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Fieberwahn?

Oder reale Sorgen?

Da lieg ich hier in meinem fiebrigen Selbstmitleid, lerne mit den Jungs Lego-Kataloge auswendig („Boah!! Das kauf‘ ich mir! Und das! Und dann noch das!!“ – und die Jungs klingen auch nicht anders!) und verspreche meiner Frau bald wieder auf den Beinen zu sein um Minuten später ein weiteres Mal in komatösen Schlaf zu fallen. Und kann in den wachen Minuten die Finger natürlich trotz allem nicht vom Laptop lassen. Nur ganz kurz. Ehrlich.

Auch diese Gedanken hier daher nur ganz kurz. Auch ehrlich.

Denn was immer Blogs sein mögen und falls man diesem Ausdrucksmittel überhaupt jemals eine gesamtheitliche Definition überstülpen konnte (warum will man das eigentlich? Sind Zeitungen alle gleich? Magazine? Fernsehshows? Radiosender?), eines sollten sie meiner Meinung nach nicht sein:

Eine moderne Form der Bürgerwehr, eine Zusammenrottung gröhlender Stammtischbesserwisser, ein pöbelnder Mob. Davon habe ich im „echten Leben“ zu viele gesehen und ich will weder dort noch hier etwas mit ihnen zu tun haben.

Meinungen? Aber klar, her damit! Schadet übrigens auch nie, diese mit selbst formulierten Begründungen zu hinterlegen, wobei eine eigene selbige zu haben ja schon schwer genug ist. Kontroverse Diskussionen? Ab dafür, sie machen Blogs aus! Und das geht in vielen Fällen sogar auch ohne persönliche Angriffe. Stänkern gegen die „Großen“? Muss auch mal sein und kommt am besten, wenn es wirklich gute Gründe gibt.

So oft ich in den letzten Tagen jedoch den Begriff „Meinungsfreiheit“ in allen möglichen und unmöglichen Zusammenhängen gesehen habe, so oft ich Sätze wie „Krieg gegen die Blogosphäre“ oder „Wir machen sie fertig“ gelesen habe, so oft musste ich mir die Frage stellen, ob ich mich blind mit tausenden mir völlig Unbekannten solidarisieren kann. Die Antwort, meine Antwort, ist: Nein.

Ich bin wie viele andere Blogger und Nicht-Blogger jemand, der sich grundsätzlich auf die Seite der Schwächeren stellt. Das habe ich von meinem Vater gelernt. Und von Batman. Nun ist mein Papa aber leider tot und Batman gibt es in Wirklichkeit wohl gar nicht. Ich muss also selber klar kommen. Meine eigenen Entscheidungen treffen.

Und während meine Gedanken um solche Entscheidungen kreisen, trudeln hier (seit J**ba, regelmäßig) Mails ein, in denen Menschen, die sich ungerecht behandelt fühlen, um die „Hilfe von Spreeblick“ bitten. Menschen, die sich, wie sich nach Rückfragen herausstellt, den von ihnen unterzeichneten und möglicherweise tatsächlich sittenwidrigen Vertrag nie durchgelesen haben. Denen ich den Gang zum Anwalt und/oder zum Verbraucherschutz empfehle, da ich den „Fall“ einfach nicht genug einschätzen kann und mich vor allem weder als Jurist noch als Fürsprecher aller ungerecht Behandelten aufspielen kann und will. Ich bin Blogger, nicht Robin Hood.

Das ist keine Absage an Solidarität, auf keinen Fall. Nur kann sie, blind ausgeführt und zu wenig hinterfragt, dazu führen, dass man demnächst mal gewaltig auf die Klappe fällt. Allein in den letzten fünf Tagen bekam ich vier verschiedene Mails von angeblich „kleinen Websites“, die sich mit „großen Konzernen“ angelegt hätten und die „den Fall“ jetzt „in der Blogosphäre groß machen wollen“. Ein bisschen Recherche ergab in allen Fällen, dass die betreffenden Sites nicht wirklich klein waren, dass der angebliche Streit mit größeren Unternehmen wohl eher Wunschdenken war (da es nämlich auf kleinere Pöbeleien noch gar keine Gegenreaktion gab) und das es am Ende nur darum ging, auf die ganz geschickte Tour Links aus der Blogosphäre zu bekommen, um kostenfreie Promo fürs eigene Produkt abzustauben.

