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Was der netzpolitischen Bewegung fehlt

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Foto der von Beworx gestalteten Geburtstagsmateflasche, geklaut bei irights.info

Auch an dieser Stelle von mir zunächst:
Herzlichen Glückwunsch an Markus und sein Team zu zehn Jahren netzpolitik.org!

Ich hatte für meine FluxFM-Sendung ein Gespräch zum Thema mit Markus Beckedahl geführt, dass ihr weiter unten noch einmal anhören könnt, im Text soll es aber über einen Aspekt des heutigen Kongresses zur Feier gehen.

tl;dr Anger is an energy.

Ich selbst war gegen Mittag in einer kleinen und leider zu kurzen Diskussionsrunde dabei, danach betraten Sascha Lobo und Frank Rieger die Bühne, beide hielten zunächst einen kurzen Impulsvortrag über mögliche Lösungen zur Problematik der Totalüberwachung, dann sprachen sie miteinander. Als Moderator hatte Andre Meister zwar leider kaum etwas zu tun, es war aber trotzdem eine sehr gut besetzte Runde mit drei von mir geschätzten Personen, die auch genug Futter bot.

Sascha Lobo brachte die Flughafen-Metapher ins Spiel, die es leichter machen soll, anderen Menschen klarzumachen, wie sehr wir unser Verhalten in einem Überwachungsstaat verändern: Die Welt wird durch Totalüberwachung zu einem einzigen Flughafen. So, wie wir uns auf Flughäfen wegen der Anwesenheit von bewaffnetem Sicherheitspersonal und wegen des Wissens, dass wir durchsucht werden und bestimmte Dinge nicht mit uns führen dürfen, anders als sonst benehmen, werden wir in naher Zukunft auf der ganzen Welt unser Verhalten anpassen. Oder tun das schon jetzt.

(Ich halte die Metapher für gut, aber nicht für sehr gut. Meine Mutter z.B. fliegt so gut wie nie, das Flughafen-Gefühl ist kein bekanntes für sie.)

Frank Rieger berichtete u.a. von seinem Aufeinandertreffen mit Keith Alexander, dem ehemaligen NSA-Chef, mit dem Frank auf einem anderen Kongress sprechen konnte. Alexander, so erzählte Frank, konnte nicht sagen, ob die Totalüberwachung, also die sprichwörtliche Suche nach der Nadel (dem Terroristen) im Heuhaufen (der Kommunikationswelt) jemals erfolgreich war. Frank hält das Mittel der Totalüberwachung im Kampf gegen Terrorismus (natürlich nicht nur deshalb) für ungeeignet.

(Die Anekdote war unterhaltsam, doch ich frage mich, wie ernst man in einem Plausch die Antworten von Keith Alexander nehmen kann und denke: Gar nicht. Was immer das in diesem Fall bedeutet.)

Sehr verkürzt zusammengefasst riet Sascha, sich für politische Änderungen einzusetzen und an diejenigen Abgeordneten zu wenden, die wenigstens leichte Zweifel an der Rechtmäßigkeit und dem Sinn der Totalüberwachung hätten und die somit nur zu etwa 95,7 Prozent „scheiße sind“. Mit viel Geduld könne man so vielleicht erreichen, dass die Herren in einigen Jahren nur noch „zu 50 Prozent scheiße sind“.

Frank hingegen schätzt die Chancen für den Erfolg der politischen Herangehensweise (inzwischen) für sehr gering ein und plädiert daher für technische Lösungen (Verschlüsselung etc.), deren Bekämpfung nicht nur auf politischer Seite derart hohe Kosten und Mühen verursacht, dass die „Gegenseite“ irgendwann aufgeben muss.

Die Zeit war wie immer knapp und so kam es leider nicht mehr zu Publikumsfragen, dabei hätte ich mich gerne noch eingemischt, um von den Diskutanten ihre Haltung zu weiteren Alternativen zu erfahren, die selten erwähnt werden. Meiner Meinung nach klemmt es in Sachen Netzpolitik bzw. der Gegenwehr gegen den Überwachungsstaat nämlich nicht allein wegen der Komplexität technischer Möglichkeiten oder wegen fehlender Narrative/Metaphern.

Sondern auch wegen einem Mangel an Kreativität, Humor und Verbrüderung und Verschwesterung mit anderen Disziplinen und „Szenen“. Und auch an einem Mangel an Aggression.

Aber der Reihe nach.

Was der netzpolitischen Bewegung fehlt:

Kunst & Kreativität

Interessanterweise twitterte mir Peter Glaser kurz nach dem Gespräch aus dem Herzen:

Kunst, also Kreativität, taucht für meinen Geschmack viel zu selten als netzpolitische Möglichkeit des Widerstands oder der Kommunikation gegen die Totalüberwachung auf. Nicht nur im von Peter Glaser erwähnten und sehr wichtigen Sinne einer Verschlüsselung/Codierung, sondern auch als Kommunikationsform im öffentlichen Raum, online wie offline.

