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G8 Reboot

Täglich sterben weltweit 30.000 Kinder an Armut.

Täglich.

Die zwischen dem 6. und 9. Juli in Schottland stattfindende Konferenz der G8-Staaten könnte daran etwas ändern, wenn genug öffentlicher Druck auf die Vertreter aus den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan and Russland ausgeübt wird. Und dieser Druck muss von der Bevölkerung kommen.

Die G8-Reboot-Website zeigt, wie man im Jahr 2005 zu politischer Aktivität im Web aufruft und bietet mit britischer Stilsicherheit Blogs und anderen Websites eine Masse an Möglichkeiten, auf die Aktion hinzuweisen.

Das deutsche Pendant „Deine Stimme gegen Armut“ besticht dagegen mit biederer Langeweile und einem Boris-Becker-Foto auf der Startseite, das Leute wie mich eigentlich sofort das Browser-Fenster schließen lässt.

Aber: es geht um die Sache. Also verlinkt das Banner oben die deutsche Site, auf der man seine elektronische Unterschrift in Richtung Kanzler senden kann. Wer glaubt, dass solche Aktionen nichts bringen, unterschätzt die Wirkung, die massiver Wählerprotest haben kann. Und sollte trotzdem mitmachen. Kost‘ nix. Geht schnell. Kann die Welt vielleicht ein klein wenig besser machen.

Ebenfalls dazu auf Spreeblick das hier.

10 Kommentare

  1. 01

    entwicklungshilfe usw bringt absolut nichts. das geld verschwindet nur in den händen der elite und landet in der schweiz. die einzige wirkliche entwicklungshilfe wäre die abschaffugn von agrarsubventionen, die herr schröder ja so toll verteidigt hat, um seinem warmen französischen bruder nicht zu schaden.

    ich denke nicht, dass die aktion irgendetwas bringt. blair sollte mehr druck machen und die beiden helden auf dem hohen roß mehr erpressen, das würde etwas bringen…

  2. 02
    Paul

    Mist, jetzt habe ich aus Versehen statt auf ‚… Armut‘ auf das Sponsoren-Banner geklickt — schlimm?

    Ouch, eben kommt im Radio die Meldung: Johnny ist Bobo Bono Herbert Grönemeyer!

  3. 03

    benny, es geht nicht um entwicklungshilfe. vielleicht doch mal die websites lesen?

  4. 04
    nga

    was aktionen füt die breite masse angeht bin ich immer skeptisch – auch oder gerade wenn viele „promis“ mitmachen … bei der geschichte mit dem weissen band ebenso, und sieh da: meine skepsis war (anscheinend) gar nicht so unangebracht: die bänder werden in so genannten „sweatshops „:http://de.wikipedia.org/wiki/Sweatshop hergestellt; fabriken die die arbeitnehmer massiv unterdrücken und die armut vorantreiben …
    vor ca. zwei woche bei „antipixel „:http://www.antipixel.com/blog/ (monday 2005.05.30) gefunden; wobei die quelle die ist: „scotsman.com „:http://news.scotsman.com/uk.cfm?id=588782005

  5. 05

    nga, natürlich ist sowas extrem unschön. Gut ist aber, wenn sofort darauf reagiert wird (wie geschehen). Ich glaube kaum, dass es bei der Organisation eines solchen Events möglich ist, alles zu kontollieren, umso besser ist, wenn man liest, dass reagiert wurde.

    Auch für LiveAid bzw. für die Art, wie leider mit Teilen des Geldes umgegangen wurde, gab es viel Schelte, und sicher ist/war an manchen Stellen schwer nachvollziehbar, wer die Schuld an solchen Fehlleitungen von Geldern trägt (Korruption in den Ländern, Fehler im LiveAid Team, etc.).

    Und ich selbst bin generell auch überhaupt kein Freund von Promi-Gutmenschen-Aktionen.

    Aber: Es bleibt unumstritten, dass damals LiveAid und jetzt Live8 für eine Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit für die Sache gesorgt hat und sorgt, die es ansonsten nicht gegeben hätte. Ich habe viel Respekt vor Leuten, die so etwas auf die Beine stellen und wünsche mir, dass diejenigen, die fieberhaft nach dem Fehler im System suchen (von denen es sicher noch einige gibt) dies nicht oft so hämisch tun würden. Im Sinne von „Haha! Hab’s doch gewusst! Die sind selber Schweine!“. Oder glaubt irgend jemand im Ernst, dass die Organisatoren von einem solchen Ding absichtlich Sweatshops mit der Herstellung der weißen Bänder beauftragen? Sicher nicht. So what’s the point? Darauf hinweisen: Na klar. Fehler aufdecken und dafür sorgen, dass man sich drum kümmert: Jau.

    Aber was will am Ende gesagt werden? Solche Aktionen komplett sein lassen? Wer von uns kennt sämtliche Herstellungsprozesse all seiner Klamotten im Schrank? Wer von uns weiß genau, wo die Lebensmittel herkommen, die wir konsumieren, wer dafür fair und wer nicht fair bezahlt wurde?

    Und zu guter Letzt: Wer von uns hat auch nur ansatzweise mal ein größeres soziales oder überhaupt öffentliches Engagement gezeigt und selbst organisiert und kann für den gesamten Ablauf seine Hand ins Feuer legen?

    Ich habe oft den Eindruck, dass grundsätzlich alles, was eine Masse ansprechen soll, als Scheiße gewertet wird. Einen Grund dafür findet man immer.

    Achja, und Herbert Grönemeyer, der mir auch oft auf den Keks ging, dessen Fan ich nie war, dessen Musik ich nicht besonders mag und dessen kreativen Output ich nicht sonderlich verfolge, ist einer der wenigen deutschen Stars mit absolut hoher Integrität. Das weiß ich aus eigener und direkter Erfahrung, da ich selbst Anfang der Neunziger einmal ein recht großes Konzert veranstaltet habe, während dessen Planung sich Herr Grönemeyer fairer, cooler, lockerer und vor allem uneitler als beinahe alle anderen internationalen und nationalen Acts gezeigt hat.

    Und die Hosen sind auch immer noch voll in Ordnung, wenn wir schon dabei sind, obwohl keiner gefragt hat. :) Aus der Musik bin ich raus, aber zeigt mir Millionäre in Deutschland, die engagierter und okay-er sind. Die Ärzte noch. Und dann?

    Bin etwas abgedriftet, sorry. :)

  6. 06

    nu ja, das ist halt das Paradoxon: Veranstaltungen ohne Massenwirkungen werden belächelt, weil sie nichts bewirken würden. Massenevents hingegen werden ausgebuht, weil es ja nur um die Kohle gehen würde und weil sie nur aus PR-Zwecken organisiert würden.

    Wie man’s macht, ist es falsch. Und so findet jeder seine Ausrede, seinen Arsch nicht hochzubekommen und sich trotzdem gut zu fühlen.