Warum beeinflussen Umfragen oder Hochrechnungen vor dem offiziellen Abschluss des Wahlgangs die restlichen WählerInnen, nur nicht in diesem Fall?
Warum beeinflussen Umfragen oder Hochrechnungen vor dem offiziellen Abschluss des Wahlgangs die restlichen WählerInnen, nur nicht in diesem Fall?
Ist doch gut, wenn einmal Pragmatismus vor sture Bürokratie geht. Die Anzahl der betroffenen Stimmen (effektiv wohl
Tja, Schade eigentlich. Weil ein kleiner gleich Zeichen in meinem Beitrag war, wurde der Rest des Beitrags leider vernichtet. :-/
Da ich nicht nochmal tippen mag, hier zwei Links zu Zahlen und den Rest einfach selber denken:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4725856_REF1_NAV_BAB,00.html
http://www.bundeswahlleiter.de/wahlen/bundestagswahl2002/deutsch/ergebnis2002/bund_land/wahlkreis/kr14160.htm
220.000 Stimmen (kA, schätze ~0.5% aller Stimmen?) sind doch nicht sooo wenig. Die letzten Wahlen hat die SPD mit nur rund 6000 Stimmen Vorsprung gewonnen und im Falle einer großen Koalition könnte ein kleiner Vorspung diesmal vielleicht darüber entscheiden wer den Kanzler stellt.
Deshalb meine ich schon man sollte das bundesweite Ergebnis bis zum Wahlschluss in Dresden geheimhalten. Allerdings müssen, um jede Wählerbeeinflußung auszuschließen, dann auch Hochrechnungen bis zur Nachwahl verboten werden. Und undichte Stellen darf es auch nicht geben. Ist wohl leider organisatorisch zumindest kurzfristig gar nicht möglich.
Nun hat also wenns knapp wird Dresden das letzte Wort und Stoiber könnte sich mit seinen vielkritisierten Äußerungen über die ostdeutschen Wähler noch als Prophet erweisen :P
Ich bin verdammt froh nicht in diesem Wahlkreis leben zu müssen. Wenn es knapp wird, wird es da zwei Wochen lang mehr Wahlkampfhelfer als Einwohner geben.
Das Ganze geht am Problem vorbei. Die Frage müsste eigentlich lauten, wie sowas überhaupt passieren kann. Bei 82 Millionen Menschen und tausenden Kandidaten ist es völlig logisch, dass der eine oder die andere stirbt, einen Unfall hat oder seine Bewerbung zurückzieht. Dafür gibt es die so genannten „Huckepack-Kandidaten“, d.h. den Nachrücker.
Wieso das im Falle Dresdens (und dann ausgerechnet noch für die NPD) anders funktioniert, bleibt mir ein Rätsel. Hier geht es nicht um einen Bürgermeister o.ä., der nur regionale Bedeutung hat – hier entscheidet, wie der weise Ede aus dem Freistaat Weißwurst richtig voraussah, der Osten (bzw. genau genommen nur ein Teil der Dresdner) über das schlimme Schicksal Teutschlands … ;)
Hier geht es doch aber nicht um einen Listenplatz, sondern um einen Direktkandidaten. Und davon wird pro Wahlkreis eben nur einer aufgestellt.
Zukünftig sollte man eben immer einen Ersatz bestimmen, was möglicherweise gar nicht so einfach ist, denn es werden ja auch Kandidaten ohne Gegenbewerber aufgestellt. Und wie ist es dann mit dem Landeslistenplatz? Erbt derjenige den dann auch?
Johnny, dass das Wahlergebnis die Nachwähler beeinflusst, bestreitet wohl niemand. Es wird aber in Kauf genommen – die alternative wäre doch nur, den Wahltermin für alle zu verschieben – damit alle Wahlbenachrichtigungen neu zu versenden etc. pp. – der ganze Rattenschwanz.
DonLoewi, für Direktkandidaten gibt es keine „Huckepack-Kandidaten“. Das gibt es nur via Zweitstimme durch die Parteienliste. Und auch da gibt es manchmal Probleme (meist bei regionalen Wahlen), wenn ein Wahlbündnis mehr Stimmen bekommt, als sie an korrelierenden Kandidaten aufgestellt haben, dann muss nachnominiert werden (was bei ehrenamtlichen Stadverrätern nicht immer einfach ist – wer will das schon sein).
