Lustigerweise hatte ich genau diese Diskussion über das „Downgraden“ gestern Abend in der Kneipe. Natürlich waren alle Anwesenden der Meinung, eher anspruchslos zu sein und problemlos kostspielige Gewohnheiten und Lebensweisen ablegen zu können! Natürlich ist es trotzdem verdammt schwierig. Na klar kann die ganze Familie Leitungswasser trinken, aber der Bioapfelsaft schmeckt eben doch besser (und in dem von Aldi ist Druckerschwärze drin). Schwierig wird es insbesondere da, wo andere Menschen, also die Gesellschaft mit ihren Ansprüchen ins Spiel kommt. Die Ansprüche kommen größtenteils von draußen. Welchem sozialen Druck Leute ausgesetzt sind, die den Job verlieren und gezwungenermaßen downgraden müssen, sehe ich gerade im Bekanntenkreis. Da kann dann schon die Klassenkasse oder das Geburtstagsgeschenk für den Freund vom Sohn zum Problem werden. Stolz und Definition vor allem über den Job spielen da mit rein, klar.
Zum Thema Glück: Agieren statt reagieren, das war doch auch deine Definition von Punk, oder Johnny? Ist Punk dann Glück? Aber egal unter welchem Namen (bei mir hier das nie Punk), ich finde sie gut. Wichtig war und ist mir aber immer das „bewusste Erleben“. Ich bin glücklich, wenn ich in der Lage bin, mit allen Sinnen intensiv zu leben, wenn ich nicht am Freitag denke, „och, schon wieder eine Woche um“, und irgendwie hat man es gar nicht mitgekriegt. Zwischendurch haltmachen, einen Schritt beiseite treten und sich sagen: „ist das schön, hier bleib ich noch“, oder auch „das ist Mist, aus dem und dem Grund“.
Ich merke aber, dass das Handeln da weniger im Vordergrund steht als das Erleben… Insofern bleibts bei einem Definitionsversuch.
Erfolg — was das ist, hab ich für mich auch noch nicht so richtig raus. Vielleicht das gleiche wie Glück. Vielleicht auch nicht.
Hilfe, jetzt muss ich aber mal ganz intensiv was arbeiten! ;-)
der Wagen ist, wie ich aus eigener Erfahrung weiß (gleiches Modell) einfach ein rollender Resonanzkasten. Ab ca. 100 km/h wirds laut, ab 120 wirds schwierig und bei 140 unmöglich, Radio zu hören.
Zum Thema glücklich: Ich mach mich grad selbständig und das ist (gefühlt) die beste Entscheidung seit langem. Ich hab Lust drauf, ich hab wieder Spaß am Job und ich freu mich auch auf das mehrarbeiten müssen.
Berlin und gute Freunde, die für einen da sind, wenn man sie braucht und den Rest der Zeit mit ihrem blödsinnigen Small-Talk einem den Tag versüssen. Gute Freunde mit denen man über Musik, Filme, Frauen und sonstwas sich streiten kann. Tolle Menschen am laufenden Band kennenlernen die einen inspirieren auf welche Art auch immer. Dann nochmal Musik (und deshalb liebe ich meinen Job, es gibt auch Menschen, die sagen ich definier mich über ihn – mag sein – er macht mich glücklich) Liebe, wenn man sie findet – und ab und zu ein schöner Spreeblick-Podcast ;-))
Klingt simpel aber ich glaube mehr brauch ich nicht um glücklich zu sein.
das positive feeback von dritten nimmt man aber auch nur auf wie ein fass ohne boden. man kann davon nicht genug bekommen. aber anerkennung scheint wohl einer der wichtigsten faktoren für das eigene glück zu sein.
und ich glaube, dass sich dieses prestige durch arbeit langsam verflüchtigt. immerhin wird die massenarbeitslosikeit immer mehr zu einem normalzustand, was ja dann auch die wahrnehmung und wertung der menschen beeinflusst. so ein bisschen sind arbeitslose ja von der „gesellschaft“ ausgeschlossen, und fast entartet. noch. hoffe ich.
ich hatte neulich mit einem freund darüber gesprochen, dass wohl die kreativität der wichtigste indikator für menschen wird. blogs sind ja auch eine form der kleinkunst. und kann von jedem betrieben werden usw. das sind eher die bereiche in denen wirklich viele menschen aufmerksamkeit und anerkennung erfahren können. berufliches prestige wird schließlich für immer weniger in dem maße erreichbar. der klassische weg ist eben nicht mehr vorhanden. da bilden sich solche neuen kanäle von ganz alleine. der mensch ist auf anerkennung auch angewiesen. und früher war es eben strebsamkeit und fleiß, und jetzt kommt kreativität.
wenn im richtigen moment der richtige song läuft, dann geht das schon in die richtung, die andere als „glück“ bezeichnen.
ich wurstel‘ mir lieber erklärungen aus den begriffen hingabe und begeisterungsfähigkeit zusammen, evtl auch noch „staunen“ und neugierde und skepsis. „glück“ als idealzustand, als perfekte mischung aus all dem vielleicht. also eher das glück in details, in kleinigkeiten, als im großen und ganzen. glück, wenn die stimmung paßt, wenn jemand „richtig“ lächelt, wenn ein essen oder eine tasse kaffee gut schmeckt, oder wenn einem auffällt, wie niedlich doch die nase des partners beim frieren aussieht oder daß der nebel da draußen so toll aussieht. ich lebe glücklich(er), seit ich auf die /lokalen/ maxima achte bzw sie wahrnehme, anstatt auf die /globalen/ zu warten. mal mathematisch formuliert.
und über „erfolg“ hab‘ ich nie nachgedacht. will ich auch erstmal nicht.
als ich vor ein paar jahren meine erste wohnung hatte, habe ich von 200 mark im monat gelebt.
