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Selbstregulierung?

Ich finde es gut und sogar wichtig, dass Blogger Geld verdienen. Oder auch nur mal einen Trip nach Berlin abstauben und andere Blogger treffen. Ehrlich. Voll okay. Mir sind die Details von Aufnahmebedingungen ziemlich schnuppe, ich finde man kann’s auch übertreiben und jetzt ist sowieso mal gut. Und ich brauche keine Personen persönlich anzugreifen, ich werfe ungern mit Steinen, denn auch meine Wände sind teilweise aus Glas. Wir alle verdienen irgendwie unsere Miete und wer im Ernst glaubt, er sei wirtschaftlich komplett unabhängig und könne sich daher über andere stellen, der wohnt vermutlich noch bei Mama und glaubt, der Strom komme aus der Steckdose.

Kein Akt der Selbstgerechtigkeit also, dieser Artikel. Ich verstehe nur einfach nicht, wieso es scheinbar niemandem in der deutschsprachigen Blogosphäre gelingen mag ein paar nicht unwichtige Fakten zu erwähnen, wobei doch die meisten Blogs im völligen Gegensatz zu uns keinerlei kommerzielle Absichten und Ziele verfolgen. Nichts zu verlieren, keine Umsatzeinbußen zu befürchten hätten.

Man könnte viele Seiten beleuchten, sich subjektiv oder objektiv verhalten, Meta-Ebenen nutzen, über das Verhältnis zwischen Großkonzernen und Aktionsgruppen, über Pro und Kontra der Globalisierung schreiben. Ein schlichter Satz wie „mein Kumpel besucht übrigens morgen die WM-WG eines Konzerns, der sich derzeit mit einiger Kritik auseinandersetzen muss“ mit einem Link würde mir als Leser ja schon reichen. Ein kleiner Artikel über einen WG-Abend voller kontroverser Gespräche wäre ebenso machbar. Alles mögliche, es muss gar kein Bashing sein, die pure Erwähnung reicht mir doch schon. Nicht das Richten wünsche ich mir, sondern das Be-richten.

Aber: nix. Kein Wort in den freien, aufmerksamen, unabhängigen Blogs.

Stattdessen wird zur Zeit an vielen Stellen der deutschsprachigen Blog-Welt auch mal etwas kritisch, was die Kampagne an sich angeht, meist aber beängstigend kritiklos über einen großen Konzern und dessen Blog-PR-Aktion gejubelt und gestritten, wobei sich letzteres oft in überflüssigen persönlichen Angriffen und merkwürdigen Fehden verrennt. Kein einziges der von mir in den letzten Tagen gelesenen Blogs schafft es (bitte korrigiert mich, wenn mein Eindruck falsch ist) auch nur im Ansatz darauf hinzuweisen, dass dieser Konzern namens Coca-Cola immer noch mit den Ermordungen von Gewerkschaftern in Kolumbien in Verbindung gebracht wird und sich mit diesen Vorwürfen auseinandersetzen muss.

Es geht nicht um Abmahnungen, nicht um Kündigungen. Nicht um moralisch etwas zwiespältiges Handeln eines globalen Konzerns, also nicht um Vorwürfe, an die wir uns zynischerweise vielleicht schon gewöhnt haben und die man in der aktuellen Sommer- und WM-Laune vielleicht übersehen könnte. Sondern um den Verdacht, den Vorwurf, dass ein Unternehmen mit der Ermordung von Menschen zu tun haben könnte.

Ich weiß nicht, ob die Vorwürfe berechtigt sind. Aber ich weiß, dass sie an vielen Stellen thematisiert werden, und zwar mit einer Intensität, die Coca-Cola zur Reaktion zwingt.

Allein dieser Umstand wäre mehrere Worte wert. Wäre es wert das Gespräch in der WG darauf zu lenken, eine Diskussion darüber zu starten, auch und gerade in Blogs.

Zur Erinnerung: Es gibt durchaus ein Nebeneinander von Werbekunden und unabhängiger redaktioneller Arbeit, dieses Nebeneinander ist ein Grundstein unserer (Presse-) Freiheit. Es mag natürlich sein, dass man mit Coca-Cola nicht mehr als Werbepartner zu rechnen braucht wenn man sich kritisch mit dem Konzern auseinandersetzt, aber selbst wenn man ein Blog mit wirtschaftlichen Interessen betreibt, was ja die wenigsten der bisherigen WG-Gäste tun, muss man damit dann halt leben und glücklicherweise wird die Welt ja noch nicht von einzelnen Konzernen beherrscht.

Natürlich muss man als Blogger nicht über aktuelle Vorwürfe gegen Coca-Cola schreiben, niemand ist dazu verpflichtet. Aber dass es tatsächlich niemand tut, überrascht mich. Sehr.

Update 1: Es gibt einige Blogs (neben dem Rebellmarkt, der für meinen Geschmack diesbezüglich zu sehr auf einer Bashing-Schiene reitet), in denen die Vorwürfe thematisiert wurden. Ich entschuldige mich für den Fehler in der Recherche und gelobe ein Update meiner RSS-Feeds. Word2go hat eine Linkliste mit Blogs zum Thema. Nicht unerwähnt sollte auch dieser Verdi-Artikel sein.

Update 2: Da in den Kommentaren die Frage „Um was geht es hier eigentlich?“ aufkam, habe ich anscheinend zu viel Information vorausgesetzt.

Es geht um die Coca-Cola-Blog-WG, eine für meinen Geschmack sogar recht gute Idee einer Marketing-Kampagne, die auf einem internationalen Blog basiert. Meine Kritik oben richtet sich nicht gegen einzelne Personen, die ich teilweise kenne, deren Blogs ich oft schätze und die aus individuellen Gründen beschlossen haben, sich die WG mal anzusehen oder am Projekt mitzuarbeiten (ich selbst hatte beschlossen, mit der Aktion nichts zu tun haben zu wollen, habe jedoch Anfragen an andere Blogger weitergeleitet). Meine Kritik richtet sich dagegen, dass die deutschsprachige Blogosphäre nicht mehr aus dem Thema macht.

Es ist leicht, Großkonzerne einfach generell (in erster Linie verbal) abzulehnen und im Falle der vorliegenden Vorwürfe ist man schnell einfach „dagegen“, meiner Meinung nach macht man es sich aber ein wenig zu leicht wenn man schlicht behauptet, man würde mit reinerer Weste durchs Konsumleben gehen als andere. Ich weiß es schlicht nicht, was in Kolumbien wirklich vor sich geht. Allein die Vorwürfe jedoch lassen mich die Berichterstattung weiter beobachten.

Die Komplexität des Themas, das nicht nur Coca-Cola betrifft, spiegelt sich in Blogs meiner Meinung nach nicht wirklich wider, was schade ist.

Update 3: Die Kommentare sind erstmal geschlossen (Begründung hier), ich arbeite an einem neuen Text zum Thema, mit dem wir die Diskussion gerne wieder aufnehmen können. Danke an alle!

116 Kommentare

  1. 01

    Nanu? Don Alphonso erwähnt das doch in jedem zweiten Artikel.

  2. 02

    Tut er? Ich lese da immer nur über PR-Desaster und zu niedrige Preise.

  3. 03

    Seine Blogs sind nicht einfach zu durchsuchen, ich hab jetzt nur das hier gefunden — aber er verlinkt entsprechende seiten regelmäßig.

  4. 04

    Ok. Bei der Blogbar bekomme ich immer Augenschmerzen, vielleicht hab ich deshalb übersehen. Aber das ist dann auch alles, oder?

  5. 05

    Das Konsumblog hat auch schon darüber berichtet.

  6. 06

    Nee, ist es nicht, vielleicht fragstu ihn nochmal selber. In meiner Erinnerung hat er das wirklich öfter erwähnt.

    Rebellen ohne Markt läßt sich mit Google Blogsearch nicht durchsuchen, vermutlich, weil er seine Feeds verkrüppelt. Und mit Suchbegriffen ist man bei Metaphorikern wie DA sowieso etwas aufgeschmissen.

  7. 07
    DaSo

    äh, und um was gehts jetzt hier?

  8. 08

    Tico hat Überschriften und die Musik dazu. Weil mein Strom grün und nich gelb ist.

  9. 09

    Ich bin über den Don erst auf die Labournet-Seite gestoßen, der hat das definitiv irgendwo gepostet.

  10. 10

    Ich hab mal hier was dazu geschrieben und die Verlinkungen zur Blogbar enthalten auch weitere Details vor allem in den Kommentaren.

  11. 11

    Ja für die Jungs war“™s halt ein riesen Gaudi… Ein paar Tage Ihr Lieblingsgetränk über den Dächern von Berlin in einem Loft zu süffeln….. Weltkonzern ? Was die Machen ? Kein Plan – und ich glaube auch nicht da sich jm da von den Leuten die das wie wild bloggen je wirklich damit beschäftigt hat… Oder? Berichtigt mich. Muss sagen das ich Spass dabei hatte mir die Battles | Fights von 2 Herren anzuschauen. ! Nenn jetzt mal lieber keine Namen – aber Ihr seit spitze. Weltklasse — freu mich auf weitere vs.
    Für alles die sich weiter informieren möchten sei diese Seite ans Herz gelegt http://kanalb.org/edition.php?clipId=62 gibt es einen film zum Thema Gewerkschafter in Kolumbien.
    nicht nur Coca Cola ist dort nicht ohne, nestlè spielt was ich nenn es jetzt mal beim `verschwinden` von Gewerkschaftern angeht ein Rolle.

  12. 12

    Und hier ist eine ganze Reihe von Blogs gelistet, die sich mit dem Thema „Killercoke“ beschäftigt haben.

  13. 13
    nora

    der don verwendet in o.g. zusammenhang auch gerne den begriff ‚Brause‘.

  14. 14

    Mal ganz ehrlich: Wer trinkt denn das Zeuchs?

    Mir ist es einfach zu süss, anyone?

  15. 15

    Sorry, es mag sein, dass diese(s)? WM-WG absolut trendig ist, aber ich habe keinerlei Ahnung, worum es geht .. ich weiß Coke, ich weiß Blogger, ich weiß irgendein Deal, aber mehr will sich mir einfach nicht erschließen. Weiß jemand vielleicht einen Link, der mir kurz einen Überblick gibt, um *was* es da eigentlich geht? Also welcher Deal da ablief?

