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Steht in diesem Fall für: Was Wäre Wenn?

Was wäre, wenn so viele Blogs und andere Sites wie möglich auf das zwar im Heimatland, jedoch nicht in Deutschland legale russische MP3-Portal allofmp3.com verlinken würden? Die Musikindustrie würde alle abmahnen? Obwohl ihr Interessenverband es doch selbst tut??

Oder würde der Schwachsinn damit ein Ende haben?

13 Kommentare

  1. 01

    Willst du unbedingt eine Abmahnung riskieren? Das Problem ist ja, dass die Muskiinsdustrie ja bei erfolgrichen Klagen auch noch Gewinn einfährt, und nicht nur Anwaltskosten bezahlen muss.
    Eine Alternative währe atm die Edonke Portale, da glaub ich darf man noch linken!?

  2. 02

    Ich glaube, dass Johnny den Artikel schon ganz bewusst so gestaltet – und AllofMp3 genau so erwähnt – hat.

    Erstens zeigt es etwas auf und zweitens ist es grenzwertig genug, um noch etwas Traffic zu erzeugen.

  3. 03

    Nachtrag: Es geht ja bei der Art der Artikel um journalistische Freiheit. Schön zu sehen am Heise-Online Artikel zu den Abmahnungen. Die setzen direkt einen Link auf AllofMp3.

    Soll heißen, wenn die Musikindustrie wegen Links auf einen bestimmten Anbieter Webseitenbetreiber abmahnt, dann muss es doch wohl möglich sein, einen Link auf das beanstandete Angebot zu setzen, um die Sachlage beurteilen zu können.

    Heise-Online hatte ja erst einen Prozess wegen einem Link auf einen Anbieter von DVD-Kopiersoftware. Den haben Sie erstmal verloren, wollen sich aber damit in erster Instanz nicht zufrieden geben.

    Sicher sehen sie die derzeitige Situation mit AllofMp3 als eine Gelegenheit, das Ganze grundsätzlich klären zu lassen.

    Heise-Online hat ja sowieso etliche Links auf den Anbieter aus etlichen Berichten u.a. über die Rechtmäßigkeit des Angebotes für deutsche Nutzer. Da kommen sie übrigens selbst zu dem Urteil, dass es für deutsche Nutzer wohl illegal sei.

    Dass bedeutet aber nicht, dass man sich nicht journalistisch damit auseinandersetzen darf.

    (Unter dem Gesichtspunkt ist es auch interessant, dass Heise-Online wohl noch nicht abgemahnt wurde, bzw. Post irgendwelcher Art erhalten hat. Da will man wohl erstmal an die Kleinen ran, die sich nicht so wehren können.)

  4. 04

    Ich erwähn jetzt man an der Stelle http://www.9down.com , wo man sich als Direktdownload viele aktuellen Softwaretitel inkl. Crack/Keygen hohlen kann. Grenzwertig, aber noch keine Abmahnungend für Links auf diese Seite.

  5. 05

    Tatsächlich habe ich (wie alle derzeit) aus reiner Vorsicht allofmp3.com nicht verlinkt und das fiel mir sehr schwer, denn ich habe keine Angst vor einer Abmahnung, die nicht mehr ist als genau dies: eine Abmahnung. Aber wie alle habe ich noch ein paar andere Dinge zu tun, als Abmahnungen zu beantworten. Einschüchterung wirkt also, und das nervt mich enorm.

    Das Nichtsetzen des Links ist natürlich sowieso Schwachsinn bei einem Namen wie allofmp3.com.

    Ich meine auch, dass ich es hätte tun können, denn ich weise explizit darauf hin, dass die Nutzung in Deutschland illegal ist (und auch allofmp3.com selbst verweist darauf, dass die legale Nutzung nur in Russland garantiert werden kann). Aber ich bin kein Jurist.

    Trotzdem kann nur eine immer größere Öffentlichkeit genug Aufmerksamkeit erzeugen, damit das Thema mal an den richtigen Stellen angepackt wird und vom Tisch kommt. Welcher Wahnsinnige glaubt denn im Ernst, er könne alle Links zu bestimmten Sites dauernd kontrollieren und unterbinden und damit ein viel umfangreicheres Problem lösen?

    Und vor allem: Wo kommen wir denn da hin, wenn irgendwer mal eben drohen kann und plötzlich alle aufhören, eine bestimmte Website zu verlinken? Das schon lange existierende Problem fehlender internationaler Urheberrechtsvereinbarungen, in diesem Fall mit Russland, ist ein nicht wegzudiskutierendes, aber es gibt wohl andere und effektivere Wege sich damit auseinanderzusetzen, als durch die Abmahnung von Blogs. Die Zeiten, in denen man der Öffentlichkeit durch Zensur oder durch Kontrollversuche Informationen vorenthalten konnte sind, zumindest in Teilbereichen, vorbei.