Witzige, toll gestaltete, riesige Hinweisschilder, die auf Überwachungskameras aufmerksam machen und als Foto massenhaft über die sozialen Netzwerke geteilt werden. Aufkleber, die auf die Anzahl von elektronischen Steuereinheiten mit Kontrollmöglichkeiten in Alltagsgegenständen wie Autos aufmerksam machen. GoogleMaps, auf denen die Zentralen von an der Überwachung beteiligten Unternehmen verzeichnet sind. Facebook-Sticker oder Chat-Icons als Sprache, als Code, auf den man sich einigt oder den jede Kommunikationsgruppe selbst neu für sich definieren kann und die daher für Dritte schwer les- und auswertbar sind. Auf den Wahnsinn der Überwachung auch im öffentlichen Raum hinzuweisen ist meiner Meinung nach ebenso wichtig, wie die Überwachenden so oft wie möglich zu verarschen. Und zwar gründlich und in jeder Hinsicht. Emails an Behörden sollten nur noch aus Fotos von handgeschriebenen Briefen bestehen.

Und wir sind doch alle so super vernetzt! Wenn es bspw. mal darum gehen soll, Unternehmen in ihre Schranken zu weisen, stehen uns viele Möglichkeiten offen. Wie schwer kann es bspw. zu organisieren sein, dass mehrere tausend Menschen einfach mal aus Protest eine Woche lang Produkte bei einem sehr großen Onlineversand bestellen, nur um diese sofort zurückzugeben? Solange, bis es nervt und finanziell weh tut. Vor allem aber, damit die Medien auf die Aktion aufmerksam werden.

Außerdem sind wir nicht nur vernetzt, sondern auch noch technisch versierter als viele andere. Das ist jetzt natürlich kein Aufruf zu illegalen Handlungen, ganz im Gegenteil, ich warne davor! Aber ich gebe zu, dass es mich in meiner Fantasiewelt oft ärgert, dass sich die Energie von Menschen, die technisch zu bestimmten Dingen in der Lage sind, darauf konzentriert, Mitmenschen z.B. durch die Veröffentlichung von geklauten, privaten Fotos von Prominenten zu schaden. Statt, zum Beispiel, staatliche Websites zu defacen, Regierungsserver zu hacken, Systeme so zu stören, dass minimaler Schaden bei größtmöglicher Medienwirksamkeit erreicht wird. Schon klar: Man will nicht wirklich in einen Cyberwar eintreten. Und ja, so etwas wäre höchst illegal. Aber, wenn es gut und humorvoll gemacht wäre, also in der Bevölkerung eher für Sympathie und Solidarität sorgen würde, vielleicht wirkungsvoller als Demos. Die schließlich auch illegal wären, wenn sie eine Wirkung hätten. (Anmerkung: Ich habe diesen Satz nachträglich gestrichen, weil er doof ist. Wären Demos völlig wirkungslos, wären sie überall erlaubt.)

Ist es nicht nur verboten, sondern auch unmöglich, sich im V-For-Vendetta-Style in TV-Sender, Musikstreamingportale, Radiokanäle einzuschalten, sie zu stören, andere Inhalte unterzubringen?

Ich stelle mir eine Art von „Digitalem Zivilen Ungehorsam“ vor. Mit viel Stil, Geschick, Attitüde.

Wie schwer ist es eigentlich, iPhone- oder Android-Hardware zu hacken und zum Beispiel den GPS-Chip mechanisch abschaltbar zu machen? Mit einem kleinen Extrabutton am Gehäuse, vielleicht nicht schick, aber doch cool und immer wieder Kneipengespräch, man könnte das als Service anbieten, no?

Das sind bis hierhin alles noch keine Kracherideen, weil ich die jetzt nur schnell hingetippt habe. In diese Richtung passiert aber noch viel zu wenig, finde ich.

Die netzpolitische Gemeinde erscheint mir, was kreativere Kommunikations- und Protestformen angeht, im Großen und Ganzen etwas zu verbissen, zu steif und damit leider vielleicht auch zu unattraktiv für andere Kommunikationsdisziplinen als die verbalen, geschriebenen, ernsten, direkt politischen.

Bevor sie Unterstützung bei denen sucht, die ihre Anliegen (noch nicht) ernst nehmen oder verstehen, wäre es dabei doch vielleicht klug, sich mit denen zu verbünden, die schon auf der annähernd gleichen Seite stehen, aber dennoch anders arbeiten und so frischen Wind, neue Ideen einbringen könnten. Netzpolitik braucht dringend die Vernetzung mit Künstlerinnen und Künstlern, Agenturen, kreativen Aktionsgruppen, Musikern. Und vor allem mit der jungen Generation.

