„Fertig.“
Ich saß auf der Bettkante des elterlichen Schlafzimmers, in meinen Händen ein etwas bizzares Vehikel. Das funkfernsteuerbare Modell eines amerikanischen Geländewagens, Maßstab 1:16. Schwarzer, noch unlackierter und von Aufklebern verschonter Kunststoff über einem martialisch wirkenden Fahrwerk voller überdimensionierter Federn, Gestängen und Reifen.
Mein Vater lag in seinem Bett lächelte mich etwas müde an. Den Bausatz für das Fahrzeug hatten wir mitsamt Fernsteuerung, Ladegerät und Akkus einige Wochen vorher gemeinsam in einem Spezialgeschäft gekauft. Dem Drang des Sohnes, den Vater zur Erfüllung eines alten Jugendtraumes zu bewegen, hatte dieser zwar etwas widerwillig, aber dann doch nachgegeben.
„Ich hab’s fertig gebaut.“
Ich dachte zurück an die unzähligen anderen gemeinsamen Bastelstunden der letzten Jahre. An früheste Kindheitstage, die ich alle paar Monate unter Waschbecken kauernd verbracht hatte, ihm, dem gewissenhaften Hausmeister, der alles im Haus selbst macht, den „Zwölfer“ reichend. An seine Uhrmacherlupe, ein Relikt seines erlernten Berufes, den er nur kurz ausgeübt hat, das an meinem damals viel zu kleinen Auge einfach nicht halten wollte. An diverse Reparaturen an seinem REVOX-Tonbandgerät, das mir sowohl meine eigene Stimme als auch die von Chuck Berry, Little Richard, Gene Vincent, Elvis Presley und immer wieder Johnny Cash beigebracht hatte und welches ich mir viel später im Alter von 14 Jahren trotz strengstem Verbot während seiner Abwesenheit heimlich ausgeliehen hatte, um einen Auftritt meiner ersten Band mitzuschneiden.
Ich dachte zurück an den Bau unseres Kleingartenhäuschens, vom Fundament über die Balken bis zur Dachpappe. An die Flugzeuge zum richtig darauf sitzen, die wir aus den übriggebliebenen Balken zusammengehämmert hatten und auch an die von ihm selbstgebaute Schaukel, auf die er so stolz war und die mir immer so viel schäbiger vorkam als die gekaufte, in glänzenden Farben lackierte von den Nachbarskindern, die wir uns nicht leisten konnten. Ich dachte an meine wunden und verklebten Finger, wenn sich endlich alle 237 Einzelteile der Harley-Davidson Electra Glide aus den Guss-Ästen gelöst und in ein fertiges Plastikmodell verwandelt hatten. Und auch daran, wie meine Mutter eines Tages, während ich in der Schule war, alle fertigen Modelle in die Badewanne gestellt hatte, um sie mit der Dusche vom Staub zu befreien, nicht ahnend, dass der benutzte Kleber wasserlöslich war. Ich glaube, ihr ist das bis heute peinlich aber ich muss immer noch darüber schmunzeln und habe es ihr wirklich, wirklich nie übel genommen.
„Alles fertig, Papa.“
Ich stellte das Modell auf den Boden vor mir und sah ihn lächelnd an.
Mein Vater streckte seine Hände aus. Diese adrigen, schlanken Hände, die so viel geschaffen und geschafft hatten, die jahrelang auf unzähligen Baustellen und im Dienste diverser Firmen malträtiert wurden und die vor einigen Jahren bei einem furchtbaren Betriebsunfall vergeblich gekämpft hatten, um wenigstens einige seiner Kollegen und Freunde vor dem Verbrennen zu retten. Diese Hände, die während seiner relativ kurzen Arbeitslosigkeit nicht müde wurden, im ungeübten Schneckentempo Bewerbungen zu tippen und die sich nur ein einziges Mal gezwungen sahen, streng zu sein und mir den Hintern zu versohlen. Was dazu geführt hatte, dass wir beide nach meinem Satz „Papa, das tut aber überhaupt nicht weh“ in schallendes Gelächter ausgebrochen waren und er „Mensch, ich will dir doch auch gar nicht weh tun!“ gerufen hatte.
