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Fazit England – Paraguay

“Es gibt einen Gott” titelte die Sun neulich zur Wundergenesung Rooneys, doch wenn es einen Gott gäbe, hätte er Paraguay heute einen Punkt geschenkt. Nicht, dass die Südamerikaner in der zweiten Halbzeit überaus großartigen Fußball gespielt hätten, oh nein, aber sie haben immerhin überhaupt Fußball gespielt. Darauf war man nach der ersten Halbzeit nicht unbedingt vorbereitet. Doch ein einsamer Valdez im Angriff macht ohne Klose noch keinen Frühling.

Pech für Paraguay, dass ihre Nummer Eins nach nur sechs Minuten das Feld verlassen musste und dass Beckhams rechtem Fuß auch heute noch mehr kinästhetische Sensibilität innewohnt als dem erwachenden Gemächt eines pubertierenden Jünglings. Der Kapitän zeigte sich bemüht und arbeitete sogar gelegentlich nach hinten, um dem wieder genesenen Rechtsverteidiger Gary Neville mehr Platz nach vorne zu lassen. Ansonsten tendierte Englands Leistung in der zweiten Halbzeit stark gegen Null, und zwar von unten. Eine kaum zu glaubende Anzahl von Fehlpässen, keine Verbindung zwischen Abwehr und Sturm, völlig ideenlose Angriffsversuche und eine rumpelfußballartige Verteidigung, die sich statt Spieleröffnung lieber Ladenschluss auf die Georgskreuzfahne geschrieben hatte. Totalausfall im zentralen Mittelfeld.

Und trotzdem: drei Punkte gesichert. Sollte sich ausgerechnet England also eine deutsche Untugend abgeschaut haben, bei großen Turnieren eher unterirdisch zu starten, um sich dann im Rücken der globalen Beobachterabwehr unverdient ins Finale zu schleichen? Möglich.

Paraguay hatte ich nicht so harmlos erwartet. Auch nach der Steigerung waren kaum zwingende Torchancen zu sehen. Wer gegen einen so stark schwächelnden vermeintlichen Titelfavoriten seine Chance nicht nutzt, fährt nach der Vorrunde wieder nach Hause.

Highlights: Das Wetter. Beckhams Schuhe. Kaum Nahaufnahmen von Wayne Rooneys Gesicht. Die akkurat aufgestellten Trinkflaschen um Englands Coaching Zone herum, eine sympathische Hommage der Angelsachsen an die Ordnungs- und Umzäunungsliebe des Gastgebers.

2 Kommentare

  1. 01

    Jedenfalls versteht man jetzt, warum die wegen Rooney so hysterisch sind.
    Die haben ja wirklich gar keinen Sturm.
    Die Bewegungsempfindung meines erwachenden Gemächts war allerdings noch ausgeprägter als die in dem Becks sein Fuß. Ich hätte bei Tutti Futti mit dem Rücken zum Fernseher verwandelt.

  2. 02

    Alter Sexualprotz, du! Tutti Frutti?! Wegen Hugo Egon oder wegen der Mädels?