in dieser zeit habe ich , allerdings nur für mich , so dingsbumsteile [ich will jetzt doch keine werbung für mich machen, an dieser stelle tragt ihr eure passion ein] hergestellt. Die kamen in meinem freundeskreis gut an. kurz darauf gab’s die umstellung auf euro und mein zivijob: 612 euro (40h/woche) im monat.
dann habe ich zwölf kilo zugenommen.
dann hat mir rike gesagt, dass man dingsbumsteile auch studieren kann.
im moment habe ich weniger als 612 öcken im monat aber dafür kann ich sagen, dass ich erfolgreich (bin jetzt im ersten semester dingsbumsteile) und wohlhabend (kleine plauze) bin.
ich glaube fest daran, dasses nicht nur an den 200 mark liegt.
wenn man nicht zu schätzen weiss, was man bereits geschafft hat, kann man, glaube ich, nur unzufrieden sein.
also dieser podcast hat mich sehr berührt.
sebastian: nein, aber gleich fangen wir an zu zählen, wie oft die frage nach der anzahl von undsoweiterundsofort hier in den kommentaren auftaucht. der siebenundsiebzigste einsender gewinnt eine leere tüte haribo colorado. herrjeh.
Für mich ist Erfolg, wenn mir meine Arbeit Spaß macht, ich damit anderen (irgendwie) helfe und sie für meine Hilfe dankbar sind.. Glücklich bin ich in bestimmten Situationen .. Wie oben schon beschrieben, die richtige Musik zur richtigen Zeit .. zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Gemütlichkeit.
Sehr inspirierend, lieber Johnny, da fällt mir so viel ein (was ich dann natürlich bei mir in den Blog schreibe) — Vorerst nur so viel: Ja, Johnny, du bist erfolgreich, das kann man nicht vom Tüsch wüschen. Und das ü statt i, das ist für mich Heimat, und das macht auch glücklich, vor allem aus der Ferne. Und wie!
Glücklich bin ich, wenn mir etwas gut gelungen ist (und ich positives Feedback erhalte).
Glücklich bin ich aber auch, wenn ich mit Freunden rumhänge, rede oder schweige.
Glücklich bin ich, wenn, wie schon gesagt, das richtige Lied, oder in meinem Fall auch der richtige Film kommt.
Und manchmal bin ich auch glücklich, wenn ich mir was Teures leisten kann.
In Sachen Job kann ich das noch nicht sagen, studiere ja noch. Aber das, was ich machen will, will ich auch aus Begeisterung, Interesse, Faszination machen. Und wenn das klappt, bin ich auch darüber glücklich.
Eigentlich brauchts für mich nicht viel. Der Sonnenschein heute reicht schon. Ich bin halt ein Optimist. Und das hat flo ja schon gesagt: Grundvoraussetzung ist, sich auch über erreichte Dinge freuen zu können.
über das glücklichsein der amerikaner gibt’s ne interessante studie (bist du glücklich?). demnach bezeichnen sich topverdiener im gegensatz zu niedrigen einkommensschichten öfters mal als sehr glücklich. das geht auch voll in ordnung. aus eigener erfahrung weiß ich, je dicker das plus auf meinem konto, desto besser fühl ich mich. zugegeben auf den ersten blick eine oberflächliche einstellung. andererseits hat das nichts mit der formel erfolg + geld + anerkennung = selbstwertgefühl zu tun, sondern mehr mit einer einfachen tatsache: als humanoid sind meine möglichkeiten beschränkt. ich kann mich auf den moment des glücks einfach besser konzentrieren, sofern eine absicherung existiert und im babylon system bedeutet das: geld und alles was dazugehört. anders ausgedrückt: ich erkaufe mir die geistige freiheit und weniger ein auto, geile klamotten, gadgets oder sonst ein gegenstand.
(lebens-)raum, (lebens-)zeit, geistige und physische leistungsfähigkeit sowie gesellschaft fordern täglich ihren tribut und selbst wenn es mir gelingt mich wie auch immer von der materiellen fremdbestimmung freizumachen, ist das supitoll, nutzt mir nur kaum etwas in meinem konsumdominierten globalen dorf. da bin ich ganz realist. fühle mich auch nicht zu irgendeiner religion (u know what i mean jesus) oder spiritualität hingezogen, will kein fundamentalist oder selbstmordattentäter sein, auf die strasse gehen und autos anzünden ist auch nicht mein ding. ich bin wie herr rossi, einfach auf der suche nach dem glück. ein kumpel hat mal gesagt, dass die menschen die schönen dinge automatisch bevorzugen und ich denke so kommt auch irgendwann johnny als non-fashion-victim an einem punkt an, wo er seine abgefuckten klamotten scheisse findet ;)
p.s.: was andere so über glück, erfolg und das scheitern denken könnt ihr auf scheitern.de (menü: interactive -> scheiterbogen) nachlesen und natürlich gerne den scheiterbogen ausfüllen. buch ist leider ausverkauft.
Nachdem ich weiter nachgedacht habe (und eure Kommentare gelesen habe, da ich nun wieder online bin…) muss ich ergänzen, dass ich Glück auch für einen momentanen Zustand halte, für die Spitze sozusagen. „Zufriedenheit“ ist vielleicht ein besserer Begriff für den anzustrebenden Dauerzustand.
Schöne Lektüre, dieser Thread, danke dafür!
Und „ähm“ sage ich übrigens noch öfter, aber so ist das, wenn man nicht abliest… ich mag solche Podcasts eher als Kneipengedanken empfinden, nicht als Aufsatz oder Diplomarbeit.
Um die frage zu beantworten (@ Johnny) die du in dem raum geworfen hast.
Ich bin glücklich und zufrieden wenn ich mich komplett fühle. Wenn ich weis das es menschen gibt die mich lieben, ich eine freundin habe die mich liebt(was mir leider noch fehlt), genug zum leben habe und keine angst davor haben muss zu sterben.