Mein Vater griff meine Hand und drehte sie um, die geöffnete Handfläche nach oben. Seine freie Hand legte mir wortlos etwas imaginäres in diese Handfläche und schloss sie daraufhin zu einer festen Faust, die er eine kurze Weile lang hielt, als würde sie einen Schatz beherbergen.
Wir waren beide sehr müde. Aber fertig.
Als ich am nächsten Morgen neben ihm aufwachte, fehlte das Geräusch, dass meine letzten Nächte begleitet hatte. Das schwere Atmen war verschwunden.
Drei Monate, nachdem mein Vater nach einem Arztbesuch in meiner Küche sitzend mit den Tränen gekämpft und den kurzen Satz „Ich habe Krebs“ gesprochen hatte, zwei Wochen, nachdem die Ärzte die Chemotherapie abgebrochen und ihn nach Hause entlassen hatten, war er am 5.4.1993 im Alter von 50 Jahren gestorben.
Hier ist einer für dich, Papa!
was soll ich sagen wunderschöne erzählung
man da kommen einem fast die tränen und das obwohl ich nicht „nah am wasser gebaut bin“
ich hätte auch gerne einen vater gehabt………
echt gut geschrieben!
Mein Vater ist gestorben als ich 22 Jahre alt war. Als ich geboren wurde, war er schon 50 und nicht mehr richtig gesund, der Krieg hatte bei ihm deutliche Spuren hinterlassen. Fußballspielen ging nicht, wandern schon eher. Wir sind viel gewandert, meißtens schweigend. Mit 12 bekam ich zu Weihnachten einen Cassettenrecorder und er seinen zweiten Herzinfarkt. Ich weiß noch, daß ich dann immer Sonntags in seine Stammkneipe gegangen bin um seine Freunde beim Kartenspielen aufzunehmen. So war er dann doch dabei. 2-3 Jahre später haben wir angefangen miteinander zu reden. Meine Mutter nannte es streiten, mein Vater diskutieren. Es war streiten und es war toll.
Ich hoffe, mein Sohn kann dereinst über mich Ähnliches erzählen. Man gibt sein Bestes…
Das ist eine wirklich schöne, berührende Geschichte – noch dazu toll erzählt, Johnny!!
Traurig :-( Mein Papa starb als ich 5 war. Alles scheiße, diese Welt!
Ich hab Tränen in den Augen. Mein Gott, das tut weh.
Vielleicht sollte man seinen Eltern noch mal für alles danken, was sie für einen getan haben, bevor es zu spät ist.
Es kann so schnell vorbei sein…
Respekt! Ich ziehe vor Dir wg. Deiner anrührenden Erzählung meinen imaginären Hut.
Da musste ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel wischen, es muss sehr wehtun, einen liebenden und geliebten Vater zu verlieren… Sehr ergreifend…
*sprachlossei*
Nu sitz ich hier um halb 11 morgens und muss heulen, weil ich mit dem schlimmen Ende nicht gerechnet habe – bei so einem schönen Anfang. Kannst stolz sein auf so einen Pappa.
Wunderschön geschrieben. Und ich kann einiges Nachempfinden.
Mir fehlt die Sprache. Eine Rührung wie sie nur ein begnadeter Schreiber erreichen kann.
Danke, johnny.
Eigentlich bin ich bei spreeblick immer nur stiller Mitleser.
Aber dieses Mal muss ich mich wirklich bei Dir für diese wunderschöne Erzählung bedanken. Ich habe auch an meinen Vater gedacht … Man tut dies viel zu selten. An die Mutti natürlich auch.
Bei der Badewanne musst ich sofort an meine Mama denken. Sie hat mir mal zum Spielen meine batteriebetriebene Planierraupe aus wunderschön lackiertem Blech zum Spielen in die Wanne gegeben. War Sand aus dem Sandkasten dran …
Ich beneide dich darum, so einen lieben Vater gehabt zu haben. Es gibt auch andere, die mit ihren Kindern und ihrer Ehe überfordert und von ihrer Familie grundlos angepißt sind, und jede Gelegenheit ergreifen, den Frust, den sie von der Arbeit mit nach Hause bringen, an Frau und Kindern abzulassen. Dein Vater ist zu früh gestorben. Meiner ist zu alt geworden. Die Welt ist so ungerecht!
