Von wegen Sommerloch! Sommerfeste allerorts sind es, die uns vom Intrawebnetz 2.0 fern halten, und wer sind wir, dass wir uns nicht gerne von lärmenden Kindern und beschwichtigenden alkoholhaltigen Getränken ablenken ließen? Eben.
Während also bei anderen Bruno, Pu hab‘ ihn selig, die Schlagzeilen macht, benennen wir die anstehenden Sommerfeste kurzerhand in Meetings um und bereiten unser Me-Too-Konzept vor um das zweite Blog mit einer knappen Million Finanzierung zu werden. Ob Dollar oder Euro ist uns schnuppe und schließlich sehen wir sowohl einzeln als auch im Verbund eine knappe Million mal besser aus als Om Malik, der das erste betreibt.
Bis dieses Konzept einen entsprechenden Partner gefunden hat, also in etwa 128 Jahren, wird sicher auch die Diskussion um den Bürgerjournalismus ein Ende gefunden haben, denn bis dahin werden alle (auch du da hinten, der mit dem Finger in der Nase!) staatlich gezwungen werden Medien-Produzenten zu sein, als Gegenleistung werden die Einnahmen aus der Fotokopiererschrottverwertung zu einem Bürgergeld zusammengefasst und unter allen aufgeteilt, was pro Kopf etwa 21 Cent ausmachen wird. Jährlich.
Die Grenzen zwischen Produzenten und Konsumenten gehören dann endgültig der Vergangenheit an; von denen zwischen Redaktion und Marketing redet ja eh schon lange niemand mehr. Die einzig relevante Media-Agentur hört schließlich auf den Namen Google und schaltet in Zukunft Kontext-abhängige Werbung nicht nur im Netz, sondern auch im Fernsehen. Welches aber nur noch eingeschaltet wird, wenn die Fußball-WM gezeigt wird, die wiederum nach Abschaffung der Fifa natürlich in T-Com-Cup umbenannt wurde.
Jetzt aber erst einmal ein herzlichstes Prost! auf die kommende deutsche Post-WM-Depression und falls sich jemand unter den unbelasteten kinderlosen Leser/-innen fragen sollte, wozu Sommerferien eigentlich gut sind:
Sie dienen traditionell der schnellen und möglichst unbemerkten Umsetzung von Kürzungen im Bildungswesen, denn wer will denn schon, dass die jetzt schon lebensqualitätsmindernden Blagen uns später auch noch die wenigen guten Jobs wegnehmen?
Und wenn der Verlag von Frau Monika Fehr sich endlich mal zur Neuauflage ihres Buches durchringen könnte…?
Woher weißtu das mit dem Finger?
Unglaublich: Spreeblick spioniert seine Leser aus!
hui – dieser sommerloch rundumschlag hinterlässt aber einen depresiven nachgeschmack… da mach ich meinen computer lieber aus und geh noch schnell ein eis essen – bevor morgen auch noch die sonne nicht mehr scheint…
Schöner Beitrag, gleich mal einsortiert unter meinen beiden bisherigen Lieblingsbeiträgen zum Thema Strassenfest, beide beim Berliner Haarbueschel erschien, für den ich einfach mal schamlos Werbung betreibe: Strassenfest und Der Tag, an dem alles war.
In meiner kleinen Bloghütte kann ich mich über das Sommerloch nicht beschweren. Google schwemmt mir gerade die ermatteten Sommerfestmeetingbesucher via dem Suchwort „Nacktbaden“ an.
wenn man allen links in diesem post gefolgt ist und dort gelesen hat, dann fängt ja eh schon wieder der winter an…;)
Also ich kann nicht davon besprechen nur wegen meiner Kinderlosigkeit all zu unbelastet zu sein. Denn jetzt wo ich gerade in die Arbeitswelt einsteige (sprich Ausbildung beendet, „richtige“ Kohle) merk ich es an meinem Geldbeutel, dass ich keine habe. Denn spätestens ab 1.1 hätte ich mit nur einem Kind (und dann vielleicht noch verheiratet) im Minimalfall 500 EUR mehr zur Verfügung. Ich glaub ja schon, dass „Kinderhaltung“ teuer ist. Aber mit Verlaub: Warum schaffen sich nicht einfach solche Menschen Kinder an, die es sich auch leisten können, statt das man den bestraft, der sich vernünftigerweise keine zulegt.
Bei mir kommen sie alle wegen Stoiber und dem Bär alias Problembär. Insbesondere seit er erschossen wurde. Also, der Bär.
