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Kunst haben

„Kunst haben“ war bereits in den 60ern eine weit verbreitete Krankheit und nannte sich unter Musikern „Psychedelic“, was andeuten sollte, dass die Einnahme von halluzinogenen Drogen (LSD, Pilze, Wachsmalstifte) das Denken befreie.

Dass das genaue Gegenteil der Fall war, beweisen vielfache Zeitdokumente, wie dieses in einem Plattenladen entdeckte, das Cover der einzigen Velvet Fogg Veröffentlichung (Glück gehabt!), auf der Titelperlen wie „Once among the trees“ und „Wizard of gobsolod“ zu finden sind.

velvet fogg

Neben der Möglichkeit, in Unterhosen auftreten zu dürfen, bot die Kunstform „Psychedelic“ ihren Protagonisten vor allem einen riesigen Vorteil: Mann konnte Frauen dazu bringen, sich zu entblößen und sie dabei in der Gewissheit lassen, sie wären Teil eines Kunstwerks, solange sie sich nur die Titten bunt anmalten.

Heutzutage heißt das nicht mehr „Psychedelic“ und es reicht auch nicht mehr, sich die nackten Brüste anzumalen. Heutzutage heißt das „Performance“, funktioniert aber immer noch nach dem gleichen Muster: Mann denkt sich etwas aus, faselt ein wenig Blödsinn drum herum und überzeugt eine gutgläubige Schwangere (darf ruhig die eigene Frau sein) davon, dass sie in die Kunstgeschichte eingehen werde, wenn sie die Geburt ihres Kindes live vor Zuschauern vollziehen würde.

Dass das ganze dann „Winfried Witts Geburt“ und nicht etwa „Ramune Geles Geburt“ heißt, versteht sich von selbst.

3 Kommentare

  1. 01
  2. 02
    marco

    wachsmalstifte???

  3. 03
    tanja

    „Sobald die Wehen eintreten, erhalten die 30 Ausgewählten telefonisch die Nachricht über den Beginn des Kunstereignisses“, sagt Witt.

    Lese ich, schalte auf Zeitraffer und erhalte:

    „Sobald das Kunstereignis beginnt, mir auf die Nerven zu fallen, erhält die Auserwählte telefonisch die Nachricht über das Ende unserer gemeinsamen Performance.“

    Mein Namensvorschlag, falls ES ein Junge wird: Art!