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Urheber-Recht im Vergessen

Alexander macht sich Gedanken über das Vergessen und über Blog-Hypes, darüber ob und warum man im Lobbyistenspiel mitspielen soll und warum und er bringt mich zum Nachdenken. Wie kann man unseren Standpunkt vertreten, ohne außerhalb geltenden Rechts zu treten, und warum ist das im Moment so? Wie kann ich meiner Liebe zu Musik auch öffentlich nachgehen, ohne das komplizierte deutsche Urheberrecht zu bemühen? Seine kurze Antwort: Es geht nicht, solange wir nicht aufstehen, und eine Lobby bilden. Und diese vor allem nicht vergessen.

13 Kommentare

  1. 01

    war die raf eine lobby?

    naja, lobbyismus ist einfach nicht das wahre oder? ich bin für ethisch vertretbare rahmen bei denen der mensch und die kultur im vordergrund steht sowie die kapitalinteressen von konzernen im hintergrund, für fortschrtitt, recht und freiheit – ja vor allen freiheit und frieden mit ner gewaltigen portion autonomer selbstverwaltung HA!

    aufstehen finde ich gut, z.B. auch dann wenn man die platte umdrehen muss ;)

  2. 02

    Du hättest jetzt wenigstens die Eier haben können, den Blogbeitrag mit einem (urheberrechtlich geschützten) MP3 abzuschließen…hehe! ;-)

  3. 03

    >“Wie kann ich meiner Liebe zu Musik auch öffentlich nachgehen, ohne das komplizierte deutsche Urheberrecht zu bemühen?“

    Ich find’s schade, wie sich das Alles entwickelt hat.
    Ne Zeit lang war’s für mich noch verständlich, aber nun geht’s langsam zu weit.. ;X

  4. 04

    *gähn*

    Ich finde dieses ganze selbstgefällige Aber-Mir-Gefällt’s-Doch-Soooo-Gut-Deshalb-Poste-Ich-Es-Ja-Damit-Es-Alle-Hören-Gehabe sehr scheinheilig. Was wenn Du einen Song machst, keinen großen Vertrieb hast, kein Geld hast, kein gar nix hast und dann auch noch das eine Ding, was den Leuten gefällt einfach so rumschwirrt? Natürlich freut einen das, aber auf der anderen Seite denkt man sich eben auch: hmmm, 3000 downloads… wenn ein sechstel davon bezahlt hätte, dann könnte ich viel entspannter die Miete bezahlen.

    Klar ist es schön, dass der Song „um-die-Welt“ geht und den Leuten gefällt, aber davon wird man leider nicht satt.

    Und dieser Mythos, dass _alle_ Künstler total viel Geld haben und keine Sorgen und sowieso alles nur machen des Geldes Wegen, der sollte auch in der ach-so-edlen Blogosphäre angekommen sein.

    Am Ende des Tages müssen einfach alle von irgendwas leben. Und wenn die Blogosphäre es vielleicht schafft, durch gegenseitige Unterstützung sich selbst am Leben (sprich Essen!) zu halten, dann brauchen wir auch nicht mehr diese dämlichen Mechanismen und Schutzvorkehrungen der Industrie. Aber solange alles einfach nur immer umsonst ist, geht’s halt einfach nicht.

    Ich verstehe gar nicht, wie erwachsene Menschen diese Zusammnehänge und Schicksale dahinter nicht verstehen können und ihr Neid auf die erfolgreichen Künstler sie so blind macht, dass sie deshalb alle in einen Topf werfen und und daraus eine schöne Blutsauger-Supper rühren.

    Whatever… jeder unabhängige und selbstständige Künstler kommt irgendwann an den Punkt an dem er entweder weiterhin sein Geld in der Bar verdient, oder vielleicht den nächsten Schritt schaftt. Aber wenn dieser Schritt ihm nicht mal gegönnt wird, dann verliert man einfach auch irgendwann die Lust daran und will für die ach-so-guten wir-lieben-doch-gute-Musik-Menschen-und-sind-allein-deshalb-schon-unfehlbar eigentlich gar nichts mehr machen.

    :@

  5. 05
    matze

    @ tanzpartner

    ich glaube, der Rene will den Künstler schon ihr Süppchen gönnen und erst recht die Miete, ich denke allerdings, er wendet sich gegen das komplizierte Urheberrecht und die undruchsichtige Krake Gema, die offenbar sehr die großen allerdings nicht die kleinen Künstler begünstigt.