@PatrickU
Vernünftig keine Kinder zu haben? Für den Einzelnen mag das ja „vernünftig“ sein (aber da entgeht einem sicher viel), aber für die Gesellschaft insgesamt ist das absolut unvernünftig.
Nee Henning. Das siehst du falsch. Erstmal ist es für die Gesellschaft absolut nicht förderlich, wenn Einzelne Kinder in die Welt setzen, die es besser erst in ein paar Jahren hätten tun sollen. Dann bringt uns der Nachwuchs im Moment sowieso nichts. Was denn? Außer, dass die Listen der Kindergärten und Bildungsangebote wachsen, die Spielplätze noch weniger ausreichen, der Einzelhandel ein wenig mehr verdient und unsere Kinder, wenn sie denn mal ins arbeitsreife Alter kommen mit höchster Wahrscheinlichkeit einen Platz im Heer der Arbeitslosen einnehmen. Ach ganz vergessen habe ich wieviel Geld dem Staat dann durch die Lappen geht und dieser zahlen muss (KiGe, Familiengeld, bei Leuten die wieder mal nicht in den Geldbeutel geguckt haben, bevor sie eine Familie mit Kindern gründeten, wieder ALGII) und wieviel mehr die Krankenkassen durch die „Bereicherung unserer Gesellschaft durch Kinder“ zahlen müssen ohne wirklich ausreichend Beiträge dafür zu bekommen. Versteh mich nicht falsch. Ich habe nichts gegen Kinder. Ich will später auch selbst Kinder haben. Aber man muss sein Leben erst einmal in den Griff bekommen, Zeit haben sich selbst ausreichend kennenzulernen etc. um in der Lage zu sein Verantwortung für ein Kind zu übernehmen. Man muss Erfahrung haben, die man an seine Kinder auch weitergeben kann.
Ganz ehrlich. Auch wenn es mich nicht stört, dass Eltern Zuschläge vom Staat bekommen, so macht es mich doch ein bißchen neidisch. Schließlich weiß ich, dass es für mich nicht der richtige Zeitpunkt wäre Vater zu sein und werde für diese Vernunft bestraft. Damit, dass praktisch alles teurer für mich ist (von Lebensmitteln angefangen bis hin zum Aufenthalt im Schwimmbad) und ich im Gegenzug den kinderlosen mit meinen Abgaben all das worauf ich verzichten muss (weil es für mich zu teuer ist, sie zuvor) finanziere. Das macht neidisch und stimmt mißmutig. Insbesonder dann, wenn die Familienforderung immer weiter getrieben wird und auf der anderen Seite kinderlose immer mehr bestraft werden.
@ PatrickU: Schöne Satire zum Thema Neid auf Eltern.
Ich hab‘ drei Kinder und mit allen Zuschüssen zusammen am Ende des Monats _deutlich_ weniger Geld als zu meiner kinderlosen Zeit.
@PatrickU: die unterschlägst, dass die staatlichen zuschüsse nicht für die eltern, sondern für die kinder gedacht sind. und da reichen sie dann für viele vorne und hinten nicht.
@Johnny: dann lass uns mal spreeblick und telepolis ein langes unabhängiges leben beschert sein, auf dass g**gle auch in zukunft nicht alles sei, was wir noch haben… /,-)
@ Boogie
Die Frage die sich stellt: Hab ich als Kinderloser entschieden, dass du drei Kinder haben sollst? Nein, habe ich nicht. Die Entscheidung hast du gefällt. Aber deine Entscheidung geht auf meine Kosten, weil ich mit meinen erhöhten Abgaben deine Zuschüsse subventioniere. Unabhängig davon, ob sie nun reichen oder nicht.
Übrigens ist mir schon klar, dass Eltern sicherlich viel Geld für Ihre Kinder ausgeben müssen. Das liegt aber mehr daran, dass eben mit Kindern im Haus auch mehr Personen im Haushalt leben. Dafür gibt es Ersparnisse an jeder Ecke und jedem Ende. Familienpreise, Ermäßigung für Kinder, manch vergünstigte Versicherung. Aber es fängt schon im Kleinen an. Nehmen wir mal als Beispiel, dass eine Person für sich einkaufen muss und natürlich auf der anderen Seite eine Familie für sich einkaufen muss. Hast du schon mal Lebensmitteln in kleinen Portionen gekauft, die weniger kosten als die großen Portionen? Ja, möglicherweise. Aber der Unterschied ist marginal und wird davon wett gemacht, dass Lebensmittel in kleinen Portionen auch für eine Person meist nicht ausreichen.