Ja, manche Leute ticken so. Willkommen in der virtuellen Realität. Man hält Blogger also inzwischen – auch – für etwas dämlich.

Wer von uns weiß denn, von wem gewisse Kommentare zu Firmen kommen? Bisher mögen es tatsächlich Privatleute sein, aber wer will in Zukunft ausschließen, dass es sich nicht um Mitarbeiter eines Konkurrenz-Unternehmens handelt? Je mehr Aufmerksamkeit Blogs bekommen, desto mehr werden sie unter Beschuss stehen, desto schwieriger wird es für uns als Autoren sein, authentische Aussagen von strategischen zu unterscheiden.

Es geht meiner Meinung nach bei Blogs nicht darum, dass alle die gleiche Meinung haben. Sondern dass sie überhaupt eine haben und diese zur öffentlichen Diskussion stellen.

So. Jetzt wieder ab ins Bett. Ich will Montag wieder am Start sein.

46 Kommentare

  1. 01

    danke johnny! DAS ist für mich spreeblick.

  2. 02
    annie waits

    jut & richtich uffjeräumt würd ick sagen… danke schön.

    und bitte schnell wieder hübsch gesund werden!

  3. 03

    yo gute besserung.
    auch wenn sich dieser „fieberwahn“ verdammt gut liest.

  4. 04

    Humor behalten, ist glaub immer ganz gut.

    Gute Besserung!

  5. 05

    Danke für die wahren Worte. Bist ja doch noch ganz klar im Kopf. Nichts mit Fieberwahn oder so. Trotzdem gute besserung

  6. 06
    zolip

    man soll ja keinem was schlechtes wünschen, aber vielleicht vielen was Gutes. Bleib‘ ma‘ auf Fieber…

  7. 07

    Hi Johnny,

    „Meine eigenen Entscheidungen treffen.“

    Das ist für mich persönlich der wichtigste Satz in Deinem Beitrag, den ich insgesamt als berechtigte Warnung lese – anders übrigens, als den Beitrag zu dem Thema bei Medienrauschen vor einigen Tagen, obwohl ich den Ausdruck ‚Krieg gegen die Blogosphäre‘ selbst verwendet habe (als der Justiziar zum zweiten mal die Keule rausgeholt hat ;o).

    Der zentrale Punkt ist für mich persönlich: Egal wie viele andere schon etwas zum selben Thema geschrieben haben (oder noch schreiben werden), ICH allein bin für die Beiträge in MEINEM Blog verantwortlich. Und das gilt für JEDEN Blogger, der sich an einer solchen Solidarisierungskampagne beteiligt. Ob ‚Fakten‘, die ich in einem anderen Blog lese, wirklich Fakten sind oder nur unbewiesene Behauptungen, muss ich also IMMER selbst einschätzen und ggf. verifizieren, wenn ich sie in einem eigenen Blog-Beitrag verwende – ganz besonders, wenn es ein kritischer Beitrag ist. Darüber hinaus denke ich aber, dass ein Blog-Eintrag durchaus auch mal Empörung beinhalten darf, wenn ich empört bin. Persönliche Beleidigungen sind aber imo auch dann Tabu – braucht man m.E. auch nicht, um seine Empörung zu formulieren, wenn man Argumente dafür hat.

  8. 08

    Och Menno, jetzt hab‘ ich doch glatt noch was wichtiges vergessen:
    Gute Besserung :o)!

  9. 09

    Eine moderne Form der Bürgerwehr, eine Zusammenrottung gröhlender Stammtischbesserwisser, ein pöbelnder Mob. Davon habe ich im „žechten Leben“ zu viele gesehen und ich will weder dort noch hier etwas mit ihnen zu tun haben.

    Wenn in den letzten Tage die Blogosphäre eines bewiesen hat, dann eben genau das, dass sie dies nicht ist. Als ich in den letzten Tage diese – ich nenne sie mal – Besserwisser-Kommentare gelesen habe, die Blogosphäre ist der Mob, jeder hechelt dem anderen hinterher, etc., dan habe ich mich gefragt, Leute, habt ihr selbst keine eigene Meinung, denn auch ihr gehört ja zu diesem Mob oder wollt ihr einfach altklug daherreden, nach dem Motto: ich bin was besseres.

