Wenn ich sehe, wie sich Blogger für „Moni“ stark machen, dann bin ich gerührt. Wenn ich das Gefühl habe, dass dieser Einsatz sogar Erfolg zeigt, dann freue ich mich. Über die Kraft der vermeintlich guten Kleinen im Kampf gegen die plumpen Großen.
Aber zeigt dies nicht auch ganz deutlich, dass Blogs mehr abschreiben als Recherchieren, und dazu neigen zu wenig differenzieren und Rudel zu bilden?
Ja, das zeigt es. Die allerwenigsten Blogger telefonieren sich beim recherchieren die Finger wund, versuchen auch nur im Ansatz die Tatsachen objektiv darzustellen. Die meisten Artikel werden einfach so aus dem Bauch heraus geschrieben, und wenn man über ein größeres Thema shreibt dann überzieht man seinen Artikel eben mit einem Haufen Links. Soll der Leser doch sehen wo er bleibt.
Ich glaube, im Kern lässt sich diese Diskussion auf ein sehr bekanntes Zitat von Hanns Joachim Friedrichs reduzieren: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache.“ Und was für einen guten Journalisten gilt, gilt das nicht auch für einen guten Blogger?
No fuckin‘ way!
Ein Journalist wird von seinem Leser dafür bezahlt dass er für diesen von Ereignissen berichtet, an denen der Leser selbst nicht teilhaben kann. Der Deal ist recht simpel: ich gebe dir Essen, dafür gibst du mir Informationen. Diese Informationen dürfen gern unterhaltsam sein, aber ich kann von einem Journalisten auch erwarten, dass er mir dafür auch möglichst alle Informationen gibt und diese nicht verfärbt, schliesslich will ich mir meine Meinung aus den umfassenden Informationen selbst basteln. Ende des Deals.
Und Blogs? Bekomme ich aus Blogs Informationen die ich nirgendwo sonst hätte finden können? Stecken in diesem Posting hier irgendwelche Informationen die ihr vorher noch nicht kanntet? Eher nicht. Und falls doch: genau darum habe ich ja so viel wie möglich verlinkt. Ich als Leser von Blogs will ja gerade diese subjektive Sichtweise, ich will die Links um sie zu verfolgen, ich will mich an der Meinung des Autors reiben. Und als Autor, als Blogger? Möchte ich, dass dies das letzte Wort zum Thema ist? Will ich wirklich das letzte Informationsbröckchen zu einem Thema liefern? Wohl kaum, denn sonst hätte ich diesen Text hier auf tausende Flugblätter gedruckt und vom Fernsehturm geworfen. Ich will dass darüber diskutiert wird, ich will dafür zerrissen werden, ich will Teil einer großen Diskussion sein.
Wenn Informationen die Waren der Journalisten sind, dann sind Meinungen die Waren der Blogger.
Wer glaubt objektive, abschließende Informationen aus einem einzigen Weblog zu erhalten ist auf dem Holzweg. Dafür ist das gesamte Medium in seiner Struktur viel zu offen angelegt. All diese Links, Trackbacks, Kommentare schreien es ja geradezu heraus: „Ich bin ein Puzzleteil! Setz mich mit anderen Teilen zusammen! Mach ein großes Bild aus mir!“ Ja, das kann eben zu Rudelbildung führen, wenn viele zu einem ähnlichen Schluss kommen. Ja, wenn jemand von aussen angreift, sich dem Dialog entzieht, dann wird er eben gemeinsam niedergebrüllt. Schliesslich ist dies die einzige Waffe, die Blogger haben. Wenn Jochen Bäumel von Transparency International jetzt meint in Zukunft nicht mehr reagieren zu sollen dann ist es in meinen Augen genau das Gegenteil von dem was seine Organisation tun sollte. Wie soll ich denn die Sicht von jemanden verstehen, wenn ich diese Sicht nicht einmal kenne? Wie soll ich mir ein ausgewogenes Bild machen, wenn eine der Parteien nur schweigt? Sie sollten sich einmischen, ihre Sicht der Dinge schildern, für ihre Meinung kämpfen. Macht mit, stellt euch der Diskussion! Welcome. Seriously.
Max.. Max, ernsthaft, Max.
Selbst mit diesem Beitrag wird wieder genau das passieren, was typisch für Spreeblickleser (und pathologisch für fast alle gilt, die sich ‚blogger‘ schimpfen) ist:
dir werden wieder unzählige zustimmen, hirnlos, der größere Hund bellt einen Baum an, die kleinen Tölen werden es genauso machen.
Nein, keine Wölfe, Hunde.
Hunde sind degeneriert, die meisten Blogger sind es auch.
Blogger sind Meinungsmacher ?
Yeah, *einzelne* Blogger sind es, der Rest rennt einfach jedem Scheiss nach, der ihnen vorgesetzt wird.
Es gibt tags, ein blogger kann sich überall anmelden, kann überall kommentieren, kann so Werbung für seine Sicht der Dinge machen (leider ähnelt diese eine Sicht der Dinge Dingen, die man schon von anderen gehört/gelesen hat).. das Ganze ist ein Egotrip, zweifelsohne.
Mancher mag das als etwas Gutes sehen, andere sehen es vielleicht anders.
Was das Diskutieren angeht: eine echte Diskussion sprengt den Rahmen eines Blogs. Punkt.
Ein Weblog ist das falsche Medium für Diskussionen, da die einzelnen Diskussionsstränge fragmentiert sind (trackbacks).
Klar kannst du Menschen zu Reaktionen einladen.
Klar kannst du Blogger als Meinungsmacher hinstellen.
Ich für meinen Teil begrüße diesen Affenzirkus der Selbsinszenierung der meisten Blogger nicht, dafür haben ihre Leben zu wenig Gehalt.
Wenn ich einen interessanten Blickwinkel haben möchte, verlasse ich mein Haus und lade jemanden ein.
Wer nicht meiner Meinung ist, fein, i don’t give a shit.
Never have, never fucking will.
Das ist das Problem mit Meinungen: sie sind nicht wirklich diskutierbar, weil sie aus mangelnder Information zu einem Thema zum einen (wer interessiert ist, bezieht seine Informationen *nicht* aus Blogs.. selten sind sie verwertbar) und zum anderen aus einem Mangel an Motivation diesen Missstand zu korrigieren hervorgehen.
Die Aussage steht dann einfach so da, manche stimmen einer Meinung zu, andere nicht.
Von Wahrheitsfindung, worauf eine Diskussion eigentlich aus ist, kann da keine Rede sein.
Ich bin kein Puzzleteil, was ich und meine Leute schreiben gehört zu keinem Puzzle.
Punkt.
Scheiß auf die Diskussion, die morgen hier stattfindet.
Guter Artikel.
