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Johnny Cash R.I.P.

Lange Texte mit Informationen nicht nur zum Tode des Mannes in schwarz könnt Ihr on- und offline lesen, hier geht’s um meine persönliche Verbindung zu Johnny Cash. Denn die trägt Parallelen zu meiner Verbindung zu Joe Strummer: Beide haben meine Welt verändert und meinen Lebenslauf mitgeprägt.

Strummer bzw. The Clash taten dies vehement genau in der Zeit, in der ich im wohl am höchsten durch andere Personen beeinflussbaren Alter eines Menschen war: In der Teenagerzeit, in der Pubertät.

Johnny Cash hingegen prägte mich viel subtiler: Mein Vater war großer Cash-Fan, seine Tonbänder und Schallplatten mit dieser tiefen Stimme, getragen von einer akustischen Gitarre haben mich mehr fasziniert als alles andere (das war vor der Phase, als Mädchen plötzlich nicht mehr ganz so doof waren). Ich war klein, vielleicht 4 oder 5 Jahre alt, aber ich konnte mir alle Namen merken, habe mir stundenlang Plattencover angesehen, habe Englisch gelernt um zu verstehen, was auf diesen Hüllen steht.

Mein Vater, der vor 10 Jahren im Alter von 50 Jahren gestorben ist, war kein großer Country-Fan, er mochte die Ausnahmen. Seinem kleinen Sohn (nämlich mir) erklärte er einmal das Phänomen, die Ausnahme Johnny Cash mit den Worten: „Der ist anders als die anderen. Der ist gegen den Krieg“. Mein Dad meinte den Vietnamkrieg und er meinte, dass Johnny Cash einer der wenigen amerikanischen Künstler war, der sich öffentlich gegen diesen Krieg ausgesprochen hatte. Aber ich verstand es in diesen knappen Worten viel besser. Die Tragweite dieser Meinung wurde mir erst viel später bewusst, nachdem man sich mit der Spießigkeit und dem oft nationalistischen Mist der allgemeinen Countryszene auseinandergesetzt hatte.

Ich musste beim Hören der letzten Cash Platte vorhin tatsächlich heulen, das ist mir bei Künstlern nur bei Strummers Tod letztes Jahr so gegangen (Hm. Cash. Clash. Hm…). Ich habe nicht geheult, weil Cashs Tod überaschend kam, das tat er nicht, denn er war sehr krank und nachdem seine Frau gestorben war, war es relativ einleuchtend, dass Cash zu ihr wollte. Ich habe ein paar Tränen vergossen, weil ich gespürt habe, dass mit Leuten wie Joe Strummer und Johnny Cash (und vielen anderen) eine Künstler-Gattung gestorben sein könnte. Und ich hoffe, dass ich Unrecht habe, denn ich brauche solche Künstler.

Als ich 15 Jahre alt war und meine erste eigene Platte meinen Namen auf dem Cover brauchte, fand ich meinen echten Namen Jörg komplett unbrauchbar für diesen Zweck. Ich taufte mich selbst in Johnny um, lies mich fortan von allen Freunden so nennen und den Namen in meinen Ausweis eintragen und heisse seitdem nur noch Johnny (außer für meine Mutter :)).

Ich habe diesen Namen damals nicht wegen Johnny Cash gewählt. Aber vielleicht ja doch.

1 Kommentar

  1. 01
    marion

    halllooooo!! ihre seite hat mir nicht wirklich geholfen, sie müssen wohl noch viel an sich arbeiten damit sie besser werden!! auf ihren weiteren weg des misserfolges wünsche ich ihnen jedoch viel erfolg und was sie brauchen werden ist auch eine große portion glück!!!!!!!!!!1