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The Amen Break

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Geistiges Eigentum, das hatten wir schon dann und wann, macht, wenn es zu sehr verregelt wird, eine Kultur niemals reicher, sondern ärmer. Geistiges Eigentum muss natürlich geschützt werden, obwohl die Frage „žWarum?“ berechtigt ist, ist doch geistiges Eigentum nur dann Eigentum, wenn es im Kopf bleibt. Verläßt es diesen auf Platte, Film, Papier oder unphysisch durch Kabel in Deinen Screen, ist die Idee raus, die Welt soll sie bestaunen oder auslachen oder beides und kein Gesetz der Welt sollte jemanden daran hindern, mit ihr anzustellen, was man mag. Denn das ist Pop.

Was nämlich aus einer Idee, konkret: aus 6 Sekunden Musik so alles werden kann und wie dieser Weg abrupt an der Stelle endet, an der das Urheberrecht eingesetzt wird, das zeigt folgendes Filmchen von Nate Harrison (Danke, Boo!) sehr anschaulich, indem es die Geschichte eines Drumsolos aus einem Soul-Stück von 1969 verfolgt. Und glaubt mir: dieses Sample kennt jeder.

(Youtube Direktlink via Pop64, danke Malte!)

29 Kommentare

  1. 01

    6 Sekunden. Nicht Stunden.

  2. 02

    Wie meinen? Ich schrieb doch „ž6 Sekunden“…

  3. 03
    boo

    naja wenn man einen Artikel über geistiges Eigentum macht, könnte man wenigstens erwähnen (oder recherchieren), von wem denn das Video kommt, was man da zeigt, nicht nur wer’s jetzt gerade zum x-ten Mal „enddeckt“ hat. Im Gegensatz zu der selbstreferienziellen Blog-Kultur ist das bei der Musik irgendwie klarer geregelt, da benutz man zwar das Amen-Break bis zum Abwinken, aber immer als Referenz auf das Original, nicht auf die zuvor erschienene D’n’B Maxi.
    http://nkhstudio.com/pages/popup_amen.html (Nate Harrison 2004)

  4. 04

    Danke für den Link, der hat tatsächlich gefehlt!

  5. 05

    Bei YouTube meint jemand:
    i would say that jimi hendrix’s „fire“ from 1967 uses the loop first..

    Anyway – ich geh mich jetzt mal ’ne Runde schämen, ich hab diese SamplingCD von Zero-G.

  6. 06
    Max

    Ist von Nate Harrison. http://nkhstudio.com/
    Seine anderen Arbeiten sind auch sehr schön

  7. 07
    Jens

    Super Video. Sehr interessant. Ich hätte das Sample aber nicht unbedingt in allen Varianten erkannt. Jemand, der ein ähnliches Schlagzeug benutzt, produziert wahrscheinlich schnell mal was gleichlautendes. Aber dass es 2002 noch als A-Men Break verkauft wird, sagt ja alles. Sogar der Name wurde übernommen. Um zu zeigen, dass das Copyright die Kreativität tatsächlich so abwürgt, hätte der Autor aber auch noch auf die Entwicklung NACH der Veränderung in der Welt des Copyrights eingehen müssen. Er sagt zwar: nur Leute mit tiefen Taschen können sich noch leisten, mit Samples was zu machen. Inwiefern das die kreative Entwicklung mit Hilfe dieses Break tatsächlich gehindert hat, bleibt aber im Dunkeln.

  8. 08

    Naja, Schlagzeug…
    Die Loops wurden früher in Sampler geladen und in höchst frickeliger Kleinarbeit zerlegt und neu angeordnet. Später brachte Akai dann die MPC raus, ein Groovesampler. Das Handling war schon besser, aber es ist immer noch ’ne Schweinearbeit einen Loop auszuarbeiten. Das geht heutzutage am Rechner wesentlich einfacher und komfortabler, aber die MPC ist noch immer sehr beliebt, weil sie einen sehr druckvollen Sound liefert. Außerdem ist das MIDI-Timing legendär.