So oder so ist es problematisch. Entweder sind die Dresden-Einser wirklich das „Zünglein an der Waage“, entscheiden, ob eine kleine Partei die fünf Prozent schafft oder nicht, oder sie sind völlig unwichtig, weil die Mehrheiten so klar sind, das die ein, zwei Sitze, die sie beeinflussen können, rein gar nichts ausrichten. Max trifft den Nagel wohl auf den Kopf. Die Dresdner sind bedauernswert.
In solchen Fällen wird dann immer auf den Pragmatismus verwiesen, den man sonst gefällig ignoriert. Das Ergebniss ist dann:
Alle Tiere sind gleich, nur die Schweine sind gleicher
Als im Wahlkreis 160 gemeldeter bin ich schon ein wenig angepisst. Tatsächlich befürchte ich auch, von den skurrilsten Wahlkampfszenen belästigt zu werden… (Schröder in THW-Uniform, Angie mit Claudia Roths Styleberater).
Allerdings habe ich beschlossen, das beste draus zu machen. Zum Beispiel schwebt mir vor, die kleine Peggy mit ´nem Spliff im Mundwinkel und ´nem „Lieber bekifft ficken…“ Plakat in der Hand an liberale Standpunkte zu erinnern…
Umwerbt mich, Deutschlands Schicksal liegt in meiner Hand! ;-)
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder wie bereits gefordet die Urnen bis zur Nachwahl versiegeln und nicht auszählen. Oder auszählen und dann hoffen, dass das Ergebnis wirklich eindeutig ist, denn wenn es knapp wird, wird es bestimmt im Oktober zahlreiche Verfassungsbeschwerden geben.
das doofe ist ja, dass wenn die wahl eben nicht knapp ausgeht, ich mich schon frage warum ich dann noch zur nachwahl gehen soll (wohne auch in dresden I). wenn es doch knapp wird, kann man strategisch wählen, aber das tut man als informierter staatsbürger sowieso (stimmensplitting und so…). der wahlkampf wird bei uns eben entweder voll kraß, oder es passiert nichts mehr, weil die messen schon gelesen sind.
eins ist ja witzig: wie hoch ist eigentlich die wahrscheinlichkeit, dass herr schönhuber bis zum 2.10. stirbt? er ist ja auch schon 82 jahre jung. als ob die npd-heinis keine jüngeren kandidaten hätten… ich glaub die legens echt drauf an, das ganze noch mal zu probieren…
Stimmt an so etwas gar nicht gedacht. Was passiert eigentlich wenn kaum einer zur Nachwahl geht? Die Mindestwahlbeteiligungsklausel gilt doch bestimmt bundesweit oder gilt die dann nur für den Wahlkreis?
Zum Stimmensplitting gibt es einen guten Vorschlag der Linkspartei, ganz normal am 18. die Zweitstimmenwahl und am 2. Oktober dann die Wahl der Direktkandidaten. Aber ich denke mal da gibt es bestimmt auch irgendwelche Bestimmungen, dass das nicht möglich ist.
Zu Schönhuber sag ich nur, da sieht man was das für Deppen sind.
Vielleicht sollte man für solche Fälle „Asterix auf Korsika“ mit in das Bundeswahlgesetz aufnehmen.
Komisch – jeder geht davon aus, dass die Dresdner Stimmen wahlentscheidend werden und somit noch zwei Wochen Zeit ist, um die Wähler da entsprechend heiß zu machen. Zwei Sitze hier oder da machen ja eventuell den kanzler aus.
Was aber, wenn es nicht entscheidend ist?
Wenn sich, was zu befürchten steht, die Frau Merkel auch ohne Dresdner Abgeordneten zur Kanzlerin wählen lassen könnte? Dann war es alles nur heiße Luft und die Nachwahl interessiert keine Sau mehr, inklusive der Politiker, die jetzt nach dem Verfassungsgericht schreien…
…Bei einem Remis bin ich wirklich auf den Umfang der aktiven Wählerwerbung dort gespannt. Vielleicht werden Wahlstimmen gekauft!
Also noch schnell im Wahlbezirk 160 von Dresden anmelden und für eine sichere Rente sorgen!