Mein aufrichtiges Beileid.
Du hast Deinen Vater zu früh verloren und trotzdem allerhand mit ihm erlebt und von ihm gelernt. Er muss Vieles richtig gemacht haben, dass Du imstande bist, ihm dieses Denkmal zu setzen. Respekt.
Eine wunderschoene Geschichte, bei der sogar mir die Traenen kamen. Ich werde jetzt endlich den Plastikbausatz aus dem Keller holen und nach ueber 20 Jahren mal wieder etwas bauen. Danke dafuer, Johnny.
Sehr rührend erzählt und mit entsprechender Musik im Hintergrund (natürlich rein zufällig) noch intensiver zu lesen.
Ich bin froh, dass mein Vater noch lebt und relativ jung ist. Viele Dinge kann man nur von einem Vater lernen.
Ich frage mich, ob ein Vater, der mit meiner Mutter nie richtig zusammengelebt hat, sich früh von ihr scheiden ließ, lange Zeit im Ausland gelebt hat, nach 10 Jahren ein paar hilflose Schritte auf seine beiden Söhne zumachend immer wieder gescheitert ist, dann, mit einer neuen Frau in die Karibik ausgewandert schon wieder weg war, wenn ich meine „Männerprobleme“ hatte, egal ob mit der Krawatte, der Rasierklinge oder mit den Frauen, ob ich einen solchen Vater auch als verstorben bezeichnen kann?
Das Gefühl ist zumindest ähnlich. Aber, ich habe immerhin noch eine Chance. Du hattest dafür eine Zeitlang einen Vater. Ich bin nicht sicher, ob Du nicht das Bessere hattest.
nicht zu fassen.
es gibt talentierte schreiber
im block. leider nicht in myblog.
egal. ich leb auch am
fluss=WUPPERMUSIQUE!
Ich muss auch gerade weinen…und das mitten auf der Arbeit *versucht’s zu unterdrücken*. Lieben Gruß von se river Warnow!!
Diese Erzählung ist wunderschön, ich habe seid langem beim Lesen einer Story keine Tränen in den Augen gehabt. Du hast es geschafft, dafür Danke. Danke – und mein Glückwunsch für so einen tollen Papa.
Sehr bewegend. Wunderschön geschrieben. Danke.
Lieber Johnny,
welch wunderbare Würdigung, Erinnerung und was für Denkmal für Deinen Vater.
Mein Kloß im Hals und die Traurigkeit, die Dein „Heute vor 12 Jahren“ ausgelöst haben steigerten sich durch meine Erinnerung an ein „Heute vor ca 11 1/4 Jahren“.
Ich war traurig, ob des Verlustes, den der Tod meiner Oma brachte und betrauerte noch das Ende einer langen Beziehung. Im Radio wurde wieder zum JahresEndPoll gerufen und in einer Dienstagabendsendung bat der Moderator seine Zuhörer ihm über das vergangene Jahr zu schreiben. Beste Platten etc.
Ich habe mich hingesetzt und ihm einen Brief geschrieben, der für mich auch eine Art der Bewältigung wurde. Es tat gut, einem unbekannten Freund, der mich jahrelang begleitete, meine Gedanken zu schreiben. Jemandem, der nicht zur Familie, oder den Freunden, gehörte und gleich mittrauerte.
Einige Zeit später, die Selbstvorwürfe (warum habe ich ihr nie gesagt und gezeigt daß, … ) nahmen ab, die Trauer und Verlustängste blieben, erhielt ich einen handgeschriebenen(!) Brief (!).
Es war ein sehr persönlicher, empathischer Brief, in dem Verständnis für mich ausgedrückt wurde und der Schreiber mir von seinem Verlust seines Vaters offen berichtete. Mir wurde Mut zugesprochen von einem Menschen, der einen viel größeren (es gibt in diesem Zusammenhang eigentlich kein Vergleich) Verlust erlitten hatte.
Der Brief wurde für mich zu eine Art Anker in den Wellen und Strudeln der nächsten Zeit. Ich habe ihn oft gelesen und er hat mir helfen können, wieder auf die Beine zu kommen.