Ich geh pennen (dieses Kommentar dient nur dazu, per email benachrichtigt zu werden, falls Kommentare kommen).
es gibt journalisten, deren meinungen interessieren mich, die allerdings klar als solche gekennzeichnet werden müssen. manche blogs treten aber auch mit einer allgemeingültigkeit auf, dass mir nicht klar wird, dass es sich dabei um eine eigene meinung handelt. der anspruch vieler ist doch ein unrealistisch hoher und ein sehr journalistischer. nur, um den rest deines beitrages etwas mehr zu differenzieren.
und was mache ich, wenn ich auf der straße einem rudel nazis begegne, die laut parolen gröhlen? ich unternehme nichts, und versuche zu verschwinden. das ist eine mehr als natürliche reaktion. (auch wenn TI sich nicht zwingend geschickt verhalten hat, aber irgendwer muss ja mal in die fettnäpfchen treten, damit es später keiner mehr macht.)
gemeinsam sind die blogs stark und david wird zu goliath. aber wahrscheinlich haben die blogs damit schon verloren. sie werden bald einfach ignoriert, egal wie laut sie brüllen. den medienrauschenartikel finde ich sehr schön. ansonsten schlägt dieser hier schon wieder in die gleiche kerbe wie der von rene. mir persönlich zu polemisch und einseitig.
und das finde ich sehr schön: ich bin kein puzzleteil! könnte man mal gleich wieder eine riesengroße allumfassende blogosphäre-aktion starten. verbrüderung und die neue utopie und so.
wtf: „Alle doof außer mich“
ne, echt, du hast Recht: Du bist die Blogspäre! Vor allem: nur Du! Alle anderen sind nur dummes Nachblögschafe. Hey, mit der Einstellung könntest du glatt Ethikbeauftragter werden. Hab gehört da wird bald ein Job frei.
Du bist Transparenz!
Präzise das was ich meinte.
Nicht jeder Dreck verdient es in 100+ blogs wieder und wieder durchgekaut zu werden.
Bloß.. mittlerweile ist das, was einen interessiert zwingend auch ‚toll‘. Was natürlich Bullshit ist.
Niemand hört auf die Blogs. Das finde ich klasse.
In ein paar Jahren… nein, nächstes Jahr schon, werden sehr wenige sogenannte Blogger übrig bleiben.
Ovit: Ich bin kein Puzzleteil, weil ich kein Blogger bin.
Ich schreibe und das tue ich schon seit sehr langer Zeit.
Ich habe nur das Medium gewechselt.
Ich erzähle Geschichten, was typisch für die Letters ist.
Nicht mehr, nicht weniger.
Wenn ich irgendwo etwas lese, das schon mit einer Meinung versehen worden ist, dann schreiben wir mit Sicherheit nicht darüber.
Wieso auch ?
Shit has already been said, leave it to the munchkins.
@ovit: Klar gibt es solche Journalisten, dass sind aber nicht die in diesem Zitat gemeinten. Das ich in einem Kommentar eine Meinung finde, und die sehr wohl von einem guten Journalisten stammen kann ist mir klar.
Der Nazivergleich hinkt in meinen Augen ziemlich. Wenn die Nazis diskutieren wollten, bräuchtest du ja auch nicht wegrennen.
@wtf: Was wäre denn, wenn TI mitdiskutiert hätte? Dann hätten gar nicht alle nur stupide eine Meinung hinterherrennen können, weil es ja zwei Meinungen gegeben hätte. Und: klar bist du ein Puzzleteil.
mspro: sind wir heute aber dünnhäutig.
Ziemlich schwer Humor zu erkennen, wenn ein Kommentar nicht mit Emoticons übersät ist, nicht ?
Noch eine Sache, die Schreiber von Bloggern trennt: ein Blogger braucht Hinweisreize.
Und, natürlich habe ich Recht.
War nie anders.
Nebenbei: kommt es dir nicht komisch vor, dass du mich mit etwas aus der Reserve locken willst, was in deinem Blog steht ?
Max, haben sie aber nicht.
Sie sind eine Firma.
Das könnte einiges erklären.
Sie sind gefickt, egal was sie machen.
Darüber diskutieren ? Wer von ihnen hätte das denn machen sollen ?
Ein Mitarbeiter ?
Einer aus dem Vorstand ?
Welche Person, die für diese Firma arbeitet wäre in der Lage gewesen, sie angemessen in einer Diskussion zu vertreten ?
Ich finde es.. nein, es ist traurig, dass das gros der Blogger zu einer differenzierten Meinung nicht bereit sind.
Ist auch eine Form der Autoritätsgläubigkeit, was tragisch-komisch ist.
Puzzleteil ? Ich ?
Ich bin das, zu was ich mich mache, ansonsten geschieht genau folgendes:
Freiheit ist Sklaverei.
das sollte von mir keinesfalls ein vorwurf sein!
:lach: wen meinst du, ovit ?
Das meinte ich: man kann in den Kommentaren eines blogs selbst dann nicht quatschen/diskutieren, wenn die Zombies schlafen.
Ich sollte pennen gehen.
ovit, halt die Stellung, meinen Segen und meine Freundlichkeit sind dir sicher.
wtf. Humor? Ne, ich finde das mittlerweile echt nicht mehr lustig, mit der ewigen Besserwisserei machner selbsterklärten Besonneheitsfantiker. Entweder lesen wir nicht die selben Blogs, oder du willst dich wie viele andere nur wichtig machen. Oder versuchs mal mit Links.
Ja, und das was ich auf meinem Blog als Satire gepostet hatte, vollführtst du nun hier in echt. Netter Tanz, das. Das war also reines Deja-vu posting bei mir eben.
Und Ovid. Das ist schon ok. Zynismus ist nun mal Teil des ganzen Blogdingens. Ich persönlich träume ja von der Utopie der solidarischen Zyniker. ;-)
Blablabla.
Another swing, another miss.
Bleib so : Daumen hoch :
Quatsch ruhig die ganze Nacht über dich, dein blog und deine besondere Art der Besserwisserei. (wie ironisch und deswegen wunderschön das doch ist.. aber, das fällt dir doch gar nicht erst auf).
Geht mir nur vollkommen am Arsch entlang.
Wenn dich etwas aufregen sollte, dann die Tatsache, dass du dich von jedem Mist angesprochen fühlst und nicht, dass es Menschen wie mich gibt, die.. die nun was ?
Du redest von Besonnenheitsfanatikern.
Bin ich einer ?
Bin ich ein Besserwisser oder weiß ich es wirklich besser ?
Oder ist das eine für dich gleich dem anderen ?
Von unten, mein Freund, von unten sieht jeder arrogant, eingebildet, selbstverliebt und besserwisserisch aus.
Mach aus dieser Reaktion was du willst, mir schwillt nicht der Kamm dabei.
In diesem Sinne, noch ein Lungenbrötchen und pennen gehen.
an Max: Für die Uhrzeit, Hut ab.
Aber ansonsten auch.