    Dann kam der Fall Hessi – und die Blogosphäre hat bewiesen, was sie ist: Verantwortungsvoll, recherchierend und ich behaupte auch: erwachsen – in Bezug auf die alten Medien. Der Aufschrei nachdem die Abmahnung bekannt wurde, war riesengroß – aber ebenso schnell flachte diese Empörung wieder ab, schnell wurden Hintergründe recherchiert – wenn ich es mal so ausdrücken darf: Der Mob bewies, dass er eben dies nicht ist.

    Es liegt natürlich in der Sache, dass diese Recherchen nicht von allen Bloggern ausgeführt werden konnten / können. Nicht jeder Blogger ist automatisch ausgebildeter Journalist – aber auch die, die innerhalb der Blogosphäre über solche Fälle nur berichten, schreiben und verlinken haben ganz schnell sehr besonnen reagiert.

    Nein, die Blogosphäre Deutschlands im Jahre 2006 ist erwachsen und eben kein pöbelnder Mob. Dass es natürlich auch schwarze Schaafe gibt, wie Johnny sie beschreibt – die gibt es (leider) in jeder Bevölkerungsgruppe und dies keine Besonderheit der Blogosphäre.

    Nun darf man natürlich nicht in Gedanken verfallen, hey wir sind gut, nein, man muss sich weiterhin bei jedem Artikel selbst hinterfragen – aber auch da bin ich zuversichtlich, dass dies auch so bleibt. Und wenn nicht, dann kann ich mir auch vorstellen, dass vom Blog nebenan ein Tritt ins Hinterteil folgt. ;-)

    Gruß

    Chris

    P.S. Gute Besserung Johnny!

  10. 10

    Kaum ist Johnny ne Woche krank, laufen die Dampfblogger Amok. DAS sollte dir zu denken geben. Spreeblick ist mittlerweise ein Korektiv. Fällt das aus, überhitzt sich das Spielchen. Was will uns das sagen? Keine Ahnung. Werd gesund!

    Ich überdenke derweil ob der aktuell kläffenden und marodierenden Rudel nahezu alles, was ich jemals über Blogs geschrieben hab. Na gut, nicht wirklich alles.

  11. 11

    @10: Wissen Sie Herr Sixtus, manchmal hab‘ ich ja schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ich so selten was Gutes über Journalisten blogge. Aber jetzt, wo ich Ihren Beitrag hier lese, ist das Gewissen wieder ganz beruhigt – Danke! ;o)

  12. 12

    Irgendwie fällt mir zu der ganzen Rudel-Diskussion immer dieses Kunze-Zitat ein:

    „How to get caught by capitalisnm in two easy lessons:
    Erstens — wer lautstark behauptet, dagegen zu sein, wird reich.
    Zweitens — wer wiederum dieses kritisiert, macht die Mode von morgen.“

    http://www.heinzrudolfkunze.de/texte/texte/ichbingegendenfrieden.html

  13. 13

    ein blog dient der selbstdarstellung, das ist alles.
    damit meine ich nicht unbedingt, he, seht her, was ich für super sätze im schädel habe, sondern dass man überhaupt irgendetwas darstellt in diesem leben.
    dafür ist so ein blog eine wunderbare plattform.
    warum sie so wenig genutzt wird in deutschland, ist mir (immer noch) ein rätsel.

  14. 14

    Iris: Ich befürchte, du hast da mal wieder was missverstanden. In diesem Fall Marios Kommentar.

    Chris:

    Dann kam der Fall Hessi – und die Blogosphäre hat bewiesen, was sie ist: Verantwortungsvoll, recherchierend und ich behaupte auch: erwachsen – in Bezug auf die alten Medien.

    Das war nun irgendwie ironisch gemeint, oder? Gerade dort zeigt das Verhältnis von empörten „Noch ein scheiss Abmahner“- zu „Update“- bzw. relativierenden Postings doch ziemlich eindeutig, dass vielleicht irgendwas falsch läuft.

    Johnny: Gute Besserung ,)

    Batz: Bei mir ist es eher „Geh doch rüber!“ und „Getroffene Hunde bellen!“ ,)

    ciao
    Olaf, nun auch im Wochenende.

  15. 15

    @jo: Ja klar, Du bist der mit dem totalen Durchblick, gelle ;o)? Ich möchte Dich aber trotzdem bitten, mir nicht dauernd vorschreiben zu wollen, wie ich etwas zu verstehen habe – vor allem, wenn Du gar nicht gemeint bist.