Was der netzpolitischen Bewegung fehlt:

YouTube

Ohne YouTuberinnen und YouTuber wird das nichts mit der breiteren Aufmerksamkeit für das Thema Totalüberwachung. Hier sitzen Dutzende junger Menschen, die gemeinsam mehrere Millionen anderer junger Menschen erreichen, die keineswegs so unpolitisch sind, wie man uns gerne glauben lassen will. Es gibt mittlerweile neben den Comedy- oder Musik-Kanälen auch News-Formate, es wird über durchaus ernste Themen geredet, aber das, was wir Omas und Opas in unseren Blogs machen, interessiert die Jungen einen Dreck. Laaaangweilig. tl;dr.

Ein gut gemachtes, unterhaltsames und in erster Linie netzpolitisch geprägtes YouTube-Format mit Tempo und Witz wäre der Kracher und könnte mit etwas Support aus der YouTube-Community Zehn-, vielleicht sogar Hunderttausende erreichen. Eine Mischung aus Comedy und Information fehlt. Das ist viel Arbeit, stimmt. Aber wenn es gut gemacht ist, bewirkt und erklärt es sehr viel mehr als jede Flughafen-Metapher.

Was der netzpolitischen Bewegung fehlt:

Wut

Wir™ sind klug, gebildet, sachlich. Wir wissen, dass Gewalt niemals eine Lösung ist. Wir sind Demokraten und gehen den gesitteten Weg.

Aber manchmal frage ich mich schon, was man mit uns anstellen muss, bis wir mal wirklich gleichzeitig Hals und Eier haben und anfangen, uns zu wehren. Nicht nur mit Worten. Ich frage mich dann, warum wir™ nicht ständig und immer wieder jede Überwachungskamera zerstören, die man sehen kann. Ich frage mich, warum nicht jeder öffentliche Auftritt von politischen Lügnerinnen und Lügnern in Pfeifkonzerten und im Tomatenhagel untergeht.

Auf den Schildern beim heutigen Kongress stand „Fight For Your Digital Rights“. Und davor und daneben saßen wir und redeten schlau. Immerhin sahen wir dabei abgekämpft aus.

Wir werden vom Staat betrogen, belogen, unserer Grundrechte beraubt. Uns wird staatliche Gewalt angetan. Unsere Computer auf dem Schreibtisch und in unseren Händen sowie die unserer Eltern und Kinder werden infiltriert, alles, was wir tun, wird protokolliert und ausgewertet. Wir leben in einer Dystopie, da gibt es nichts mehr schönzureden.

Und was machen wir?
Wir schreiben nicht mehr ganz so nette Kolumnen, Blog-Artikel wie diesen hier und verärgerte Briefe an Abgeordnete. Die sich darüber vermutlich kaputtlachen.

Wir nerven manchmal ganz schön.
Aber gefährlich sind wir nie.

Anger is an energy.
Und könnte daher der Netzpolitik hin und wieder auch mal ganz gut stehen.

32 Kommentare

  1. 01
    ju

    man könnte auch eine internetpartei gründen, die sich dann 24/7 streitet, ob man bei einer demo nen sitzstreik machen darf oder wie viel man vorher per pledge sammeln sollte, um die polizisten für ihre überstunden zu entschädigen. oder anders und für die, die es bisher nicht verstanden haben: eine bewegung ist zu diesen themen mit diesen leuten unter diesen umständen nicht machbar.

  2. 02
    s. schwarzmeister

    Ich würde diesen Beitrag ja gerne liken, aber dann werde ich ja nur vom Spreeblick Nazi Stasi Staat getrackt und verfolgt um jeden halben Cent aus mir raus zu quetschen.

  3. 03
    Micha

    So siehts aus! Zeit den Rasen zu betreten und bei rot über die Ampel zu gehen.

  4. 04
    Jens

    „(Ich halte die Metapher für gut, aber nicht für sehr gut. Meine Mutter z.B. fliegt so gut wie nie, das Flughafen-Gefühl ist kein bekanntes für sie.)“

    Ich fliege ziemlich viel, aber ein „Flughafen-Gefühl“ habe ich auch nicht. Was macht ihr denn außerhalb von Flughäfen anders? An jeder Straßenecke Pornos lesen?

  5. 05
    Lore Reß

    Ja, Ja, Ja, Ja, Ja, Ja,Ja, Ja, Ja,Ja, Ja, Ja, …….

  6. 06

    Richtig guter Artikel, der viel Wahres und zugleich Inspirierendes verbindet. Es braucht mehr als nur Gerede oder ein bisschen Wut. Letzten Endes muss es uns gelingen, die träge Masse zu motivieren. Also auch die Jenigen, die sich um Datenschutz einen Dreck scheren. Selbst die müssen wir erreichen und aufklären können.