  16. 16

    Bin unterwegs. Wenn ich zurück am Rechner bin gibt es ein Update.

  17. 17
    manu

    Johnny: Lies mal http://kick-dich.de/2006/07/04/plomlompom-in-der-coca-cola-fusball-wg/ von Christian, da steht eigentlich alles drin, was zum Thema gesagt werden muss.

    Ansonsten könnte man für die Berliner vielleicht noch etwas deutlicher auf die Veranstaltung übermorgen in der UdK hinweisen:

    „Kolumbien, Gewerkschaft, Mord & Coca-Cola“ – Ein Weltkonzern wird mit Vorwürfen bombadiert und bezieht Stellung. -> Berliner Kola’Konferenz im Hauptgebäude der UDK | Hardenbergstraße 33 | Raum 310 | 06.07.2006 | 18:00 Uhr

    Scheint mir jedenfalls sinnvoller als die Besucher eines PR-Projekts als gewissenlose Unterstützer einer Mörderbande zu bezeichnen. Nachdem wir doch alle brav Naomi Klein gelesen haben, wissen wird doch, wieviel Blut wir an den Händen haben. Alle.

    Ganz unabhängig davon, ob wir in Nebensätzen auf aktuelle (und zum Teil blindwütige) Kampagnen hinweisen oder mit Blick auf eine ausgeglichene Sauerstoffbilanz des Planeten auf den Verzehr von Bohnensuppe verzichten.

  18. 18

    @Tanzpartner:
    Manchmal ich. Derzeit aber die vom Shopblogger bevorzugtere MAX-Konkurrenz.

    @andy69com:
    Siehe meinen Beitrag (Nr. 10) und den Link dort, da steht ein wenig dazu.

  19. 19

    andy69com: Es gibt in Berlin eine so genannte „Blogger-WG“, deren Ergüsse Du unter weallspeakfootball.com lesen, hören und schauen kannst. In der WG, die von Coke gesponsert wird, gibt es „Hauptblogger“ mit Lyssa an der Spitze, es können aber auch jeweils Gäste für ein paar Tage vorbeikommen, die dann ebenfalls bloggen. Oder auch nicht.

    Johnny: danke für deine klaren Worte. Glaub mal nicht, dass das kein Thema wäre oder war, auch in der WG. Dummerweise (und das dumm meine ich hier wörtlich), wurde diese Diskussion zumindest in den ersten Tagen, in denen ich auch da war, sehr schnell durch eben diese persönlichen Angriffe von ‚aussen‘ übertönt.

    Bei einigen -kurzen- Gesprächen in der WG (als auch in unserem?) waren sich glaube ich alle sehr schnell einig, dass die Problematik mit dem Konzern existiert und auch definitiv noch weiter aufzuzeigen ist. Aber auch, dass auf den Versuch, es genau in diesem Umfeld, zu diesem Zeitpunkt zu tun, ein reines Bashing zu befürchten gewesen wäre – weil sich da sehr schnell Themen vermischen lassen, die miteinander erstmal nicht viel zu tun haben.

  20. 20

    Davon abgesehen, wer nun wann schonmal was zu Killer-Coke geschrieben hat: solche Scheußlichkeiten passieren auch in anderen Bereichen.

    Ich finde nicht, daß man davor die Augen verschließen sollte. Mir tut es selbst viel zu oft weh, daß solche Nachrichten im Rauschen untergehen. Oder auch nur mit einem Schulterzucken hingenommen werden.

    Aber aber bevor man daraus einen Vorwurf (oder auch nur die Feststellung eines Versagens) macht: würde man diesen umsetzen, bestünde Blogland nur noch aus solchen Betroffenheitsnachrichten. Und während Spreeblick es schafft, mit einem gut geschriebenen Text Tausende zu erreichen, ist so etwas bei den kleineren Blogs häufig vergebene Liebesmühe.

    D.h., im konkreten Falle könnte man einen Vorwurf höchstens denen machen, die sich überhaupt mit der WG auseinandergesetzt haben, das sind aber verschwindend wenige.

    Hinzu kommt, daß man sich bei solchen Themen, wenn sie sowieso schon viel öffentlichkeitswirksamer in Zeitungen behandelt wurden, was es denn bringen soll, sie nochmal (ohne zusätzliche Erkenntnisse) in Blogs wiederzukäuen. Tonis „Ketten“-Song ist (was bewußten Konsum betrifft) da in seiner anmutigen Naivität viel authentischer.

  21. 21

    Coca Cola? Sind das nicht die mit der Fußballsteuer auf ihren Produkten? Sowas kauft doch niemand mit Verstand. Oder macht da irgendwelche Werbekampagnen mit.

    Niemand mit Verstand, wohlgemerkt.

  22. 22

    René, ich bin immer wieder überrascht, wie leicht man anderen Verstand absprechen kann. Mich würde oft interessieren, womit die Leute ihr Geld verdienen, welches Konsumverhalten sie im Detail haben, die sich heiliger als andere darstellen.

  23. 23

    Johnny, du weißt ja dass ich am Verstand von Fußballfans grundsätzlich zweifle…

    Aber mal ernsthaft: Ich verzichte darauf, Produkte von Unternehmen zu kaufen deren Unternehmenspolitik mir nicht gefällt bzw. bei denen mir das Verhalten von Personen, die für das Unternehmen stehen oder dafür werben nicht gefällt. Aus diesem Grund habe ich keinen Mac, kein Konto bei der Deutschen Bank, trinke keine Cola und boykottiere die Major Labels.

    Wer die Produkte dann trotzdem kauft, obwohl ihm oder ihr bekannt ist, was da passiert, ist entweder ein egoistisches Arschloch oder hat keinen Verstand.

  24. 24

    soll ich jetzt auch was sagen? ach, ich weiss nicht. hatte gerade einen ganz langen kommentar dazu geschrieben, ist aber irgendwie auch quatsch. ich muss mich ja für nichts rechtfertigen, oder?

  25. 25

    D.h., im konkreten Falle könnte man einen Vorwurf höchstens denen machen, die sich überhaupt mit der WG auseinandergesetzt haben, das sind aber verschwindend wenige.

    Ach vergiß es. Ich sehe, daß Du genau die ja auch gemeint hattest.

  26. 26

    *meld* *wichtigtu*
    Also ich hab vor 2 Wochen schon mal was in ähnlichem Zusammenhang geschrieben, nämlich als das mit Apple und deren 15-Stunden-Schicht-Zulieferern losging. (Interessanterweise ist dieses Thema schon wieder völlig aus dem Blick der Öffentlichkeit verschwunden.)
    Der Hintergrund ist aber wohl ohne weiteres übertragbar: wir haben es in der Hand. Und gerade bei Luxus-Produkten wie Mikroelektronik, Sportklamotten oder teurer Limonade, wo die Hersteller selbst ja nicht viel mehr als Image produzieren.
    (hier ist der link:)
    http://beamtendreikampf.de/weblog/pivot/entry.php?id=448

  27. 27

    René: toll, wenn Du das so durchhalten kannst. Hast Du irgendwo eine Liste mit Positivprodukten? Ich kann mir vorstellen, dass die sehr kurz ist…

    Sorry, aber diese Strategie ist zwar idealisitisch betrachtet ein toller Ansatz, aber mal ehrlich: weisst Du bei jedem No-Name-Produkt, wer dahintersteckt? Weisst Du, ob die Zulieferer der Produkte nicht doch irgendwie mit den boykottierten Firmen zusammenhängen? Das sind alles Fragen, die man sich stellen kann und muss. Es ist auch sinnvoll, wichtig und richtig auf Misstände hinzuweisen. Aber gerade dein letzter Satz ist mit das arroganteste und überheblichste, was ich in letzter Zeit gelesen habe.

  28. 28

    Vorweg: Kommentar #17 ist von mir, kam aber nicht von meinem Rechner. Inzwischen bin ich wieder an meinem „Dienst-Mac“.

    stralau/andy: Ich schreib’s mal vorsorglich: Am Wochendende gab es in Cola-WG ein Treffen von Medienrauschen.de, bzw. von denen, die von uns halt gerade in Berlin waren. Das Treffen war eh geplant, die meisten wollten sich auch mal diese WG anschauen. Da Igor ohnehin als akkreditierter Gastblogger dort war (privat, das erlauben wir unseren Autoren …) und Thomas wohl mal GabeMac treffen wollte, traf man sich halt in der Brause-WG. Soweit harmlos.

    Missverständlich/problematisch/whatever you may call it war danach für Aussenstehenden sicherlich/evtl./wasauchimmer die Veröffentlichung von Daniels „Reisenotizen“ (Inzwischen mehrfach überarbeitet …) aus der WG bei medienrauschen.de (Eigentlich nur eine „Zweitverwertung“ aus seinem eigenen Blog), nebst lobender Erwähnung eines Getränkes, das Coca-Cola wohl als neues In-Produkt auf dem deutschen Markt platzieren will. Nun, die Verkostung war wohl der spannendste Teil des Aufenthalts. Man hatte Spaß, auch ohne dafür bezahlt zu werden (Tatsächlich gab’s nicht einmal eine offzielle Einladung).

    Ein Geschmäckle bekommt die Geschichte, da auf Medienrauschen.de als Teil des Medienrauschen.com-Netzwerkes derzeit ein von Coca-Cola gesponsorter 160x600px Skyscraper blinkt. Den Rest klären wir gerade intern. Einen Deal – der über die Schaltung der Bannerwerbung hinausgeht – gibt es allerdings nicht.

    Soweit die langweilige Realität. Ich kann nachvollziehen, dass die kursierenden Verschwörungstheorien gekaufter Blogger, die bereitwillig für ein paar Flaschen Brause Promotion „für Mörder“ machen, aufregender klingt.

  29. 29

    diaet, ich hab ja nie behauptet nicht arrogant und überheblich zu sein. Immerhin muss ich dann kein Verständnis für Leute heucheln, die offenbar nicht nachdenken wenn sie etwas kaufen.

    Natürlich habe ich keinen absoluten Überblick über den Markt, aber ich kann dennoch Produkte vermeiden, bei denen ich absolut sicher bin dass sie von Unternehmen kommen, die ich nicht leiden kann.

