Man könnte ja hier manchmal den Eindruck bekommen, ich wäre technophob, was Mobiltelefone angeht, aber das Gegenteil ist der Fall.
Vor Jahren haben wir über die Idee diskutiert, das ein von vielen Leuten und deren Handy-Kameras erstellter, bebilderter Städteführer sehr schön sein könnte.
blockies.com ist eine ähnlich gedachte, künstlerische und nicht-kommerzielle Initiative von Melissa Camero, die zunächst auf New York beschränkt zu sein scheint (die Initiative, nicht Frau Camero).
Die Idee, die hübsch kreativ mit den bestehenden technischen Möglichkeiten spielt: Man bestellt sich einen Set von Aufklebern, die mit einzelnen Codes bedruckt sind. Fotografiert man nun mit seinem Handy etwas interessantes auf der Straße, klebt man den Code-Sticker an die Stelle, an der man das Bild gemacht hat und sendet das Foto mit dem Code per MMS an blockies.com.
Bemerkt ein Passant den Sticker, kann er das Foto per SMS mit dem Code anfordern.
Eine Spielerei, na klar, die bisher auch noch nicht viele Ergebnisse für das noch junge Projekt gebracht hat.
Aber ich wünsche mir solche Kreativität von Städten, Gemeinden und Unternehmen. Stellt man sich z.B. von der Stadt fest installierte, legale Codes an allen möglichen und unmöglichen Stellen vor, auf die jeder Handyfotograf Bezug nehmen kann, würde nach einer Weile eine hübsche Collage der Gemeinde aus Sicht der Einwohner entstehen können. Das alles noch mit Audiokommentaren des Fotografen versehen und schon ist die alternative Städte-Tour fertig. User generated content, sozusagen.
Gepaart mit Sponsoring durch irgendeinen Provider und regelmäßigen Wettbewerben hätte man gleichzeitig ein klasse Stadtportal, authentischen und sinnvollen Zugang zur jungen Zielgruppe und eine Menge Presse und Credibility.
„Mach doch!“, höre ich euch rufen und das Problem mit solchen Ideen für Städte und Gemeinden vergessen. Denn allein, bis man den richtigen Ansprechpartner für solche Aktionen gefunden hat und dieser eine Entscheidung getroffen hat, ist die Technologie veraltet oder das Ganze bereits von einem kommerziellen Anbieter ausgeschlachtet worden. Oder beides.
First Mover waren die Gemeinden schließlich noch nie.
[via Picturephoning]
gibt ja nicht schon genug aufkleber, graffiti, plakate und werbeflächen in der stadt… :/
Demnaechst dann das ganze mit RFID-Tags. Die ersten Mobiltelefone mit RFID-Lesern gibt’s schon. Dann faellt das ganze SMS-Gedoens flach. – Erschreckend.
Schreib‘ doch nicht sowas… sonst holen sich die Jamba- Spione das noch von Deiner Seite und realisieren den Spass…