Euer
Gute Nacht wtf. Ich hoffe du hast ein Hochbett, damit ich auch jetzt noch zu dir aufschauen kann ;-)
Journalisten bringen Fakten und machen Nachrichten. Von einem Journalisten erwarte ich gar nicht das er mir seine Meinung um die Ohren haut. Eher das Gegenteil. Wenn ich die Tagesschau anschaue, dann erwarte ich nicht das der Moderator mir im Anschluß an dem Beitrag sagt wie scheiße oder gut er den Inhalt des Beitrages fand.
Wenn ich Meinungen von Journalisten/Autoren lesen will, dann schlage ich die Kolumnen auf. Da kann sich dann jeder Profi darüber auslassen was er von der aktuellen Lage der Nation hält. Eine „professionelle“ Meinung basierend auf Fakten aus erster Hand.
Und Blogger? Von Bloggern erwarte ich keine harten Fakten. Woher soll der gewöhnliche Blogger auch die harten Fakten bekommen? Wie soll er gewissenhaft recherchieren? Dem gewöhnlichen Blogger fehlen in der Regel die Möglichkeiten um die gleiche Rechercheleistung zu erfüllen wie sie Journalisten haben.
Bloggen macht man nebenbei, da wird es schwer sein mal eben ein paar Stunden ein Thema zu recherchieren. Davon mal abgesehen das man als 0815-Blogger nicht an die Pressemeldungen der Unternehmen ran kommt. Wenn die Unternehmen denn überhaupt mit einem sprechen.
Von Bloggern erwarte das sie schreiben was sie denken wenn sie dies oder jenes lesen. Klar gibt es da immer mal wieder ein paar die sich nicht die Zeit nehmen um zu denken und nur (ab)schreiben. Aber grade im Fall „Moni“ gab es vermehrt kritische Stimmen die nicht einfach den Leitwölfen nachgeblogt haben.
Die Zahl der Blogger wächst und somit wächst auch die Zahl der Menschen die einfach mal Zweifel daran haben was sie grade gelesen haben.
Es erfordert aber einen gewissen Grad an Mut und Courage auch mal gegen den Strom zu schwimmen. Auch mal das eine oder andere in Frage zu stellen. Auch mal daneben zu liegen. Vor allem dann, wenn man eine andere Meinung hat als einer der Leitwölfe. Denn dann hat man es in der Regel nicht nur mit dem Leitwolf zu tun, sondern auch mit seinem Rudel.
Die ursprüngliche Geschichte, die Abmahnung wegen des Beitrages, hätte eine sehr interessante Diskussion ergeben können. Denn es gab recht viele die der Meinung waren das die Abmahnung gar nicht so unbegründet war.
Allerdings hat TI-D diese Diskussion mit ihrem Verhalten, und dem ihres Justiziars, zu nichte gemacht. Jetzt steht nur noch die Krisen-PR von TI-D im Fokus der Debatte. Ich glaub nicht das es da noch großartig was zu diskutieren gibt.
Jetzt geht nur noch das Gerangel und das Gelästere weiter. Wer wann welchen peinlichen Fehler gemacht hat. Und wer wann was zu welchem Vorwurf geäußert hat. Es bleibt nur noch die Schmutzwäsche zu waschen.
Wenn einem vorgeworfen wird, „dass Weblogs in hohem Maße subjektiv sind“ (http://www.webwatching.info/interviews.php?id=6), dann ist das schon richtig. Denn darum geht es ja – die ANDERE Seite zu sehen, den Augenzeugen… etc. et al.
Aber dann den Umkehrschluss zu wagen, und zu sagen, dass Blogs sowas wie Journalism 1.5 sind – das ist (zu) gewagt. Internet, insb. eine Blogquelle kann eine Ergänzung sein, oft auch eine sinnvolle. Aber wenn soetwas wie Objektivität gewahrt werden soll, dann muss immer auch „die andere Seite gehört werden“.
Binse? Ja, sicherlich. Aber weiterhin notwendig, das immer wieder zu sagen, denn auch Journalism 1.0 hat das oft vergessen.
Aber zum Thema „Rudelbildung“ zurück. Es ist Internetkommunikation, Baby. Und das bedeutet, ich sehe die Kommunikationspartner nicht. Was wiederum heisst, es gibt erst mal nur ein einziges Regulativ. Nämlich mich. Und die „Sau durchs Dorf“ treiben wir doch schon alle lange. Da ist es egal, ob in einem Forum über Fotografie (hey, der Frosch da wurde mit Kältespray behandelt, das ist Tierquälerei), oder rechtskonforme Internetshops… ABER, auch wenn dort Sachen hochgekocht werden, dann bleibt das zu 98% innerhalb des kleinen (Foren)Mikrokosmos. Und hat kaum Auswirkungen nach draussen.
Bei Blogs ist das anders. Durch die stärkere Fokussierung durch Suchmaschinen und Screening mancher Medien / Firmen kann so eine Mikro-Eskalation schnell zur „Google-Bombe“ werden. Von vielen ja auch beabsichtigt. Kann man doch endlich mal Morgenluft schnuppern und auch mal die (Ranking)Muskeln spielen lassen. Doch jetzt kommt das Problem, dessen sich gerade auch die Firmen bewusst sind.
Menschen ausserhalb der Blogszene und ausserhalb des Journalismus sehen den Unterschied zwischen MEINUNG aus einem Blog und VERLAUTBARUNG auf diversen Portalen erstmal nicht. Wer nach was sucht, der guckt sich erstmal die erste Seite Suchergebnisse an, und blättert durch, ohne groß zu bewerten. Und die professionelle Aufmachung vieler Blogs kann sicher manchen Internetnutzer dazu verleiten, das als irgendwie „offiziell“ und wichtig anzusehen. Hat sicher was mit Journalismus zu tun…
Weil, wer kann sich denn wirklich „da draußen“ vorstellen, dass es viele Menschen gibt (naja, so viele nun auch nicht), die im „Internet schreiben“, ohne dass sie entweder a) Reporter oder b) Schriftsteller sind… Tja, und darum reagieren viele so gereizt, wenn sie feststellen, dass die Blogs so mächtig werden, was die Meinungshoheit im Internet angeht. Und darum werden die harten Bandagen ausgepackt.
Das hat nichts mit „Internet nicht verstehen“ zu tun, sondern mit (berechtigter?) Angst. Angst vor Meinungsfreiheit. Die plötzlich professionell wird. Ein guter Denkansatz, der auch noch lustig verpackt ist, kommt im neuen Batzcast zur Sprache (http://www.nochetwassalz.de/batzlog/2006/03/29/batzlog-podcast-7-kriegsbericht/).
Klein-Bloggersdorf allerdings die Rudelbildung vorzuwerfen, das ist schon etwas blauäugig. Denn, nur so funktioniert das Phänomen Blog doch, nur so kommt es zum typischen Selbstläufer. Ich schreib was zu Thema X, Du verweist darauf, er verweisst auf mich, der ich ja in X was gefunden habe, was wiederum auf Y schon groß gezeigt wird… Da wird sich nichts groß ändern dran. Es ist ja auch nicht das Prinzip an sich, was verwerflich ist.
