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Go-Areas

Bei uns hier mag niemand die Existenz von No-Go-Areas in Deutschland leugnen. Wir kennen aber auch viele „Go-Areas“, Gegenden also, in denen sich nach Menschen anderer Hautfarben unserer Erfahrung nach nicht einmal jemand umdreht, sie demnach auch nicht anpöbelt oder gar angreift.

So geht es auch ToBa, der mich vor einigen Wochen auf seine schöne Idee einer „Go-Area“-Liste ansprach: Eine Aktion, die eben genau jene Orte, Gegenden, Bezirke Deutschlands Wiki-artig sammelt, die man als tolerant, offen und gewaltfrei einstufen kann und die man somit ausländischen Besuchern empfehlen kann.

Das Projekt umzusetzen ist weder ToBa noch uns gelungen, das böse Wort „Zeit“ spielt hierbei sicher eine wichtige Rolle. Denn ganz auf die Schnelle macht man sowas ja leider nicht, wenn es Sinn machen soll:

Alle Einträge müssten mindestens auch auf englisch sein und man bräuchte ein Bewertungs- oder Voting-System, denn keine Einzelperson könnte die Richtigkeit der Nutzer-Angaben überprüfen, alle Nutzer gemeinsam würden das aber schaffen. Schwierig ist natürlich auch die Klassifizierung selbst, denn man sollte davon ausgehen, dass ganz Deutschland eine „Go-Area“ mit einigen unrühmlichen Ausnahmen ist – explizite Einträge in die „Go-Liste“ müssten sich also noch einmal besonders absetzen.

Vielleicht auch nur eine dieser netten Ideen, die in der Praxis wenig Sinn ergeben. Vielleicht aber auch nicht.

Falls also jemand Gefallen an der Idee und außerdem Zeit findet: Go for it!

22 Kommentare

  1. 01

    sorry, aber eine einteilung deutschlands in solche und solche zonen ist sowas von kontrproduktiv. In welchem sinne auch immer. Anschliessen würde ich mich, wenn es um die umsetzung in eine gesamte go-area ist. Ist das eine utopie?

  2. 02

    Die Idee ist eine Reaktion auf die No-Go-Areas. Nur in diesem Zusammenhang, als positives Gegenstück, funktioniert sie.

  3. 03
    rotor

    ich finde das die thematik der „national-befreiten-zonen“ die schon seit jahren bekannt ist, nun endlich mal wirklich ernsthaft zum thema werden sollte und die kleine chance die nun durch aufmerksamkeit und senibiliserung der öffentlichkeit gegeben ist genutzt werden sollte um darüber zu informierun und aufzuklären wie schlimm es in einigen gegenden wirklich steht und das das für eine „fortschrittlich demokratische gesellschaft“ untragbar ist.
    und ehrlich gesagt finde ich den gemachten vorschlag ein wenig kontrproduktiv zu so einem zeitpunkt. das fühlt sich für mich ein wenig wie schönreden an, wer spricht denn davon wenn von massenmördern die rede ist wie nett der nachbar ist und das der nie einer fliege was zu leide tun würde und der eigentlich das gegenteil ist von einem mörder?

    …in einem anderen zusammenhang und zu einem anderen zeitpunkt wiederum fände ich die idee absolut knorke!

  4. 04

    Weder möchte ich, dass meine Heimat als No-Go-Area bezeichnet wird, noch dass bestimmte Gebiete in Kreuzberg als Please-come-you’re-welcome-Areas klassifiziert werden, noch nicht mal auf der satirischen Ebene.

  5. 05

    Ostdeutschland: No-Go-Area
    Westdeutschland: Go-Area

    So einfach ist das ;).
    Satirische Grüße aus „dem Westen“
    Mario

  6. 06

    Voll die Satire. Brillant!

  7. 07
    rotor

    wenns dir hier nich gefällt geh doch in die zone ;)

  8. 08
    Joe

    Bitte darum alle No-Go-Areas durch eine hohe Mauer drumherum kennzuzeichnen.

  9. 09
    miKa

    @Joe: aber wo die mauer bauen?
    dazu Chlodwig Poth: „Die endgültige Teilung Deutschlands – das ist unsere Aufgabe!“
    Na dann, ist ja alles klar ; ) – mauer hoch und gut.
    Spass beiseite, der ALLTÄGLICHE rassismus im osten gilt bekämpft zu werden. mehr intelligenz, mehr jobs, mehr spass am leben.