Wobei man sehen muss, man braucht nicht unbedingt „genug zum leben“, ich könnte auch sterben, wenn ich weis das es leute und menschen gibt die mich mögen und akzeptieren so wie ich bin. Wenn ich das weis, kann ich sterben und das in frieden und in ruhe; Ganz dem motto Rest in Peace.
Schöner Podcast. Hat dich die Zeit bei defcom wirklich nicht verändert in Hinblick auf deine Selbstdefinition? Als GF von, ich weiss nicht, 20 Leuten? In einer Branche, die auch selten ohne Status und Angeberei uskommt (O-Ton Samwer: „nach dem Alando-Verkauf einigten wir uns, dass sich jeder [vom Gründer-Team] ein verrücktes Ding leisten kann. Ich hab mir nen Porsche gekauft…“.
In irgendeinem Interview hast du mal markant auf die Frage nach deiner Tätigkeit geantwortet: „Ich bin Geschäftsführer“. Das – und die Tatsache, dass du das Radiomachen aufgegeben hast (wofür ich die Gründe zugegebenermasse kein bisschen kenne), hat bei mir zumindest damals ein Grübeln versacht. Nach dem Motto: ach schau mal an, in dieser Branche bleiben nicht mal Leute wie „der Johnny von Fritz und Plan B“ ohne die typischen Nebenwirkungen.
Nach dem heutigen Podcast zu urteilen, trügte dieser Eindruck offenbar. Was ich als ehem. „GF“ einer kleineren Agentur, dem die Kollegen mit dem gelgekämmten Kurzhaarschnitt, dem schwarzen 3-Knopf-Sakko und den Businessplänen unter dem Arm ziemlich auf den Keks gingen, schon beruhigend finde.
Ich musste ein wenig an meinen Vater denken, dessen neues Lebensziel es ist, sich so stark zu reduzieren, bis nichts mehr bleibt, ausser er selbst.
Er tauschte den verantwortungsvollen Job gegen einen verantwortungslosen, den guten Zwirn gegen einen Kittel, die Lederschuhe gegen Sandalen, das große Auto gegen einen Kangoo und das Streben nach dem Gelde gegen eine Art unbezahlbares Glück. Geld, was er zwar hat, interessiert ihn nicht; es reicht, wenn es da ist, darüber muss man nicht sprechen. Es erfüllt ihn, morgens für ein paar Stunden so zu tun, als würde er arbeiten, mittags im Auto einen Apfel zu essen, dabei über irgendwelche verrückten Dinge zu sinnieren, nachmittags zu schlafen und am Abend in der Werkstatt eine Zigarette zu rauchen. Sonntags läuft er viele Kilometer, stellt sich auf den Deich, macht Kniebeugen, betrachtet die Weser, empfindet Ruhe und große Heimatgefühle, läuft dann zurück, setzt die Dinge um, die ihm im Auto beim Apfelessen eingefallen sind, spielt Gitarre und singt dazu, bis seine Frau, die er nicht liebt, die Türen knallt. Er ist, und es ist vielleicht paradox und schwerlich begreifbar, ein glücklicher Mensch.
Ich mag diese Reduktionen aufs Wesentliche, auf den Kern einer Sache.
Zur Zeit macht es mir ungeheuren Spaß, meine Wohnung zu renovieren. Es ist so eine stumpfe Sache, den ganzen Tag in umgedrehten, farbverschmierten Klamotten hier rumzumachen und über nichts anderes nachzudenken, als darüber, wie schön die Türen glänzen. Das macht mich glücklich.
(Das ist natürlich Eskapismus. In meinem Inneren tanzen die Hochschul- und Kontostand-Sorgen zu schlechter Musik und machen so viel Krach dabei, dass ich mich richtig darauf freue, ihnen nach getaner Arbeit in die Fresse zu hauen).
Das war ja mal wieder ein super Podcast Johnny! Zum zurückstecken kann ich nur sagen: es ist leicht (loogisch)wenn man wenig gewohnt ist und auf einmal mehr hat, aber es ist verdammt schwehr wenn man viel bzw. ausreichend Geld hatte und man auf einmal kaum noch was hat.
Nich das ich besonders viel verdient hatte aber es war ausreichend und ich hatte den (für mich) schönsten Job der Welt. Nur zum dumm das da meine Gesundheit nicht mitgespielt hat. Nachdem ich plötzlich schwehr erkrankte (unheilbar) hatt es sich mit dem geilen Job für immer erledigt! Und das mit dem Geld vorrübergehend auch.
Aber ich habe was wichtiges gelehrnt! Das es das wichtigste ist wenn man gesund ist und das es sehr schnell gehen kann das man seine Gesundheit verliert.
Glücklich macht mich aber das was ich in dem Job erleben durfte und erreicht hatte. Und das ich im Momment mehr oder weniger gesund bin.
Sehr unglücklich macht mich aber der verlust dieses Jobs. Und das koomische dabei ist das meine Krankheit dabei in den Hintergrund gerät.
Und hey es sind wirklich die kleinen Dinge die glücklich machen!
…ich war übrigens Lokführer. So nu hab ich genug gelabert.
Zufriedenheit resultiert für mich persönlich auch aus Autonomie.
Es gab mal einen wunderbares Interview in der Brand Eins mit einem Autonomie-Forscher. Er berichtet von Studien die belegen, dass die Selbstregulation eines Menschen mit der wichtigste Faktor für Gesundheit und Lebenserwartung ist. Weit einflussreicher als herkömmliche Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht ist Fremdbestimmtheit.
Positives Feedback in jeder Hinsicht: das war Dein erster Podcast, den ich meinem Kollegen vorgespielt habe, um ihn aufzumuntern.
Der hatte nämlich gerade die Schnauze voll von unserem gesamten Job – weil wir gerade an allen Ecken und Enden nur reagieren müssen.