Wenn man ein Online-Stadion mit Avataren füllen will, dann ist so eine Kampagne lustig und sinnvoll und effektiv.
Wenn man eine Firma in den Boden googeln möchte, dann kann schnell Schluss mit lustig sein. Mag es auch bislang immer „die Richtigen“ getroffen haben, ich sehe schon die „Bombardierung des Flüchtlingskonvois“ irgendwann demnächst kommen. Und dann wird das Gejammer groß sein. Und aber auch erst dann wird eine sinnvolle Debatte möglich sein. Zur Zeit ist halt noch großes Kriegsgeheule angesagt. Und der Schlachtenlärm verhindert die klare Denke.
Ist auch völlig in Ordnung. Bis zum Verlust der Unschuld ;-))
Sehr guter Metatext!
(Aber auch wenn man dir zustimmt, könnte man ja in Einzelfällen feststellen, dass ein Blogger schlecht, unwahr, unangemessen geschrieben hat, oder dass es soziale Dynamiken in Blogs gibt, die den üblichen Bedingungen von Gruppenphänomenen entsprechen. Rudelbildung? Klar. Auch unschöne. (Anm.: Dies ist Meta, also nicht auf einen konkreten Fall bezogen))
Ich bin schockiert. Die Diskusssion über TI überlasse ich an dieser Stelle lieber anderen, was hier aber so über das Wesen von Journalisten, Nachrichten und Fakten verbreitet wird, ist haarsträubend. Ich weiß jetzt, warum die Welt Blogs braucht: Weil es Leute zu geben scheint, die in den alten Medien nur Fakten haben wollen. Ist hier schon mal jemand darüber gestolpert, dass es bei fast allen Themen keine „Wahrheit“ gibt? Allenfalls Wahrheiten? Sichtweisen? Betrachtungswinkel?
Von der TAZ bis zur FAZ – überall arbeiten gute und schlechte Journalisten. Will mir nun einer erzählen, dass FAZ und TAZ sich nur im T und F unterscheiden und man sie beliebig austauschen kann, weil ja überall nur Fakten stehen (außer in den Kolumnen). Hallo? Aufwachen! Für mich gilt in Medien und Blogs ähnliches – ich lese gern den, der informiert zu sein scheint und mit einer Portion Denkkraft im Kopf versehen ist. Er soll mir seine Meinung um die Ohren hauen, damit ich mich damit außeinandersetzen, mich daran reiben kann.
So, und nur so, bildet man dann eigene Meinung. Die wenigsten Leute sind bei den komplexen Themen von heute in der Lage sich selbst in die Welt zu schwingen und von unten auf ihre eigene Meinung zu bilden. Also übernehmen sie die, von den Leuten denen sie vertrauen. Einem Blogger, einem TAZler, einem FAZler oder einem Stammtisch-Peter. Nicht schön, ist aber so.
Und in diesem diskutierten Punkt, liebe Blogger und Leser, wird man auch mit einer noch so langen Diskussion keinen unikaten Blogwesenszug heraus arbeiten.
Nach dieser ersten Hypephase wird es nämlich so sein: Es wird Blogs von Journalisten geben, Blogs von Hausfrauen, von Guten und von Bösen… Da ist schon wieder einmal ein Denkfehler – hier ist ein neues Medium entstanden, ja. Aber füllen lässt sich das wie andere Medien auch in jeder Bandbreite. Im Fernsehen von Pro7 bis Phoenix, Zeitungen von der BILD bis zur Süddeutschen – und Blogs von X bis Y…
So exklusiv und neuartig ist eben nicht bei allen Aspekten.
@max. Du belebst dieses Blog wirklich. Das mit der Urlaubsvertretung war eine gute Idee – und dieser Beitrag eine gute Positionsbestimmung.
sacht mal… gebt ihr meinen Kommentar auch mal frei??
Treffen sich ein paar Puzzelteile auf Spreeblick.
Sag eines: Worum gehts hier eigentlich?
Sagt ein anderes: Blogs erklären und persönliches Zeug.
Also ich frage mich wie oft man aus dem Hause Spreeblick denn noch zu hören bekommnt, dass „wir“ Blogger total dufte Typen sind und mit unseren Blogs die Welt revolutionieren. Man kommt ja hier vor lauter Selbstbeweihräucherung zu nicht anderem mehr. Für mich gibt es nichts langweiligeres und ja, sogar auch nicht lächerlicheres (ist nicht persönlich gemeint, aber ist so). Aber wenn man natürlich ganz feste daran glaubt…..irgendwann werden Blogger übers Wasser laufen, ich bin mir sicher.
Gibt´s sonst nicht neues? Man muss nicht immer unbedingt etwas schreiben, wenn es nichts zu sagen gibt, finde ich.
Ist aber wieder mal nur meine ganz persönliche Privatmeinung.
@Max: Wau, wau, wau! Rrrrrh, wuff, wuff, wau, wau!
@wtf: Let me say it in your words, da Englisch einer Aussage bei dir offensichtlich besonderes Gewicht zu verleihen scheint: I’m proud to be a wanker!
warum wird auf blogs eigentlich soviel über das bloggen geschrieben?
seit jahren frühstücke ich die sz, und noch nie hat mich heribert prantl damit belästigt, welchen status der journalismus hat. die einzige ausnahme ist es, wenn es ein allgemeines presseversagen gegeben hat. so zum beispiel im fall des angeblich von neonazis ertränkten kleinen jungen, der einfach nur ertrunken ist.
wenn die blogs nicht ganz bald aus dieser pubertären selbstreferentialität herauskommen, bleibt das bloggen onanie. und das wird irgendwann langweilig. schreibt doch einfach eure meinung, irgendetwas, was ihr recherchiert habt, oder über irgendetwas, was nur ihr wißt. aber schreibt nicht mehr jeden tag darüber, dass ihr schreibt.
grundsätzlich hast du recht, malte. aber: blogs werden ja jetzt erst so richtig thema, daher ist da eine selbstfindung durchaus angebracht. das wird mit der zeit schon weniger werden imho, manche blogs werden sich wahrscheinlich darauf spezialisieren, genau wie es heute medien gibt, die nur das schreiben an sich reflektieren… das passt schon.
Die Diskussion bis hier hat doch schon was gebracht. Einer wirft was subjektives, vielleicht provokantes, in den Raum und andere diskutieren. Nicht umsonst befinden sich Artikel und Kommentare in einem Blog auf der selben Seite. Ich finde ab und zu ein bisschen Selbstreflektion in Form von Kontroversen besser als doofer Artikel in Tageszeitung X -> Leserbrief -> Keine Veröffentlichung. Entweder man schreibt eh alles voneinander ab (vgl.: Seilschaft Schirrmacher, Döpfner, Aust) oder ist aus Prinzip dagegen. Die Meinung des Schreibenden ist sowieso die einzig wahre. Blogs werden in der deutschen Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, aber das wird sich ändern – und insofern ist das beste vermutlich, einfach weiterzumachen. Man vermag jetzt vielleicht nicht das alternative Medium zu schaffen, dazu gibt’s auch zuviel Müll bei den Bloggern, aber möglicherweise kann man doch den einen oder anderen Standard-„Konsumenten“ dazu bewegen, sich der alltäglichen Manipulation durch die Mainstreammedien bewusst zu werden und darüber zu reden. Wir brauchen einfach mehr Meinungen, damit die Menschen sich bewusst werden, dass es oftmal mehr als „die“ eine gibt.