    Unterschiedliche Gesetze sind innerhalb des relativ grenzenlosen Internet ein Problem, keine Frage. Sie sind an entsprechenden Stellen zu lösen, nicht durch Einschüchterungsversuche von Website-Betreibern, die darauf hinweisen. Dieses ganze Katz-und-Maus-Spiel wird garantiert nicht zu Lösungen führen.

  6. 06

    Ich glaube, das Problem besteht hier aus zwei Teilen.

    Der erste Teil ist der Themenkomplex internationale Urheberrechtsvereinbarungen und co.

    Den zweiten Teil halte ich für insgesamt gravierender, steht er doch für ein im deutschen Rechtssystem verankert Unrechtsinstrument:
    Das deutsche Abmahnwesen.

    Schon weit vor meinen ersten Webambitionen, als ich noch Schüler war, ist mir diese Laus über die Leber gelaufen. Vor allem die himmelschreiende Ungerechtigkeit, beliebig abmahnen zu können, kann ja wohl nicht war sein:

    Man pickt sich einfach ein paar Opfer raus und mahnt sie ab. Es gilt also im Prinzip keine Rechtsgleichheit. Nur wer abgemahnt wird ist erst mal dran (und darf sich teuer wehren), wer nicht abgemahnt wird, für den gilt faktisch ein anderes Recht.

    Gerade Kleine haben gegen gewiefte Rechtsausnutzerkanzleien keine Chance oder zumindest einen Haufen Probleme oder machen einen Rückzieher.

    Dieses Problem ist webunabhängig und existiert schon lange. Durch das Web haben sich die Verdienstmöglichkeiten für Juristen nur multipliziert.

  7. 07

    Wenn ich mich richtig erinnere stand in der Phonoverband.PM bis vor kurzem noch all****3 und auch der Dateiname des PDFs war wohl anders. ;-)

    Meine Sorge ist eher, dass man eigentlich nichts mehr verlinken kann, denn man wird unmöglich in der Lage sein a) Inhalte von Websites dauernd und komplett auf Legalität zu überwachen und b) immer über alle Verfügungen und Urteile zu Websites informiert zu sein.

  8. 08

    Lustig. Ich kannte allofmp3.com vorher nicht, und hätte es wohl auch nie kennengelernt. Wäre nicht genau das jetzt passiert.

  9. 09
    Troubadour

    Was wäre denn nun, wenn alle von der Frechheit von Anwälten mit Dollarzeichen als Pupillen und der Fadenscheinigkeit ihrer absurden Rechtsauslegungen Überzeugten es verlinken würden, jeweils garniert mit einer Handvoll Links zu „verbündeten“ Websites (wie Johnny das ja auch macht), die ebenfalls diese Download-Seite verlinken oder kritisch mit dem Thema umgehen, man eventuell eine zentrale Liste aller auf diese allofmp3.com-Seite verlinkende Blogs/Sites führt und dieses Verzeichnis dieser Kanzlei in München bekannt macht (nicht natürlich, wenn dieses Verzeichnis nur 20 Einträge hat, das müßten dann schon mehr sein – ich träume da von zehntausenden ;)

    Ich würde tatsächlich gern mal sehen, was dann passiert: läuft all diesen Schmierenanwälten dann der Geifer aus dem M*** und fangen sie an, wild zappelnd um ihre brennenden Gesetzeswerke zu tanzen?

    Es soll nicht um allofmp3 gehen, legal oder illegal braucht sie ja nur das Vehikel sein, sondern um die Freiheit im und den Sinn des WWW (durch Verlinkung Mehrwert schaffen), denn der Artikel des Wikipedia-Admins zeigt ja doch recht deutlich, daß man in dieser Hinsicht als einzelner nicht viel ausrichten kann, aber was passiert, wenn alle mit einmal aufzeigen, daß es so nicht gehen kann? Ein Exempel statuieren! Nicht nur einer oder zwei – die das zwar, wo ich es gelesen habe, sehr wortgewandt und schlüssig und absolut richtig gemacht haben; aber es hat doch dann immer noch diesen Stammtisch-Charakter: man frotzelt ein bißchen mit den Kollegen bei einem Bier über die unzumutbaren Zustände in der Welt, aber man richtet doch überhaupt nichts aus und ändert schon gar nichts – sondern also bewußt und laut und grell und viel und so öffentlich wie möglich.

    (es könnte doch mal irgendein Pixelkünstler so ein kleines Button-Icon-Dingens pixeln, die gibt es doch auch bei unwichtigeren Dingen: ihr, nicht ich, nur ficken, blablabla ;)

    Könnte das dann etwa als wissenschaftliche Studie getarnt werden: Art. 5 GG (3) „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. …“