So mag unterm Strich ja immer noch weniger rauskommen bei Familien. Das ist aber ein hausgebackenes Problem, für das Eltern selbst die Verantwortung zu übernehmen haben. Wenn ich mir irgendetwas zulege (sei es ein Haustier) für das ich monatlich Unterhaltungskosten aufbringen muss, dann fragt auch niemand danach, was ich am Schluss noch von meinem Geld übrig habe.
@ darkrond
Nee. Das unterschlag ich nicht. Mir ist das schon klar, dass das für die Kinder gedacht ist. Mir ist auch klar, dass es _für die Kinder_ hinten und vorne oft trotzdem nicht reicht. Mir ist nur nicht klar wieso ich die (finanzielle) Verantwortung für Kinder übernehme, die ich nicht zur Welt gebracht habe.
@PatrickU: Also entweder willst Du trollen oder Du bist wirklich so strunzdumm.
Zu Deinem letzten Kommentar an darkrond: So ist das mit den Steuern nunmal. Jeder finanziert damit auch Sachen die er nicht (direkt) nutzt ( http://de.wikipedia.org/wiki/Nonaffektationsprinzip). Das gilt auch für die Unterstützung von Familien, die noch nicht mal Kinder haben müssen, aus Deinem Steueraufkommen.
@ merula: ich tippe auf kindische Trollerei. Leider sind, im Rahmen der Kürzungen im Blogbildungswesen, sämtliche Zuschüsse, auch die der Trollerziehungshilfe, zugunsten kinderloser Trollpaare gestrichen worden. Da kann man neidisch werden. Und eine tippende Ungerechtigkeit ist das auch. Ich z.B. habe am Ende eines Beitrags immer weniger Trolle obwohl ich 17 Kategorien und einen Katzencontent zu ernähren habe.
@PatrickU
Ergänzend zu den anderen: Weißt du eigentlich wer deine Rente bezahlt? Der staatliche Teil (so klein der auch künftig sein mag) kommt von denen, die dann arbeiten. Die Kinder der anderen zahlen also deine Rente. Und das obwohl sie gar nichts dafür können, dass es dich gibt.
Und ob ich Straßen nutze oder nicht, ich zahle sie mit. Genau wie die Bahn bzw. den ÖPNV. Oder Schulen.
Ich zahl auch die Polizei mit, selbst wenn ich nicht überfallen werde und auch keine Verbrechen begehe. Wahnsinn, oder?
Meine Steuern werden sogar mit dafür verwendet Angela Merkel ihr Gehalt zu zahlen. Ob ich die jetzt als Kanzlerin wollte oder nicht.
Hmm. Ja schön, dass die Leute anfangen zu beleidigen, wenn Ihnen nichts Besseres einfällt. Ich bin nämlich ansich schon der Meinung, dass die bisherige Diskussion durchaus gesittet ablief, bis merula sich da mit ihren Beleidigungen einmischte. Aber sei es drum.
Nein, das ist kein Trollversuch und das hat auch nichts mit dumm oder kindisch am Hut. Mir ist das Nonaffektationsprinzip sehr wohl bekannt und auch, dass es noch mehr Fälle gibt (allein schon wegen dem Nonaffektationsprinzip) in denen man Steuern zahlt für Dinge die man ggf. nicht nutzt. Aber im Einzelnen:
@ merula
„[ … Stumpfsinnige Beleidigungen die zum Vertuschen nicht vorhandener Argumente dienen…]
Zu Deinem letzten Kommentar an darkrond: So ist das mit den Steuern nunmal. Jeder finanziert damit auch Sachen die er nicht (direkt) nutzt“
Ja gut. Ich habe etwas unterschlagen in meinem Kommentar an darkrond. Vielleicht liegt es daran, dass ich meine Meinung hinreichend begründet habe (weiter oben). Es ging und geht mir nicht um das Prinzip „Allgemeine Förderung von allen für alle die’s betrifft“ sondern um die Menge der Schröpfungen. Darum das man *vorallem* den Kinderlosen immer wieder ans Geld will. Das man hier immer wieder die Erhöhungen ansetzt. Das man damit wieder versucht die wahnwitzigen Ideen (Erziehungsgeld, Beitragsbonus in der Pflegeversicherung) zu finanzieren. Das Problem, dass ich beklage ist nicht die Tatsache das, sondern dass die Gelderverteilerung zunehmend unfairer wird. Um es mal ganz krass auszudrück: Der inliquiden Fortpflanzungsmachinerie immer mehr, den Anderen immer weniger. Ich meine: Hey, als es darum ging den Haushalt zu entlasten hat man u.A. die Beiträge zur PV für Kinderlose eingeführt, Hartz IV geschaffen ums den Arbeitslosen auch noch wegzunehmen (sehr pauschalisiert gesagt – für manche/genug war Hartz IV sicherlich gut und richtig), div. andere Steuern eingeführt, etc. Aber hat man in den ganzen Überlegungen auch nur darüber nachgedacht die KV-Beiträge für Familien zu erhöhen? Weil hier eben nun einmal die meisten Arztbesuche stattfinden? Oder das Kindergeld zu kürzen? Nein, stattdessen führt man ein Familiengeld ein. Damit verdreifacht man dann die Ausgaben auf Staatseite (die wer bezahlt? *zwinker*) und auf Haben-Seite bei den Familien. Im Minimalfall. You know what i mean. Und ach übrigens: Wer sowieso schon arm ist, kriegt wie immer die geringste Förderung. Schon seltsam.