Diese ständige gequatsche der Blogosphäre über sich selbst nervt langsam nur noch!
Kommt mal runter! Klar sind hier die wenigsten Journalisten oder haben diesen Anspruch. Jeder schreibt was er will und wers lesen will liests, dass macht doch die Sache aus. Wer Blogs als einzige Infoquelle benutzt ist selbst schuld. Wer Blogs liest die immer nur andere verlinken und keine eigenen Inhalte bieten auch. Punkt.
@ rene
natürlich wird auch der erste affe, der zum singen angesetzt hat, sein tun erklärt haben. „ich singe, weil die vögel mich erfreuen, und so will ich euch erfreuen.“ hätte er sich aber jahrelang damit aufgehalten, jedem zu erklären, warum gesang nicht nur den vögeln vorbehalten sein sollte, er hätte jeden damit gelangweilt. hat es nicht kürzlich eine studie gegeben, die besagt hat, dass 90 % aller blogeinträge selbstbezüglich seien? das sind ca. 85 % zuviel. wenn man monatelang nur seinen pimmel anstarrt, und sich fragt, ob der schon groß genug ist, wird man es durch´s starren nicht erfahren. dabei seid ihr vom mutterschiff so gut, wenn ihr einfach mal macht. den rest erledigt darwin, sagt lotta.
@malte:
Word!
Fakten, Fakten, Fakten und an die Leser denken – sagt Helmut Markwartauch immer!
Bloß setzt Markwort Fakten mit Statistiken gleich. Und die lügen auch mal.
zum glück muss man ja nicht jede meinung und jedes posting gut finden.
@malte:
Das hört wahrscheinlich dann auf, wenn es im Duden drin steht was ein Blog ist.
Natürlich gibt es immer wieder Diskussionen was ein Blog ist und was Blogger machen. Aber das ist auch ein Teil der Blogsphäre. Man denkt über sich selber nach um sich neu zu justieren.
Ist das falsch? Oder würde es vielen Journalisten / Zeitungen /Old School Media nicht auch ab und zu mächtig gut tun mal etwas selbstrefer… ab und zu sich ihr Machwerk aus der Ferne anzuschauen und drüber nachzudenken.
Klar machen Journalisten das auch. Nur nicht ganz so öffentlich. Da gibt es haufenweise Preise die
den besten Journalisten / Fortografen / Zeitungdas Lieblingskind des Monats ehren. Und es gibt Fachmagazine (z.B. VisdP).So oft und so viel wird gar nicht über das Bloggen und Blogs geschrieben. In Anbetracht der Themenvielfalt und der vielfältigen Art zu Bloggen, wird sogar relativ wenig über das Bloggen geschrieben.
So, jetzt hat jeder mal seinen Senf dazu abgegeben. Ich habe keine Illusionen, das wird so immer schön weiter gehen, dank ‚Hervorhebung durch Pin‘.
Hier konnte ich mal wieder schön sehen, dass Blogger auch mal streiten können. Das ist schön und gefällt.
Ja, Blogger brauchen jemanden, der etwas zuerst gesagt hat, um dann andere Standpunkte bevorzugen zu können. Liegt auch auf der Hand. Zu etwas, mit dem man noch nie konfrontiert worden ist, kann man schlecht Stellung beziehen.
Ich muss folgendes sagen: ich weiß nicht, ob Blogs die politische und/oder mediale Landschaft in Europa tatsächlich revolutionieren können. Natürlich haben sie etwas an den Parametern der Wirklichkeit verändert, Veränderungen im Kleinen und so.
Ist so, als ob man Spinnen einer bestimmten Art tötet.. wird auch einen Effekt haben, den manche als vernachlässigbar ansehen könnten, was dieser aber nicht ist.
Blogs haben Einfluss, nur wird dieser entweder über- oder unterschätzt, an sich vollkommen verständlich, bis jetzt ist und blieb es schwer über Blogs irgendwelche statistischen Untersuchungen zu führen, dafür ist das Medium zu flüchtig, zu flash-mob- esque.
Blogger sind.. na.. wie ‚M*anuel aus L‘ schon sagte, subjektiv, sie liefern jedem die Möglichkeit, die Wirklichkeit durch ein anderes Raster zu sehen, einem alternative Sichtweisen zu eröffnen.
Dass dabei Konflikte entstehen ist zwingend, ja, nötig.
Ob Blogger jetzt ausschließlich Rudeltiere sind oder ob sie ausschließlich den Einsiedler rauskehren (wie ich.. fuck off und der ganze Unsinn), sollte nicht die Frage sein.
Beide Zustände sind Extremfälle eines Spektrums, dazwischen befinden sich die meisten Blogger.
Jeder Schreiber, sei er ein Blogger, Journalist oder Schriftsteller, hat sich seine Nische zurechtgekratzt, er hat seine Kontakte und seine Sichtweisen.
Und über die wird er oder sie immer schreiben.
Zuweilen gibt es im Inet diverse ‚Unfälle‘, es geschehen also Dinge, mit deren Größe man nicht gerechnet hat.
Eigendynamik ist interessant, chaotisch und interessant. Virales Gesenfe von mir aus.
Zweifelsohne ist es nötig, dass unsere Meinungen zu einem Thema auseinandergehen, denn nur dann ist gewährleistet, dass es wirklich so etwas wie eine freie Meinungsäußerung gibt.
Und nur dann kann man Blogs einen gewissen Einfluß zugestehen.
Blogs sind wie Drogen: sie ändern das Bewusstsein und plötzlich sieht man Dinge anders als andere.
Manche sehen das jetzt so wie ich, andere sehen es anders.
Blogs sind ein Teil der kulturellen Evolution geworden und somit steht jedes Blog ein Stück weit mit anderen Blogs in Wettbewerb.
Gewisse Blogs bilden Rastergemeinschaften, manche sind größer, viele sind kleiner, aber alle gewährleisten folgendes:
Sie halten die Hirnwindungen geschmeidig, vor allem, wenn man sich über etwas aufregen kann.
Wie über die WM zum Beispiel. Oder über den beschissenen Frühling.
Ich mag Leute, die auch mal laut werden können.
Spreeblick ist einer dieser lauten Menschen.
Und dafür.. bin ich dankbar.
Ich kann mit vielen Beiträgen hier nichts anfangen, nicht mein Bier, aber das ist kein Grund für mich Johnny oder Max hier zu sagen, wie sie über was zu schreiben haben.
