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Flock | Web 2.0

Ich habe gezögert, jetzt schon auf Flock hinzuweisen, denn die derzeitige Version ist auf meinem Mac doch noch arg langsam. Aber es bietet sich an, in diesem Rahmen auch ein paar Gedanken zum Thema „Web 2.0“ loszuwerden.

Zunächst: Was ist Flock (abgesehen von einer weiteren Applikation, die in die „Web 2.0“-Kiste passt und vielleicht in einem Jahr von Yahooglesoft gekauft wird, was ich überhaupt nicht böse meine, denn ich verfolge die Entwicklungen mit großem Interesse und kann manchmal sogar die Begeisterung teilen, siehe weiter unten)?

Flock ist ein neuer Browser auf Mozilla-Basis, dessen Funktionen sehr stark auf Blogger und Blog-Leser ausgerichtet sind. Die bisher wichtigsten Features von Flock sind:

  • Bookmarks (bei Flock: Favourites) werden online per del.ico.us verwaltet, können mit Tags versehen werden und werden auf Wunsch anderen Nutzern zur Verfügung gestellt.
  • Ein RSS-Client ist eingebaut, was aber sicher bei allen Browser der kommenden Generationen der Fall sein wird (bzw. jetzt schon der Fall ist).
  • „History Search“ lässt Flock-Benutzer im Inhalt (!) ihrer Favourites suchen.
  • Flock erstellt auf Wunsch eigene RSS-„Planets“, gruppiert also RSS-Feeds nach Wunsch des Benutzers auf einer einzelnen Seite.
  • Ein Blog-Editor ist eingebaut.
  • Mittels „Blog this!“ und „The Shelf“ wird Bloggen ohne die Notwendigkeit weiterer Tools vereinfacht: Text einer Web-Page kann markiert und mit Rechtsklick sofort als Blockquote in ein neues Posting eingefügt werden, „The Shelf“ dient als Clipboard für Daten aller Art, die per Drag’n Drop in ein neues oder bestehendes Posting integriert werden können.
  • Eine flickr-Toolbar vereinfacht die Arbeit mit… genau: flickr.

Wie gesagt, so richtig benutzbar ist Flock bisher zumindest auf meinem System nicht, aber spannend ist die Entwicklung allemal und dem Flock-Team gebührt eine Menge Respekt für den Mut, sich neu im Browser-Markt positionieren zu wollen (siehe auch hier).

Noch viel spannender als das Produkt selbst sind jedoch die generellen Entwicklungen speziell in den USA, was Web-Applikationen und neue Internet-Firmen angeht. Offensichtlich wurde aus den Fehlern der New Economy gelernt. Viele neue Unternehmen scheinen sich sehr bewusst nicht auf rapides Wachstum und den möglichst schnellen Börsengang inklusive Exit-Strategie zu konzentrieren, sondern auf den Aufbau kleiner, haltbarer und sehr fokussierter Nischen-Unternehmen. Ein möglicher zukünftiger Verkauf wird dabei sicher einkalkuliert und ist vielleicht in einigen Fällen nicht zu vermeiden (flickr). Er scheint aber nicht immer zwingend nötig.

Sieht man sich bspw. eine Firma wie 37signals an, die der Legende nach als Webdesign-Bude gestartet sind, dann ein paar kleine Applikationen für die eigene Arbeit selbst entwickelt haben, die nun seit einiger mit großem Erfolg der Öffentlichkeit angeboten werden, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mit sehr gezielten, von unnötigem Ballast befreiten, kleinen, web-basierten Tools (Projektmanagement, Informationsmanagement, kollaboratives Schreiben, To-Do-Listen) und dem immer beliebter werdenden Entwickler-Tool Ruby on Rails zählt das Unternehmen inzwischen über 100.000 Menschen zum Kundenkreis.

Mal angenommen, dass davon nur ein Zehntel die kleinste monatliche Mietgebühr für eines der Tools entrichtet (alle Tools sind auch kostenfrei nutzbar), reden wir von 50.000 Dollar Monatsumsatz. Nicht so schlecht für eine vorsichtig und mit kleinem Personalaufwand agierende Firma.