    Was das Copyright angeht – das hat sich spätestens dann erledigt, wenn man die Loops durch ein paar Filter jagt und/oder neu anordnet. Ein Sample einfach unbehandelt einzusetzen, ist ohnehin verpönt.

  9. 09
    Stefan

    „Reicher“ und „ärmer“ sind hier zum einen die falschen Kategorien, zum anderen geben sie auch schon die Antwort auf das „Warum“. Der Mensch in der bürgerlichen Gesellschaft als homo oeconomicus, also mit dem Ziel, seinen persönlichen Nutzen zu vergrößern, hat sehr wohl ein Interesse an Privateigentum. Das bezieht sich auch nicht ausschließlich auf die ökonomische Dimension, sozialpsychologische Mechanismen spielen hier ebenso eine Rolle (ego-enhancement etc.).
    Das Ideal der „Free Culture“, wie Lessig es am Beispiel der Wissensallmende im späten 18. Jahrhundert illustriert, gab es doch fast ausschließlich im Kontext des Humanismus. Und auch da natürlich nur in Bezug auf „Wissen“, also auch auf „Kultur“. Das diese Entwicklung spätestens mit der Transformation zur bürgerlichen Gesellschaft eine andere Richtung einnimmt liegt doch auf der Hand, denn wenn Wissen zur ökonomischen Ressource wird, ist es genauso vom Allmende-Dilemma betroffen wie natürliche Ressourcen.
    In diesem Zusammenhang wirken auch die ganzen Studentendemos allzu naiv, da sie verkennen, das Bildung schon immer zu großen Teilen ökonomisch bestimmt war und das Studiengebühren keine „Sauerei“, sondern eine Selbstverständlichkeit der Gesellschaft sind.
    Und dein Satz, René, dass „Geistiges Eigentum muss natürlich geschützt werden, obwohl die Frage „žWarum?“ berechtigt ist (…)“ ist m.E. sehr bezeichnend. Auf der einen Seite steht da die gesellschaftliche Realität, die alles ökonomisch verwertbare auch profitabel verwerten will und das – deshalb ist es ja eine Gesellschaft und keine Gemeinschaft – zum Eigennnutzen, auf der anderen Seite ist da die diffuse Vorstellung von freier Kultur. Und die ist, ohne Gemeinschaft zu denken, nicht zu haben.
    Das ist das Fatale der ganzen Copyright-Diskussionen: wenn ihr eine freie Kultur haben wollt mit uneingeschränktem Zugang zur wirklichen Public Domain, dann müsst ihr auch Gesellschaftskritik üben. Ohne die landet man nämlich ganz schnell dort, wo man auf keinen Fall landen möchte.

  10. 10

    Och naja, Stefan – das Web ist voll von freiem Content und die PD wächst täglich. Ein paar Vocals aus ’nem Film als Sample nutzen? Allein bei Archive.org liegen tonnenweise PD-Filme rum. Es gibt enorm viele Weblabel, Remix-Contests, freie „Sounds and Loops“, ect.. Die Kritik an der Gesellschaft äußert sich immer öfter dadurch, dass man selbige links liegen läßt. Außer Restriktionen hat sie ja nicht mehr allzuviel zu bieten.

  11. 11

    Der Verweis auf die Genforschung sollte eigentlich Gegenargument genug sein, und was marginal neben solchem enorm wichtigem Wissen ensteht ist (sample mal ein Zitat aus einem Disney Film und stell das Resultat einer breiten Öffentlichkeit vor, die Klage wird nicht allzu lange warten lassen) ist ein sehr erfreulicher Gegentrend. Kultur aber nur auf Filme, Vocals und Musik zu beschränken wäre aber fatal.

  12. 12

    Eben, weil Disney sofort die Bluthunde loslassen würde, hatte ich auf Archive.org verwiesen.