  30. 30

    Naja, wirklich viel liest man wirklich nicht über dieses Thema, aber unter den Tisch gekehrt wurde es auch nicht ganz. Auch ich hab, zwar nur beiläufig aber immerhin angesprochen.
    http://rincewind.kilu.de/blok/wordpress/2006/07/04/ist-die-welt-nicht-schoen/

  31. 31

    @René aus Kiel:
    Ich, als manchmal „egoistisches Arschloch“, versuche auch mein privates Konsumverhalten anzupassen. Aber das klappt leider nur selten. Derzeit „boykottiere“ ich noch ein wenig den Media-Markt, befürchte aber, daß das irgendwann auch wieder von mir selber ad acta gelegt wird, da ich „egoistisches Arschloch“ manchmal auch auf den Preis achte.

    Nehmen wir jetzt mal Cola als Getränk:
    Angesichts der gewerkschaftsfeindlichen und menschenverachtenden Umtriebe dürfte ich Coca-Cola nicht trinken. Nicht umsonst boykottiert z.B. in Deutschland ver.di die Produkte von Coca-Cola.
    (was anscheinend in allen Bezirken noch nicht angekommen ist, da ich bei einer ver.di-Veranstaltung letztens „the real gesehen und getrunken habe)

    Also dürfte ich jetzt eigentlich Coca-Cola nicht konsumieren. Kommen wir zum Mitbewerber Pepsi. Abgesehen davon, daß Pepsi IMHO mit Pepsi Max die mir am besten schmeckende Cola-Variante auf dem Markt hat, unterstützt PepsiCo. traditionell die Grand Old Party in den USA, Richard Nixon war sogar mal deren Anwalt… sprich: Das würde jetzt gegen Pepsi sprechen.

    Dann gibt es ja noch die Discounter hierzulande – aber will man die Praktiken von LIDL & Co. unterstützen, die nicht wirklich human mit ihren Mitarbeitern umgehen sollen? Würde insofern auch wegfallen…

    Es ist halt nicht so leicht immer irgendwelchen Idealen zu folgen – abgesehen davon, daß das natürlich auch immer eine Frage des Geldbeutels ist.

  32. 32

    Jens, was hindert dich daran Wasser zu trinken? Wenn du willst, kannst du auch 36 Stücke Würfelzucker reinkippen, dann hast du im Grunde auch Cola.

  33. 33

    @René:
    Ich finde Cola erfrischender (und dank Koffein belebender) als Wasser. Und Max hat keinen Zucker drin, abgesehen davon, daß natürlich noch E 150 als Farbstoff fehlen würde. ;)

  34. 34

    mal logger vom hogger

    du oberchefblogger

    soll ich Dein themendiktator sein

    schaueste mal wieder bei it&w hinein

    diese apple sekte hat so einige leichen im keller

  35. 35

    jo, genau das will ich vermeiden: Das Gerede von „gekauften Bloggern“, die „Mörder“ unterstützen. Ich habe diesen Artikel lange unter den Fingern gehabt, viel darüber nachgedacht. Ich habe selbst schon für viele Großkonzerne gearbeitet, ich verstehe Spreeblick als inzwischen kommerzielles Blog, das mit Werbepartnern zusammenarbeitet und ich bin zu alt, um noch daran zu glauben, dass ich hinsichtlich Kommerz eine wirkliche Chance hätte politisch völlig korrekt durchs Leben zu kommen.

    Tatsächlich war aber der Artikel auf Medienrauschen vor seiner Überarbeitung der Grund, warum ich meinen Senf nun doch dazugegeben habe. Denn der hat mich schon sehr überrascht.

    Nilz, es wäre selbstverständlich spannend deine Gedanken zu lesen! Es sind doch nicht irgendwelche Hirnis, die sich mit der WG beschäftigen, sondern denkende und schreibende Leute, die sich gegenseitig sogar kennen, die kritische Artikel zu anderen Themen geschrieben haben.

    René, „Firmen nicht leiden können“ ist eine Sache, andere als Arschlöcher zu bezeichnen, weil sie nicht deiner Meinung sind, ist eine ganz andere.

  36. 36

    Och sorry Johnny, das ich ehrlich bin. Manchmal muss man Menschen eben mit der Nase drauf stoßen. Sonst kapieren sie es nicht. War aber anscheinend noch nicht ehrlich genug.

  37. 37

    Sorry Johnny, aber entweder ich bin zu blöd oder dein Artikel ist schlecht formuliert. Worum soll denn gehen: Darum das Coke in Kolumbien Menschen umbringt? dass hier keiner drüber berichtet? dass Blogger ruhig mal von einem Bonus profitieren können sollten? dass man einem geschenkten Gaul ab und an trotzdem ins Maul schauen soll? dass gewisse Leute sich nicht so aufregen sollen? um alles auf einmal?
    …hmmm

  38. 38

    Damit mich hier keiner falsch versteht: es geht mir nicht darum die Oma egoistisches Arschloch zu bezeichnen, die für ihre Enkel Cola kauft und keine Ahnung hat, was sie da kauft. Es geht mir um diejenigen, die ganz genau wissen, was da passiert. Die sich völlig im Klaren sind, dass Coca Cola dreckige Hände hat. Und die trotzdem dann in den Laden gehen und den Kram kaufen.

  39. 39

    Niels, worum es geht, steht im Update oben etwas deutlicher. Schlecht formuliert? Kann sein, konnte ich nicht besser. Ist die vierte Version, die anderen waren noch komplexer.

  40. 40

    Ich hatte auch was drüber geschrieben, übrigens:

    Mark Pendergrast – Für Gott, Vaterland und Coca Cola (Buchrezension)

    Ich denke, es ist viel konstruktive Diskussion untergegangen, weil das Thema auf der Blogbar gleich so „emotional“ behandelt worden ist. Auch die Geschichte mit den toten Gewerkschaftsmitgliedern ist nicht so heiß, wie sie aktuell gekocht wird. Auch zu diesem Punkt lohnt sich das von mir rezensierte Buch.

  41. 41

    johnny: Es sind nunmal die Vor-/Auswürfe, die nun – mal wieder – im Raum stehen/liegen. Genau wie Bezeichnung der Opel-Blogger als „Huren“ oder eben die „Arschlöcher“ von René oben.

    Das alles geht in eine Richtung, wo ich – im Kern evtl. durchaus berechtigte – Kritik, die bei einige längst zum Selbstzweck geworden ist, einfach nicht mehr ernstnehmen kann.

    Ja, es wäre schön, wenn Blogger einen Weg in der Mitte finden würden, irgendwo zwischen Spaß haben und trotzdem kritisch bleiben. Ich kann aber gut verstehen, dass nicht jeder in jedem Beitrag die Welt retten will. Vor allem nicht zusammen mit irgendwelchen Spinnern, die bei ihren Kampagnen schon längst die Bodenhaftung verloren haben (Inbesondere bei den Anti-WM-Kampagnen, in dessen Umfeld die Coke-Kritik wiederbelebt wurde, gibt es da ja einige).

    Dass Daniels Reisebericht auf medienrauschen.de unglücklich war, geschenkt. Wissen wir. Mit deiner Kritik kann ich gut leben, die direkt Beteiligten wohl auch.

  42. 42

    @René:
    Hast Du denn eine „Positivliste“?

  43. 43

    Bloggen ist für die meisten unter uns ein Luxus. Es wäre nicht möglich, wenn wir nicht alle irgendeiner Tätigkeit nachgehen würden, die uns die monetären Mittel zum Schreiben zur Verfügung stellt. Rechner, Internet-Zugang, evtl. Domainkosten und nicht zu vergessen Zeit. Ich würde wahrscheinlich mit anderen Dingen beschäftigt sein, wenn ich meinen Job verlöre. Ganz sicher. Also worüber reden wir? Völlig unabhängiges Bloggen gibt es nicht und ich kann auch nicht allen dubiosen Firmenpraktiken aus dem Weg gehen, denn dann wäre ich den ganzen Tag damit beschäftigt zu recherchieren ob meine geplanten Aktionen in irgendeiner Weise koscher sind. Also kann ich nur tendenziell mein Verhalten danach ausrichten. Die Brause-WG ist Luxus und Spass und kein Broterwerb und deswegen ist sie dekadent. Ein Luxusproblem, das wir alle haben. Bis auf Johnny, der verdient vermutlich wirklich seine Brötchen, hiermit…

  44. 44

    Nein, ich habe keine Positivliste. Das wäre auch völlig sinnlos, weil man Unternehmen grundsätzlich nicht trauen darf. Man muss immer misstrauisch bleiben. Vorher informieren und dann beim Kauf die richtige Entscheidung treffen.

  45. 45

    jo, wäre ja alles ok, die Mitte zu finden ist halt nicht leicht und vielleicht kann es in Blogs auch nicht um die Mitte gehen. Die sollte sich ja von allein ergeben, wenn eine Mischung aus Beiträgen zustande käme.

  46. 46

    Tja, aber wie Du selber merkst: es rutscht sehr schnell ins persönliche ab… eigentlich genau der Punkt, den Simon auch ansprach. Ob wir’s nach den ganzen WM-Aktionen entspannter hinbekommen?

  47. 47

    Danke für die Infos, um was es hier geht .. ich werd mir das mal in kühleren Stunden zu Gemüte führen ;-)

    ad Fair-Consuming … es stimmt schon, seit dem ich weiß, wie Schlecker mit seinen Angestellten umgeht, geh ich dort nicht mehr einkaufen und kommuniziere das auch stark in meiner Umgebung.

    Andererseits, ich wußte von diesem Kolumbien-„Zwischenfall“ nichts. Wiewohl ich eingstehe, weiterhin, Cola light konsumieren (schon allein wegen des herrlichen Plastik-Geschmacks) zu wollen.

    Ich denke, es ist eine Schlacht der Markenstärke. Je stärker die Marke verankert und etabliert und alleingestellt ist, desto mehr kann sie sich „leisten“. Jetzt mal von „Anti-Globalisierungs-Konsumenten“ abgesehen.

    Wenn ich jetzt in meinem Blog was Positives schreibe, dann schreib ich, weil ich etwas Positives mitteilen möchte. Gleich eine Recherche nach den dunklen Seiten einer/s Firma/Films/Person/Mediums zu starten würde mir jetzt irgendwie … „zu aufwendig“ erscheinen. Vor allem für ein Blog.