  7. 07
    Andreas

    Die Sensorik wird bleiben und noch viel mehr werden, sie ist zu praktisch.
    Verschlüsselung wird sicher einfacher und sehr verbreitet, ändert aber am Ende nichts an der Problematik.

    Notwendig sind Gesetze zum Schutz des einzelnen, generelles Verbot der Verknüpfung von personenbezogenen Daten oder nur mit Opt-In.

    Wie man das erreicht, weiß ich auch nicht, es bräuchte vielleicht ein Daten-Fukushima. Dauerhaftes Riesenleak persönlicher Daten, Surf- und Telefonprotokollen, Finanzdaten von Millionen Menschen würde sicher helfen.

  8. 08
    hans

    Der Kernsatz diese Artikels ist leider der hier:

    „Das sind bis hierhin alles noch keine Kracherideen, weil ich die jetzt nur schnell hingetippt habe.“

  9. 09
    Notware

    Es gibt ein riesiges Interesse an der Überwachung von Seiten der Militärs, der Justiz, von Behörden und von Firmen, die mit „BigData“ Geld verdienen. Dazu kommen Teile der Bevölkerung mit einem diffusen Unsicherheitsgefühl, die Überwachungsmaßnahmen eher begrüßen.

    Hat das libertär gesinnte, digitale Gesellschaftsgrüppchen gegen diese Koalition wirklich Chancen? Ich glaube ziviler Ungehorsam, die private „Aufrüstung“ (wie Rieger sie fordert) oder schlicht Online-Abstinenz sind die einzigen Möglichkeiten sich davon ein wenig zu befreien. Aber selbst damit kommt man an bestimmten Maßnahmen nicht vorbei (Fingerscans, CCTVs, Offenlegung von Infos für Behörden …).

    Warum ich wenig von der Kunst erwarte: Viele Künstler/innen sind am rotieren, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen oder staatliche Gelder zu organisieren. Sie kreieren Veranstaltungen für die akademische Mittel- und Oberschicht oder Investmentobjekte für die sprichwörtlichen 1%. Oder kurz: die Kunst- und Kulturbranche ist größtenteils mit sich selbst beschäftigt.

    Zu Netzpolitik/Youtube: wurden die Vorträge/Gespräche aufgezeichnet? Von der Konferenz hab ich leider erst im Nachhinein etwas mitbekommen (Danke Johnny, Danke TAZ).

  10. 10
    Notware

    @#1145268:

    Ich halte es für legitim zw. Posts mit schnellen, halbfertigen Gedanken und „tieferen“ Texten zu wechseln. Hier den Masterplan gg. Überwachung zu erwarten ist etwas optimistisch.

    Oder Johnny selbst: „Bei mir dauert es einfach länger bis ich alle Gedankenstränge zusammengeführt habe und ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.“
    (http://taz.de/Netzpolitikorg-feiert-10-Jaehriges/!147931/)

  11. 11

    Hehe, zum Thema Schnelligkeit: Da warst du schneller als ich mit dem Bloggen.
    Ich habe mir nämlich gestern auch gedacht, dass irgendwie einige Dinge fehlen, um Netzpolitik zu einem gesellschaftspolitischen Thema zu machen.
    Allem voran Humor und eine gewisse Mainstreamigkeit.
    Ich hab aber das Gefühl, dass viele sehr technisch orientierte Netzaktivisten das für geradezu verwerflich halten.
    Wenn man ein noob ist, dann soll man sich lieber nicht äußern.
    Ich fände es aber gerade wichtig die ganze Ernsthaftigkeit und Fachexpertise (die ohne Frage nötig ist) etwas aufzulockern und massenkompatibler zu machen.
    Kein entweder oder aber ein „und“.

  12. 12
    Ralf Muschall

    Statt sich zu wundern, ob man in der Netzpolitik irgendwelche „härteren“ Aktionen machen könnte, sollten wir lieber mal fragen, ob es dafür genug Leute gibt. Ein Jahr nach Snowden ist die superflauschige FsA so schlechtbesucht wie nie zuvor gewesen – und da wird über Tomatenwerfen usw. diskutiert? Wer soll bei Rot über die Straße oder gar auf den Rasen gehen, wenn fast alle schon zu faul sind, bei Grün die Straße langzugehen? Und was bewirkt es, wenn 3 (oder gar 30) Leute so etwas tun – die kann man einfach als Spinner abtun und weitermachen as usual. Auch Umfragen ergaben ja, dass in der hochaufgeregten Zeit unmittelbar nach Snowdens Enthüllungen sich gerade mal 4% der Bevölkerung für das Thema interessierten, inzwischen sind es vielleicht noch 2%.