Wir haben jetzt beschlossen, dass uns diese ganzen Ärgernisse nächste Woche mal gerne haben können, und wir lieber wieder – agierend – ein paar von den Dingen anpacken, die wir selber vorhaben. Dann machen wir die Gegenprüfung Deiner These, der erste Teil stimmte ja schonmal :)
Außerdem online nachzulesen ist „Mach erst mal, was du wirklich willst“, ein Interview mit einer Soziologin der Uni Dortmund, die erklärt, warum die Streber von gestern die Verlierer von morgen sind.
Leider nicht online und eigentlich am passendsten ist das kurze Portrait von Mike Riemel, den Johnny oder andere vielleicht auch kennen und der u.a. den Fotoshop, die Flyer-Soziotope ( http://www.flyersoziotope.net/ ) oder Klubradio ( http://klubradio.de/ ) macht/gemacht hat, bzw. daran beteiligt ist/war.
Tach Allerseits,
der Podcast heute war super. Ich habe ihn vorhin im Auto gehört und als ich zu Hause angekommen bin, gleich noch einmal meiner Guten vorgespielt.
Solange man weitesgehend selber agieren kann ist das wirklich eine schöne Sache.
Aus diesem Grund habe ich mich auch vor 5 Jahren selbständig gemacht und versuche weitesgehend zu agieren. Daß das nicht immer und in jeder Situation geht, hast du ja angesprochen. Rundherum fühlt man sich jedenfalls freier und glücklicher und das ist mir am Wichtigsten.
Ich finde der Job spielt dabei schon eine große Rolle, zumal man die meiste Zeit das Tages damit verbringt.
Geld, Auto und andere Statussymbole sind mir jedenfalls total unwichtig. Das allerwichtigste für mich ist, daß die Familie was zu futtern hat, man durch das Leben kommt, gute Freunde hat und alle gesund sind.
Weltfrieden und sone Sachen sowieso… :-)
Das Thema ist irgendwo wohl indirekt sogar für mich aktuell. Mit 16 ist man noch nicht groß in der Lage zusagen „so ist das!“. Man fängt erst an das große Leben zuleben. Aber wenn ich überlege das ich immernoch nicht weiss was ich nach der 10. Klasse machen möchte stimmt mich das schon nachdenklich.
Und ehrlich gesgat würde ich am liebsten Quer einsteigen und meine eigene Geschäftsidee umsetzen. Aber dann steht man mit einem simplen Realschulabschluss und das ist heutzutage leider nicht mehr vorteilhaft.
So alles in einem macht’s mich eigentelich Glücklich (und das habe ich jetzt schon gemerkt) wenn ich einfach bestimmen kann wie der Weg gehen soll. Das heisst ausprobieren. Anstelle ständig der Gesellschaft hinterherzulaufen um bei einem Fehltritt nicht gleich auf der Straße sitzenzumüssen. Da wären wir wohl auch beim Argieren und Reagieren.
Oli, das Zitty-Thema passt sehr gut, hat mich aber zunächst gar nicht interessiert, da die Zitty meist gute Themen auf dem Cover anpreist, dann aber nur Sülze liefert.
Gestern kam aber Frau Bunz vorbei und meinte, dass der Artikel von ihr sei. Ganz klar also keine Sülze.
Johnny, ich werd das Gefühl nicht los das man sich damals bei der Geburt einfach im Jahr vertan hat. Mir erzählt jeder auf der Straße das ich 18 und aufwärts sein muss. =P
HappyDoener, nur falls du dich fragst: Deine Comments bleiben immer in der Moderation hängen wegen des „kicks-ass“ in deiner Adresse, wird auch gern von Spammer genommen: v1a*rA kicks-ass“ usw….
Hab sowas schon erwartet. Naja, muss mir eh mal demnächste eine ordentliche Domain für den billigen Blog zulegen ;) Aber ich glaube ich sollte dir jetzt arbeit abnehmen :P
Wahre Worte, vor allem die Sache mit den Reaktionen von Dritten und wie sehr man sich selbst über Dritte definiert stimmt total. Ich bin glücklich solange ich nichts vermisse, dazu gehört aber eben auch die Anerkennung anderer.
Ist natürlich auch toll, wenn man immer das machen kann was man machen will und alle Anforderungen und Limitierungen gut meistern kann. Am Ende muss man nur mit sich selbst im Reinen sein und hinter dem stehen was man macht. Die Quintessenz irgendwie…
*persiflageon*
erster!
*persiflageoff*
also das, was ich per itunes bekommen habe, kommt mir doch sehr bekannt vor… :) ist von gestern!
Hm, in iTunes habe ich ein Deja Vu ;-)
…noch was zur info. itunes verlink den podcast von gestern. wobei mir das wurscht ist, dann nehm ich eben den von deiner seite direkt.
den von gestern hör ich mir gerne nochmal an.
zumindest, wenn dann morgen der von heute (gestern?) kommt.
Nix iTunes! :)
Lustigerweise hatte ich genau diese Diskussion über das „Downgraden“ gestern Abend in der Kneipe. Natürlich waren alle Anwesenden der Meinung, eher anspruchslos zu sein und problemlos kostspielige Gewohnheiten und Lebensweisen ablegen zu können! Natürlich ist es trotzdem verdammt schwierig. Na klar kann die ganze Familie Leitungswasser trinken, aber der Bioapfelsaft schmeckt eben doch besser (und in dem von Aldi ist Druckerschwärze drin). Schwierig wird es insbesondere da, wo andere Menschen, also die Gesellschaft mit ihren Ansprüchen ins Spiel kommt. Die Ansprüche kommen größtenteils von draußen. Welchem sozialen Druck Leute ausgesetzt sind, die den Job verlieren und gezwungenermaßen downgraden müssen, sehe ich gerade im Bekanntenkreis. Da kann dann schon die Klassenkasse oder das Geburtstagsgeschenk für den Freund vom Sohn zum Problem werden. Stolz und Definition vor allem über den Job spielen da mit rein, klar.