    Kultur aber nur auf Filme, Vocals und Musik zu beschränken wäre aber fatal.
    Tut doch niemand, aber in diesem Artikel ging’s um Musik, speziell ums Sampling.
    Den Vergleich aktuelle Genforschung/6-sekündiges aus dem Jahre 1969 finde ich im Übrigen recht weit hergeholt.
    Aber kommen wir aufs Sampling zurück. Die ersten Sampler (Fairlight, E-MU, Akai) waren seinerzeit für die meisten Musiker unerschwinglich. Als dann später günstigere Modelle auf den Markt kamen und eine ganz neue Generation von Soundtüftlern alte Platten nach Beats und Loops abgraste, kümmerte sich zunächst kein Rechteverwerter (und auch kein Urheber!) darum. Erst als diese neuen Stilrichtungen salonfähig und vermarktbar wurden – insbesondere HipHop – hielt man allerorts die Hände auf.
    Die einen machten dann aus dieser neuen Not eine Tugend und bearbeiteten das Material bis zur Unkenntlichkeit nach. Selbst wenn man noch einen Deut raushören konnte, es existierte eine gewisse „Schöpfungshöhe“ und somit galt es als Eigenkreation. Die anderen lizensierten irgendwelche alten Hits, die Ergebnisse dudeln noch heute als 175. Remix durch die Formatradios.
    Jedes „Pro und Contra“ hat sein „Für und Wider“ – mich stören all die Restriktion die die Urheberrechts-Novellen nach sich zogen nicht. Überzogen find ich sie dennoch, weil die Verhältnismäßigkeit aus dem Ruder gelaufen ist.

  13. 13

    Allmende-Dilemma: Bei freiem Zugang zu Kollektivgütern oder Gemeineigentum an Grund und Boden tendiert rational handelndes Individuum zur Übernutzung der Ressourcen und daher zur kollektiven Selbstschädigung (Problem des Trittbrettfahrens)

    Vielleicht für alle von Interesse, die in soziologischen Begriffen nicht so bewandert sind.

    Stefan will glaube ich sagen, dass die freie Verwendung von kulturellen Gütern zwar in der Theorie ein ganz nettes Ideal sein mag, aber mit unserem ökonomischen System nicht zusammengeht.

    Ich würde an der Stelle einfach gerne mal auf Steven Levitt verweisen: „Die Moral sagt uns, wie die Welt sein sollte, die Ökonomie, wie sie wirklich ist.“ Das heißt aber auch, dass die Entstehung von neuen Kulturgütern durch Wiederverwertung älterer ein Ideal ist, dass man anstreben sollte und genau darum geht es diesem Film. Zu erreichen eventuell über kürzere Copyright-Laufzeiten, die wären auch den immer kürzeren Vermarktungszeiträumen angemessen.

  14. 14

    @Stefan (Kommentar #9) Das Interesse an Privateigentum (mit all seinen Spielarten wie eben dem hier angesprochenen Urheberrecht) ist eine zutiefst europäische Idee. Es entspringt einem Sicherheitsdenken, der anderen Kulturen vollkommen fremd ist. Ich zitier mal einen schönen Satz von Heiner Müller, der gesagt hat, dass „in Kalifornien (!!!) oder Brasilien kein Mensch darauf kommt, zu arbeiten, das Geld zu erfinden oder sich in philosophischen Spekulationen zu ergehen – da wächst ja alles von alleine.“

    Ein moderner imperialistischer Staat hat kein Interesse daran, „alles von alleine“ wachsen zu lassen. Daran kann man nichts verdienen und es destabilisiert den Kern.

    Ach, und noch etwas (obwohl bissl off topic): Wer Studiengebühren gutheißt, sollte zuerst über Chancengleichheit sprechen. Die Gesellschaft kann kein Interesse daran haben, dass akademische Bildung nur für Kinder aus bürgerlichem Elternhaus stattfindet. Diese Konflikte um den Stellenwert von hochqualifizierter Ausbildung werden weiter eskalieren. Aber vielleicht ist das ja auch politisch gewollt.
    Allerdings waren wir an genau diesem Punkt vor 100 Jahren schon mal. Deutschland hat die historische Chance, dass es auch ohne Gebühren geht, leider vertan. Warum nicht etwas Neues denken? Warum immer die alten Denk-Schablonen benutzen, dass Bildung und Kultur etwas kosten müssen, weil sie einen „Wert“ haben?