    Ketzerische These: Netzpolitik, Überwachung usw. sind keine Massenthemen, und mit noch so viel Popularisierung wird das nicht anders. Für die Gruppen, die wir bisher angesprochen haben, *ist* ganz einfach deshalb kein Thema, weil sie von den Sauereien keine Konsequenzen zu erwarten haben. Der Staat kommt z.B. sicher nicht meine Bude einrennen, weil ich Splatterfilme mag und einige davon vor 6 Jahren nicht mehr im Handel erhältlich waren. Andere Erfahrung: Anfang 2012 zur Anti-ACTA-Demo waren in Leipzig über 2000 Leute auf der Straße („wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Pornos klaut“), Sommer 2014 zur Anti-Überwachungs-Demo gerade mal 200 (trotz Snowden und breiter als 2012 gestreuter Werbung). Mein Fazit: Teilnehmer kommen, wenn es sie *betrifft* – für Probleme anderer Leute™ geht nur eine Handvoll Idealisten auf die Straße.

    Wenn wir auf dem Themenbereich jemanden erreichen wollen, müssen wir auf die zugehen, denen es nicht so egal sein kann. Wirklich unter den Problemen leiden tun nicht videoschlauchende Mittelschichtkids, sondern Migranten, Hartz-4-Empfänger und andere marginalisierte Gruppen. Das sind unsere Verbündeten, sie (und offenbar auch wir) wissen es (vielleicht?) nur noch nicht.

    Und jetzt guckt Euch das hier an: https://www.youtube.com/watch?v=xogga4lSuIE

  13. 13

    Ich bin nicht klug, gebildet und sachlich! Lobo’s Beispiel hatte ich zuerst gar nicht verstanden – ich fliege nicht!

    Dein Text drückt (meine Sicht:) die Hoffnungs- & Hilflosigkeit einer Blogger-Szene, Netzgemeinde oder Netzpolitischen Szene .. gegenüber „der großen Politik“ aus – kurz vor der Resignation; und repräsentativ für die ganze, große Hoffnungs- & Hilflosigkeit in real-existierenden (BER-)Verhältnissen – in denen wir uns Tag-ein-Tag-aus angepasst Verhalten.

    Die WUT*), wie sie in den ACTA-Protesten zum Ausdruck kam – ist in der „Netzpolitischen Szene“ ja nie verstanden worden – nicht nur in ihrer Größe! Aber diese WUT entspringt einer (jugendlichen) Perspektivlosigkeit, die sie die Waffe in die Hand nehmen lässt.

    Wenn diese WUT ausbricht, ist es zu spät! Es wäre bösartig mit ihr zu spielen – um Kampf zu erzeugen! ABER wer will schon kämpfen – wo spielerisch Leben genügt? Wer will schon mit Grenzkontrollen an Flughäfen kämpfen? Sascha Lobo und Frank Rieger! Und jetzt?

    Was ich bekämpfe – stärke ich nur – sei denn, ich zerstöre und vernichte es ganz. Was bleibt als friedlicher Weg? Was sind freie (verfügbare) Mittel dazu? Es ist doch Alles vorhanden! „Wir werden nicht mehr mit den Köpfen gegen Eure Grenzen rennen. Wir sind hier und leben jetzt! Wir werden uns nicht verschlüsseln & verstecken, wie ihr es müsst. Das Alte kann alleine sterben. Und wenn es sich nicht wehrt, werden wir es dabei begleiten.“

    Die Arbeit für und mit Menschen, ist so-oder-so zu tun! Wie eine Gesellschaft sich (aus eigener Kraft und in Mitteln & Wegen friedlich und frei) verselbständigen könnte – habe ich aus Verzweifelung und in Angst vor Brüchen und Verwerfungen, zu beschreiben versucht [http://maxenos.wordpress.com]. Ob der Akteure „Schule“ dabei am Ende überlebt – bleibt der Phantasie (oder dem Leben) überlassen.

    *) Auf dem Weg und im Dreiklang „empört – engagiert – emanzipiert“, rangiert die WUT, als Abarbeiten am Alten, noch vor dem aufbauenden „Engagement für ..“

  14. 14
  15. 15

    Lang lebe die hedonistische Internationale!

    Sie ruhe in Frieden.

    Gesucht: Würdige Nachfolger der hedonistischen Internationalen.