Sie kochen ihre Suppe, ich meine.
Schließlich ficke ich auch andere Frauen als sie.
Cocker:“..every generation has its way“
Lang, hm ?
Hoffe jemand hat es gelesen, würde meinem ePenis gefallen :lach:
„ePimmel“ ist fein ;-)
Gelesen hab ich´s, zustimmen kann ich Dir auch, sogar zu 85%.
Ola alle zusammen
was mich an diesem Bericht stutzig macht ist nicht sein Inhalt sondern der Fakt das sie ersten 15 „Kommentare“ nach drei Uhr gepostet wurden.
Sind Blogger per se Arneitslos?
alle. denn arneit ist scheibe. schuligum.
Also ich verstehe das Gelabber hier nicht wirklich. Ausgangspunkt war: Die böse Mail oder der Brief an Moni. Zu werten doch als einen Angriff auf die Meinungsfreiheit, wie zuvor auch auf Jens Scholz in der Euroweb Geschichte. Würden Unternehmen damit durchkommen, wären wir -zugespitzt betrachtet- der Zensur nahe. Ganze Geschäftsmodelle (etwa ciao.com ) könnten zu machen. Die Blogger einpacken oder nur den Unternehmen nachquatschen. Dieses tritt deshalb nicht ein, weil Blogger sich solidarisieren, indem sie dagegen anschreiben. Wie das passiert ist doch egal. Vollkommen sogar. Das Ziel ist die Erhaltung des Grundrechts. Auf welchem Journalistischen Niveau ist vollkommen egal, wenn die Aussagen der Wahrheit entsprechen. Und das was sowohl bei Moni und auch bei Jens der Fall. Was jammert Ihr also ? Wir, die Blogger die keineswegs degeneriert sind, sondern vielmehr sensibilisiert haben gewonnen. Ihr solltet euch freuen.
Amen
Dennis
Hi,
ich lese Blogs weil….
der Tread wirft vorallem diese Frage auf, oder?
oder ist die Frage
ich schreibe Blogs weil….
naja ich finde das die Diskussion etwas schwer, heavy wird und kaum noch zu lesen ist. Das erklärt mir was ich von Blogs will:
Interessante Sichtweisen von begeisternden Menschen. Einfach eine neue Perspektive bekommen, eine neue Sichtweise.
es gibt bestimmt noch mehr was Blogs ausmacht
just my 2 Cent
@Cuk
Arbeitslos? Mitnichten. Tagsüber gehen wir brav unserem Broterwerb nach, nächtens wird gebloggt. ;-)
Die Diskussion um Transparency International Deutschland hat sich schnell „zur Metadiskussion und Selbstreflektion“ gewandelt. [sehr sehr spannend – Die Blogosphäre ist ein eigentümliches Wesen – Und das Ganze ist mehr als die Bloße Summe seiner Teile]
Meiner Durchsicht nach ging es in der Blogosphäre nie um die Personalpolitik von TI-D sondern um die Art und Weise eine Bloggerin durch Drohungen Mundtot zu machen. Die allgemeine Empörung ist berechtigt und Solidarität ist klasse. Die Meta-Diskussion finde ich wichtig und die Intelligenz der Teilnehmer gibt mir Hoffung :) – Gibt es sowas wie „subjektive Intelligenz“? Meta-Meta-Diskussion eben :)
Exakt das zeigt es: Viele Blogger plappern einfach nach. Gedankenlosigkeit zeichnet viele Blogs aus. Sorry, aber diesen Eindruck kann ich nicht verhehlen…
Ich plapper doch nicht nach. Ich finde einfach: Gedankenlosigkeit zeichnet viele Blogs aus. Sorry, aber diesen Eindruck kann ich nicht ver“¦ ver“¦
Hiermit nominiere ich ePimmel zum Blogwort des Jahres.
Ist es nicht eher so dass fast alle immer alles irgendwie irgendwo nachplappern was sie mal von irgendwem irgendwo gehört haben?
Nur dass man Nachgeplappertes in Blogs eben für jeden zugänglich und sogar zeitlich nachvollziehbar hinterlässt.
Dank den Blogs merken wir also jetzt erst wie blöd wir wirklich sind!
[Meinungen Unbekannter sind mir ja eher wurscht. Aber wenn sie so unterhaltsam sind, dann les ich sie gerne.]
Zum Thema Arneitslosigkeit: leider komme ich erst jetzt dazu auch mal ein wenig was zum Thema zu schreiben.
@Malte: danke!
ePimmel finde ich auch super. Wer bastelt einen Button dazu?
Mir ist klar, dass nicht alle Journalisten immer objektiv sind oder sein sollen. Wenn ich aber eine Titelgeschichte lese, die mir wichtige Fakten vorenthält, fühle ich mich verarscht. Bei einem Blog kann das ganz anders sein. Das gibt Blogs natürlich kein Recht zu lügen.
Wenn sich aber Blogger solidarisieren, ist dies in meinen Augen kein Mediales sondern ein Gesllschaftliches Problem.
Nicht nur Blogs sind selbsreferenziell. Einfach mal die Seite „Medien“ in irgendeiner Zeitung aufschlagen.
Ich finde die Diskussion auch öde, aber dennoch notwendig. Selbstfindung/-definition ist wichtig. :)
Danke Max, für deinen Artikel! Es tut gut, jemanden in Klein-Bloggersdorf zu finden, der das ganze aus einer anderen Perspektive betrachtet. Ich hatte auch schon versucht, auf eine ähnliche Art und Weise zu argumentieren. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass man mich nicht verstehen wollte.
Ich habe heute mal selbst recherchiert und per E-Mail ein Interview mit dem Islamwissenschaftler Dr.Guido Steinberg, Ex-Kanzleramtsmitarbeiter und heute Mitarbeiter beim Think Tank „Stiftung Wissenschaft und Politik“ geführt.
Ich habe ihm Fragen zum islamistischen Terror und dem Netzwerk von Zarqawi gestellt, die mir so von deutschen Medien noch nicht beantwortet wurden. Nachzulesen ist das Ganze übrigens hier:
http://alsharq.blogspot.com
Eigentlich sollte ich längst schlafen und keine Blogkommentare mehr schreiben, aber ein paar Dinge würde ich gerne noch loswerden (Ich habe auch noch keinen der 50 Kommentare gelesen, sorry für eventuelle Redundanzen):
Ja, Johnny, es gibt viele Blogs, die differenzieren, ggf. auch mal nachfragen, die nicht vorschnell veröffentlichen, wohl wissend, welche Konsequenzen es haben kann.
Spreeblick ist/du bist da ein ziemliches gutes Beispiel, das ich in meinen Kommentaren zu den Rudel-Gedanken ja auch schon überstrapaziert habe.
Aber, und das sollten wir bei aller selbstreferentiellen Begeisterung nicht ignorieren: Was teilweise (auch hier) in den Kommentaren oder ab der „2. Trackbackebene“ abgeht, da draussen, auch und gerade bei den Kids, ist leider immer öfter unschön. Da eskaliert was. Immer öfter.
