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Wir sind Kalifornien

Wenn der Kalifornier an sich bei der Einreise und – was noch schwerer wiegt – der temporären Verlegung des Wohnorts nach Großdeutschland den Deutschtumtest nicht besteht, weil er etwa Clausthal-Zellerfeld in Hessen und Möse im Schwarzwald statt bei Stemwede wähnt oder wegen seiner ins leicht Asamoaheske gleitenden kalifornischen Gesichtsbräune oder wegen der grundsätzlich zu positiven, zu wenig obrigkeitshörigen und damit völlig undeutschen Einstellung oder aber gar durch Nichtvorhandensein eines Exklusiv-Werbevertrags mit einem Träger deutschen Kultur- und Brauguts und deswegen folgerichtig durch den Bundesausschuss für völkisches Brauchtum auf Fußballfankosten wieder zurück ins Paradies lasterhafte Pazifikfürstentum geflogen werden muss, wo der BND schon mit frischen Zielkoordinaten auf den Kalifornier wartet, dann

…würde der Kaiser in heiligem Glanze erstrahlen, einen Zwanziger spendieren, Helmut Kohl wiederbeleben (welcher kraft eines großen »Zukunft blüht für alle gut«-Plakates und eines mit authentischem Ewiggestrigrock der Maximo Monkeys gefüllten Sony-Walkmans Angie M. ganz allein zurück in die frühen 90er bombte), sich selbst einwechseln wie dereinst der siamesische Delling, engelsgleich über die Gossen der Boulevards schweben und nur durch die mentale Kraft seines Fußes dem Gastgeberland in seiner gnadenvollen Magnifizenz den Cup schenken und unter Umgehung der sonst üblichen Formalitäten wie Tod oder Bestattung direkt gen Himmel fahren.

Aber der Kalifornier an sich ist so dumm nicht. (Nur sein Gouverneur.)

3 Kommentare

  1. 01

    hahaha, ich muss mir abgewöhnen sowas auf arbeit zu lesen, weil laut lachen is hier nich;)

  2. 02

    inzestmodus on
    ja.
    ich will die 90er in toto zurück. damals war das ende der geschichte schon erreicht.
    und jetzt geht das ganze wieder von vorn los.

  3. 03

    Nicht nur in, sondern auch mit Toto!
    Afrika wird Weltmeister.