Die Apps von 37signals muten auf den ersten Blick besonders für Europäer (Amis scheinen z.B. besessen von To-Do-Listen zu sein und einen durch Lotus Domino versauten Projektmanager wird man kaum von Basecamp überzeugen können) alles andere als aufregend an, da ich jedoch bereits ein größeres Projekt mit Basecamp realisiert habe, kann ich sagen: es tut, was es tun soll und das fix und übersichtlich und sehr angenehm gestaltet. Das ist im Rahmen eines Projekts ein paar (und es sind ja wirklich nur ein paar) Euros wert.

Ein weiterer, unglaublich wichtiger Punkt im Rahmen des „Web 2.0“-Hypes (oder ist es gar kein Hype?) scheint mir die Kunden-Ansprache zu sein. In einer Klarheit und mit teilweise überraschender Transparenz sprechen neuere, Web-basierte Unternehmen ihre Kundschaft an, erklären ihre Produkte und reagieren auf Kritik, dass es eine wahre Freude ist, dabei zuzusehen. Humor ist kein Fremdwort, die Ehrlichkeit geht bis zu Punkten, an denen das Unternehmen klar sagt, dass man bestimmte Antworten einfach noch nicht habe und überhaupt scheint man die Kunden einfach wirklich ernst zu nehmen. Die Tatsache, dass die Grenzen zwischen Produzent und Konsument bis zum Verschwinden verwischen scheint hier kein Satz in einem „Management Paper“ zu sein, sondern erfahrungsbasierte Realität. Denn so etwas funktioniert nicht als „Strategie“ oder als „CRM-Proposal“ in bestehenden Unternehmen mit Marketing- und PR-Abteilungen, die ihre E-Mails noch immer ausdrucken, so etwas funktioniert nur mit Leuten, die das Web kennen und es benutzen. Mit Leuten, die das Web sind.

Man mag über den flickr-Verkauf geteilter Meinung sein, ich kenne auch die Diskussionen rund um die „Zensur“-Kritik an flickr. Aber ich persönlich kann über flickr als Produkt sagen, dass es sehr gut durchdacht und umgesetzt ist und dass ich die Art und Weise, wie Probleme kommuniziert werden oder mit Kritik umgegangen wird größtenteils hervorragend finde. So hervorragend, dass ich machmal geneigt bin nicht nur von „Web 2.0“, sondern gleich von „Economy 2.0“ zu reden. Ich lass das dann aber bleiben, weil ich ja kein Ami bin, sondern ein realistischer, kritischer, immer hinterfragender Europäer. Und Deutschland. Und Papst.

Nicht zuletzt gelingt, das darf nicht unerwähnt bleiben, vielen „Web 2.0“-Unternehmen etwas, das „Experten“ bis heute im B-2-C-Bereich, also im Bereich der Produkte für einzelne Nutzer (eben nicht für andere Unternehmen) für nahezu unmöglich hielten: Sie kassieren Geld für Web-Angebote. Kleine Summen, hier 2 Dollar im Monat, dort 25 im Jahr. Aber wir wissen ja, wie das mit dem Kleinvieh ist.

Ob Hype oder nicht: es bewegt sich was. Und das ist gut. Wie schade mal wieder, dass es viel zu lange dauern wird, bis auch deutsche Kleinstunternehmer durch Banken oder kleinere Start-Investoren (denn ohne die werden auch viele der US-amerikanischen Unternehmen nicht ausgekommen sein) „dabei“ sein können. Falls ich mich irre und es Beispiele für innovative, Nischen-orientierte Web-Unternehmen aus Deutschland gibt, die ihre Kundschaft locker, aber professionell ansprechen und betreuen, freue ich mich über Hinweise.

Coming up next, unter Garantie: Blogs 2.0. Neue Systeme, neue Hoster, neue Features.

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36 Kommentare

  1. 01

    An dieser Stelle vielleicht auch ein Hinweis auf cluetrain…. that stuff is still valid!

  2. 02

    nicht schlecht, aber kann man mit sowas auch das geld für so ne aktion wieder rein holen ?