  16. 16
    Sam

    Solidarität mit den Schwächeren.

    das hat mich einige Zeit zum Nachdenken gebracht.

    Wenn man jedem hilft der schwächer ist als man selbst, kann dabei der Anreiz des Schwächeren verloren gehen, besser zu werden? Oder geht es Ihm nur solange besser, wie Ihm hilft?

    Oder ist der vermeintlich Schwächere garnicht schwächer, sondern will nur was abgreifen?

    Also keinem mehr helfen?

    Und von wem bekommt der große Helfer seine Hilfe?

    Ich tippe mal dass die Antwort auf die letzte Frage, nicht hier im Blog liegt. Sie wird vielleicht durch echte Liebe und Freundschaft beantwortet?

    Kann man durch Blogs wirklich helfen?

    Ich (der Einfache Durchschnitts-Blogger) bekomme auf jedenfall neue Sichtweisen, und es macht mir Spass die Artikel durchzulesen.

    Wer weiß schon, wem noch alles durch gute Artikel geholfen wird und wer weiß schon, was Worte in Bewegung setzen…

    Gute Besserung Johnny!

  17. 17

    Danke Johnny, für deine Worte!!! Und nun werde wieder schnell gesund. :)

  18. 18

    Das beste was man tun kann ist, über nichts zu schreiben, das man nicht mit den eigenen Worten begründen kann und hinter dem man sich nicht verstecken muss. Ich denke nur dann hat man wirklich gute Karten, egal welcher Wind einem um die Ohren pfeift.

    und weil ich grad auch kränkel wünsch ich solidarisch gute Besserung!

  19. 19

    Mh. Ich will jetzt nicht mit „ždamals im Usenet“ anfangen, aber ein Problem ist doch, daß eine Diskussion, wenn man sie so nenen möchte, sich viel zu sehr auf verschiedene Blogs verteilt.

    Das hat dann zur Folge, daß jeder etwas anderes wahrnimmt, eine gemeinsame Sicht der Dinge also nur in Ausnahmefällen zustande kommt. Und dann sind da Leute, die mit irnkwas unzufrieden sind, diese Unzufriedenheit aber nicht deutlich benennen können oder wollen und lieber algemeine Betrachtungen anstellen.

    Das trägt wenig zu einer gemeinsamen Wahrnehmung bei. Wenn man dann von außen in so eine Debatte reingerät, und sei es nur, weil man mal eine Woche nicht da war, sorgt für Unmut. Wenn man selbst Beiträge geschrieben hat, die vielleicht nur ein bißchen in die Richtung gehen, fragt man sich, ob man selbst angesprochen ist.

    Was spricht denn dagegen, Roß und Reiter zu nennen? Auf Beiträge, mit denen man unzufrieden ist, auch einen Link zu setzen (wie es Felix Schwenzel oder Lanu z.B. auch run)? Einfach, um dieser Fragmentierung der Diskussion etwas entgegenzusetzen.

  20. 20

    Ein wirklich guter Beitrag, der einiges zurechtrückt. Viele können ohne Fieber nur davon träumen, so klare Gedanken zu fassen.

  21. 21
    asoli

    Man sollte vor jeglicher Manipulation und vor Täuschungsmanövern immer auf der Hut sein – doch was wenn man’s mal nicht (spree)blickt? Richtig, dann hauts einen real wie virtual halt mal auf die Fre**e.

    in diesem Sinne gute Besserung

    asoli

  22. 22

    Ich muss Iris da vollkommen recht geben.
    Und wers nicht glaubt: technorati transparency (1416 Posts),
    technorati flyerpilot (64 Posts).
    Und es ist ja nicht so, dass bei flyerpilot gar nichts war. Das ist schon gerechtfertigt. Die Blogsphäre hat Augenmaß gezeigt. Wer was anderes sagt sollte das gut begründen können.

