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Bluetooth Dating

Hat ja lange genug gedauert: Proxidate versucht als erstes kommerzielles Unternehmen, den Bluetooth-Nahfunk für die Partnersuche zu nutzen. Die Site ist genauso furchtbar wie der Name des Dienstes, aber so albern wie es einem zunächst erscheinen mag – die Idee ist im Grunde gut. Und soll so funktionieren:

Nach der Installation der Software auf dem Handy trägt man seine Präferenzen ein (und fügt bei Bedarf ein Foto ein, möglichst von sich selbst), schaltet Bluetooth ein und sobald man jemanden findet, der zu den eigenen Suchpräferenzen passt, zeigen die Geräte der beiden betreffenden Personen das Profil und Foto des Anderen und melden den „Erfolg“.

Dass dieser zunächst ausbleiben wird, ist klar: Wie hoch ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass es überhaupt genügend Menschen gibt, die das Programm installiert haben (denn nur dann kann das Ganze funktionieren)? Genau. Sehr, sehr klein. Solange also diese an sich hübsche Funktion kein Standard-Feature bei den Geräten ist, sehe ich keine Chance für den Anbieter. Zumindest nicht im öffentlichen Bereich, also auf der Straße.

Anders sieht das meiner Meinung nach in geschlossenen Nutzerkreisen aus. Ich kann mir vorstellen, dass die Software auf Parties und in Clubs Sinn und Spaß machen kann oder auch auf Messen und Kongressen, hier natürlich in einem anderen Sinne der Kontaktsuche. Das Auffinden von Vertretern bestimmter Firmen oder einfach bisher unbekannter Gesprächspartner könnte in einem solchen Zusammenhang erleichtert werden und das meist erfolglose „Wir treffen uns dann zwischen 10h und 11h in Halle 17a“ erübrigen.

Lustig wär’s natürlich allemal, wenn sich Proxidating durchsetzen würde, da man davon ausgehen könnte, das auch im mobilen Balzverhalten alles beim digitalen Alten bleibt. Die Nutzer wären zu 95% männlich (von denen würden sich jedoch 48% als lesbische Frauen ausgeben), hätten im ehrlichen Fall als einzige Einträge im Profil „Ich bin: Mann; Ich suche: Frau“ eingetragen und wir könnten auf den Straßen immer häufiger Männer sehen, die aufgeregt nach dem Handy fischen, sich nervös umsehen und dann mit hochrotem Kopf schnell weitergehen.

Schade also. Wird nicht passieren.

[via textually]

8 Kommentare

  1. 01
    Akashi

    Mir graut es schon vor der Werbung:

    „Jetzt mobil verlieben. Wähle 555-1234 und erhalte dein Dating-Abo“ NEIIIN… Bitte nicht.

  2. 02

    Außerdem muss BT ständig aktiviert sein.
    Das leert den Akku schneller und macht anfälliger für die Spaßvögel, die sich am Bluejacking oder wie sich das nannte, versuchen wollen.

    Ich weiß nicht…
    Aber wahrscheinlich ist das in fünf Jahren DER Trend schlechthin und es gibt Bluetooth-Ehen und BT-Kinder…

  3. 03

    Die Sache hat nur noch einen weiteren Haken: In letzter Zeit sind von F-Secure Variationen des Handy-Wurms Cabir aufgetaucht. Die ursprüngliche Cabir-Version war ein Proof-Of-Concept und der Handybesitzer musst die Installation des Wurms noch per Pop-Up bestätigen.
    Die aktuellen Versionen von Cabir (Cabir-I/j/k/L) sind modifizierte Versionen und verbreiten sich nun ohne Zutun des Handybesitzers.

    So kann man sich in Zukunft beim Flirten wohl nicht nur mit Liebe V1.0 infizieren, sondern auch noch mit dem einen oder anderen Wurm.
    Also neben Kondomen, sind ab sofort auch noch Virenscanner zur Flirtparty mitzubringen!? Na danke.

  4. 04
    daniel.

    Gefährlicher als Viren finde ich, daß sich damit von Unbekannten ziemlich persönliche Daten abgreifen lassen.

  5. 05
    Karl

    „der Handybesitzer musst die Installation des Wurms noch per Pop-Up bestätigen. Die aktuellen Versionen von Cabir (Cabir-I/j/k/L) sind modifizierte Versionen und verbreiten sich nun ohne Zutun des Handybesitzers.“

    Installationen muss man immer bestätigen. Auch bei den neuen Versionen.
    Viren verbreiten sich meistens ohne Zutun des Rechnerbesitzers, sonst wär ja der witz weg. Nicht vergessen: Ein Symbian Handy ist ein Computer, ein Computer für den 1 Virus + paar Abarten existieren, der kaum verbreitet ist. Eigentlich traumhaft. Schalt mal 10 min. die Firewall auf dem PC aus und guck ins Log , was so versucht rein zu kommen.
    Soweit ich das verstehe,
    bekommt der Andere nicht Dein Profil, sondern nur eine Nachricht?! Also
    bleibt das Profil eigentlich versteckt. Außerdem will man ja diese Infos rausgeben, um jemanden zu finden. Find ich ganz nett die Idee.

  6. 06
    HagK

    Die Reichweite von BT ist ja nun aber auch nicht das Gelbe vom Ei. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es von einem zum anderen Ende _einer_ Messehalle reicht. Jedenfalls nicht bei den bei Messen üblichen Bauweisen der Stände. Und wenn ich fast neben jemandem stehe und es nicht ‚funkt‘, dann braucht das mobile phone nicht behaupten, es müsse funken. Das kann ja jeder im Horoskop nachlesen.

  7. 07
    Bow

    schade, mein handy kanns eh nich… wirklich schade… ;)

  8. 08
    wolle

    ihr habt vin nichts eine ahnung und davon viel ihr werdets in kürze erleben