  3. 03
  4. 04

    Tut jetzt nichts zu den allgemeinen Überlegungen, aber Flock ist keine (mutige) kleine Entwicklerbude, sondern mit -wenn die Info stimmt- 2 mio. $ Taschengeld (in der ersten Finanzierungsrunde) auf den Weg gegangen.

  5. 05

    Danke, endlich ‚mal ein Text, der das Neue und die Chancen von Web 2.0 sieht. Wobei egal ist, wie das marketingtechnisch heißt, auf den Inhalt kommt’s an.
    Habe mir gestern auch so meine Gedanken drüber gemacht:
    http://blog.juergen-luebeck.de/archives/2005/10/web_20.html

  6. 06

    Bei der Transportierung der „Economy 2.0“ auf den deutschen Markt ist aber vor allem eins zu bedenken:

    In Amerika benutzen viele PayPal oder einen anderen Service, um schnell ein bischen Geld zu übertragen. Das ist in Deutschland ja gar nicht so. So wie ich das sehe, ist die deutsche Mentalität eher „Erst bezahlen, wenns nicht mehr anders geht“.

  7. 07

    Ich weiß nicht, ob man es wirklich zu den Web-Angeboten zählen darf, aber geht nicht SubEthaEdit von den Coding Mokeys in eine ähnliche Richtung?!?
    Es ist zwar nicht webbasierend, aber es ist für den Privatmann/-frau unentgeldlich zu nutzen und als gewerblicher Nutzer für einen recht geringen Betrag.
    Mit Fragen und Problem glaube ich, wird auch dort recht offen umgegangen.
    Dies ist hoffentlich nur ein Beispiel für die deutsche „Economy 2.0“ ;-)

  8. 08

    Gell, sowas hatte ich befürchtet oder besser geahnt, danke für den Hinweis. Es wundert einen ja auch, wenn da ein „kleiner Laden“ soviel Personal vorstellt.

    max188, SubEthaEdit/CodingMonkeys sind vielleicht ein gutes Beispiel, danke dafür. Ich mag die Software sehr, so richtig zum Einsatz kam sie aber bisher hier nicht, denn Wikis erfüllen ja einen ähnlichen Zweck, wenn auch nicht so „live“ wie SubEthaEdit. Und kollaborativ gecoded habe ich noch nie… aber doch, ja, ich finde die Jungs passen, würde mich interessieren, ob das „läuft“.

    Johan, die geringe Akzeptanz von Zahlungsystemen, die kleine Summen zulassen sehe ich auch als Hindernis. Sieht man sich europäische Systeme an, wird einem speziell aus Anbietersicht schwindelig, was die Gebühren und den technischen Aufwand angeht. Abgesehen davon, dass sie nicht genutzt werden. Schätze aber, dass uns in diesem Bereich Google bald etwas bescheren wird…

  9. 09

    Das funktioniert alles nur dann, wenn es die richtige Hardware gibt. Also wenn ich darauf angewiesen bin, zentral meine sozialen Kontakte steuern zu müssen, bzw. zu wollen, unabhängig vom Raum, in dem ich mich bewege. Dazu müsste es flächendeckend UMTS/WLAN geben und mehr Menschen Smartphones haben mit einem vernünftigen Betriebssystem. Ansonsten sind so Interaktionsdinger wie Ning oder Places eine nette Spielerei, bringen einen aber nicht wirklich weiter, da ich sie fast eh nur von zu Hause nutzen kann.

  10. 10

    Wobei mir bei Zahlung über Google schon ein wenig übel wird, was Anonymität angeht.

    Leider haben die Banken in Deutschland es versäumt, richtig Energie in die Einführung von ecash zu stecken (das ist ein anonymes münzbasiertes Bezahlverfahren, bei dem auch die Bank nicht mehr nachvollziehen kann, wer welche Transaktion wann ausgelöst hat). Sie hattens in den neunzigern im Angebot, aber es gab kaum Shops, die es unterstützten, weil es keine Nutzer gab, die es hatten.

