sollten. Es bräuchte meiner Meinung nach dazu nicht einmal mehr vom Kontrollwahn. Sie müssten einfach nur den Job machen, der seit jeher von ihnen erwartet wird.