  6. 06

    matze:

    Da hast Du natürlich recht, ich finde es aber wichtig, immer den richtigen Blick zu haben, weil für mich als Künstler die GEMA natürlich schon wichtig, richtig und notwendig ist. Allerdings gehört da einiges in’s Lot gerückt, aber meist sehen die Menschen gar nicht, mit was wir (also die GEMA-Mitglieder) uns so alles rumschlagen müssen.

    Das Problem ist doch: Musik ist omnipräsent, aber bezahlen findet jeder irgendwie doof… :-)

  7. 07

    @tanzpartner

    Das ist mir – als Verfasser des Ausgangsartikels – auch ganz wichtig und insoweit stimme ich Matze zu: Was dabei rauskommt an Regelung, ob eine Kulturflatrate überhaupt sinnvoll ist oder ob einfach ein anderes System etabliert werden muss, das alles ist doch vollkommen offen.
    Es geht doch erst mal darum, dass aktuell alles über die Köpfe der eigentlichen Konsumenten hinwegentschieden wird. Und da setze ich ein, da sollte man eine Stimme kriegen und mitreden, und das funktioniert imho eben nur, wenn man weiß wie man Gehör findet.
    Wie gesagt: Ausgang der Diskussion … offen

  8. 08

    Man kann nun nicht behaupten, dass „iRights.info – Urheberrecht in der digitalen Welt“ eine Lobbysite ist. Und die soll sie auch nicht sein. Denn uns geht’s gerade darum, glaubwürdige, zuverlässige Infos zum Urheberrecht zu bieten, keine Kampagnene à lá „Hart aber gerecht“. Das mögen einige reformistisch finden, aber um sich eine Meinung zu bilden, braucht’s in den meisten Fällen erstmal gute Informationen. Was daraus mal wird, sehen wir dann. Jedenfalls haben wir uns vorgenommen, dem Vergessen zumindest beim Thema Urheberrecht den langen Atem entgegenzusetzen. Was auch für uns schwierig geworden ist, denn nachdem das Projekt 18 Monate vom Verbraucherschutzministerium finanziert wurde, gibt es keine Anschlusskohle, trotz Grimme-Online-Award. Derzeit also alles ehrenamtlich. Aber solange es uns noch gibt, spread the word.

  9. 09
    Sam

    Blogospähre bezahlt

    Medienvertreter nervt_permanent

    Medien beeinflusst

    Politik verändert

    Urhebergesetz

  10. 10

    Lobbyarbeit

    Jens Stoewhase vom Blogboten hat den offenen Brief von Spreeblick zum Anlaß genommen, um einen Aufruf an die Community zu starten.

    manueller Trackback

  11. 11

    @tanzpartner: und die anderen.
    Ich glaube, die ursächlichen Probleme der Musikindustrie liegen nicht allein im kostenlosen, illegalen verbreiten der hits.
    Was den Kaufwillen in die Knie zwingt, ist die die Dauerberieselung aus jeder Ecke. Für jeden Massengeschmack gibt es ein Programm, sogar rechtstragende audiophile Philologen haben einen eigenen Sender ;) Damals zu Zeiten alleiniger Öffi-R Herrschaft gab’s nur den NDR2-Club für mich. Es war mal eine Sensation, wenn mein Lieblingssong lief. Da blieb mir nichts anderes übrig, in den Plattenladen zu gehen und die LP zu kaufen.
    Jetzt — Da höre ich mal was geiles von Nelly Fortado, kaufe mir den Song via iTunes. Und was ist? 3 Monate später wird er auf allen Autoradiokanälen tot gedudelt. Ich kann ihn nicht mehr hören. 3 weitere Monate später, wird er gar nicht mehr gespielt. Ich habe den Titel vergessen. :(
    Mittlerweile habe ich umdisponiert. Ich höre SomaFm, und hole mir Musik von Jamendo.com. Die darf ich zu allem Überfluss auch noch im Blog anbieten und besprechen, ohne Abhmahnwahn. Und wenn mich was anspricht, dann überweise ich halt mal was. (Mach ich wirklich)
    Will sagen, die Masse erdrückt die Klasse. Das Internet kann hier Veränderung bewirken, wenn wir alle daran mitarbeiten .. cu bed

  12. 12

    @bed

    Da haste absolut recht… aber die Masse erdrückt sowieso alles. Ich fände es toll, wenn mal ein ganzes Jahr lang (man kann ja träumen) nichts veröffentlich wird. Kein Buch, kein Film, keine Musik.

    DAS wäre mal was neues und auf einmal hätten wir vielleicht auch wieder Heisshunger… :-)