Zum Thema Glück: Agieren statt reagieren, das war doch auch deine Definition von Punk, oder Johnny? Ist Punk dann Glück? Aber egal unter welchem Namen (bei mir hier das nie Punk), ich finde sie gut. Wichtig war und ist mir aber immer das „bewusste Erleben“. Ich bin glücklich, wenn ich in der Lage bin, mit allen Sinnen intensiv zu leben, wenn ich nicht am Freitag denke, „och, schon wieder eine Woche um“, und irgendwie hat man es gar nicht mitgekriegt. Zwischendurch haltmachen, einen Schritt beiseite treten und sich sagen: „ist das schön, hier bleib ich noch“, oder auch „das ist Mist, aus dem und dem Grund“.
Ich merke aber, dass das Handeln da weniger im Vordergrund steht als das Erleben… Insofern bleibts bei einem Definitionsversuch.
Erfolg — was das ist, hab ich für mich auch noch nicht so richtig raus. Vielleicht das gleiche wie Glück. Vielleicht auch nicht.
Hilfe, jetzt muss ich aber mal ganz intensiv was arbeiten! ;-)
@ Johnny: Ist der Wagen zu laut, ist das Mikro zu schlecht (von welcher Werbung stammt eigentlich der Originalspruch?).
Benutzt Du dieses kleine T-förmige Mikro, was beim MicroTrack 2496 mitgeliefert wird?
Und: Noch zehn Podcast-Folgen bis zur Futuura Bold?
Ach ja, so klingt das Original: „Sind sie zu stark, bis Du zu schwach“.
der Wagen ist, wie ich aus eigener Erfahrung weiß (gleiches Modell) einfach ein rollender Resonanzkasten. Ab ca. 100 km/h wirds laut, ab 120 wirds schwierig und bei 140 unmöglich, Radio zu hören.
Zum Thema glücklich: Ich mach mich grad selbständig und das ist (gefühlt) die beste Entscheidung seit langem. Ich hab Lust drauf, ich hab wieder Spaß am Job und ich freu mich auch auf das mehrarbeiten müssen.
Ich für meinen Teil kann eigentlich behaupten glücklich zu sein, wenn es die Menschen, die mir wichtig sind, sind.
PS: Ich habe 15 „Und so weiter (und so fort)“ in dem Podcast gezählt! :-)
Berlin und gute Freunde, die für einen da sind, wenn man sie braucht und den Rest der Zeit mit ihrem blödsinnigen Small-Talk einem den Tag versüssen. Gute Freunde mit denen man über Musik, Filme, Frauen und sonstwas sich streiten kann. Tolle Menschen am laufenden Band kennenlernen die einen inspirieren auf welche Art auch immer. Dann nochmal Musik (und deshalb liebe ich meinen Job, es gibt auch Menschen, die sagen ich definier mich über ihn – mag sein – er macht mich glücklich) Liebe, wenn man sie findet – und ab und zu ein schöner Spreeblick-Podcast ;-))
Klingt simpel aber ich glaube mehr brauch ich nicht um glücklich zu sein.
das positive feeback von dritten nimmt man aber auch nur auf wie ein fass ohne boden. man kann davon nicht genug bekommen. aber anerkennung scheint wohl einer der wichtigsten faktoren für das eigene glück zu sein.
und ich glaube, dass sich dieses prestige durch arbeit langsam verflüchtigt. immerhin wird die massenarbeitslosikeit immer mehr zu einem normalzustand, was ja dann auch die wahrnehmung und wertung der menschen beeinflusst. so ein bisschen sind arbeitslose ja von der „gesellschaft“ ausgeschlossen, und fast entartet. noch. hoffe ich.
ich hatte neulich mit einem freund darüber gesprochen, dass wohl die kreativität der wichtigste indikator für menschen wird. blogs sind ja auch eine form der kleinkunst. und kann von jedem betrieben werden usw. das sind eher die bereiche in denen wirklich viele menschen aufmerksamkeit und anerkennung erfahren können. berufliches prestige wird schließlich für immer weniger in dem maße erreichbar. der klassische weg ist eben nicht mehr vorhanden. da bilden sich solche neuen kanäle von ganz alleine. der mensch ist auf anerkennung auch angewiesen. und früher war es eben strebsamkeit und fleiß, und jetzt kommt kreativität.
wenn im richtigen moment der richtige song läuft, dann geht das schon in die richtung, die andere als „glück“ bezeichnen.
ich wurstel‘ mir lieber erklärungen aus den begriffen hingabe und begeisterungsfähigkeit zusammen, evtl auch noch „staunen“ und neugierde und skepsis. „glück“ als idealzustand, als perfekte mischung aus all dem vielleicht. also eher das glück in details, in kleinigkeiten, als im großen und ganzen. glück, wenn die stimmung paßt, wenn jemand „richtig“ lächelt, wenn ein essen oder eine tasse kaffee gut schmeckt, oder wenn einem auffällt, wie niedlich doch die nase des partners beim frieren aussieht oder daß der nebel da draußen so toll aussieht. ich lebe glücklich(er), seit ich auf die /lokalen/ maxima achte bzw sie wahrnehme, anstatt auf die /globalen/ zu warten. mal mathematisch formuliert.
und über „erfolg“ hab‘ ich nie nachgedacht. will ich auch erstmal nicht.
gero: ganz genau sowas in der art meinte ich übrigens (auch), mit meinem laber-absatz hier obendran .. :)
als ich vor ein paar jahren meine erste wohnung hatte, habe ich von 200 mark im monat gelebt.
in dieser zeit habe ich , allerdings nur für mich , so dingsbumsteile [ich will jetzt doch keine werbung für mich machen, an dieser stelle tragt ihr eure passion ein] hergestellt. Die kamen in meinem freundeskreis gut an. kurz darauf gab’s die umstellung auf euro und mein zivijob: 612 euro (40h/woche) im monat.
dann habe ich zwölf kilo zugenommen.
dann hat mir rike gesagt, dass man dingsbumsteile auch studieren kann.
im moment habe ich weniger als 612 öcken im monat aber dafür kann ich sagen, dass ich erfolgreich (bin jetzt im ersten semester dingsbumsteile) und wohlhabend (kleine plauze) bin.
ich glaube fest daran, dasses nicht nur an den 200 mark liegt.
wenn man nicht zu schätzen weiss, was man bereits geschafft hat, kann man, glaube ich, nur unzufrieden sein.
also dieser podcast hat mich sehr berührt.