  15. 15

    @Flo:
    >>“Das heißt aber auch, dass die Entstehung von neuen Kulturgütern durch >>Wiederverwertung älterer ein Ideal ist, dass man anstreben sollte und genau darum geht >>es diesem Film.“

    Sehe ich auch so, dass man das anstreben sollte. Allerdings ist Kultur genauso entstanden. Wenn wir die Kultur der Menschheit mit der Kultur der Affen vergleichen sehen wir, dass gerade das, worauf wir uns so viel einbilden, auf der Basis von etwas vorhandenem entstanden ist. Hätten Beethoven oder Bach tolle Sachen komponieren können, wenn sie erst die Instrumente und Tonleitern erfinden müssen und noch nie eine Melodie gehört hätten? Hätte Goethe tolle Texte schreiben können, wenn er erst die Schrift hätte erfinden müssen und noch nie ein Gedicht gelesen hätte?

    Meiner Ansicht nach ist schon die Idee vom „Eigentum“ an z.B. einer Komposition problematisch. Genau die „Schöpfungshöhe“, mit der immer argumentiert wird, ist dabei der Casus Knacktus. Sicher können Werke ab einer gewissen Komplexität mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht genau so nochmal erfunden werden. Aber die Grenze dafür festzulegen, ist immer willkürlich. Und ob bewusst oder unbewusst: man bezieht sich IMMER auf etwas schon dagewesenes. Im Sampling-Zeitalter erreicht das natürlich neue Dimensionen.

    Meiner Meinung nach könnte etwas mehr Freiheit beim Sampeln, Remixen, Covern, Zitieren u.s.w. nicht schaden, denn man kann und sollte dem Publikum selber etwas mehr Urteilsvermögen zutrauen. Letztens ging z.B. durch die Nachrichten, dass die Red Hot Chilli Peppers angeblich evtl. einen Song von Tom Petty „geklaut“ haben (Ich habe mir die Samples ausgiebig angehört und bin der Meinung, die Sache könnte tatsächlich zufällig entstanden sein – man weiss es wirklich nicht). Wie dem auch sei: Ich denke, es war eine gute Werbung für Tom Petty.

  16. 16

    @TheOne: Das Interesse an Privateigentum ist keine europäische Idee, sondern ein Charakteriskum jedes Staates (und er Staatsbegriff impliziert ja Gesellschaft, nicht Gemeinschaft). Deswegen waren ja im NS solche Institutionen wie das Winterhilfswerk möglich, die auf die Volksgemeinschaft rekurrierten.
    Im Gegensatz dazu ist doch das Nation Buildung US-amerikanischer Facon geradezu ein Paradebeispiel für das Privateigentum als konstituierendes Element der Gesellschaft (in der Redensart „seinen Claim abstecken“ besonders gut zu erkennen, und auch das Recht, eine Waffe zu tragen, um sein Eigentum beschützen zu können sollte Heiner Müller, der ja selten mit gesellschaftlichen Analysen glänzte, die Luft nehmen).
    Dann ist der Begriff des imperialistischen Staates ja auf die Gegenwart nicht anzuwenden. Und „alles alleine wachsen zu lassen“, das gerade ist doch die Doktrin von Ökonomen wie Friedman (der sich übrigens auch für freie Kultur stark macht). Die Regulierung vollzieht sich nur nicht mehr von staatsseitig, sondern größtenteils ökonomisch.
    Dann zu den Studiengebühren: die Gesellschaft tritt ja in den seltensten Fällen als aktiv handelnde Entität mit Interessen auf, das widerspricht in gewisser Hinsicht ja ihrem Wesen. Und selektive Bildungschancen – in der 80-20 Gesellschaft (nur 20% der Gesellschaft werden zur ökonomischen Reproduktion benötigt, der Rest ist „überflüssig“) eine rationale Angelegenheit. Die Frage ist dann nur, wie die übrigen 80% stillgehalten werden.
    Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden: ich bin sowohl gegen Studiengebühren als auch gegen (restriktives) Copyright, aber wer kopieren & studieren möchte, der muss mehr leisten als auch Kochtöpfe schlagen und rumzumaulen. Viel zu schnell landet diese verkürzte Kritik doch in der Sackgasse und argumentiert dann auf einmal mit Standortvorteilen, als sich auf den Eigennutz zu besinnen.