Du hast es ja selber schon erlebt, bei der „Du bist Deutschland“-Geschichte, wohl auch bei der Tekkan-Welle (sorry, nicht komplett verfolgt). Von der Tribüne aus vielleicht noch die Geschichte um den CSU-Spam und das CSU-Wahlbog (das hier und bei wirres.net einen seiner Auslöser hatte).
„TI vs. Moni“ ist ein Sonderfall, auf den ich urpünglich nur am Rande eingehen wollte. Die Sachlage war von Beginn an eher übersichtlich (die Art der Reaktionen daher auch, was der gezeigten Solidarität ja keinen Abruch tut), interessant fand ich die Geschichte eher aus einem anderen Aspekt (Punkt 2 unten).
Das alles ist eine Entwicklung, die wohl nicht zuletzt dem Umstand geschuldet ist, dass wir nicht mehr in der kleinen Nische bloggen, sondern gerade die A-Lister inzwischen eine recht breite Masse erreichen (Und die Stinos ihre Peergroups, was man auch nicht unterschätzen sollte).
Das ist nicht schlecht und ich will auch nicht in den Elfenbeinturm zurück, aber es bringt Probleme mit sich, denen wir uns stellen müssen.
Das mit dem „sich stellen“ klingt nun klasse. De facto würde ein code of conduct (oder deine Netiquette vom letzten Jahr) aber kaum mehr als eine Hoffnung bleiben.
Die meisten da draussen interessiert es einen Sche*ssdreck, ob wir (Ja mei, wer sind wir denn überhaupt?) uns einer selbstgestrickten oder einer vom Pressecodex/den Regeln des Netzwerk Recherche abgeleiteten Selbstverpflichtung unterwerfen. Dafür ist dieses ganze Blogdings viel zu dynamisch.
Ich sehe – ganz grob – vier Problemfelder. Ohne Wertung, nur die basalen Phänomene:
Ein A-Lister übersieht etwas, schätzt eine Situation falsch ein („schnell gebloggt“) oder lässt sich gar instrumentalisieren.
A-Lister wissen um die vermeintliche „Medienmacht“ ihrer Blogs/Kontakte und Netzwerke und nutzen sie gezielt für Kampagnen.
Neben den Veröffentlichung der A-Lister, die – auch wenn sie es nicht wollen oder sie gar ablehnen – schon jetzt eine Verantwortung für das haben, was sie schreiben, weil es eben schneller „explodieren“ kann, gibt es da draussen noch ein paar zehntausend „Stino-Blogger“, die mit einem Flügelschlag eine Lawine auslösen können.
Die angesprochene „Rudelbildung“, die bei obigen drei Auslösern dank Technorati & Trackbacks wie ein Katalysator / Beschleuniger wirkt.
Vielleicht noch kurz zu Hajo Friedrichs: Blogger sollen subjektiv schreiben. Gerne. Das macht Blogs interessant. Aber: Dein „no fuckin‘ way“ scheitert bereits an der nicht existenten Grenze zwischen Blogs und Journalismus. Und es scheitert zunehmend auch an den Rezipienten.
Es macht einen Unterschied, ob Moni über das Schicksal ihrer Bekannten berichtet, oder ob Blogger mit quasi journalistischem Anspruch arbeiten (und auch so gelesen werden) oder gar versuchen Meinung zu beeinflussen (Dass unter den deutschsprachigen A- und B-Listern viele professionelle Texter-/Meinungsmacher sind, ist ja auch eine Binse).
Sie tun es (links wie rechts), weil sie wissen, dass es funktioniert (oder es hoffen). Weil ihre Drohkulissen und Googlebomben manchmal doch wirken (Interessante Form von doppelter Asymetrie übrigens). Nicht immer, aber immer öfter.
Auch weil Blogleser entgegen aller frommen Wünsche nicht (nicht mehr/nicht mehr viel/nur noch einige) besser oder medienkompeter sind, als Zeitungsleser oder andere Mediennutzer. Und nicht zuletzt, ich wiederhole mich, weil Trackbacks und Vernetzung den Spin noch beschleunigen.
Blogs haben längst einen Impact auf die Meinungsbildung, zumindest unter dem stetig wachsenden Teil der Blogleser. Und A-Lister haben als Gatekeeper (Habe ich die Bullshit-Bingo-Karte schon voll?) einen ganz besonderen Einfluß.
Das magst du ablehen und wir beiden mögen es nicht gut finden, wir kommen aber nicht aus der Verantwortung raus. Du erreichst hier längst mehr Menschen, als wenn du Flugblätter vor dem Fernsehturm verteilst (oder runterwirfst).
Nicht alle wollen auf Augenhöhe diskutieren oder gleichberechtigter (und damit gleich verantwortlicher!) Teil eines kollaborierenden Netzwerkes sein (Ich entschuldige mich gerne für das polemische „Web2.0-Blumenkinder“ drüben bei Medienrauschen, trifft ja eh immer die falschen), viele (und es werden mehr) wollen nur konsumieren und geilen Content. Den verlinken sie.
Oft lautstark, Prinzip stille Post. Mit der bekannten Konsequenz, dass sich negative Nachrichten besser verbreiten und sich relativierende Updates versenden.
Daneben gibt es fraglos eine funktionierende Kultur von an Wahrheitsfindung und Austausch interessierten Bloggern. Geschenkt, auch wenn mich soviel Pessimismus schmerzt (Es ist da blanke Sarkasmus nach 10 Jahren Zensurdiskussion).
Das kann (und wird) irgendann mal ins Auge sehen. Bei einem Thema, das vielleicht nur auf den ersten Blick lustig/eindeutig ist (Die Belarus-Geschichte hatte solche Momente).
Gut möglich auch, dass sich Blogger instrumentalisieren lassen, oder das Kampagnen einzelner/neuer Netzwerke erfolgreich sind.
Und dann werden sie wieder aus ihren Löchern kommen, die professionellen Blog-Schlechtreder, die das Volk immer gewarnt haben.
Hmm, bei den „Problemfeldern“ hat WordPress die HTML-Listentags gefressen. In der Vorschau waren noch drin. Mag das einer korrigieren, oder geht es so?
Ui, und ich sehe gerade, der Eintrag war von Max. Naja, gleicher Text.
M*anuel aus L.:
Ich behaupte es ist komplexer. Es ist nicht einfach nur eine Vernetzung. Das Prinzip, bzw. die Technik im Hintergrund beeinflußt den Diskurs und die Kommunikation ganz erheblich.
Das ist freilich bei allen Medien der Fall, die Vermischung von lawinenartiger Verbreitung und Meinungsbildung zwischen zwei Mausklicks (und der damit nicht selten verbundenen inhaltlichen Reduktion/ Veränderung, evtl. Skandalisierung*) erreicht bei Blogs aber wohl eine neue Dimension. Mit interessanten Konsequenzen (McLuhan/Postman auf Crack, wenn du so willst).