  23. 23

    @mspro (24): du kamst mir zuvor, denn am ende zählen die fakten, und die sind eindeutig.

    ich denke, wenn man erklärungen abgibt darüber, was andere richtig machen sollte, quatscht man am sinn des bloggens völlig vorbei. bloggen tut man doch in erster linie für sich. da ist auch der unterschied zum journalismus und der grund, warum beides so unterschiedliche dinge sind, daß man sie nunmal nicht vergleichen kann.
    ich denke jedenfalls über jeden satz nach, den ich schreibe und ich frage auch mal nach und diskutiere lieber noch eine woche länger mit vielen leuten (obiges vertragsthema z.b.), wenn ich mir nicht sicher bin, ob meine sichtweise einem neutraleren blick standhält.
    ich würde aber niemandem vorschreiben wollen, es genau so zu machen. ich beneide manche blogger für ihre treffsicherheit, spontaneität und aggressivität, mit der sie an dinge rangehen. ich verachte auch den ein oder anderen dafür, der wie das fähnchen im wind agiert oder aus prinzip immer dagegen ist. ich lese aber beide, witzigerweise.
    um den bogen wieder zu schließen: ich sehe absolut nirgends einen blinden, johlenden, stammtischmob, insoweit baut auch johnny hier in meinen augen ein paar popanze auf, die er dann bekämpft.

  24. 24

    p.s.: ich hab übrigens auch ne idee, warum einem solche gedanken kommen könnten. es ist in deutschlands bloglandschaft wohl tatsächlich einfach etwas neues, daß viele leute gleichzeitig über das selbe thema schreiben. das zu sehen kann durchaus eine gewisse bedrohlichkeit suggerieren. und da deutsche was „massenphänomene“ angeht etwas ängstlicher sind, verliert man eventuell aus dem blick, daß diese masse (z.b. in form von 1416 Posts zum thema transparency) durhaus sehr diferenzierte inhalte erzeugt und eben nicht als gleichgeschaltete zombieherde übers land marodiert.

  25. 25

    „Ich bin Blogger, nicht Robin Hood.“

    irgendwie schade …

  26. 26

    @jo #16:

    Natürlich war das mein ernst. :-) Die teilweise späten Updates kamen doch auch dadurch zustande, dass zwischenzeitlich die Situation (durch neue recherchierte Infos) unklar war – und der pöhse Mob ist in dieser Phase nicht weitergezogen, er hat auch abgewartet – feine Sache. :-)

    Ansonsten kann ich mich nur Jens‘ Ausführungen anschließen.

    Gruß

    Chris

  27. 27

    > das Verhältnis von empörten „Noch ein scheiss Abmahner“- zu „Update“- bzw. relativierenden Postings doch ziemlich eindeutig, dass vielleicht irgendwas falsch läuft

    na, das lässt isch doch überprüfen. gucken wir halt mal nach, ist ja ne übersichtliche zahl (65 posts im moment).
    Ergebnis: wenn ich richtig gezählt habe, gibt es noch acht(!) beiträge, in denen nicht erwähnt wird, daß bzw. inwieweit die abmahnende partei eingelenkt hat. in gut der hälfte (sorry, da bin ich irgendwann mal rausgekommen, daher hatte ich bei 30 abgebrochen) der 65 beiträgen steht, daß es inzwischen nur noch um die adressnennung in den kommentaren bzw. um kommentare geht, davon erklären einige gleich mit dazu, daß das natürlich auch völlig korrekt sei, sowas zu löschen. 52 einträge sehen die sache als erledigt an. den vorwurf, die abmahnung selbst sei freilich dennoch nicht in ordnung, haben 42 autoren erwähnt. 24 autoren erklären, daß man aufpassen muß, hier das richtige maß zu halten.
    ich erhebe keinerlei anspruch darauf, daß die zahlen stimmen, weil ich natürlich auch viel interpretiert habe, damit das ins raster passt. die kernaussage kommt m.e. mehr als eindeutig rüber, denke ich. und wer mich korrigieren mag, kann ja gerne selbst nochmal nachschauen.
    jo, das zitat da oben sieht für mich schon aus wie selektive wahrnehmung.

  28. 28

    P.S.: in keinem der flyerpilot artikel wird der begriff „scheiss“ gefunden.

  29. 29

    @ 27: „Ich bin Blogger, nicht Robin Hood.“

    irgendwie schade „¦

    Um wirklich gut zu sein, muß man zwei Dinge wissen:

    Was man ist/kann; was man nicht ist/kann.

  30. 30

    DAS ist für mich spreeblick

    Klingt für mich so wie eine neue „Du bist Spreeblick“-Kampagne?!