Leider habe ich seitdem nie die Möglichkeit genutzt, mich bei dem Moderator zu bedanken.
D A N K E
My eyes are closed I feel you’re faraway
far beyond that shining star
I know you’ll find what you’ve been fighting for
far beyond that shining star
Nothing on earth stays forever
but none of your deeds were in vain
Deep in our hearts you will live again
you’re gone to the home of the brave
Sehr berührender Beitrag, ein herzliches Dankeschön dafür!
Deine Geschichte hat mich tief bewegt und ich schäme mich meiner feuchten Augen nicht. Du hattest einen Vater, wie ein Vater sein sollte. Und Du bist ein begnadeter ‚Schreiber‘, wie ich ihn in der Bloggerszene noch kein zweites Mal gefunden habe – da kann Dir so schnell keiner ‚das Wasser reichen‘. Machs weiterhin so verflixt gut :)
Mh. Ich bin gar nicht traurig. Natürlich ist das Ende Deiner Geschichte traurig, aber mich macht das nicht traurig. Ich bin viel eher neidisch. Auf die Zeit, die Du mit Deinem Vater hattest. Auf den Vater, den Du hattest. Aber vor allem darauf, dass Ihr etwas aus dieser Zeit gemacht habt.
Und für Johnny Cash braucht er jetzt kein Tonbandgerät mehr.
mensch johnny. jetzt muss ich mir hier auf der arbeit ne träne verdrücken. das war sehr rührend geschrieben von dir. mein vater starb am 10.08.1983 im alter von 38. ich war damals 17. eine viel zu lange zeit hab ich ohne vater gelebt. und nun werd ich selbst papa. der lauf des lebens.
ich muss heulen…
beeindruckend und bedrückend zugleich. mein tiefstes Mitgefühl.
Samuel (Tränen wegwischend)
Meinen Respekt für diese Geschichte. Sie ist wirklich sehr bewegend geschrieben – man merkt, dass du schöne Erinnerungen an deinen Vater in dir beherbergst.
Ehrlich gesagt: ich mag gar nicht daran denken, was wäre, wenn mein Vater oder meine Mutter sterben würden. Dieser Gedanke ist so unfassbar, dass man ihn erst wahrhaben kann, wenn es schon zu spät ist. In dem Fall hoffe ich, einen ähnlich bewegenden Nachruf schreiben zu können wie du, Johnny, für deinen Vater.
Gott habe ihn selig.
danke
großartiger text.
danke.
danke….hab nie ne geschichte gelesen die mich so an meinen vater erinnert hat !
mir steht das wasser in den augen
Fuck. Jedes mal wenn ich Mal, wenn ich an meinen Vater denke habe ich nur Hass und Zorn in mir. Diese Geschichte ist das erste Mal seit vielen, vielen Jahren, die mich in dem Zusammenhang zu Tränen rührt – und ich bin nicht nah am Wasser gebaut. Danke dafür.
was soll man da noch weiter zu sagen?
danke!
Vor knapp drei Wochen habe ich von meiner Ma‘ (52) erfahren, daß sie Krebs hat. Wenn ich nun Deine Geschichte lese, bekomme ich noch mehr Angst :-(
lange nicht mitgelesen hier – und dann sofort meine noch lebende mutter angerufen. sie kommt am freitag – danke johnny….
Das ist wirklich wunderschön geschrieben. Und jetzt muss ich doch noch fast heulen, mitten im Büro!
Ach Eltern. Haben. Sein. Lass uns was draus machen.
*uaaaaah*
Wenn man wie ich den Spreeblick bisher nur vom tollen Text über Jamba kannte und eigentlich mit ähnlich Geschriebenem bezüglich Liebeserklärung rechnet, dann starten die Tränendrüsen plötzlich den Turbogang rein. :-(
Wow, ich habe tatsächlich noch Gefühle und heule. Danke.
Sehr schoen geschrieben, loest Erinnerungen und Hoffnungen zugleich aus.. gerade Vater geworden und fragend, wo ich einen Kassettenrekorder & co fuer meinen kleinen herbekomme.. zuviel Plastikwegwerf-spiel-beschaeftigungszeugs gibs ja heute schon.. wie erst in 10 jahren?! Danke fuer deine Zeilen.