*Disclaimer: Ja, es gibt Blogs/Netzwerke die engagiert, umfassend und auch zielführend kollaborieren. Nochmal geschenkt.
Es gibt aber noch ein Leben neben der eigenen Blogrolle mit all den angenehmen Menschen. Übrigens auch noch so ein Phänomen: Der Input kommt vom A-Lister des Vertrauens per RSS/Gießkanne, weiter geht es dann vor allem in der eigenen Kuschelgruppe. Global villages halt.
Ich schreibe in mein Weblog was mich gerade interessiert. Wenn ich ein Thema aufgreife, das auch anderswo schon hundetfach diskutiert wurde, dann ist es mir scheissegal, dass dem so ist. Ich schreibe etwas dazu, weil ich das will. Ich habe eine Meinung, eine Geschichte, ein Gedicht, ein Foto – was auch immer. Und ich will es herzeigen. Ich habe eine Meinung. Meine. Die erhebt keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit. Ich verkünde keine Heilslehren. Aber ich nehme mir das Recht mich zu äussern. Wer das für etwas anderes hält, als das was es ist, der ist selbst dafür verantwortlich. In meinem Impressum steht, dass es ein privates Weblog, ohne pressemässige Relevanz ist. Das muss genügen. Ich lese aber auch in Blogs. Warum das jetzt? Weil ich mich amüsieren, unterhalten und -jawohl – informieren will. Weil ich andere private Meinungen gerne zur Kenntnis nehme. Weil sich aus diesen vielen Meinungen ein Gesamtbild ergibt, das die Reportagen der klassischen Medien um eine Seite ergänzt die es so noch nie gegeben hat. Weil ich in der Gesamtheit dann einen noch umfassenderen Eindruck gewinne. Und weil ich als jemand, der im beruflichen Leben mit Medien im weitesten Sinne nichts zu tun hat, auf Themen komme, die ich alleine für mich gar nicht so entdecken würde.
Moin,
Max, für Deinen schönen Artikel bekommst Du von mir in der Kernaussage (ein Blog muss nicht objektiv sein)volle Zustimmung, NUR zum geschilderten Fall ist das nicht wirklich relevant.
Den Fall nocheinmal zusammengefasst:
TI fordert Blogschreiberein „Moni“ unter Drohungen auf, einen ihrer Artikel zu löschen.
Da „Moni“ den Originalbrief von TI in ihr Blog gesetzt hat, reicht ein Link darauf. Welche weiteren Fakten würden wir brauchen? Keine, wenn es nur darum geht, Monis Recht auf freie
Meinungsäusserung zu unterstützen.
Alles andere, Hintergründe, rechtliche Aspekte, sind interessant, aber nicht die Kernproblematik.
Wie ich mit Freude zur Kenntnis nehme, führt sich
die „Blogosphäre“ auf, wie ein wütender
Bienenschwarm, wenn ihr jemand das Schreiben verbieten will: Eine gute alte Tradition im Internet.
Was Du über gute Journalisten schreibst, scheint
bei diesen nicht bekannt zu sein. Mir würde es
schon reichen, wenn ich in Zeitung, Fernsehen und
Radio überhaupt regelmäßig eine Trennung von
Bericht und Kommentar erkennen könnte. In vielen
Medien ist nicht einmal der Bericht von der
Werbung zu trennen. Ein auch nur oberflächliches
Verständnis für sein Thema scheint dem
Durchschnittsjournalisten nicht notwenig zu sein.
Dagegen sind viele Blogs geradezu objektiv, obwohl
sie es nicht sein müssten. Gerade die Links machen
aus dem „Nachplappern“ ein (sinngemäßes) Zitat. Es
besteht ein großer Unterschied zwischen „TI hat jemanden unbegründet entlassen“ und „TI hat
jemanden unbegründet entlassen, sagt
Moni“.
WTF: Warum liesst Du das dann, wenn es Dich nicht interessiert? Warum machst Du Dir die Mühe darauf zu antworten? Ich vermute dass Du Dich gerne sprechen hören. Ich halte Dich für arrogant.
Kermit der Frosch
Lieber wtf,
Bitte nimm das was ich jetzt sage nicht als ein persönlichen Angriff. Aber du schreibst sehr viel Nonsense die Zusammenhangslos sind. Du meinst die Bloggersphäre wäre nicht die geeignete Plattform für eine Diskussion. Ok, aber dir entgeht dass grade du hier die längsten Einträge schreibst und losschickst und eigentlich bist du der jenige der hier auf eine Diskussion aus ist, ob nun gewollt aber ungewollt spielt hier keine Rolle was ich aber damit meine ist dass deine kontroversen Ansichten hier eine Diskussion ins rollen gebracht haben die nun mit 56 Einträgen bestätigt werden. Ja, ich bin auch der Meinung dass die meisten generell inhaltlose Bullshit schreiben. Bei den meisten Bloggern reicht mir schon die erste Zeile eines Themas zu lesen um die Seite wieder wegzuklicken aber hey, wer sagt mir dass nicht viele das gleiche über meinen Shit denken?
Irgendwo schreibst du dass wenn du einen interessanten Blickwinkel haben wolltest, dann würdest du aus dem Haus gehen oder jemanden einladen. Das ist lobenswert aber die Menschen die hier bloggen gehen täglich aus dem Haus und berichten danach die Erfahrungen die sie gemacht haben. Ob dein bekannter nun vor dir sitzt, ein Kaffee trinkt und sein Bullshit loswird, oder ob du vor dem Schirm hockst und die Ansichten der Menschen liest, an dem Informationsgehalt ändert sich rein garnichts. Die Bloggersphäre ist einfach nur vielfältiger.
und übrigens mein Lieber dieser Satz von dir:
„Wer nicht meiner Meinung ist, fein, i don“™t give a shit.
Never have, never fucking will“ ist nicht ganz richtig. Wenn du schon sagst „i DONT give a shit, dann musst du sagen Never DID anstatt Never HAVE.
Cheers
Konsultier dein „english grammar“- Buch. Beides funktioniert und ist nicht falsch. Der Tag, an dem mich jemand des Englischen belehren wird, wird nie kommen.
Zu dem Rest.. :dünn lächel:
Du MUSST lächeln lieber wtf, dir bleibt nichts anderes übrig. Das Gesicht will schliesslich gewahrt bleiben koste es was es wolle. Ich lächel nichtmal über das was du zu bieten hast und zwar sowohl Inhaltlich als auch was deiner anglistischen Sprachfertigkeiten angeht. Beides ist recht einfältig und eindimensional. Pseudoegozentrische Ergüsse eines normalen Bloggers. Nicht mehr und nicht weniger.
Cheers
#57 Der Tag, an dem mich jemand des Englischen belehren wird, wird nie kommen.
Echt? Es heisst immer noch „English grammar“, nicht „english grammar“.
Schoolboy error…
Well, I’ll make this short. ,