    Anders verhält es sich natürlich, wenn ich um kritische Dinge weiß. Sie dann nicht zu erwähnen wäre zumindest bedauerlich.

  48. 48

    Ja genau immer alles hinterfragen

  49. 49
    sunny3d

    Für Kolumbieninteressierte

    Kolumbien ist zwar, in Hinblick auf europäische Staaten, ein armes Land – nur – so konnte ich es selbst erleben – sind die Lebensmittelpreise dort sehr niedrig, was dazu führt, dass die Menschen es täglich schaffen zu überleben, ohne allzu enormen Stress.

    Das eigentliche Problem bleibt weiterhin die Möglichkeit, bzw. der Alltag der Korruption. Raul Zelik recherchiert seit Jahren zu diesen Problemen, die nicht nur Kolumbien betreffen, sondern viele Staaten in Lateinamerika. Man kann und muss natürlich auch seine Standpunkte hinterfragen.

    http://www.raulzelik.net/

    Deutschland steht dabei nicht hintenan, auch hier wird Korruption betrieben, wenn auch in anderer Art und Weise – VW etc.

    Natürlich schreien wir auf, wenn Menschen aus dubiosen Gründen ermordet werden, dazu noch Gewerkschaftler – in unseren Augen die Speerspitze der Gerechten, wenn es um Arbeitsrecht geht. Leider sind in Kolumbien da ganz andere Mechanismen am arbeiten.

    Zu traurig bleibt es, wenn globale Unternehmen sich dieser Schwachstellen bedienen. Das ist ein Grund, ein Unternehmen zu boykottieren. Mag die süße klebrige Cola, mit ihrem Kokaursprung, noch massenhaft die Welt überschwemmen – nur an der Stelle sollten sie Stellung beziehen und sich nicht die Methoden einer eingefleischten Korruptionskultur aneignen.

  50. 50
    heidrun

    @ rene:
    „Vorher informieren und dann beim Kauf die richtige Entscheidung treffen“
    und dann die anderen als arschlöcher beschimpfen…
    ich verstehe glaube ich deinen punkt, aber du gehst in puncto polemik und moralapostelei ein paar schritte zu weit. „die richtige entscheidung“ beim einkaufen ist nämlich nicht existent. es gibt höchstens eine „bessere“, allerhöchstens.

  51. 51

    Ich muß gestehen, mir ist die Brausediskussion „Dank“ Rainers nervösen Löschfinger in der Blogbar etwas verleidet worden. Dort, wo Blogbashing und humorbefreites Kommentargelösche sich fröhlich die Hand reichen, wurde das Thema bis zur Unkenntlichkeit zerkaut. Klar, niemand zwingt mich da zu lesen, aber das Kind ist nunmal in die Brause gefallen. Gut, der Aufhänger von Johnny ist ein anderer. Ihm geht’s um den Umgang mit dem Thema in Blogs. Er mahnt Trennschärfe an, zeigt aber auch auf wo Grenzen sind.

    Ich weiß es schlicht nicht, was in Kolumbien wirklich vor sich geht…

    Ich auch nicht. Trotzdem greif ich (und wer von uns Bloggern und „Jetzt-kein-Blogger-mehr-aber-ich-schreib-jetzt-ein-Dings“-Schreiber tut das nicht) auch Themen auf, die nicht direkt vor der eigenen Haustür passieren. Gut so. Solche Themen, würde ich mir zumindest wünschen, würde ich aber auch gern als Thema sehen. Die, für so manchen Blog typische, Metaverschnupfung bringt’s nicht voran. Als Aufhänger für ’ne strunzige „Ich klick mir ein paar Cent zusammenen“-Nacktbilder WM „Wette“ taugen solche Themen erst recht nicht.

    Und last but not least: „Können“ Blogs solche Themen überhaupt? Oder sollten wir erst noch ein paar Übungsrunden drehen? Muß ja nicht zwingend im Opel sein.

  52. 52

    Weil’s weiter oben jemand erwähnte…Cola Light ist das nicht diese Brühe mit dem fragwürdigen Aspertam, der auch noch unter eher fragwürdigen Bedingungen in den USA zugelassen wurde?

    Und warum man kaum was zu Verfehlungen von Coca-Cola liest? Die Mehrheit der Blogs ist halt apolitisch bis zum Abwinken. Allenfalls mal ein paar Geekthemen hier und da werden aufgegriffen.

  53. 53

    Zwei Sachen: http://www.teinacher.de/02/02_geschichte.html

    Minaralbrunnen ist schon seit 1923 eine AG, alio nicht im Mindesten mit irgendwelchen Hypestories aus der NE zu vergleichen. Es gibt übrigens auch noch das Just-for-Fun-Projekt Premium-Cola.

    Und was „Boogie“ No. 55 angeht: Der hat die Blogbar gezielt mehrfach gespamt, und zwar unter Angabe anderer Blognamen und Identitäten. Sprich, er hat Streit unter dem Namen anderer Blogger angezettelt und ist wegen der IP aufgeflogen. Fast genauso mies war übrigens der Trick einer Journalistin von Bild.T-Online, die als Bloggerin in der WG war, und „zufällig“ dann ein Freund von ihr Streit anzetteln wollte. Und dass Mitglieder des wohl auch zufällig Cola bewerbenden Netzwerks medienrauschen besonders heftig auf die Kritik an der Blogbar reagiert haben, sollte vielleicht auch nicht verschwiegen werden. Grosse Unterschiede zu den altbekannten Jamba-Trollen kann ich da nicht mehr erkennen.

  54. 54

    Ja, die Welt ist schlecht. Bis hier nichts neues.
    Ja, es gibt Weltkonzerne bei denen es sicherlich nicht mit rechten Dingen zugeht. Ja, dass ist schlimm ….. ABER:
    Ich wehre mich gegen Bergriffe wie: „Gekaufte Blogger“ o.ä.
    Liebe Leute, ich bin freiwillig dort gewesen weil ich es so wollte und man mir netterweise die Gelegenheit gegeben hat an diesem Projekt teilzunehmen. Ich wollte dort Spaß haben, neue Leute aus ganz Europa treffen und that´s it! Bin ich jetzt ein schlechter Mensch??
    …..und nein, ich wollte nicht zusätzlichen Traffic für mein Blog bekommen!! (übrigens eine der blödesten Kommentare zu dem Thema überhaupt!) Anyway, ich hatte eine gute Zeit und bin freien Willens dort gewesen……und wenn MC Winkel nen Opel gestellt bekommt, dann bitte. Soll er doch. Ich finds gut! Mann, Mann.

  55. 55

    Lieber Johnny Häussler, machst Du bitte weiter so?! Danke!

    Ich hatte zwar ehrlich gesagt keine Zeit mir das ganze durchzulesen Ich komme ja nicht mal dazu, mir das hier anzuhören, das mir wirklich hörenswert erscheint), aber die Seite ist gebookmarkt und die Kommentare sind wunderbare Ergänzungen zu Deinem post. Später also … und bis dahin: dranbleiben! Weitermachen!
    Aber eines wird deutlich: Information über wichtige Themen sind online, gepostet, man findet sie nur nicht! (vgl. Alphonso) Das ist Kommunikationsdesign. Vielleicht liegt es schlicht und ergreifend an der chaotischen Struktur der weblogs? Wäre nicht zu überlegen, ob man vom blog-design weggeht in eine ganz neue Form? Jonathan Harris hätte dazu sicher ein paar gute Ideen! Der nächste Schritt zu einer neuen Informationsstruktur ist jetzt dringend notwendig, da es hier nicht mehr nur mit den Wahrnehmungsgewohnheiten von Computer-Freaks mit ihren Selbstdarstellungsvisionen geht, sondern um die Demokratisierung von Information. Ich hänge mich auch bloß an WordPress dran und glaube an die Kunst, aber ich warte auf jemanden, der technisch und moralisch so begabt ist, das zu übernehmen.

  56. 56

    Zwei Dinge (muss ich als medienrauschen.com-Chef los werden):
    a) Der Eintrag auf medienrauschen.de zum Treffen in der Coke-WG war wirklich sehr unglücklich. Es gibt derzeit noch immer eine heiße Diskussion darum in unserem Team. Natürlich hätte ich einfach den Löschfinger ziehen können, aber das wollte ich – trotz Bedenken – nicht. Und dank dem haben wir jetzt hier einen schicken Artikel und Diskussion.

    Ich will klar stellen, dass wir ohne Einladung in die Cola-WG gerauscht sind und uns dort getroffen haben. Wir haben kein Geld dafür bekommen. Die Idee sich dort zu treffen kam nur, weil ich zwei Insassen dort besucht habe. Das es in dem Eintrag dann massiv um ein Produkt geht stößt selbst mir massiv auf.

    b) Herr Alphonso: Die medienrauschen-Mitarbeiter, egal ob bezahlt oder nicht, sind freie Menschen. Ich schreibe ihnen nicht vor was sie zu tun oder zu lassen haben. Und ich bin nicht deren Baby-Sitter! Ich halte kein Händchen und sage auch nicht: Geht raus und sagt das. Um es genau zu sagen: Ich schreibe ihnen weder vor was sie machen sollen in Blogs und Mails noch beobachte ich jede ihrer Bewegung. Wenn also zwei bestimmte Autoren massiv gegen das wettern, was sie in der Blogbar von sich geben hat das absolut nichts mit medienrauschen.com/.de zu tun. Ebenso wenig damit, das es Werbung für den hier diskutierten Brausehersteller auf einigen Blogs gibt. Diese Kampagne ist ein anderer Schuh.

    Letztlich sind einige dumme Sachen zusammen gekommen die einen falschen Eindruck entstehen lassen. Das bedauere ich sehr. Ich habe meine Konsequenzen daraus gezogen.