@ Henning
„Ergänzend zu den anderen: Weißt du eigentlich wer deine Rente bezahlt?“
Ja, dass weiß ich: Ich. Angesichts der Kürzungen in dem Bereich ist nämlich davon auszugehen, dass ich keine mehr erhalte wennn ich mal im rentenfähigen Alter bin. Daher muss ich selbst vorsorgen. Dazu rät man mir (und Leuten die noch älter sind als ich) schon seit mehreren Jahren.
„Der staatliche Teil (so klein der auch künftig sein mag) kommt von denen, die dann arbeiten. Die Kinder der anderen zahlen also deine Rente. Und das obwohl sie gar nichts dafür können, dass es dich gibt.
“
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Dafür gehe ich nämlich ebenfalls arbeiten. Gut, ich zahle es denen die vor mir rentenfähig sind. Aber ich tu es. Das nenne ich ausgleichende Gerechtigkeit. Auch wenn die Auszahlungshöhen natürlich meiner Generation gegenüber eine bodenlose Frechheit ist. Übrigens zahle ich denen ihre Rente, die etwas dafür können, dass es mich gibt. Schlimm, oder?
„Und ob ich Straßen nutze oder nicht, ich zahle sie mit.“
Sehr unwahrscheinlich, dass du es in deinem Leben schaffst _keine_ Straße zu nutzen. Die Bürgersteige gehören nämlich auch dazu. Übrigens durchaus etwas wovon jeder etwas hat.
„Genau wie die Bahn bzw. den ÖPNV. Oder Schulen.“
Hmm. Jetzt legst du dir aber schon selbst ein Ei. Wirst du merken, wenn du für dich mal folgende Fragen beantwortest:
a) Wer nutzt ÖPNV und Schulen _hauptsächlich_?
b) Welchen Familien oder welchen Steuerzahlern kommt sie damit hauptsächlich zu Gute?
c) Wodurch wird der ÖPNV noch finanziert?
d) Kann es sein, dass schulpflichtige Kinder an c in den meisten Fällen keinen Anteil haben?
„Ich zahl auch die Polizei mit, selbst wenn ich nicht überfallen werde und auch keine Verbrechen begehe. Wahnsinn, oder?“
Back to the Roots. Oder zu Äpfeln und Birnen. Die Polizei erfüllt dem Zweck der inneren Sicherheit. Ob du nun überfallen wirst oder nicht. Ob bei dir eingebrochen wird oder nicht. Im Idealfall merkst du an ihrer Präsenz (und vorallem daran, dass dir nix passiert) das du zu Recht an ihrer Fiannzierung beteiligt bist.
“ [ .. Trollversuch mit Angela Merkels Gehelt… ]“
Habe Frau Merkel übrigens auch nicht gewählt.
Zu guter Letzt bleibt zu sagen: Wäre schon, wenn man auf einem gewissen Niveau bleibt beim Diskutieren. Ich bemühe mich auch darum.
Gruß
Patrick
@PatrickU
Zu den Straßen: Ich schaffe es jedenfalls einzelne Straßen nicht zu nutzen. Außerdem schaffe ich es, Straßen weniger zu nutzen als andere.
Zum „Eier legen“: Ich leg mir damit kein Ei, denn mir ging’s nicht darum, Dinge aufzuzählen, die vor allem Kinderlose nutzen, sondern Dinge, die die Allgemeinheit aus Steuern finanziert. Insbesondere die Schulen habe ich gewählt, weil ich gehofft hatte, dass du es wenigstens dort sinnvoll findest.