  11. 11

    Ich will euch ja nicht den Spass verderben, aber habt ihr jemals darueber nachgedacht was es bedeutet ihr wenn euer digitales, soziales Verhalten „gezwungenermassen“ an Firmen wie del.icio.us verfuettert? Wenn das mit den 2Mio Taschengeld stimmt, dann moechte ich allzu gerne wissen, von wem diese Kohle stammt.
    Ich missbrauche dieses Weblog nicht gerne fuer Werbung auf mein eigenes Blog (sorry Johnny), aber um mich nicht wiederholen zu muessen und auf einige andere Kritikpunkte zu verweisen, setze ich hier den Link zu einigen interessanten Kommentaren.

  12. 12

    Ein Nerd-Kommentar zu „Flock“: Der eingebaute Blog-Editor produziert voreingestelltes Markup, das man leider nicht oder zumindest nicht intuitiv ändern kann. Was das angeht sollten sie sich mal ein bisschen was bei MarsEdit abgucken.

  13. 13
    timtester

    Naja, soo dolle sind die Produkte nun auch nicht.
    Aber an http://www.copilot.com sieht man ja wie bereits Vorhandenes
    ausgeschlachtet und übers Web als zukunftsweisend für Bares an den
    Mann/die Frau gebracht wird.

    Und nur weil die Website von 100.000 Nutzern spricht, muss das ja keines
    wegs so stimmen, oder? Aber es klingt nach mehr, besonders der große
    Font sagt mir: „Mach’et Millarden Fliegen irren nicht!“

  14. 14

    (z.B. SPAN mit ITALIC-Definition anstatt EM) sollte das heissen, hat aber irgendwie nicht funktioniert und jetzt ist auch noch alles kursiv, also setze ich dem hier ein Ende. Hoffentlich.

  15. 15

    Christophe, hab’s geändert, ich verstehe bis heute nicht, warum WP keine code-Tags zulässt…

    mek, Hinweise auf andere Blogs sind kein Problem, sehe ich nicht als „Werbung“, besonders dan nicht, wenn es ums Thema geht. Ich habe mich auch schonmal kritisch zu del.icio.us geäußert, aber: die 2 Mio. beziehen sich auf Flock und nicht auf del.icio.us, und die kommen von VC-Unternehmen, also Risikokapital (ist aber bei del.icio.us sicher genauso). Aber das ist ja generell nichts schlimmes, wer sonst sollte junge Unternehmen unterstützen? Banken? Im Traum.

    Natürlich stehen hinter Geschäftmodellen kommerzielle Absichten, sonst wären es keine Geschäftsmodelle, sondern Hobbies. Und es wäre doch auch albern, neue Produkte abzulehnen, weil damit Geld verdient werden soll. Die Frage, ob man das Produkt nutzen möchte, muss jeder selbst beantworten. Grundsätzlich sind Ideen wie del.icio.us nicht die schlechtesten und wenn solch ein Service kostenlos für die Nutzer angeboten werden soll, muss das Geld eben woanders fließen. Na klar gebe ich eine Teil meines Surfverhalten preis, wenn ich Tags benutze und meine Bookmarks über einen Dienstleister öffentlich zugänglich mache, aber das ist der Preis, den ich u.U. zahlen muss, wenn ich solche Services kostenlos nutzen möchte.

    Aus der „Privacy policy“ von del.ico.us: „Unless required by law, we will not share our users‘ personal information, Internet Protocol (IP) addresses and usage information, except in aggregate or anonymous form, with third parties.“ – Das kann sich ändern, derzeit werden jedoch noch keine personalisierten Daten gesammelt, um bspw. Werbung zielgerichtet ausliefern zu können. Denn das ist doch auch bei Google der Witz: Die Verknüpfung der Daten an eine „bekannte“ Person ist völlig irrelevant. Der gesamte Austausch, wenn es ihn gibt (z.B. bei Google-Mail) kann „anonym“ passieren. Google ist völlig wurscht, wer ich bin, solange sie mir Werbung liefern können, die so stimmig wie möglich ist. Das muss man nicht gut finden, aber ich frage mich schon, wie Prozesse und Services funktionieren sollen, wenn niemand mit Geld oder Daten bezahlen möchte.

