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Regierungs-TV

deutscher bundestag tv
(Liebe Anwälte, die Grafik soll Realsatire sein)

Man muss ja nicht gleich von Schleichwerbung reden, schließlich handelt es sich um „Produktionskostenzuschüsse“, wenn die Bundesagentur für Arbeit mit 112.000 Euro einen Bericht des MDR zum Thema Arbeitsmarkt mitfinanziert und der Deutsche Rentenversicherung-Bund 117.000 bzw. 57.000 Euro für Beiträge der ARD und des ZDF zum Thema Rente dazugibt.

Eingriffe in die Programmautonomie seien mit den Zuschüssen nicht verbunden, sagt die Bundesregierung, und das woll’n ja wohl auch hoffen. Wie beeinflussbar jedoch Redaktionen durch solche Zuschüsse auch ganz ohne direkte Einwirkungsversuche sind, mag sich jeder selbst ausmalen.

[via jonet-Liste]

16 Kommentare

  1. 01

    ist leider nix ungewöhnliches. die eu sponsort auch schon seit jahren europafreundliche beiträge im deutschen tv. (leider auf die schnelle ohne quelle)

  2. 02
    seb

    @Rossi meinst du den Monitorbericht?

  3. 03

    Grundsätzlich halte ich es nicht unbedingt für falsch, wenn z.B. die Deutsche Rentenversicherung Infobeiträge auch via TV verbreitet – das gehört sogar zum gesetzlichen Auftrag.

    Die Inhalte finden sich z.B. auch in der Pressemappe:
    http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=50838&keygroup=

  4. 04

    Ein dünner Grad, finde ich. Wären die Sendungen als Info-Sendungen der Bundesregierung deklariert, wäre das völlig okay. Aber sind sie das?

  5. 05

    Ich habe nie einen solchen Beitrag gesehen, daher weiß ich nicht, ob am Anfang da ein entsprechender Hinweis gesendet wird (oder am Ende). Richtig wäre es aber.

    Aber wenn dann natürlich nicht mit Verweis auf die Bundesregierung. Das sind schließlich Organe die selbstverwaltet werden, wo die Regierung an sich keine Einflußmöglichkeiten haben sollte.

  6. 06

    „Der Absender des Fernsehbeitrags ist entgegen den Medienberichten
    deutlich zu erkennen. Jeweils am Anfang und am Ende der Filme gibt es
    ganz klare Einblendungen
    , die deutlich machen, dass es sich um
    Material der Deutschen Rentenversicherung Bund handelt. Eine Garantie
    der Sender, die Beiträge auszustrahlen, gibt es nicht.“
    Quelle

    Also mal zusammenfassen: Ich finanziere mit meinen Beiträgen zur Rentenversicherung Informationen der Rentenversicherer zur Rentenversicherung. Soweit ganz ok.
    Die Rentenversicherer haben sogar einen Gesetzlichen Auftrag die Versicherten zu informieren. Finde ich richtig töfte.
    Die Rentenversicherer produzieren dazu TV-Beiträge die kostenlos gesendet werden. Warum auch nicht.

    Die TV-Beiträge werden ausschließlich im kostenpflichtigen (GEZ!) öffentlich-rechtlichen TV gesendet? DAS kann nicht angehen. Wenn ich schon (unfreiwillig) für Informationen bezahle, dann möchte ich auch klostenlosen Zugang zu diesen Informationen haben.
    Warum wurden die Beiträge nicht auch dem sogenannten Free-TV (RTL,PRO7SAT1, usw) angeboten? Ich denke das ist eine berechtigte Frage.

  7. 07

    @Ralf:

    Wer weiß, vielleicht wurde denen das auch angeboten? Oder aber wenn die fragen bekommen sie es auch?

    Das das jedoch eher ins service-orientierte Programm von ARD/ZDF passt ist wohl auch klar, oder?

    Jedoch sollte man sich überlegen, ob man diese Sachen nicht auch als Filmbeiträge ins Netz stellt. Wenn selbst die Merkel schon einen Video-Podcast hat. ;)

  8. 08

    Bei der Stellungnahme des Rentenversicherung-Bundes klingt das alles auch sehr anders, demnach wurden die Summen im Verlauf der letzten 15 Jahre ausgegeben, die Kosten lägen bei etwa 1.300 Euro pro Folge. Es geht offenbar um Clips, die den Sendern angeboten werden.

    In der Stellungnahme der Bundesregierung geht es aber um weit höhere Ausgaben im vergangenen Jahr und um jeweils einen Beitrag.

    Naja.

  9. 09

    Schade, daß man die Antwort der Regierung auf die kleine Anfrage nicht anschauen kann: Error 404.

  10. 10

    Sorry Johnny für’s Klugscheissen, aber es heisst „Deutsche Rentenversicherung Bund“ (ehemalige BfA) in Abgrenzung zu z.B. „Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg“ (ehemalige LVA BaWü)… war teuer genug diese Organisationsreform, da muss man schon korrekt bleiben ;-)

  11. 11

    @bono:
    Dann sag das mal denen in Berlin. Die melden sich meistens nur mit „Deutsche Rentenversicherung“. Wenn ich mit denen gelegentlich telefoniere und die sich so melden sage ich immer „Welche denn?“.

  12. 12

    @jens: das ist wohl die beste reaktion von deiner seite.

    wenn die sich nur mit „drv“ melden, weiss man allerdings wirklich nicht, wo man gerade gelandet ist, da hst du recht.
    interessanterweise ist allerdings meines wissens die abkürzung des wortmonsters deutsche rentenversicherung als „drv“ nach der neuen corporate identity nicht zulässig, da diese abkürzung z.b. schon für den deutschen reisebüro- und tourismusverbanf genutzt wird. in diesem fall könntest du denen also mal richtig auf die füsse treten ;-) aber ich glaube, das ist off-topic…

  13. 13

    @bono:
    Also Meldungen nur mit „DRV“ habe ich noch nicht erlebt. Vielleicht hat das ja die Gründe die Du nennst…

    Und stimmt, es wird langsam off-topic.

    PS: Hab mal den Link geändert – kleiner Tipp. ;)

  14. 14

    Wer glaubt denn mit HrtzIV würden Kosten gespart? – Wer glaubt denn Arbeit würde zuviel Kosten? – Wer glaubt denn im Kongo würde befriedet? – Sorry, euro Meinung ist gekauft. – Wr dnkt dnn nch slbr?

    RVLTN:

  15. 15

    Over here in the states, we’re very familiar with government-run television. Fox News is the main mouthpiece of the administration.