…und so weiter… und so fort.
Schon mal jemand gezaehlt? ;)
sebastian: nein, aber gleich fangen wir an zu zählen, wie oft die frage nach der anzahl von undsoweiterundsofort hier in den kommentaren auftaucht. der siebenundsiebzigste einsender gewinnt eine leere tüte haribo colorado. herrjeh.
Für mich ist Erfolg, wenn mir meine Arbeit Spaß macht, ich damit anderen (irgendwie) helfe und sie für meine Hilfe dankbar sind.. Glücklich bin ich in bestimmten Situationen .. Wie oben schon beschrieben, die richtige Musik zur richtigen Zeit .. zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Gemütlichkeit.
was ist mit dem ton, oder nur bei mir so komisch?
Johnny, dann geb ich Dir hiermit positives Feedback: Interessanter Podcast heute! So ich hoffe du bist jetzt ein Stückchen glücklicher ;).
Sehr inspirierend, lieber Johnny, da fällt mir so viel ein (was ich dann natürlich bei mir in den Blog schreibe) — Vorerst nur so viel: Ja, Johnny, du bist erfolgreich, das kann man nicht vom Tüsch wüschen. Und das ü statt i, das ist für mich Heimat, und das macht auch glücklich, vor allem aus der Ferne. Und wie!
Gute Frage.
Glücklich bin ich, wenn mir etwas gut gelungen ist (und ich positives Feedback erhalte).
Glücklich bin ich aber auch, wenn ich mit Freunden rumhänge, rede oder schweige.
Glücklich bin ich, wenn, wie schon gesagt, das richtige Lied, oder in meinem Fall auch der richtige Film kommt.
Und manchmal bin ich auch glücklich, wenn ich mir was Teures leisten kann.
In Sachen Job kann ich das noch nicht sagen, studiere ja noch. Aber das, was ich machen will, will ich auch aus Begeisterung, Interesse, Faszination machen. Und wenn das klappt, bin ich auch darüber glücklich.
Eigentlich brauchts für mich nicht viel. Der Sonnenschein heute reicht schon. Ich bin halt ein Optimist. Und das hat flo ja schon gesagt: Grundvoraussetzung ist, sich auch über erreichte Dinge freuen zu können.
über das glücklichsein der amerikaner gibt’s ne interessante studie (bist du glücklich?). demnach bezeichnen sich topverdiener im gegensatz zu niedrigen einkommensschichten öfters mal als sehr glücklich. das geht auch voll in ordnung. aus eigener erfahrung weiß ich, je dicker das plus auf meinem konto, desto besser fühl ich mich. zugegeben auf den ersten blick eine oberflächliche einstellung. andererseits hat das nichts mit der formel erfolg + geld + anerkennung = selbstwertgefühl zu tun, sondern mehr mit einer einfachen tatsache: als humanoid sind meine möglichkeiten beschränkt. ich kann mich auf den moment des glücks einfach besser konzentrieren, sofern eine absicherung existiert und im babylon system bedeutet das: geld und alles was dazugehört. anders ausgedrückt: ich erkaufe mir die geistige freiheit und weniger ein auto, geile klamotten, gadgets oder sonst ein gegenstand.
(lebens-)raum, (lebens-)zeit, geistige und physische leistungsfähigkeit sowie gesellschaft fordern täglich ihren tribut und selbst wenn es mir gelingt mich wie auch immer von der materiellen fremdbestimmung freizumachen, ist das supitoll, nutzt mir nur kaum etwas in meinem konsumdominierten globalen dorf. da bin ich ganz realist. fühle mich auch nicht zu irgendeiner religion (u know what i mean jesus) oder spiritualität hingezogen, will kein fundamentalist oder selbstmordattentäter sein, auf die strasse gehen und autos anzünden ist auch nicht mein ding. ich bin wie herr rossi, einfach auf der suche nach dem glück. ein kumpel hat mal gesagt, dass die menschen die schönen dinge automatisch bevorzugen und ich denke so kommt auch irgendwann johnny als non-fashion-victim an einem punkt an, wo er seine abgefuckten klamotten scheisse findet ;)
p.s.: was andere so über glück, erfolg und das scheitern denken könnt ihr auf scheitern.de (menü: interactive -> scheiterbogen) nachlesen und natürlich gerne den scheiterbogen ausfüllen. buch ist leider ausverkauft.
Nachdem ich weiter nachgedacht habe (und eure Kommentare gelesen habe, da ich nun wieder online bin…) muss ich ergänzen, dass ich Glück auch für einen momentanen Zustand halte, für die Spitze sozusagen. „Zufriedenheit“ ist vielleicht ein besserer Begriff für den anzustrebenden Dauerzustand.
Schöne Lektüre, dieser Thread, danke dafür!
Und „ähm“ sage ich übrigens noch öfter, aber so ist das, wenn man nicht abliest… ich mag solche Podcasts eher als Kneipengedanken empfinden, nicht als Aufsatz oder Diplomarbeit.
Um die frage zu beantworten (@ Johnny) die du in dem raum geworfen hast.