  17. 17

    @ Musikdieb: Ja. An DIE Abstraktionsebene hatte ich zunächst gar nicht gedacht. Sicherlich entstehen kulturelle Güter immer Elementen, eigentlich schon Konventionen, die immer schon dagewesen ist. Schöpfungshöhe ist hierfür sicherlich ein wesentlicher Punkt. Deswegen empfinde ich es ja auch wirklich als Schwachsinn wenn – abseits von Musik – Dinge, wie Ladebalken oder Tabs mit Softwarepatenten belegt werden oder Firmen versuchen das Alleinvermarktungsrecht auf gewisse Buchstaben (z.B. das „T“) zu bekommen.

    So wie ich die bis hierhin verlaufene Diskussion verstanden hatte, dachte ich aber auch es ginge irgendwie auch um größer dimensionierte Komplexe. Der große, unbestimmte Begriff „Privateigentum“ ist ja schon mal gefallen. Ob er für den Auslöser der Diskussion angemessen ist, bezweifle ich allerdings.

  18. 18

    Da hast du sicher recht, dass es hier eher um größere Komplexe ging. Aber genau darum ging es mir dann auch wieder. Denn wenn die Basis dieser Komplexe nicht (allgemeinverständlich) definiert ist, kann diese Diskussion bald nur noch von studierten Soziologen nachvollzogen werden, und das finde ich nicht gut, denn Kultur geht uns alle an.

    Die Aussage von Stefan: „Das ist das Fatale der ganzen Copyright-Diskussionen: wenn ihr eine freie Kultur haben wollt mit uneingeschränktem Zugang zur wirklichen Public Domain, dann müsst ihr auch Gesellschaftskritik üben. Ohne die landet man nämlich ganz schnell dort, wo man auf keinen Fall landen möchte.“
    finde ich sehr gut, denn auch ich bin für freie(re) Kultur, sehe aber das Problem, dass man tatsächlich Gesellschaftskritik üben muss und die allgemeine Eigenverantwortung fördern muss, um mit dieser Haltung nicht der als neoliberale Globalisierung bezeichneten Strömung in die Hand zu spielen.

  19. 19
    JK

    Ich hoffe ihr denkt noch an „geistiges Eigentum im Kopf“ wenn die Gemaabrechnung von alten Zeiten kommt und den Kontostand erhöht… :-)

  20. 20

    Naja, zur Gema gibt’s sind die Meinungen recht gespalten. Ich habe den Eindruck, es heisst meist „Top oder Flop“, d.h. ein Urheber, der nicht wirklich groß rauskommt, hat schlechte(re) Karten.

    Wäre ja schön, wenn’s funktionieren würde, aber ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass man mit „geistigem Eigentum“ nur dann Geld verdienen kann, wenn man große Firmen bzw. Geld und Macht im Rücken hat.

  21. 21
    JK

    da haste leider recht…

  22. 22
    rodriguez

    Warum gab es den Hinweis auf den Link erst jetzt? Kollege Sixtus wies darauf schon vor 11 Monaten hin:

    http://www.sixtus.net/entry/561_0_1_0_C/

    Aber die Anzahl und die Länge der Kommentare deuten ja darauf hin, das das Thema recht warm war, ist und bleibt.

  23. 23

    @ rodriguez: wusste ich doch selbstverständlich (hust), auf manche sachen kann man aber gar nicht oft genug hinweisen ;-)

  24. 24

    Faszinierend! Genialer Inhalt perfekt präsentiert! Vielen Dank an alle, die an diesem Werk beteiligt waren!

