Eigentlich ist die Idee, Spenden für die von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen per SMS anzunehmen, okay, schließlich ist der Wohlstandsmensch des 21. Jahrhunderts faul und service-verwöhnt. Gutes tun mit dem Handy, super!
Wer auf diese Art spendet, sollte jedoch daran denken, dass ein Teil der Spende nicht nach Thailand bzw. zu den jeweiligen Hilfsorganisationen geht, sondern bei Vodafone, E-Plus, T-Mobile usw. bleibt. Servicegebühren. SMS bleibt SMS. Bisher habe ich zumindest nichts davon gehört, dass die Provider auf ihren Teil der Einnahmen aus den mobilen Spendendiensten verzichten, nicht einmal Aufrufe oder Mitleidsbekundungen auf den Websites der großen Anbieter sind zu finden. Business as usual. Es macht also mehr Sinn, eine altmodische Banküberweisung zu tätigen oder bar zu spenden, wenn das Geld komplett ankommen soll.
sach ich doch!
und: nicht einfache sms, sondern:
34 cent pro überweisung!
online-banking is doch aba ooch modern oda?
:-)
Also der Schweizer Telco sunrise verrechnet keine SMS-Gebühren. Von jedem „gespendeten“ SMS gehen 100% an ein Hilfswerk.
Echte Handy-Spenden sehen eh anders aus:
http://www.ericsson.com/about/ericssonresponse/pressroom/articles/tsunami.shtml
Auf der Silvesterparty am Brandenburger Tor wurden 400.000 EUR durch Versand von 150.000 zu je 2,99 EUR per SMS gespendet. Je SMS gingen aber nur 2,65 EUR an Hilfsorganisationen, die restlichen 12% (in Summe 45.000 EUR) haben die Betreiber eingesackt.
Komisch, gestern habe ich zu genau diesem Artikel hier einen Kommentar geschrieben auf http://www.spreeblick.de/blog/archives/2005/01/handyspenden.html erscheint er auch, nur hier nicht.
Ist das eine Parallelwelt hier? Coooool ;-)
die abzocke über mobilphone-provider hat überhaupt ein solches ausmaß angenommen, daß hier der gesetzgeber einschreiten muß.
jede postbankfiliale hat listen mit spendenkonten (nahezu jeder organisation), wohin gebührenfrei überwiesen werden kann.
kostet halt nur etwas zeit, dorthin zu gehen…
eplus hat so eine nummer garnicht eingerichtet, stellt aber kostenlos die callcentermitarbeiter für fernseh-spendenaktionen.
Schon interessant, wie sich die Unternehmen die Tasche auf Kosten von Katastrophenopfern vollstopfen. Ich finde so etwas beschämend.
Ich denke sowieso, gerade die westliche Welt in ihrer Gesamtheit sollte sich viel mehr in Demut üben. Denn unsere Errungenschaften – sei es Zivilisation, Technologie oder Lebensstandard – sind zwar logische Konsequenzen der Entwicklungsgeschichte der Menschheit, doch selbstverständlich sind sie deswegen noch lange nicht.
Interessant ist übrigens noch Uschi Glas. Diese nette Zeitgenossin ist Schirmherrin verschiedener wohltätiger Unternehmen bzw. Stiftungen, das hält sie jedenfalls nicht davon ab, sich einen Anteil der Spendengelder selbst in die Tasche zu stecken….
Greets, Malakai