  57. 57

    Mal ein nettes beispiel für Käuflichkeit und Vergessen, bei der Blogbar in Bezug auf mich – Kommentar von André:

    http://www.blogbar.de/archiv/2006/06/08/ betreff-berliner-brause-wg-lieber-dieter-rappold/#comment-41567

    „Ob die Teilnehmer der Coke-WG ausgenutzt werden oder ob Cola die Gewerkschaften behindert (eine Ansammlung von Institutionen die immer noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen ist und ihre Mitglieder prellt wo sie nur können btw) ist mir ziemlich wumpe, was mich aber stört ist wie schnell du beleidigend wirst und das gegenüber Leuten die du nicht kennst.“

    Der gute Mann gibt eine URL an, die eine Subdomain hat: http:// pleitegeiger.mybigmouth.net/

    Das wiederum ist eine der besonders intensiv im Cokecontainer schreibende Nicole Geiger. Und die kennt man, unter anderem von hier, dem Blog des Bild.T-Online-Chefs:

    http://blogrolle. net/2006/06/27/kollegen-im-netz/

    aber auch von hier:

    http:// http://www.bildblog.de/index.php?p=465

    Yeah, käuflich. Ich sage käuflich. Nicht zu jedem, man muss schon genau hinschauen, das ist ein Extremfall, aber die einen bieten was an, die anderen liefern dafür was. Vielleicht nur einen netten Beitrag, ein Lob, oder halt einen wenig mehr, sagen wir mal, negatives Guerillamarketing gegen Kritik.

  58. 58

    @Don:
    Ich lese ja gerne bei blogbar.de mit, aber ich muss sagen, daß Du manchmal dann doch etwas übertreibst und gerade durch diese Art das eigentliche (gute) Anliegen in den Hintergrund treten lässt.

  59. 59

    @ Thomas Gigold: Solche unschönen Eindrücke vermeidet man am besten, wenn man es erst gar nicht so weit kommen lässt. Zum Beispiel durch einen Hinweis an die Leserschaft, dass es diese Verbindung gibt, die Leute können sich dann ja selbst ein Bild machen. Die Dreifachstrategie „Im Privatblog Cokekritiker dissen, zur Blog-WG fahren und im Problog Cokewerbung schalten“ kommt halt, wenn sie erst von der anderen Seite erwähnt wird, etwas schräg, egal wie mickrig die Werbung von Coke sein mag. Gerade, wenn es sich um ein Medienblog handelt, das sich oft genug mit Schleichwerbung und Verquickung persönlicher Interessen – und zwar gut und völlig zurecht – beschäftigt.

    Nachdem – soviel darf ich an der Stelle wohl sagen – sogar Coke insgesamt lieber eine andere Strategie im Umgang mit der Kritik gesehen hätte, sprich embracing the enemy.

  60. 60

    @ Rainer 57: Auch wenn der Awareness Faktor in meiner kleinen Bloghütte nicht so groß ist, lad ich dich trotzdem ein deine kleine „Lustige Vergleiche“ Show bei mir abzufeiern: Nacktbaden im Sommerloch. Wenn Johnny und diverse Kommentare hier mit Substanz aufwarten, dann kannst du das auch. Sandkasten darfst du bei mir. Alles andere wäre unhöflich. Nuff said.

  61. 61

    @ Jens: Ich bin weder Papst noch Kuschelblogger. Ich schreibe nur, was ich mir denke, das lasse ich mir nicht nehmen, denn das ist Bloggen, das sind meine drei Akkorde. Wenn mich was ankotzt, dann merkt man das eben. Man kann die Blogbar auch prima ignorieren, warum nicht, das wird von allen möglichen Seiten schon seit dem Beginn der Blogbar gefordert, das sei ja alles lächerlich, der habe keine Ahnung, bla bla bla. Es gibt da draussen zig PR-Kuschler, die Coke und Knallgrau bejubeln. Trotzdem bleibt es dann letztlich wieder an der Blogbar hängen. Warum? Keine Ahnung. Weil es sonst keiner anspricht – und wenn es doch mal ein „Kleiner“ wie Poodlepop macht, kommt Felix Schwenzels Kamarilla über ihn, zum grösseren Ruhme des Opel Astra. Nur, wo Poodle sein Blog ausknipst, fange ich erst an. Nein, es gefällt mir überhaupt nicht, dass man eine gewisse Grösse erreichen können muss, um solche Themen durchzuboxen, ist halt so. Ich komme von Dotcomtod, ich habe da die PR von ganzen Firmen geschlachtet, ich werde auch mit der Brause-PR und ihren Unterstützern fertig. Auf meine Art.

    Ihr wollt ein moderateres Metablog? Macht es. Ich habe die anderen Metablogs, die teilweise gegen die viel zu böse Blogbar hochgezogen wurden, nicht aufgegeben.

  62. 62

    Schön. Im Ruhrgebiet wird eine komplette Informationskultur und Infrastruktur platt gemacht. Und die Blogger-Bussi-Gesellschaft bejubelt die Beförderung einer Bloggerin (Journalistin?) zur Semi-Chefredakteurin.

    Blogger entwickeln sich zu Sideshowbobs und Claquere. Wenn ein BloggerIn irgendwas macht, sei es auch nur in eine Erwähnung in einer Zeitung, wird gejubelt und Konfetti geworfen bis der Arm lahm wird.
    Wer bitte schön traut sich denn da noch, egal wie objektiv, Kritik zu äussern? Wer sich kritisch äussert wird im günstigsten Fall nicht beachtet, im schlimmsten Fall von der A-Meute in der Luft zerrissen.

    Blogs haben sich leider nicht zu dem entwickelt was man sich vielleicht mal erhofft hat. Von wegen kritische Berichte mit Distanz. Cooprate-Blogging. Bloggen für das Bargeld. Und wenn der Rubel stimmt, scheint es ganz egal zu sein für wen man die Finger breit macht. Ob nun für ein Limo-Konzern der skrupellos versucht Kritiker mundtod zu machen. Oder für ein Automobilkonzern der ohne mit der Wimper zu zucken ganze Landstriche Brotlos macht. Oder für einen Medienmonopolisten der seit Jahren daran werkelt die komplette Konkurrenz auszuschalten. Von ganz oben (aka Berlin) übrigens wohlwollend abgesegnet.
    Wirf einem Blogger ein paar Münzen und ein Bahnticket vor die Füße und er wird dir so tief in den Anus kriechen … egal.

    Blogger die plötzlich keine Blogger mehr sein wollen? Warum wohl. Weil sie, wenn sie noch Blogger wären, wohl ein großes Problem hätten morgens in den Spiegel zu schauen: Auf den einen Medien-Konzern schimpfen wie ein Rohrspatz, sich selber aber beim Teufel in Lohn&Brot begeben. Kritik? Fehlanzeige. Stummes abnicken und ein bisschen den Jubelperser machen. Passt scho.
    Für eine warme Mahlzeit macht man auch mal ein paar nette Handyfotos. Das Gewissen ist so lange auf Eis gelegt. Braucht man nicht, belastet nur.
    Doppelmoral ist plötzlich Salonfähig geworden. „Was siehst du aber einen Splitter in deines Bruders Auge, und des Balken in deinem Auge wirst du nicht gewahr?„. Gilt für so manche Blogger wohl nicht mehr.

    Nein danke. So langsam scheint der Punkt erreicht zu sein, wo Blogs an allen Ecken und Enden versagt haben.

  63. 63

    @Don
    Das alles ist mir wie gesagt bewußt, wir haben unter den medienrauschen.de-Autoren da nach dem Eintrag gestern auch entsprechend diskutiert.
    Der Banner für den Braunsprudelhersteller ist genau aus diesem Grund vom Blog geflogen.

    Ich persönlich kommuniziere durchaus von wem ich – wenn denn – „gekauft“ wurde. Das habe ich bei IAA, AMI und auch bei Sponsorings bisher denke ich offen genug gemacht.
    Ich weiß aber definitiv, dass auch Herr Fiene, der den Eintrag bei medienrauschen geschrieben hat, keinen Cent von Cola bekommen hat.

    Wie gesagt habe ich aus den letzten 30 Stunden sehr viel gezogen und es wird Konsequenzen daraus geben. U.a. die noch mehr auf die Offenheit zu achten und medienrauschen.de zukünftig wieder werbefreie zu betreiben.

    > „Im Privatblog Cokekritiker dissen, zur Blog-WG fahren und im Problog Cokewerbung schalten“

    Na, das sind einige paar unterschiedliche Schuhe!
    a) Habe ich mich auch in meinem Privatblog durchaus kritisch zu der WG geäußert.
    b) Ich war in der WG um zwei Freunde zu treffen, ich war dort weder eingeladen noch habe ich mich dort beworben. Ich hätte auch jede andere WG in Berlin besuchen können.
    c) Werbung im Pro-Blog erscheint vollkommen unabhängig davon. Ich trenne schlicht zwischen Werbepartner und Privatem. Nur weil ich Cola-Werbung auf einem Blog schalte muss ich das braune Getränk nicht toll finden.

    > Gerade, wenn es sich um ein Medienblog handelt, das sich oft genug mit Schleichwerbung und Verquickung persönlicher Interessen – und zwar gut und völlig zurecht – beschäftigt.

    Danke.

  64. 64

    Pardon, Thomas, das ist ein Missverständnis: Ich meinte definitiv nicht Dich, sondern drei Autoren Deines Netzwerks, sprich gadgetmania und medienrauschen.

  65. 65

    Wie gesagt, das ist deren Sache, man muss eben unterscheiden ob sie als medienrauschen-Autoren oder als Privatperson schreiben. Ich gebe Dir Recht, das man als Aussenstehender das allerdings nicht immer sehen kann bzw. es nicht offensichtlich ist, das eigentlich keiner der Autoren im Namen von medienrauschen/Firma kommentieren dürfte/sollte. Das ist einer der Punkte auf die Autoren – und ich denke nicht nur die von medienrauschen – vielleicht aus Fällen wie diesem ziehen müssen und besser „lernen“ sollten.

  66. 66

    Johnny hat seiner Enttäuschung darüber Luft gemacht, dass er kein Blog gefunden hat, das sich kritisch mit einem Laden auseinandergesetzt hat, der zu einem Bloggerevent eingeladen hat, aber andererseits Dreck am Stecken zu haben scheint.
    Das Resultat ist eine Diskussion um das Selbstverständnis der Blogger überhaupt. Wie müßig! Es gibt sicher dutzende Intensionen, die tausende Zeit und Geld investieren lassen, um was ins Internet zu schreiben – zu bloggen eben. Manche haben journalistischen Background und vielleicht auch Anspruch, viele – vielleicht die meisten – aber nicht. Ich z.B. sammle Nachrichten, vornehmlich politischen Inhalts, die m.E. in den Mainstreammedien zu kurz kommen und blogge sie. Ohne einen Staatsvertrag unterschrieben zu haben und ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Cola-Nummer ist mir auch durchgegangen und das ärgert mich. Aber man kann in seiner Freizeit einfach nicht alles lesen.
    Bitte nicht ein Regelwerk für Blogger erstellen, an das sich gefälligst alle zu halten haben oder eben gemobt werden. Sowas beobachte ich schon im RFC-Krieg der Betriebssysteme. Bloggen soll frei bleiben. Und wenn mal einer enttäuscht ist – auch wenn es ein Grimme-Preisträger ist – nicht gleich die ganze Szene in Frage stellen. Ihr macht alle ziemlich gute Dinger. Ich lese viele davon. Und ich nehme mir ein Beispiel. Ich bleibe aber individuell.
    Solltet ihr auch.
    Jeder findet seine Community.
    Danke.