  25. 25

    @Stefan (#17): Viele schöne kleine Ansätze bei dir, über die man weiterdiskutieren kann. Ich will auf drei Aspekte eingehen, um nicht den Rahmen der Blogkommentare zu sprengen.

    Privateigentum ist kein Charakteristikum des Staates an sich, sondern der herrschenden Staatsform. Entscheidend ist, welchen Stellenwert das Privateigentum innerhalb einer Gesellschaft einnimmt – danach richtet sich das Maß, mit welchem Aufwand Privateigentum gesichert und gesetzlich geschützt wird. Da spielt die jahrhundertealte Ausformung des Römischen Rechts, so wie es in weiten Teilen Europas vorherrscht, eine wichtige Rolle. Dass diese Gesetzgebung Bestand hat und auch in Zukunft funktionsfähig bleiben wird, dafür sorgt das Sicherheitsdenken der Europäer. (Fast) kein Europäer wird ernsthaft die bestehenden Besitzverhältnisse ändern wollen. Viele Afrikaner, die verstärkt über das Mittelmeer nach Europa kommen, dagegen schon. Europa wird in den nächsten Jahren zunehmend militärischere Züge annehmen, um Privateigentum und Rechtsverhältnisse vor dieser drohenden Invasion aus der sog. „Dritten Welt“ zu schützen. In Amerika hat dieser Prozess der gesellschaftlichen Militarisierung schon vor sehr langer Zeit eingesetzt. Die Armee dort ist ein Staat im Staate. Das von dir erwähnte Paradebeispiel Nation Building dient der Wahrung von Eigentumsverhältnissen. Europa ist auf dem besten Weg dorthin.

    Die Frage nach künstlerischer Urheberschaft scheint angesichts dessen marginal. Wir befinden uns in einer kurzen Phase, in der mittels Technologie an einzelnen Bereichen der Rechtsordnung gerüttelt wird. Plötzlich vollzieht sich die Distribution von Kunst und Kultur im Netz um ein Vielfaches schneller, als dass die Legislative regulierend eingreifen kann. Momentan ist noch nicht entschieden, ob die Wahrung von Marken- und Kopierrechten dauerhaft geschützt werden kann. The A-Men Break könnte also als Indiz dafür gelten, wie einfach mit Musik umgegangen werden kann. Es zeigt, wie aus einer Idee viele neue Ideen entstehen. Was sollte daran (außer aus ökonomischen Fragen nach einer angemessenen Künstler-Entlohnung) falsch sein?

    Das Beispiel Winterhilfswerk während der Nazizeit verdient es nicht, als Gemeinschaft bezeichnet zu werden, da hier aus manipulativen Motiven heraus von den politischen Verantwortlichen ein Konstrukt geschaffen wurde, um an die Solidarität zwischen Heimat- und Militärfront zu appellieren. Der Begriff „Gemeinschaft“ (und seinen Unterarten „Volks-, Kriegs-, Schicksals-“ etc.) ist übrigens von den Nazis gründlich kaputtgemacht worden, so dass eine Verwendung des Begriffs bis heute problematisch ist.

    Schon interessant, hach ja, was ein sechssekündiges Sample nebst Video für Diskussionen auslösen kann.

  26. 26
    Lockengelöt

    Ich finds sehr interesant, was der gute da erzählt, und habs auch schon mehrfach weitergeleitet, aber mein Fresse redet dre notorisch. Da schläft man ja ein. Da kann mann sich ja gar nicht volle 18 minuten drauf konzentrieren.
    Interessante Story, super break, alles cool, aber das kann man wirklich spannender verpacken, denn es ist ja spannend.

    oh gott diese stimme; ist die vom computergeneriert? die geht GAR NICHT!!!!

  27. 27

    ….biiiiiig uuuup ! Long live the Armen Break und die sub-kulturen die daraus entstanden – a massive Bang ! Grusse aus „Engel‘-land/Bath