    There is no such thing as free lunch.

  16. 16

    Ebent. Und ich würde für Anonymität auch Geld bezahlen (bzw. tue es auch, z.B. bei meinem Mailprovider). Das Problem ist manchmal, daß es die Bezahlangebote mangels Akzeptanz nicht gibt. Man hat also häufig gar nicht die Wahl: entweder Daten rausrücken oder bezahlen.

    Wobei ich aus genannten Gründen del.icio.us noch nicht genutzt habe, also gar nicht weiß, was mir dabei entgeht. Für die Bookmarkverwaltung finde ich aber das Roaming von Mozilla völlig ausreichend.

    Daß Google die Daten momentan nicht weiter nutzt als für die Auslieferung von Werbung, glaube ich gerne. Aber auf das, was in den USA gesetzlich an Zugriffen durch staatliche Institutionen möglich ist, hat Google keinen Einfluß.

  17. 17

    „Web 2.0“ ist „Bullshit 2.0“.

    Technisch hat sich nichts entscheidend verändert. Es sind zwar einige Techniken ausgereifter (DHTML, jetzt „AJAX“ weil das alte Wort so vorbelastet ist) oder auch verbreiteter (XML), aber so richtig was ändert das nicht.

    Und der ganze Social-Software Blog Flickr deli.cio.us Kram wird auch nicht die Gesellschaft revolutionieren. Der Hype der darum gemacht wird, hat nur das eine – alte – Ziel. Investoren finden, Venture Capital kriegen, großen Firmen sagen das sie jetzt ganz schnell so eine kleine Firma kaufen müssen um den Zug nicht zu verpassen.

    Das ist alles Unsinn, es macht nicht auf einmal Bumm und die Welt steht Kopf bzw. alles verändert sich rasend schnell. Alles was wir in der Richtung sehen sind graduelle, langsame Veränderungen. Stück für Stück kommen Sachen hinzu, setzen sich Technologien durch oder gehen ein. Aber schon der Ausdruck „2.0“ suggeriert etwas, was es nicht gibt und nicht geben wird.

    Es gibt sicher interessante Fortschritte, aber es gibt keine 2.0 Revolution.

  18. 18

    Ich glaube von einer 2.0 Revolution würde auch niemand sprechen, aber wohl von einer Bewusstsseins- bzw. Wahrnnehmungsveränderung, bei der die Benutzer in den Mittelpunkt rücken und weg von der Empfängerposition hin zum Teilnehmerstandpunkt kommen.

    Und wenn es dann eines streitbaren Ausdrucks wie 2.0 bedarf – so what?

  19. 19

    Ähm, lieber JKE, welche Bewußtseinsveränderung muss man denn durchgemacht haben um zu glauben, dass der Benutzer in den Mittelpunkt rückt – und dann wird alles gut?

    Wohlverstanden: Ich glaube ja auch nicht, dass Web 2.0 uns alle zu willenlosen Datensklaven machen soll. Aber solche PR-Phrasen wie „der Nutzer rückt in den Mittelpunkt“ (oder „der Zuschauer wird sein eigener Programmdirektor“) kann doch kein denkender Mensch ernst nehmen.

    Ich bin nicht so sicher, ob ich in den Mittelpunkt gerückt werden möchte, mit meinen Daten, meinem Surf- und Suchverhalten, meinen sozialen Applikationen und unterschiedlichen Kommunikationskanälen. Da steh ich doch lieber noch ein bisschen im Abseits.

  20. 20

    Ich hatte Flock bis gestern aufm Pc^^. Aber obwohls ja Firefox sehr ähnelt bin ich zu faul mich da rein zusetzten. Liegt vllt auch an der fehlenden Deutschen Übersetzung.
    Aber da das so aufs Bloggen ausgelegt ist, ists auf jeden Fall für alle Blogger nen Blick wert! Ich wart auf jedenfall gespannt auf Version 1.0

  21. 21

    Blog lesen hilft: habe gerade das Projektmanagement-Tool von 37signals ausgetestet und bin sehr angetan. Kompakt, schnell, übersichtlich! Danke für den Tip!