  16. 16

    erstmal, die arbeit wurde schon gut gemacht. netzpolitik.org soll genauso weitermachen die naechsten 10 jahre. wunsch an den weihnachtsmann.. – vielleicht bin ich ja hoffnungslos altmodisch, aber was generell (neben einer reform von wikimedia) als bildungsoffensive helfen koennte, waer sich im netz erstmal der deutschen sprache zu entledigen, nicht bloss als sprache, sondern als vermeintliche geisteshaltung, als nach innen gerichtete biedermeierliche schwafel-perspektive, deutsche blogosphaere, deutscher netzdiskurs, deutsches internet, samwer strategie auf rot-gruen, netzkulturelle verbloedung und horrende unoriginalitaet, die letztlich auf eine parlamentarischen prozess zielt der nicht fruchtet. so wurde aus der kulturflarate die haushaltsabgabe (ex GEZ). anderes beispiel: der friedenspreis des deutschen buchhandles an jaron lanier kuerzlich…
    wenn man dann endlich international geworden ist wie auf dem CCC congress alljaehrlich zu begutachten, kann man sich in gruppen relokalisieren und auf vernuenftige weise aesthetisch-technisch radikalisieren: indieweb, darknet protokolle, tilde-club, crypto-apps, dating weit weg von der alexa experience auf facebook & co, oder den piefigen stammtischen der expiratenpartei. wenn man es dann schafft nicht staendig auf die sprechblasen der vor und weichkauer zu schielen, sondern selbst was zu machen, selbst denken, selbst meinung bilden und mitstreiterinen finden, waere die netzpolitik kulturell etwas weiter. die digitale mainstreamisierung, das massenkonsumverhalten hat eine grenze erreicht die unertraeglich geworden ist. der NSA skandal ist nur ein symptom fuer umfangreichere systemprobleme. die kuenstler werden es allein nicht richten, das netz kann aus jedem einen kleinen warhol machen. und das ist gut so. wenn man dann einen weg findet z.b. webprojekte wie SuperFuture die 4chan harke zu zeigen und die vielen deutschen VW und C&A hipster aus ihrem hyperkonsumrausch zu wecken, dann waere schonmal was getan. und fuer die deutsche blogosphaere: statt konsenssosse in der Strafkolonie Krölpa, mehr brilliante dissenz-dinner fuer mediengourmets. mehr wut und klage. insofern, hedonistsche internationale als netzspektakel..

  17. 17

    Ja, ja, JA!

    Öffentlichkeitsarbeit funktioniert nur, wenn sie auf einem gewissen Niveau gemacht wird. Es gibt Leute, die sowas professionell machen. Und es gibt Aktivisten, die auf diesem Gebiet eben keine Profis sind. Statt aber mal solche Profis zu fragen, ziehen sie dilettantische Aktionen mit schlecht gestalteten Medien durch und wundern sich, daß sie nicht wirken.

    Und ja, die Überwacher überall lächerlich zu machen ist die beste Grundhaltung dazu.

  18. 18
    logicus

    @#1143782:

    Gute Idee! Wär ich auch dafür! Die nächsten 8 Jahre sollte diese Internetpartei dann aber erst mal damit beschäftigt sein, sich in Kleinkriegen gegenseitig zu mobben, zu sabotieren und psychomäßig fertigzumachen! Denn das würde dazu führen, dass alle Spinner, Kreativen, etc. da endlich weggehen und man sich auf wichtige Kernthemen beschränkt (GEZ, Waffen, Abstimmung per Briefwahl). Dann hätte man am Ende eine netzpolitische Stammtischpartei der vernünftigen unpolitischen Admins und Gamer, die gerne die FDP 2.0 wäre. Und dann ginge es aber richtig los! Wähler braucht diese Partei garnicht, Wahlerfolge werden sowieso überschätzt. Auch die Tierschutzpartei hat schließlich einiges für den Tierschutz errecht, und die Bibeltreuen Christen haben ja dazu geführt, dass die Bibel in aller Munde ist! Nennen könnte man sie vieleicht… Bratenpartei? Braten schmeckt gut, alle wollen einen Braten. Braten wirken!

  19. 19
    Gondor

    Ja, seitens „“der Kunst“ wünschte ich mir auch SEHR viel mehr Banksy d.h. mehr (gesellschafts)politische/s Haltung/Statement.
    Z.B. von Musikern/Bands aller Stilrichtungen sollte man als Interviewer auch mal mehr politische Äusserungen abfragen, statt die hundertste Studio-/Livereportage „runterbeten“ zu lassen. Wäre doch sogar interessanter als die üblichen Interviews, oder.

    Nicht nur REagieren sondern v.a. perspektivisch AGIEREN (ist das 1.Schlüsselwort). Nicht im Sinne von purem Aktionismus, sondern wohlüberlegt und v.a. auch medienstrategisch (u.a. youtube) geplant (s.Banksy). Und eben NICHT auf eine zustimmende Masse warten sondern Handeln.

    Interessanterweise sind übrigens die skrupellosesten Machtmenschen/Organisationen dort am empfindlichsten wo es um ihren Ruf/Image geht. Verwehrt ihnen also den (unverdienten) Respekt, macht sie und ihre Aktionen (durch Entlarvung) lächerlich.

    Danke für den (zornigen) Artikel. Mehr davon.