  67. 67

    Ich habe mir jetzt nochmal eben die meisten Kommentare durchgelesen. Dabei habe ich ein Wort gelesen, dass es doch recht treffend auf den Punkt bringt: Trennschärfe.
    Ich denke genau diese Trennschärfe gibt es nicht mehr. Die Blogs sind stumpf geworden.

    Im Grunde genommen ist die Diskussion um manipulierbarkeit oder käuflichkeit von Bloggern ein Witz.

    Viel gefährlicher ist doch der Umstand das nicht mehr drauf geachtet wird WAS gemacht wird, sondern von WEM etwas gemacht wird. Machen es die „richtigen“ Leute, dann wird gejubelt. Machen es die „falschen“, ist der Skandal perfekt.
    Mal so als Beispiel: Johnny Haeusler/Spreeblick ist für den Grimme-Preis nomminiert und bekommt ihn auch. Und in der Jury sitzt … Mario Sixtus. Bimmelimmebim! Sind die beiden nicht „dicke Freunde“? Hatten sie sich nicht kurz zuvor noch in Frankfurt getroffen?

    Ich möchte hier niemanden etwas unterstellen! Aber wären es nicht Haeusler/Sixtus gewesen, sondern zwei in der Blogsphäre nicht so beliebte Personen, der Skandal wäre perfekt gewesen.
    Zwei Freunde schieben sich die Preise zu. Und die Verschwörungstheoretiker hätten sich wieder mal die Finger wund geschrieben.

    Ich kann Dinge nicht beurteilen wenn ich nicht dabei bin. So wie ich nicht darüber urteilen kann was Coca-Cola in Südamerika macht.
    Aber ich muss auch nicht jede Aktion unkritisch bejubeln nur weil BloggerIn xy dabei ist. Und ich muss auch niemanden zu einem Preis/Projekt/Posten unkritisch gratulieren, nur weil ich die Person gut leiden kann bzw. bashen weil sie mir auf die Nuss geht.

    Die Trennlinie verläuft nicht mehr Horizontal zwischen Personen und Themen, sondern Vertikal zwischen Personengruppen. Es gibt die Guten, die sich unkritisiert (fast) alles erlauben können. Und es gibt die Bösen, die nur mal Husten müssen um gnadenlos gebasht zu werden.
    Sympathien und Bussi-Freundschaften löschen teilweise jegliche Objektivität aus.
    Wenn das so bleibt, dann brauch ich keine Blogs mehr. Dann sind Blogs nicht mehr der Kontrapunkt zu den etablierten Medien, sondern ein Teil davon.

  68. 68

    Nachtrag: Wer Coca Cola boykottieren will, muss auch folgendes meiden:
    Fanta, Sprite, MezzoMix, Lift, Bonaqa, Sportswater, turn, Powerade, MinuteMaid, Kinley und Nestea. Also mindestens…
    Prost

  69. 69
  70. 70

    @Don:
    Nee, die Blogbar soll ruhig bleiben. Ich finde es ja an und für sich auch gut, wenn Du Klartext sprichst, nur manchmal finde ich schon, daß Du das übertreibst. Aber das ist ja auch egal – es ist Dein Stil und Dein Blog. Wenn ich damit nicht leben könnte, würde ich dort nicht lesen.

  71. 71

    Die Dreifachstrategie „Im Privatblog Cokekritiker dissen, zur Blog-WG fahren und im Problog Cokewerbung schalten“ kommt halt, wenn sie erst von der anderen Seite erwähnt wird, etwas schräg, egal wie mickrig die Werbung von Coke sein mag.

    Netter Versuch. Aber stimmt schon, ist natürlich eine Frechheit, dass die vom großen Don pauschal u.a. als miese, billige, willige, willenlose, ge- und verarschte Mediensklaven, Coke-PR-Trolle und Baby- und sonstigen Trolle, die sich für den letzten Dreck hergeben, diffamierten Blogger sich nicht artig dafür bedanken, dass man ihnen endlich die Augen öffnet, sondern einfach Widerworte geben. Das gehört sich natürlich nicht.

    Bei der Recherche ist dem investigativen Journalisten Meyer aber leider entgangen, dass Igor sehr wohl in seinem Blog vom Trip nach Berlin schrieb. Ende Mai bereits, ziemlich frühzeitig also. Oliver Gassner übrigens auch, Anfang Juni iirc.

    Ok, der böse Schäfers nicht. Aber der wollte ja auch gar nicht nach Berlin. Wo da die „Dreifachstrategie“ ist und was das vor allem mit den „Problogs“ bei Thomas zu tun hat? Keine Ahnung.

    Auch dass es bei medienrauschen.de seit Mitte Mai ein Coke-Werbebanner gab, brauchte weder uns noch unseren Leser von anderer Seite erklärt werden. Tja, es mag überaschend klingen, aber es wurde vorher intern diskutiert.

    Bevor mir ein Heiligenschein wächst: Ich habe kein Problem Geld aus Werbeeinnahmen zu nehmen (bekanntlich spiele ich in meinem Privatblog derzeit mit Google- und Amazon-Ads), solange mir niemand in die Texte redet. Hat mir bisher niemand. Es gab allerdings auch kein Geld, zumindest nicht für die Autoren bei Medienrauschen.de.

    Sogar den unglücklichen Eintrag bei medienrauschen.de, um den es hier zum Teil geht, hatten wir zeitnah – nicht jeder kann sich ausschließich der Blog-Kabale widmen – auf dem Radar (wie man übrigens an den Kommentaren sehen kann, die _nach_ den internen Mails geschrieben wurde).

    Sonst noch was? Achja:

    Ich komme von Dotcomtod, ich habe da die PR von ganzen Firmen geschlachtet, ich werde auch mit der Brause-PR und ihren Unterstützern fertig. Auf meine Art.

    Großartig, das hat mir gerade nach dem Spiel noch den Tag gerettet.

    Im Vergleich mit diesem Berliner Rufjungen, der sich ähnlich selbstbewußt der harten Realität stellt, ist es sogar lesbar formuliert.

  72. 72

    @ Ralf: Ganz so ist das auch nicht. Gerade die Opelblogger haben erheblichen Gegenwind bekommen, die Coke-WG hängt den Vernehmen nach in den Seilen, nicht nur wegen der Debatte, sondern mehr wohl wegen konzeptioneller Fehlentscheidungen: Leute, deren Englisch nicht für ein internationales Publikum ausreicht, keine Konstanz bei den Gästen, der Ausfall von Lyssa und extrem überschätzte Wideoblogger mit angeblich 2 Mio. Downloads im Monat, sowie eine schlecht gecodete Website. Dass Blogger auch keine besseren Menschen sind und sich immer einer findet, der mitmacht, ist ganz normal. Und man sollte auch nicht übersehen, dass sich gerade mal 80 von 200.000 Bloggern beworben haben, darunter viele, die sowieso überall dabei sein wollen. Davon gewusst haben sicher ein paar Tausend.

    Was das „mögen“ angeht – das kann ganz schnell gehen mit dem Ende der Freundschaft. Soziale Bindungen im Netz und selbst persönliche Treffen sind oft nicht sehr belastbar, das werden manche noch böse zu spüren bekommen. Natürlich bejubeln jetzt viele Lyssa, manche weil sie wissen, dass sie Berater und Autoren braucht, um ihr deutsches Salon.com aufzuziehen – aber das ist momentan nur der Liegestuhl am Pool mit den Haifischen. Und die haben Hunger nicht umsonst war bei dem Treffen Vergütung von Bloggern ein wichtiger Punkt. Und dann gibt es noch welche, was man im Pulverdampf an der Bliogbar oft übersieht, die mit der Kritik durchaus umgehen können und sich wieder ranraufen. Vielleicht, weil manche auch verstehen, dass offene Kritik besser ist als das hinterfotzige Dolchstossen und dumme Rumplappern von persönlichen Geschichten, das Freunde viel eher machen als Kritiker, mit denen man mitunter gewisse Absprachen zum Schutz der Privatsphäre treffen kann.

  73. 73
    sunny3d

    Das ist eine ziemlich krasse Diskussion.

    MC Kinsey im Netz. Ich habe selbst kein Blog und werde auch in Zukunft keines haben. Ihr könnt euch ja gegenseitig zum Arbeitsamt schicken, ethische Diskussionen bis zum Abwinken führen. Aber ich berate euch gern, wenn ihr Pleite sein solltet. Und beiss nicht die Hand, die dich gefüttert hat. usw. und so fort.

  74. 74

    Vielleicht, weil manche auch verstehen, dass offene Kritik besser ist als das hinterfotzige Dolchstossen und dumme Rumplappern von persönlichen Geschichten, das Freunde viel eher machen als Kritiker, mit denen man mitunter gewisse Absprachen zum Schutz der Privatsphäre treffen kann.

    Hübscher Ansatz, mit dem ich vollkommen konform gehen könnte. Wenn Sie sich jetzt noch angewöhnen würden, beim ersten, Verschwörungen vermutenden Schlag, nicht nur meinen echten Namen aus dem Impressum rauszusuchen, sondern einfach mal eine eMail an die dort ebenfalls angegebene Adresse zu schreiben – dann könnte man sich wohl auch in Zukunft nach ersten Klärungen sehr schnell dem eigentlichen Thema zuwenden. Danke!