Wow! Ich sitze hier, hatte nen richtig lustigen Tag, hör fröhliche Musik und les diesen Text. Erst musste ich lächeln, dann hab ich kurz gelacht, aber mich auch gefragt warum dieser Text so anders ist als die anderen hier.
Jetzt schlucke ich, versuch die Tränen zurückzuhalten (was nich ganz gelingt) und kann kaum atmen.
Ein wirklich phantastischer, genialer Text. Auch wenn er mich sehr traurig macht muss ich mich bedanken, denn er macht mich auch nachdenklich und ist wunderschön…
Auch eure Kommentare sind klasse! Vor allem der von Shorty.
Mein herzliches Beileid, meine Anerkennung und mein voller Respekt gebühren dir johnny!
Ganz tolle Geschichte.
Hat mich wirklich berührt.
Hallo,
werde den PC ausmachen und zu meinen Kindern gehen. Dank und Gruß!
Johnny, Dein Beitrag hat mich sehr berührt und ich kann vor lauter Tränen nicht mehr weiterschreiben … Respekt und Mitgefühl
Ergreifend und wunderschön geschrieben.
Die Sprache ist so intensiv, bildlich wie emotional, dass man
spätestens nach dem letzten Satz nichts mehr durch die Tränen sehen kann.
Die Geschichte ist überwältigend lyrisch und hebt die Welt für ein paar Sekunden aus ihren Angeln und läßt sie stehen bleiben.
ich muss mich nochmal melden und widme deinem vater eichendorffs „mondnacht“
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Es war als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt
Das sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt
Der Wind ging durch die Felder
Die Ähren wogten sacht
Es rauschten leis die wälder
So sternklar war die Nacht
Und meine Seele
Spannte weit ihre Flügel aus
Flog durch die stillen Lande
Als flöge sie nach Haus
Puh, als ich das Ende las musste ich schon hart mit mir kämpfen. Vor allem weil mich die Beschreibung deines Vaters sehr an meinen erinnert.
Großartig geschrieben!
Hi,
habe Spreeblick erst vor ein paar Tagen entdeckt; entsprechend kommt mein Comment zu diesem wirklich guten Posting erst spät. Johnny, geht eigentlich nur an Dich: Deine Geschichte erinnert mich an einen Beitrag eines eigentlich eher lustigen Amis -und geht genauso unter die Haut.
http://www.davebarry.com/natterings_files/daveMILLIONWORDS.pdf
Gruß nach Berlin!
Lang ist’s her, daß ich meinen letzten Kommentar – die Nummer 36 – hier geschrieben habe… Meine Ma‘ ist inzwischen gestorben, am 4. Januar. Und es tut fürchterlich weh… :,(
ich klicke selten auf die geschichten von vor einem jahr. diese hier hat ihre wirkung nicht verloren. es muss am geschriebenen wort liegen, dass niemals seine kraft verliert. der tod ist eine komische sache. und erst recht an olli mein herzlichstes beileid.
Das hat mich jetzt echt rausgerissen. Ich bin die ganze Zeit am Schwanken, ob ich hier was schreiben soll oder nicht. Ich weiß es auch jetzt noch nicht. Vielleicht schick ich’s nicht ab.
Der Text war total schön. Am Ende kamen mir ein paar Tränen. Und als ich dann die ersten Kommentare gelesen habe, musste ich richtig weinen.
Eigentlich bin ich sprachlos. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum ich nicht weiß, ob ich schreiben soll.
…
Ich schlucke noch einmal. Und schicke ab. Obwohl ich nicht weiß, was ich sagen soll, bleibt immer das Gefühl, etwas sagen zu wollen oder zu müssen. Ganz komisch. Das hindert mich gerade daran, auf „Absenden“ zu klicken.
Klingt nach komischem Zeug, was ich da schreibe, aber ich muss auch erstmal wieder meine Gedanken neu sortieren. Mir fällt leider kein passender letzter Satz sein.
Geh weiter deinen Weg!
Ich bin 53 und habe auch Krebs. Und mein Sohn schert sich einen Dreck darum.
Genau heute vor 15 Jahren ist mein Papa gestorben. Da war ich 7:(