  20. 20
    ÄNDY

    Egal, wie hip, jung oder alt wir sind. Jedes Händy, jeder PC etc. hat einen Schalter zum Abschalten.
    Aus machen, den Scheiß! Dafür lieber mal wieder miteinander lachen. Lachen über uns und das goldene Kalb Technik, neue Medien, schöne bunte digitale Welt, um die wir am Gängelband geführt, tanzen dürfen.
    Der von dir oben eingeforderte Widerstand Johnny, liegt nicht weit von diesem Schalter entfernt. Und das fatale ist, man kann diese Geräte damit auch wieder anschalten. Nur dürfen wir uns dabei nicht der Illusion hingeben, dass jetzt die schöne digitale Welt wieder in Ordnung ist.

  21. 21
    seb

    Mit Witz, Kreativität und Kunst:
    https://myspace.com/milchundblut/music/song/seid-sand-11940696-11741880
    (Das eigentliche Lied geht etwa bei 1:00 los)
    Echt guter Text wie ich finde.
    Seid Sand im Getriebe der Welt!

  22. 22
    m

    „Mit viel Geduld könne man so vielleicht erreichen, dass die Herren in einigen Jahren nur noch “zu 50 Prozent scheiße sind”.“

    Oder die Damen. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass bei dem hohen Frauenanteil im Parlament, alle Arschlöscher männlich sind.

  23. 23
    m

    Ja. Da fehlt insgesamt eindeutig die sexyness.

    Immer wenn ich den Markus Beckedahl sehe und sprechen höre — sein Fachwissen ist enorm, vermutlich — bekomme ich einen staubigen Mund und ein „dull feeling“. Allein der Name „Netzpolitk.org“ lässt mich alte WG-Zeiten zurückkehren. Ich wohnte mit Sport- und Politik-Studenten zusammen. :\ Oder die fürchterliche „Katzen würden für netzpolitk spenden“-Kampagne. Unterirdisch. Die Gestaltung der Seite, etc. So geht das immer weiter. Und das gilt alles nur für die sichtbaren Seiten.

    Alles nimmt sich dort sehr wichtig, unentbehrlich und ist — sehr wahr — verbissen. Auch sehr deutsch. Mehr das dröge-deutsch. Nicht das coole deutsch.

  24. 24

    Ich habe großen Respekt vor der Arbeit von NP.org und all den Türen die sie in den letzten Jahren geöffnet haben. Trotzdem würde ich mir an manchen Stellen etwas mehr Demut und weniger „die anderen sind total dämlich wenn sie wirklich [ENTSCHEIDUNG X] treffen“. Das steht der Sache nicht gut zu Gesicht und verschreckt sicherlich auch ordentlich.

    Ich habe als Friedensforscher aus wissenschaftlichen Gründen viel mit der Seite von Politik und Militär im Bereich Cyber zu tun und merke daher dass es auch dort sehr kompetente Leute gibt, die aber eben anderen Prioritäten haben, dass diese Instanzen sehr wohl sich ihre Entscheidungen gut überlegen und dass die obige Haltung die Entscheidungsträger oft abschreckt. Allein wenn ich vor technisch versierten den Begriff „Cyberspace“ benutzte werde ich als Internetausdrucker betrachtet und der Vorhang fällt in vielen Köpfen (dabei bin ich Informatiker) und das ist eben jener Begriff der in der entsprechenden Community benutzt wird… aber dieses Beispiel ist exemplarisch.

    Ich denke das NP hinter den Kulissen gute Lobbyarbeit machen, aber bei Artikeln auf ihrem Blog hab ich angesichts des dort manchmal vorherrschenden Boulevard-Niveaus keine Lust dort zu lesen und ich frage mich ob ein anderer Stil nicht manchmal auch helfen würde das Thema an die Leute zu bringen, die man ins Boot holen möchte oder muss.

  25. 25
    Ulli

    Da war doch eine Partei, die sich bevorzugt um Netzpolitik, Bürgerrechte, Datenschutzung und die drohende Totalüberwachung kümmern wollte? Noch gibt es sie, aber sie hat sich in internen Richtungsstreits und Machtgeplänkel, begleitet von flamewars und shitstorms, inzwischen selbst in die weitgehende Handlungsunfähigkeit manövriert. Bis sie da wieder rauskommt wird es dauern.
    Vereine wie NP.org oder der CCC sind noch etwas besser aufgestellt, aber auch ihnen gelingt ein wirklicher Impact bezüglich der allumfassenden Totalüberwachung des Netzes und der Abhängigkeit, in die die moderne westliche Industriegesellschaft inzwischen von dieser Vernetzung geraten ist, gekopplet mit den Gefahren für nahezu alle Lebensbereiche, bisher nicht. Zu abstrakt ist das alles, und der Normalsterbliche hat weder Kenntnis davon, wie weit jeder von uns bereits betroffen ist, selbst wenn er gar keinen Internetansschluss haben sollte, noch sind die Gefahren spür- oder sichtbar.