  75. 75

    jo, es geht bei der Brause-WG, und das weisst Du auch, um das gezielte Spammen der Blogbar einer ganzen Reihe von WG-Insassen, ihres persönlichen Umfelds, teils mit gefälschten Namen, teileise Autoren von cokegesponsorten Websites. Zu glauben, dass sich jeder Leser eines Kommentars oder Trackbacks oder Artikels mühsam irgendwo beim Blog des anderen den Hintergrund oder irgendwelche Freundschaftsdienste rauskramt, ist illusorisch. Wenn jemand Leistungen von Firma X empfängt, sollte er das einfach dazuschreiben, wenn er in der Sache tätig wird. Direkt, und nicht irgendwo versteckt, sonst sind wir ganz schnell auf dem Niveau von BILD angekommen. Wenn nicht, dann fliegt der Kommentar an der Blogbar eben als das raus, was er ist: Kommerziell motivierter Spam. So wie Deine Trackbacks.

    Mehr möchte ich hier nicht dazu sagen, Thomas Gigold hat die Sache für Medienrauschen klargestellt, der Rest ist nur ein Nebenaspekt, der woanders besser aufgehoben ist.

  76. 76

    schon jemanden aufgefallen
    das die
    cc werbung durch powerade
    bei der fifa wm
    ersetzt wurde

    natuerlich wissen wir den konzern

  77. 77

    @jorge:
    Die hatten bisher in „jeder Runde“ ’nen anderen Werbstil. Erst Coca-Cola in den jeweiligen Trikotfarben, dann Werbung für die Fußball-Seiten im Internet (coke.com/football), dann Werbung für Cola light/Diet Coke und jetzt ist wohl gerade Powerade als weiteres Produkt aus derem Angebot dran.
    Würde mich nicht wundern, wenn im Finale wieder Coca-Cola auftaucht.

  78. 78

    Don, für den Fall, dass du es nicht mitbekommen hast, es ging um deine konkreten Anschuldigungen aus Kommentar #63

    Die Dreifachstrategie „Im Privatblog Cokekritiker dissen, zur Blog-WG fahren und im Problog Cokewerbung schalten“

    und Kommentar #68

    Ich meinte definitiv nicht Dich, sondern drei Autoren Deines Netzwerks, sprich gadgetmania und medienrauschen.

    … nicht über nebulöse Umfelder irgendwelcher WG-Insassen. Mit denen und weiteren Nebenkriegsschauplätzen darfst du dich gerne gesondert beschäftigen, dafür brauchst du weder mich noch Spreeblick als Plattform.

    Zurück zum Thema, der Selbstregulierung: Natürlich steht es dir frei in deinem Blog auch weiterhin dir unangenehme Kommentatoren als Spammer und Trolle zu diffamieren (So wie Oliver und Igor. Ich habe ja schon seit März „Hausverbot“ ,).

    Der einzigen Vorwurf allerdings, den man den beiden machen kann, ist vielleicht, dass sie – wie viele vor ihnen – so naiv waren zu glauben an der Blogbar diskutieren, bzw. auf die oben angerissenen Dreckübeleien gegen sie und anderen Blogger antworten zu können.

    Ärgerlich, sowas stört natürlich beim mehrfach angekündigten „Generalangriff auf Coca Cola“ [1]/[2]. Schlimmer noch, Leser könnten sich ja tatsächlich mal für Hintergründe interessieren. Also besser weg mit Links auf Primär- oder auch nur Sekundärquellen.

    Ach, wo _ich_ gespammt haben soll, wie du mir inzwischen ja vorwirfst, würde mich übrigens auch interessieren. Offenbar eine unglückliche Formulierung, die du sicher gleich korrigieren wirst.

    Ich setze äusserst selten Trackbacks, auf rebellmarkt oder die blogbar schon grundsätzlich nicht. Was du meinst, sind evtl. Pingbacks, die erzeugt WordPress automatisch für verlinkte Quellen. Mit Spam, gar kommerziellem von mir(!), hat das nichts zu tun. Vielleicht solltest du dir das mit den Blogs und der Vernetzung bei Gelegenheit mal erklären lassen. Ist sicher auch beruflich von Vorteil.

    Gud’s Nächtle.

    PS: Es wäre nett, wenn du in dieser Diskussion auf Worte wie „Niveau“ und „direkt“ verzichtest, sie könnten Schaden nehmen.

  79. 79
    flynn

    Dein Artikel hat mir noch mal klar gemacht was mich an dieser Diskussion stört: Hier wird wiedermal eine Sau durch Kleinbloggersheim getrieben (Blogger XY macht was mit Coke. Find ich ekelhaft/nicht so schlimm/toll) und das eigentliche Thema fällt hinten runter, weil man keinen Bock hat über Grundwasser in Indien, Korruption in Usbekistan und Menschenrechte in Kolumbien zu schreiben oder zu recherchieren. Und manchmal entblödet man sich dann nicht mal zu schreiben dass die Welt auch woanders schlecht ist, als ob es hier um Pepsi vs. Coke ginge.

    „Ich weiß es schlicht nicht, was in Kolumbien wirklich vor sich geht.“ – Das kann man ändern, Johnny.

  80. 80

    manchmal wünsche ich spreeblick schließt für ein paar tagen die pforten und denkt darüber nach was sie wirklich erreichen wollen. Das Thema „die kleinen Blogs enttäuschen“ ist ganz okay, aber die großen enttäuschen noch viel mehr.

  81. 81

    enttäusche ich auch? wahrscheinlich… aber das liegt an meiner überzeugung, dass man über das thema nicht gepflegt bürgerlich diskutieren kann. man kann nur für sich selbst eine entscheidung treffen: bin ich für oder gegen die monopolistischen konzerne und den druck, den sie ausüben und alle anderen gesellschaftlichen implikationen. und meine postion ist kein geheimnis: ich bin dagegen, ganz altmodisch, meinetwegen anarchosyndykalistisch. ich schreibe das nicht jeden tag, das stimmt schon, aber ehrlich gesagt, haben abmahnungen auch schon eine gewisse wirkung bei mir… *seufz*

  82. 82

    @Andy 69: Komischerweise fordert verdi gerade dazu auf TROTZDEM bei Schlecker enzukaufen udn den Mitareitern kleine Infos zu überreichen, dass man um hre Situation weiß und ihr Recht auf gewerkschaftliche Vertretung unterstützt (alles IIRC, ahhte sowas auch schon in der Hand. Und hier dwonton GIBT es nur nen Schlecker. dm ist (neuerdings) im Industriegebiet.)

    @Brause: Also wenn dieses Pepsi Max so gut schmecken soll, muss ich das wohl mal probieren, bisher kam mir P. eher immer hoch. 8Oso oft wie das empfoheln wird in Blogs hab ich ja fast nen Verdacht ;) ) (JOKE!)

    @Coke,Moral: Die einen sagen ‚die warens‘, Coke sagt ‚wir waren es nicht‘ (cf. Sitem den Johnny erwähnte). Und WAS udn WIE bitte soll ich da jetzt ne Konsequenz draus ziehen? Ich find IMMER irgendeinen, der sagt „XY ist böse.“
    IMO _kann_ ne Firma ab einer bestimmten Größe gar nicht mehr sicher stellen, dass NIX „schief läuft“. Wie soll man sich das mit dem Mord vorstellen? Dass das executive board von Coike den Mordbefehl gibt? Oder dass de sagen ‚Machen Sie irgendwas, dassc es aufhört, was ist mir egal.‘? Inwiefern genau ist wer wofür verantwortlich? (Die haben ja aktuell sogar ein Personenschutzprogramm für Gewerkschafter! – Sagen sie… Soll ich hinfahren?)

    @Don: Was Du so alles als Spam/Trollen etc. auffasst, ist schon originell. Wenn Leute, die bei „etwas“ mitmachen, ihre (andere) Meinung (oder gar Infos) darstellen ist das gleich ein PR-Überfall. Jeder legt es sich offenbar so zurecht, wie er es gern hätte. (So nach dem Motto ‚Ich will xy kritisieren, und wenn er was sagt, dann ist er erst recht böse‘ (Sagen wir mal: Psychoanalyse, Christentum & Marxismus, wenn du weißt, was ich meine.)
    Again: Ich schätze viele Deiner Beobachtungen und Analysen und die Art wie du sie vorträgst ist offenbar breitenwirksam. Aber ich find die Inhalte manchmal interessant genug, dass sie auch ne andere Form annemhen könnten. Es würde dem Rest an Diskussionskultur gut tun.
    Und wo wir dabei sind: Woher und auf welchem Weg die Coke-Anzeige z.B. nach Gadgetmania kommt: NULL Ahnung. Wahrscheinlich über ne Agentur einer Agentur etc. pp. Interessiert mich auch nicht. Wozu auch? Ich hatte es nicht aml mehr im Hinterkopf. Und drum hab ich es auch nicht erwähnt. (Wie Pixaco ha hin kommt, weiß ich schon eher ;) )

  83. 83
    ick

    also leute, inklusive dem von mir geschätzten verfasser dieses artikels,

    gibt es für uns, als normalsterblichen deutschen, nicht eigene problem? probleme im eigenen haus, deutschland? sollten die nicht viel wichtiger sein als das, was coca cola wahrscheinlich, vielleicht und möglicherweise in irgendwo macht? mord hin oder her, ich lese in den nachrichten täglich, ja täglich, von morden rund um diesen schönen erdball. deutschland selbst, indem wir wohnen, unsere internetzugänge haben, um in die weite welt zu schauen, hat so viele offensichtliche probleme, dass diese uns zuerst interessieren und diskutiert werden sollten. nehmt doch einfach mal die steuererhöhung der letzten 4 wochen. ständig werden zu wahlkämpfen dinge versprochen, die letztendlich nie und nimmer, in diesen jahren schon garantiert nicht, umgesetzt werden. deutschland geht offensichtlich den bach herunter, und dann ist es vorbei mit der herrlichkeit. darüber, wie´s hier weitergeht sollte gesprochen werden. deutschland als deine heimat braucht eine revolution.

    was coca-cola angeht; waren wir nicht schoneimal an dem punkt, keine cola dieses herstellers zu trinken? dann tuns halt andere. ich trink das zeug so oder so nicht, weils gut gegen zähne ist. aber was nützt das ganze brimborium denn noch? sollten irgendwelche restriktionen gegen cc erreicht werden, bringt es die womöglich ermordeten zurück ins leben? nöö. haben sich aber alle blogger dieser welt an irgendeiner petition gegen coca cola beteiligt, und eventuell sogar irgendein urteil o.ä. damit erreicht, lehnen sich all jene süffig in ihren sesseln zurück, und das wars. so, nun hab ich was gutes getan. von wegen.

    was die bloggersphäre angeht, bin ich fast der meinung, dass es hier zu wenig wirklich angagierte menschen gibt. es ist zu wenig bündelung zu erkenenn. die meisten user sind doch nur als artikel-verfasser für den augenblick. mal eben meine mehr oder minder schlaue meinung dazu geben. die zielgruppe, oder vielmehr die usergruppe, besteht in der überzahl doch aus leuten, die sich nicht, noch nicht, wirklich eine kopf über ihre existenz machen müssen. sprich, völlig ohne jegliche unterstützung den lebensunterhalt verdienen müssen. also werden solchen themen nur halbherzig wahrgenommen, und halbherzig behandelt. so beschimpft man lieber selber, als den überblick zu behalten, und konstruktiv in/an einem blog zu arbeiten.

    ach was weiß ich…

  84. 84
    ick

    sorry für die fehler, is ja peinlich….