  10. 10

    Ich finde das Sinn-machen-Plugin großartig ;)

  11. 11
    flo

    da mich die derzeitige „no-go-area“ diskussion wirklich deprimiert,einfach weil sie begründet ist, finde ich diesen positiven „hey, da gibt’s aber noch ne andere realität“- Ansatz gut.
    dann gäb’s auch endlich mal wieder was wirklich nettes über kreuzberg zu berichten, oder? ;)

  12. 12

    @Mario: ein herzliches (aber auch natürlich satirisch gemeintes) MUFAGGA! ausm Osten nach Motorcity. Oder, um deinen Domainnamen zu zitieren: falschrum!

  13. 13

    Berlin vs. Hamburg => 161:2
    Oder anders: Hamburg rockt, der Rest nicht so!

  14. 14

    Gibt es in Deutschland auch No-go-Areale für Neonazis?

    Kann man selbige da irgendwie gezielt hinlotsen?

  15. 15

    Na endlich wird mal auf den Rassismus in diesem nationalkommunistischen Ostdeutschland hingewiesen! Die arbeiten ja sogar noch mit Windows!!

    Grüße aus Mölln

  16. 16
    Christian

    Ein bischen vergeßlich, was Erwin?

    Grüße nach Mölln,

    Christian

  17. 17

    Pfft, einmalige Sache. Die im Osten veranstalten doch bis heute Hetzjagden auf alles, was denen nicht in den Kram passt, auch auf Westdeutsche.
    Wir im Westen haben solche Probleme nicht.

    Grüße,
    Erwin

  18. 18
    TriIIian

    Hier immerzu Ost gegen West auszuspielen (wir haben hier mE keinen Ost-West-Contest), führt doch nur dazu, das eigentliche Problem herunterzuspielen: es gibt in Deutschland einen weit verbreiteten latenten Rassismus, und die Gesellschaft ist unfähig damit umzugehen.

  19. 19

    Nun ist ein weiterer Anstieg rechtextremer Gewallt im letzten Jahr registriert worden, was man ja auch schon vorher voraussehen hätte können. Das rechte Gewalt immer häufiger auftritt ist bekannt, aber es wurde lieber klein gehalten, ignoriert bloß keinen Imageschaden für Deutschland.
    Aber nun ist ja die Welt zu Gast bei Freunden wo es gar nicht gut kommt wenn die Welt zu Gast bei Feinden währe. Also ist natürlich jetzt der richtige Zeitpunkt dieses Thema zu thematisieren. Die WM steht an alles schaut auf Deutschland also fast alles und da ist man jetzt gezwungen nicht nur drüber zu reden sondern auch Taten folgen zu lassen. Auf ein mal kommt der Begriff „NO GO Areas“ auf, der vorher, gemessen an Bekanntheit, noch hinter Elefantenrunde kam, jeder Politiker versichert das mit aller Entschiedenheit gegen Rechte Gewalt vorgegangen werde. Und das ist gut so. Es ist so wie so schlimm genug das es Gebiete gibt, in denen die körperliche Unversehrtheit Farbiger nicht gewährleistet ist ja das sie sogar um ihr Leben fürchten müssen.
    Das darf und wird (hoffentlich) niemand tolleirren.

  20. 20

    Man könnte auch Farbigen bei der Einreise ein Selbstverteidigungsset übergeben was neben einer Betäubungswaffe, Schlagring und Handschellen auch weiße sowie schwarze Schminke enthält. Sollte also mal eine Horde brauner Affen gefährlich nahe kommen, könnte er sich schnell weiße Schminke ins Gesicht schmieren und dem ersten nahendem Angreifer schwarze. So würde er Verwirrung stiften und könnte währenddessen unbehelligt verschwinden. Was mit dem vermeintlichen Farbigen dann passiert geschieht ihm auf jeden Fall recht.

    Das eben verfasste ist natürlich nicht ernst gemeint und mit Humor zu betrachten.

  21. 21
    520 Grad

    Zum Thema Satire passt: http://nogoarea.de

    Wenn das mal nicht zu weit geht!

    Viele Grüße,
    520 Grad