  22. 22

    @mark793: unter diesen PR Attributen sehe ich das alles auch gar nicht. Mir geht es vielmehr darum, dass die Benutzer endlich mal erkennen, inwiefern sie ein Teil des Ganzen sind. Um die sozialen Applikationen (bookmarks teilen) oder Transparenz des Surfverhaltens geht es mir auch eher nicht, sondern schlicht um die Erkenntnis jedes Einzelnen, dass sich das Web von dieser statischen Seite mit festen, abrufbaren Informationen über die dynamisch erzeugten Seiten zu einem Pool von Inhalten hinbewegt, wo jeder Einzelne etwas bewegen und beitragen kann.
    Ich meine anzunehmen, dass viele andere, nicht bloggende Benutzer des Webs sich dieser Möglichkeit(en) noch lange nicht bewusst sind und es noch viel mehr als große Einbahnstraße wahrnehmen.

    Was Flock betrifft: diese Funktion des bookmark sharings via del.icio.us (alle bookmarks!) finde ich bißchen abartig. Ich sehe Flock als Spielerei, mit der das technisch mögliche gezeigt wird – als einen Browser, der diese „soziale“-Komponente gut ausnutzen möchte. Sicherlich kein everyday-browser für mich.
    Interssanter fände ich einen Browser bzw. eine rendering reference, auf die sich die Entwickler in der Praxis (!) verlassen und die Benutzer durch Extensions individuell ausschmücken können.

  23. 23
    Filip Kayser

    Ich gehe gerade deine Liste der Flock-Funktionen durch. Einziges Problem habe ich mit folgendem Punkt: Flock erstellt auf Wunsch eigene RSS-„Planets“, gruppiert also RSS-Feeds nach Wunsch des Benutzers auf einer einzelnen Seite. Was meinst du damit? Ansonsten bin ich richtig begeistert von Flock.

  24. 24

    @JKE: Sorry, wenn ich mich aus alter Gewohnheit an dieser PR-Phrase vom Nutzer im Mittelpunkt so festgebissen habe. Dank der Erläuterung seh ich jetzt etwas klarer, wie es gemeint war.

    Meine Meinungbildung, wie ich diese neue soziale Bewegung im Netz bewerten soll, ist noch lange nicht abgeschlossen. Zumal das Thema so viele Facetten hat, die sich gerade erst anfangen herauszukristallisieren.

    Ich bin nicht von vornherein felsenfest davon überzeugt, dass es in jedem Fall eine win-win-Situation ergeben muss, wenn ich meine zwo cent an individuell und persönlich erzeugter Info in den großen sozialen Topf tue. Vielleicht geht mir das so erzeugte Feedback sogar irgendwann auf die Gonaden, wenn ich ständig daran erinnert werde, dass ich doch ein Herdentier bin. Bei amazon ist manchmal die Grenze schon erreicht. Als ob es mich jedesmal interessieren würde, was irgendwelche anderen Leute auch gut fanden, die dieses Buch oder diese Scheibe gekauft haben. Und so viel altruistischer sind die Motive derer vermutlich nicht, die meine Bookmarks und was weiß ich noch alles in den großen Pool einspeisen wollen. Aber vielleicht seh ich das alles ja wieder zu schwarz…

  25. 25

    Entschuldigung mir bitte, das meine deutch ganz schlect ist.

    Ich freue mich das jemand hat Flock beneutzbar gefunden. Wir arbeiten ein „Web 2.0 client“ zu bauen, das macht das Zweiwegweb wahr.

    Wir habben 0.4.10 heute gemacht, und dieser Ausgabe laßt ein Entwickler/in liecht lokalisieren. Wir hoffen das ein Freiwilligerdeutcher will Flock ubersetzen.

    Heute man kann nur del.icio.us für „Favorites“ benutzen, aber wir plannen mehreren Partners zu habben. Man soltest Whal bei Bedienung zu benutzen.

    Man kann roh-HTML schreiben in den Flock „Blog Editor“. Es gibt ein zwiten „source“ panel.

    „Revolution“ gegen „Evolution“ ist ein frage für der Historiker

    Viel Spaß mit Flock!