Ich bin glücklich und zufrieden wenn ich mich komplett fühle. Wenn ich weis das es menschen gibt die mich lieben, ich eine freundin habe die mich liebt(was mir leider noch fehlt), genug zum leben habe und keine angst davor haben muss zu sterben.
Wobei man sehen muss, man braucht nicht unbedingt „genug zum leben“, ich könnte auch sterben, wenn ich weis das es leute und menschen gibt die mich mögen und akzeptieren so wie ich bin. Wenn ich das weis, kann ich sterben und das in frieden und in ruhe; Ganz dem motto Rest in Peace.
P.S.: Schöner podcast mal wieder heute.
Achja, wegen iTunes: Ich hatte für etwa 2 Sekunden (echt) versehentlich die gestrige Datei verlinkt, hat offenbar für iTunes gereicht…
Kommt denn in iTunes nochmal die richtige Folge oder bleibt das so?
Keine Ahnung… der Feed stimmt. Mal sehen, wie oft iTunes updatet (meine Güte, dieses Online-Denglisch).
iTunes sollte jetzt wieder gehen.
Schöner Podcast. Hat dich die Zeit bei defcom wirklich nicht verändert in Hinblick auf deine Selbstdefinition? Als GF von, ich weiss nicht, 20 Leuten? In einer Branche, die auch selten ohne Status und Angeberei uskommt (O-Ton Samwer: „nach dem Alando-Verkauf einigten wir uns, dass sich jeder [vom Gründer-Team] ein verrücktes Ding leisten kann. Ich hab mir nen Porsche gekauft…“.
In irgendeinem Interview hast du mal markant auf die Frage nach deiner Tätigkeit geantwortet: „Ich bin Geschäftsführer“. Das – und die Tatsache, dass du das Radiomachen aufgegeben hast (wofür ich die Gründe zugegebenermasse kein bisschen kenne), hat bei mir zumindest damals ein Grübeln versacht. Nach dem Motto: ach schau mal an, in dieser Branche bleiben nicht mal Leute wie „der Johnny von Fritz und Plan B“ ohne die typischen Nebenwirkungen.
Nach dem heutigen Podcast zu urteilen, trügte dieser Eindruck offenbar. Was ich als ehem. „GF“ einer kleineren Agentur, dem die Kollegen mit dem gelgekämmten Kurzhaarschnitt, dem schwarzen 3-Knopf-Sakko und den Businessplänen unter dem Arm ziemlich auf den Keks gingen, schon beruhigend finde.
Ich musste ein wenig an meinen Vater denken, dessen neues Lebensziel es ist, sich so stark zu reduzieren, bis nichts mehr bleibt, ausser er selbst.
Er tauschte den verantwortungsvollen Job gegen einen verantwortungslosen, den guten Zwirn gegen einen Kittel, die Lederschuhe gegen Sandalen, das große Auto gegen einen Kangoo und das Streben nach dem Gelde gegen eine Art unbezahlbares Glück. Geld, was er zwar hat, interessiert ihn nicht; es reicht, wenn es da ist, darüber muss man nicht sprechen. Es erfüllt ihn, morgens für ein paar Stunden so zu tun, als würde er arbeiten, mittags im Auto einen Apfel zu essen, dabei über irgendwelche verrückten Dinge zu sinnieren, nachmittags zu schlafen und am Abend in der Werkstatt eine Zigarette zu rauchen. Sonntags läuft er viele Kilometer, stellt sich auf den Deich, macht Kniebeugen, betrachtet die Weser, empfindet Ruhe und große Heimatgefühle, läuft dann zurück, setzt die Dinge um, die ihm im Auto beim Apfelessen eingefallen sind, spielt Gitarre und singt dazu, bis seine Frau, die er nicht liebt, die Türen knallt. Er ist, und es ist vielleicht paradox und schwerlich begreifbar, ein glücklicher Mensch.
Ich mag diese Reduktionen aufs Wesentliche, auf den Kern einer Sache.
Zur Zeit macht es mir ungeheuren Spaß, meine Wohnung zu renovieren. Es ist so eine stumpfe Sache, den ganzen Tag in umgedrehten, farbverschmierten Klamotten hier rumzumachen und über nichts anderes nachzudenken, als darüber, wie schön die Türen glänzen. Das macht mich glücklich.
(Das ist natürlich Eskapismus. In meinem Inneren tanzen die Hochschul- und Kontostand-Sorgen zu schlechter Musik und machen so viel Krach dabei, dass ich mich richtig darauf freue, ihnen nach getaner Arbeit in die Fresse zu hauen).
Das war ja mal wieder ein super Podcast Johnny! Zum zurückstecken kann ich nur sagen: es ist leicht (loogisch)wenn man wenig gewohnt ist und auf einmal mehr hat, aber es ist verdammt schwehr wenn man viel bzw. ausreichend Geld hatte und man auf einmal kaum noch was hat.
Nich das ich besonders viel verdient hatte aber es war ausreichend und ich hatte den (für mich) schönsten Job der Welt. Nur zum dumm das da meine Gesundheit nicht mitgespielt hat. Nachdem ich plötzlich schwehr erkrankte (unheilbar) hatt es sich mit dem geilen Job für immer erledigt! Und das mit dem Geld vorrübergehend auch.
Aber ich habe was wichtiges gelehrnt! Das es das wichtigste ist wenn man gesund ist und das es sehr schnell gehen kann das man seine Gesundheit verliert.
Glücklich macht mich aber das was ich in dem Job erleben durfte und erreicht hatte. Und das ich im Momment mehr oder weniger gesund bin.
Sehr unglücklich macht mich aber der verlust dieses Jobs. Und das koomische dabei ist das meine Krankheit dabei in den Hintergrund gerät.
Und hey es sind wirklich die kleinen Dinge die glücklich machen!
…ich war übrigens Lokführer. So nu hab ich genug gelabert.