  31. 31

    Vielleicht sollten alle (wieder) mehr Katzencontent bringen, mit etwas Glück schreckt das die Dampfblogger ab. Einen Versuch wär’s wert!
    ___
    13
    „Erstens — wer lautstark behauptet, dagegen zu sein, wird reich.“
    Ich bin prinzipiell erstmal gegen alles. Besonders reich bin ich trotzdem nicht.
    Naja, was soll’s…
    ___
    Gute Besserung, Johnny!

    Alles Gute zum 30. Geburtstag, Apple!

    April April
    ___
    Hab ich was vergessen?

  32. 32

    Ohne jetzt groß auf die anderen Kommentare eingehen zu wollen:

    Es geht meiner Meinung nach bei Blogs nicht darum, dass alle die gleiche Meinung haben. Sondern dass sie überhaupt eine haben und diese zur öffentlichen Diskussion stellen.

    Und gerade das hat doch ziemlich hervorragend funktioniert im ganzen Abmahn-Zusammenhang, oder?

    Einiges an Meta-Diskussionen ist losgetreten worden, einige haben sich auch schon gefragt, ob und wie vorsichtig man werden/sein sollte.

    Ich kenne die Mails nicht – aber zumindest in den Blogs verlangt niemand von Dir (oder anderen), sich blind zu solidarisieren. Und ich glaube auch nicht, dass das hier in der Masse passiert ist. Mach Dir mal nicht so viele Sorgen, werd lieber wieder gesund :)

  33. 33
  34. 34
    B Wild aka Lockengelöt

    Zwar nur logische, aber durchaus sehr wahre Worte. Muss auch mal jemand sagen…

    Ich hab bei Johnny das Gefühl, dass er sich zum weisen Papa der Blogger entwickelt, was nich aufs Alter, sondern auf die Ruhe und Weitsicht bezogen werden soll.

    Danke und bis Montag (aber nich wenn du nich wirklich gesund bist!!!)

  35. 35

    Stammtischbesserwisser – klasse Wort! Allerdings sitzt man hier auch mit Leuten zusammen, mit denen man im wirklichen Leben wahrscheinlich eher kein zweites Bierchen zusammen trinken würde. Man hatte einen schönen Abend, vielleicht auch noch eine intensive bilaterale Nacht, doch am nächsten Morgen siehst du ihn/sie dann in all ihrer ungeschminkten Pracht.

  36. 36

    Interessante Sichtweise. Ich begrüße es das sich das Medium entwickelt. Das jemand auf die Idee kommt sich mit links von größeren Blogs ein Paar mehr Seitenbesucher zu sichern war abzusehen und es bringt mehr Verantwortung für den Blogbetreiber investigativ tätig zu werden. So entwächst das junge Medium mehr und mehr seinen Kinderschuhen und bekommt eine Prise mehr Ernst. Ich denke das der Stammtischcharakter immer mehr weichen wird. Meistens setzt sich doch Qualität durch und wer abonniert sich schon polemische Pöbelei, sei sie auch in noch so einem schönen Rss feed erhältlich. Ich erinnere mich da an die Anfangszeiten des WWW zurück, wo jeder Computerbesitzer sich erstmal eine Homepage (mit möglichst vielen animierten Gifs ;) ) gebaut hat. Alle weg und höchstens die besten animierten Gifs sind noch in online Gallerien vertreten. Auf zu neuen qualitativen Ufern.

  37. 37

    gute Besserung.

  38. 38

    ich glaube, wer so selbstkritisch/-ironisch ist, macht sich auf lange sicht einfach unangreifbar.
    gute besserung!

  39. 39

    Ich finde es sehr entlarvend, daß ausgerechnet Herr Profi-Journalist Sixtus von Amoklauf redet, wenn seine Berufskollegen fundiert und nachweislich bloßgestellt werden. Und die Diffamierung der Z-Blogger wie mir als „aktuell kläffende und marodierende Rudel“ ist nur dämlich, aber das weiß Herr Sixtus natürlich auch. Daß eine ganze Reihe dieser Leute genau den Moment abgewartet hat, bis Fakten auf dem Tisch lagen, um sich erst dann differenziert zu äußern, übersieht er.

    Schließlich geht es ja um sein Rudel, die Journaille (ja, genau, das kommt aus dem Französischen von Kanaille), d.h. diejenigen der Berufsberichterstatter, die aus Eigeninteresse – und da gehört auch das Standesinteresse dazu – ihre Berichte ihrem Wunschdenken „anpaßt“.

    Peinlich, sowas!