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Spucken

Es ist nicht so, dass mir derzeit nichts einfällt, im Gegenteil, ich schreibe an längeren Artikeln. Und das dauert eben. Zwischenzeitlich also kürzere Unwichtigkeiten wie diese hier.

Als ich gestern Abend mit dem Fahrrad, bei dem die ohnehin blödsinnige 546-Gang Kettenschaltung kaputt ist (das nächste wird eine minimale Nabenschaltung haben, ich brauche derzeit etwa 15 Tretumdrehungen um einen Meter vorwärts zu kommen), auf dem Weg nach Hause war, kam mir eine Mutter mit Kind an der Hand entgegen. Laufend, nicht radfahrend.

Im Gehen spuckte die Mutter vor sich auf den Boden. Nicht verächtlich oder weil ihr etwas in die Kehle geraten war, was dort nicht hingehörte, sondern als wäre es eine von vielen unbeachteten Angewohnheiten des täglichen menschlichen Gestenrepertoires.

Und wie so oft zuvor, wenn ich unfreiwillig Zeuge dieses sehr ekligen Vorgangs nicht nur bei Müttern geworden war, stellte sich mir die Frage: Warum machen Leute das?

Mir ist das Spucken als Ausdruck der Verachtung durchaus bekannt. Aus Film und Funk. Aber woher kommt dieses scheinbar für einige Leute völlig normale dauernde vor sich hin Spucken? Aus einer Zeit, in der Kautabak die Norm war?

Und warum sagen die Eltern von Menschen, die das machen, ihnen nicht, dass das widerlich ist?

3 Kommentare

  1. 01

    wg. Nabenschaltung – ich fahr seit einem Jahr eine Rohloff – nicht billig, aber ihr Geld unbedingt wert, aber als MacNutzer muss ich dir das ja nicht erklären ;-) Ich will jedenfalls keine andere Schaltung mehr.

  2. 02
    Katharina

    Als ich klein war, hat meine Mutter mir immer gesagt „das machen nur eklige Männer“. Leider musste ich dann irgendwann lernen, dass das auch Frauen machen. Aber eklig isses trotzdem. Yuk.

  3. 03

    etwas verspätet möchte ich meinen wirklich ganz persönlichen beitrag zu diesem thema leisten.

    seit an paar jahren „leide“ ich an so etwas wie chronischer verschleimung (also leiden ist wirklich das falsche wort, egal.), d.h. dass sich mehrmals am tag irgendwo bei mir im hals-nasen-ohren raum ein amöben-artiger klumpen bildet, der seinen weg nach draussen sucht.

    falls jemand(/-Innen?)da draussen seit einiger zeit ƒHNLICHE symptome verspürt: geht sofort zum arzt (auch Männer)! man gewöhnt sich einfach ganz schnell daran & merkt es einfach nicht mehr.

    wenn man dieses stadium der gewohnheit erreicht hat, kommt man aus eigenen stücken nicht mehr da raus. das nähere umfeld übernimmt in diesem fall die verantwortung.
    Freunde&Partner haben die verdammte pflicht den betroffenen über die misere, den bevorstehenden sozialen absturz, aufzuklären.

    leider haben weder die homöopathischen dingerchen, noch das sicher nicht ungefährliche antibiotikum bei mir etwas bewirken können.

    in der band bin ich allerdings zum wohl „verwegensten“ und „härtesten“ facker aufgestiegen, trotz brille&schlagzeug.

    wenn die ersten kinder kommen, lass ich mir was neues einfallen, versprochen.