Zufriedenheit resultiert für mich persönlich auch aus Autonomie.
Es gab mal einen wunderbares Interview in der Brand Eins mit einem Autonomie-Forscher. Er berichtet von Studien die belegen, dass die Selbstregulation eines Menschen mit der wichtigste Faktor für Gesundheit und Lebenserwartung ist. Weit einflussreicher als herkömmliche Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht ist Fremdbestimmtheit.
Hab auch noch den Link gefunden:
http://www.brandeins.de/home/inhalt_detail.asp?id=458&MenuID=130&MagID=16&sid=su8418931394328509
Positives Feedback in jeder Hinsicht: das war Dein erster Podcast, den ich meinem Kollegen vorgespielt habe, um ihn aufzumuntern.
Der hatte nämlich gerade die Schnauze voll von unserem gesamten Job – weil wir gerade an allen Ecken und Enden nur reagieren müssen.
Wir haben jetzt beschlossen, dass uns diese ganzen Ärgernisse nächste Woche mal gerne haben können, und wir lieber wieder – agierend – ein paar von den Dingen anpacken, die wir selber vorhaben. Dann machen wir die Gegenprüfung Deiner These, der erste Teil stimmte ja schonmal :)
Das aktuelle Titelthema der Zitty „Meine Armut kotzt mich an — Das Phänomen Urbaner Penner“ passt vielleicht dazu:
http://www.zitty.de/artikel/index.asp?artikel=1
Außerdem online nachzulesen ist „Mach erst mal, was du wirklich willst“, ein Interview mit einer Soziologin der Uni Dortmund, die erklärt, warum die Streber von gestern die Verlierer von morgen sind.
http://www.zitty.de/artikel/index.asp?artikel=2
Leider nicht online und eigentlich am passendsten ist das kurze Portrait von Mike Riemel, den Johnny oder andere vielleicht auch kennen und der u.a. den Fotoshop, die Flyer-Soziotope ( http://www.flyersoziotope.net/ ) oder Klubradio ( http://klubradio.de/ ) macht/gemacht hat, bzw. daran beteiligt ist/war.
Tach Allerseits,
der Podcast heute war super. Ich habe ihn vorhin im Auto gehört und als ich zu Hause angekommen bin, gleich noch einmal meiner Guten vorgespielt.
Solange man weitesgehend selber agieren kann ist das wirklich eine schöne Sache.
Aus diesem Grund habe ich mich auch vor 5 Jahren selbständig gemacht und versuche weitesgehend zu agieren. Daß das nicht immer und in jeder Situation geht, hast du ja angesprochen. Rundherum fühlt man sich jedenfalls freier und glücklicher und das ist mir am Wichtigsten.
Ich finde der Job spielt dabei schon eine große Rolle, zumal man die meiste Zeit das Tages damit verbringt.
Geld, Auto und andere Statussymbole sind mir jedenfalls total unwichtig. Das allerwichtigste für mich ist, daß die Familie was zu futtern hat, man durch das Leben kommt, gute Freunde hat und alle gesund sind.
Weltfrieden und sone Sachen sowieso… :-)
in diesem Sinne…bitte weiter solche Podcasts!!!!!
Das Thema ist irgendwo wohl indirekt sogar für mich aktuell. Mit 16 ist man noch nicht groß in der Lage zusagen „so ist das!“. Man fängt erst an das große Leben zuleben. Aber wenn ich überlege das ich immernoch nicht weiss was ich nach der 10. Klasse machen möchte stimmt mich das schon nachdenklich.
Und ehrlich gesgat würde ich am liebsten Quer einsteigen und meine eigene Geschäftsidee umsetzen. Aber dann steht man mit einem simplen Realschulabschluss und das ist heutzutage leider nicht mehr vorteilhaft.
So alles in einem macht’s mich eigentelich Glücklich (und das habe ich jetzt schon gemerkt) wenn ich einfach bestimmen kann wie der Weg gehen soll. Das heisst ausprobieren. Anstelle ständig der Gesellschaft hinterherzulaufen um bei einem Fehltritt nicht gleich auf der Straße sitzenzumüssen. Da wären wir wohl auch beim Argieren und Reagieren.
Oli, das Zitty-Thema passt sehr gut, hat mich aber zunächst gar nicht interessiert, da die Zitty meist gute Themen auf dem Cover anpreist, dann aber nur Sülze liefert.
Gestern kam aber Frau Bunz vorbei und meinte, dass der Artikel von ihr sei. Ganz klar also keine Sülze.
HappyDöner, du bist 16? Klingst in deinem Podcast aber älter. :)
Der Titel ist es sicherlich nicht oder kann man mit „European Operations Productivity Enhancement Specialist“ angeben? Glücklich bin ich trotzdem.
Johnny, ich werd das Gefühl nicht los das man sich damals bei der Geburt einfach im Jahr vertan hat. Mir erzählt jeder auf der Straße das ich 18 und aufwärts sein muss. =P
HappyDoener, nur falls du dich fragst: Deine Comments bleiben immer in der Moderation hängen wegen des „kicks-ass“ in deiner Adresse, wird auch gern von Spammer genommen: v1a*rA kicks-ass“ usw….
Hab sowas schon erwartet. Naja, muss mir eh mal demnächste eine ordentliche Domain für den billigen Blog zulegen ;) Aber ich glaube ich sollte dir jetzt arbeit abnehmen :P
Wahre Worte, vor allem die Sache mit den Reaktionen von Dritten und wie sehr man sich selbst über Dritte definiert stimmt total. Ich bin glücklich solange ich nichts vermisse, dazu gehört aber eben auch die Anerkennung anderer.
Ist natürlich auch toll, wenn man immer das machen kann was man machen will und alle Anforderungen und Limitierungen gut meistern kann. Am Ende muss man nur mit sich selbst im Reinen sein und hinter dem stehen was man macht. Die Quintessenz irgendwie…