    Wir nähern uns schleichend genau der strukturellen Situation, die Orwell in 1984 beschreibt. Sascha Lobo verglich auf der re.publica ’14 den Aufwand, den Tierschützer für eine Vogelart treiben mit dem Aufwand, mit dem wir uns gegen Bedrohungen des digitalen Zeitalters engagieren.
    Ein vom Aussterben bedrohter Vogel ist ganz konkret greifbar, sichtbar, und Naturschutz hat inzwischen Tradition. Ein Eikonal, ein NSA, Heartbleed oder die tausenden anderen Bedrohungen der digitalen Welt sind, wenn sie überhaupt Namen und Botschafter ausserhalb eines Fachpublikums haben, weder greifbar, noch hat die Auseinandersetzung mit ihnen Tradition. Es ist definitiv Neuland, und zwar nicht nur für die Kanzlerin. Selbst ausgewiesene IT-Spezialisten haben ihre Fachgebiete, und der Normaluser im Netz ist, um mal ein Bonmot zu bemühen, in der Regel vor allem digital naiv. Alles so schön bunt hier, und täglich entdecken wir eine neue app.
    Die Geschwindigkeit, mit der sich die Digitalisierung und damit das Öl des 21. Jahrhunderts, sprich die Handelsware „Information“ weiterentwickelt, ist hoch, sehr hoch. Inzwischen rechnet man bei den Geheimdiensten zum Schritthalten bei der Totalüberwachung in Yottabytes, einer Einheit, deren Bedeutung die meisten erst mal nachschlagen müssen, weil sie so ausserordentlich riesig ist.

    Ebenso bedeutend wie das Schreddern kompletter Grundrechte wie Artikel 10 GG durch die Digitalisierung ist die Gefahr, die sich durch das Anhäufen von immer mehr Information in den Händen immer weniger, privater Großkonzerne ergibt, und kein Instrument wie eine Monopolkommission oder ein Kartellamt ist verfügbar, um das aufzuhalten.

    Selbst die Idee, komplett abzuschalten, wird zur Illusion. Denn erstens wird die Teilmenge der not-User ja auch erfasst und ausgewertet, und zweitens ist in einer Welt von plastic money, flächendeckender Kamera- und Bewegungsüberwachung und allgegenwärtigen elektronischen Devices ein Abtauchen in die Anonymität oder selbst steuerbare Datensparsamkeit schlicht unmöglich.
    Und wer am Flughafen der Zukunft ohne Handy oder Plastikgeld herumspaziert, der ist voraussichtlich schon bald mit dem Merkmal top-verdächtig gebrandmarkt, wenn er nicht unter 3 oder über 80 ist.

  26. 26
    Raspa

    @#1143782: Vielleicht sollte die Netzgemeinde noch mal über 10 Jahre VOLL-FAIL nachdenken? Warum ist sie so absolut irrelevant? Warum ist sie so überhaupt nicht in der breiten Gesellschaft verankert? Warum ist sie so vielen Menschen zutiefst unsympathisch? Warum hat sie Null Zulauf? Warum? Warum stehen da vorne in dieser Bewegung immer noch dieselben Voll-Nasen von intoleranten Besserwissern, die wirklich niemand mehr ertragen kann?

    Nur mal so zum Nachdenken.

  27. 27
    Markus

    Ist ja alles richtig. Steht aber bereits seit Jahren auf jeder zweiten Müsste-Man-Mal-Liste. Macht halt keiner.

    Wenn man hiesige Debatten mit dem europäischen Ausland vergleicht, dann sind alle anderen auf Deutschland neidisch, dass hier überhaupt Debatten geführt werden. Passiert in Frankreich, Italien, England & Co nicht. Da interessiert das Thema nicht mal die Blogs und Medien.

    Und wenn man „netzpolitische Bewegung“ durch x-politische Bewegung ersetzt und damit vergleicht, stellt man auch fest, dass mit den wenigen Ressourcen, die zur Verfügung stehen, eine Menge schafft.

    Das löst jetzt nicht das Problem des NSA-Skandals. Aber wenn alle immer nur alle paar Monate „Müsste man mal!“ rufen und nur wenige etwas tun, kommt halt das Ergebnis raus. Und wie schon gesagt, im Gegensatz zum Ausland wird hier wenigstens eine Debatte geführt.

  28. 28
    ÄNDY

    @#1163406: Warum? Weil man halt die virtuelle Welt mal verlassen muss, um in der realen Welt etwas zu verändern.

  29. 29
    exi

    Nach längerem mal wieder ein großartiger Artikel auf Spreeblick!
    Sehr viel Ideal das auch in mir schlummert erkenne ich darin.
    Nur leider fehlt mir im Alltags-Einheitsbrei die Zeit zum Rebellieren :(