Fakt ist, dass Familien mit Kindern heute immer noch sehr stark belastet sind und dass die Gesellschaft Kinder braucht. Ohne diese Förderungen, über die man sich im Einzelfall vielleicht streiten kann, was man aber nicht grundsätzlich in Frage stellen sollte, wäre es noch schlimmer.
Und wenn diese Gesellschaft keine Kinder mehr bekommt, nützt dir auch deine private Altersvorsorge nichts. Denn da kommt auch nur was raus, wenn es dann noch irgendwelche jüngeren Menschen gibt, die arbeiten.
Mensch, Mensch. Ich glaub ich rede italienisch oder so.
Ich muss es wohl noch einmal in hoffentlich aller Deutlichkeit sagen:
Ich habe nichts gegen die Förderung ansich. Ich finde es sogar gut Familien und speziell Familien mit Kindern zu fördern. Und ebenfalls finde ich es gut und sinnvoll Dinge zum Allgemeinnutzen über die Steuern zu finanzieren.
Es ist lediglich die Umsetzung, die mich stört. Denn es ist doch so:
Mit dem Einkommen, dass meine Freundin und ich erzielen können wir sicherlich besser leben als eine Familie mit 1,2 Kindern. Das mag ja sein. Schließlich haben wir das Geld, das wir verdienen für nur zwei Personen zur Verfügung. Während Familien eben auch ihre Kinder ernähren müssen. Aber es sind verdammt noch einmal die Kinderlosen von deren Abgaben Kindergärten, Schulen, Fördergelder an Familien, Spielplätze und sonstige staatlich geförderte Dinge/Einrichtungen in der Hauptsache finanziert werden. Und was mir dabei stinkt ist nicht die Tatsache, dass dem so ist. Nein: Mich stört, dass trotzdem ständig auf die Kinderlosen geschimpft wird, weil sie ja schuld daran sind, dass es der Gesellschaft an Kindern fehlt und das immer wieder versucht wird das Einkommen der Kinderlosen zu schmälern, damit es denen mit Kindern einen Tick besser geht. Das dabei immer und ständig außer Acht gelassen wird, dass auch Kinderlose und Single-Haushalte ihr Päckchen zu tragen haben, weil nicht nur von staatlicher Seite aus sämtliche Vorteile einer Familie fehlen sondern auch in jedem anderen Bereich des Lebens Nachteile für Kinderlose und Single-Haushalte vorhanden sind. Um mal ein paar namentlich zu benennen: Keine vergünstigten Eintrittspreise in Schwimmbädern und anderen Einrichtungen, keine vergünstigten Versicherungen egal welcher Art, keine bedarfsgerechten und vorallem preiswerte Lebensmittel im Supermarkt => Ausgaben ohne Ende für den A-Eimer. Das wird nämlich immer vergessen, wenn geschimpft wird oder weitere Kürzungen zu Gunstsen von Familien ausgehandelt werden.
Und es ist in den meisten Fällen nicht der Drang etwas gesellschaftlich Nützliches zu tun, wenn Familien Kinder kriegen. Denn Kinder sind ja nicht nur eine Belastung (auch wenn man den Eindruck gewinnt, dass Eltern das immer zur Verteidigung anbringen) sondern auch etwas ganz Wundervolles. Nein. In den meisten Fällen ist es Wunsch Kinder zu kriegen oder aber Dummheit, weil Verhütung für die später geförderten scheinbar ein Fremdwort ist. Das ist es was die Kinderlosen fördern und wofür sie beschimpft werden. Und das ist was mich stört.
@PatrickU
Ich glaube, der Knackpunkt ist das hier: „[…] sämtliche Vorteile einer Familie fehlen […]“
Meiner Meinung nach sind das nicht wirklich Vorteile, sondern Hilfen, die die Nachteile abmildern sollen.
Genau wie hier, nicht „damit es denen mit Kindern einen Tick besser geht“, sondern damit es ihnen etwas weniger schlecht geht.
Zum letzten Absatz: Es ist überhaupt nicht schlimm, dass die meisten (alle?) Kinder nicht kriegen, um etwas für die Gesellschaft zu tun. Aber dennoch ist es für die Gesellschaft nützlich. Du kriegst dein Gehalt ja eigentlich auch dafür, dass du deiner Firma Nutzen bringst. Aber vielleicht bringst du diesen Nutzen eigentlich weil es dir Spaß macht. Das Geld kriegst du trotzdem und du hast es auch verdient.