  85. 85

    @ flynn 82: Danke, flynn, viel mehr auf den Punkt geht’s nicht.

    Allerdings sehe ich das noch eine Ecke schärfer. Das eigentliche Thema fällt nicht nur hinten runter. Es verkümmert als Zulieferer für kleine Egoblähungen, und in bester BILD Manier wird MORD skandiert um Nacktbilder-WM-Wetten abzufeiern. Was bleibt vom Thema? Nachgeschmack. Mehr nicht.

    Bleibt trotzdem meine Frage: „Können“ Blogs hier solche Themen? Oder reicht es grinsend als Goldener Reiter durchs Dorf zu gallopieren und zu singen „Ich hab sie alle platt gemacht, hossa, hihi“?

    Das die Antwort nicht lauten darf: „Augen zu, weil wir’s nicht können“, ist mir auch klar. Aber Grimassen schneiden und hoffen, das sich das Böse mit „Boo boo“-Rufen erschrecken läßt?

  86. 86
    Acid

    Tja, ick, Probleme!?
    Der Blogosphäre, der deutschen ganz besonders, sagt man nach, sie sei in 1. Linie selbstreferentiell und in 2. selbstverliebt. Man könnte auch von aufgeblasenen Wichtigtuern und Klugscheißern reden, aber das wäre unfair gegenüber den gefühlten 5% die wirklich engagiert sind.
    Tja ja – Probleme. Es gäbe da wirklich einiges, aber was will man verlangen – von erwachsenen Menschen, die kollektiv wegen eines verlorenen Fußballspiels heulen. Mit denen kann man bestenfalls den Regenwald retten. Das ist einfach, da muss man nur genug Krombacher saufen. Und ggf. drüber bloggen.

  87. 87

    Mal was konstruktives vom UdK AStA:

    „Aus gegebenen Anlass organisiert die AG „žEthik“ des StuPa und der AStA der UdK eine Kola-Konferenz mit Vertretern des Coca Cola-Konzerns, der Kolumbienkampagne, der ver.di.-Gewerkschaft, des Studentenwerk Berlins und weiteren Gästen, um der Thematik — vor allem während der WM – ausreichend Spielraum zu geben. Das Fazit — sofern es zu einem kommen sollte — hätte Auswirkungen auf den Vertrieb von CC-Produkten und die Bereitstellung von Werbeflächen in der UdK sowie an anderen Universitäten Berlins. Gespräche mit dem Studentenwerk wurden von unserer Seite bereits geführt.

    Wir möchten alle Interessierten recht herzlich einladen und freuen uns über euren Wissensdurst.“

    Berliner Kola Konferenz
    im Hauptgebäude der UdK
    Hardenbergstr. 33
    6.7.2006
    Raum 310
    18:00 Uhr

    Im Übrigen interessiert es die Mediaagenturen von Coca Cola (oder jedes beliebigen anderen Markenartiklers) einen Furz, was auf irgendwelchen privaten Homepages geschrieben wird. Dazu bräuchte man schon ein paar Milliönchen Leser.

  88. 88

    Ralf, mag sein, dass das auf dich anders wirkt als auf mich (ich sitze ja im eigenen Wald…), aber über Bashing und massive Kritik können wir hier ebenfalls nicht klagen. Ich habe nicht den Eindruck, dass Spreeblick kritiklos hingenommen wird, ganz im Gegenteil.

    Was die Grimme-Jury angeht: Ich glaube, ich habe jedes Jury-Mitglieder mit Ausnahme von Frau Gramelsberger schon mindestens einmal getroffen und gesprochen. Das bleibt nicht aus, schließlich beschäftigen wir uns alle mit dem gleichen Thema. Mario mag ich sehr (ich denke, das beruht auf Gegenseitigkeit), „dicke Freunde“ ist aber maßlos übertrieben. Ich würde es „gute Kollegen“ nennen und ich bin mir nicht einmal sicher, ob er tatsächlich für uns gestimmt hat – ich glaube, das Wohlwollen für uns kam stärker aus anderer Richtung. Tatsächlich halten sich aber alle Jury-Mitglieder selbst in privaten Gesprächen mit Details ziemlich zurück. Was auch gut ist.

    Ob es nun gut ist, eine Jury mit Kennern der „Szene“ und einzelner Personen zu besetzen oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich glaube, dass es schlimmer gewesen wäre, eine Jury von Leuten zu haben, die keine Ahnung von Blogs etc. haben. Ich gehe davon aus, dass über alle Preisträger in Diskussionen abgestimmt wurde und halte die Mitglieder der Jury für professionell genug, um argumentativ zu handeln, nicht persönlich motiviert.

  89. 89

    Udo, deine Einschätzung im letzten Absatz scheint falsch zu sein, mehr dazu in den nächsten Tagen.

  90. 90

    johnny, ersetze die überschrift doch mal durch das wort selbstreferenzialität. das ist wirklich eine ausgesprochene spezialität der deutschen blogs.
    on topic: die uni hier in köln hat gerade coke-produkte verbannt, natürlich pr-technisch günstig zur wm.

  91. 91

    Selbstreferenzialität ist wichtig für die Selbstfindung. Finde ich nicht schlimm. Zumal sich ja auch die Kommentare gerne mit der Kritik daran beschäftigen. ;)

  92. 92
    Acid

    Naja, Johnny, bei dir ging ich davon aus, du hättest dich längst gefunden. :-D

  93. 93

    Ich wollte nur anmerken, dass ich zwei Artikel von mir im Blog stehen habe:
    einmal über die von Coca Cola hervorgerufenen Wasserengpässe
    siehe hier:
    http://www.blogatelier.de/?p=254

    und einmal ein Studentenaufruf zum Boykott von Coca Cola:
    http://www.blogatelier.de/?p=303

    Ich hatte keine Zeit und Motivation mir 93 Kommentare durchzulesen.
    Somit entschuldige ich mich schon einmal im Voraus, wenn ich keine neuen Erkenntnisse beitragen konnte.

    MfG
    J

  94. 94

    Ui Edit: 2 Artikel bei mir im Blog nicht von mir !!!

  95. 95
    loellie

    Warum muss ich beim lesen der Kommentare hier die ganze Zeit an die mehrstuendige Doku ueber den Eichmannprozess denken…

  96. 96

    @OliverG:
    Wenn Du welche holst tausche doch bitte die um, die ich hier gerade habe. Ohne Kohlensäure schmeckt die sch…
    Aber ich kann Dich beruhigen – ich werde nicht von PepsiCo gesponsort. Schade eigentlich… selber zahlen ist doof. *lol*

    Bzgl. Cola-Boykott an Unis:
    Coke Deutschland reagiert inzwischen darauf. Leider habe ich die entsprechenden Argumentationen noch nicht, aber ich denke bald.

  97. 97

    @Johnny: Da hast du mich ein wenig missverstanden. Ich wollte nun nicht noch einmal über den Grimme-preis diskutieren.
    Aber die Resonanz darauf das ihr den Grimme-Preis bekommen habt, zeigt eigentlich recht schön das viele Menschen euch völlig unüberlegt zugejubelt haben.
    Ich weiß auch das sich beim Grimme-Preis Berufskollegen den Blumentopf gegenseitig zuschubsen. Der Grimme-Preis hat für mich in etwa den gleichen Stellenwert wie der Mitarbeiter des Monats bei Mc Donalds. Oder das Goldene Etikett für die beste Fleischwurst, verliehen von der Metzgereiinnung.
    Das ist ja auch soweit alles ok.

    Nur, wie viele von den Leuten die euch gratuliert haben, wissen eigentlich zu was sie euch gartuliert haben? Wie viele von denen können überhaupt eine Aussage darüber machen was das Grimme-Institut überhaupt macht?
    Spreeblick hat nen Preis gewonne, also gratuliert man mal artig. Hätte die Bild-Zeitung (Gott&Allah beware) den Grimme-Preis bekommen, dann wäre der Aufschrei riesengroß gewesen. Egal mit welcher Begründung die den bekommen hätten.

    In der Blogsphäre wird überwiegend zwischen Freund und Feind unterschieden. Nicht zwischen den Themen. Und da ist es leider oft genug völlig egal WAS der Freund macht. Er macht es und dann wird es schon ok sein.

    Du sagts der Spreeblick hat oft genug Gegenwind? Gut so! Nur weil unter einem Artikel „Johnny Haeusler“ steht, muss der Inhalt nicht gleich gut sein. Der Spreeblick ist eine der sehr wenigen Ausnahmen wo es solche Sachbezogenen Kritiken noch gibt.
    Bei anderen BlogggernInnen reicht es aus den Namen zu lesen und die Claquere halten eine Massenversammlung ab. Oder wie erklärst du dir das es auch noch bejubelt wird das die Borchert grade tatkräftig dabei hilft massenweise (freie) Journalsiten auf die Straß0e zu setzen?
    Es reichen ein paar A-Claquere um die Kritik an einer der größten Sauereien der letzten Jahre verstummen zu lassen. Genauso gut reicht es aus, wenn ein paar A-Basher zuschlagen um ein Projekt an die Wand zu stellen.

    Ich nenne das ganze Herdentrieb.

  98. 98
    Reni

    Was ich an der Sache befremdlich finde: Erst von Opel gekauft, dann von Coca-Cola (und gekauft heisst hier nicht nur bloße Werbeschaltung, sondern richtige PR-Beiträge gegen Geld) und am Ende in die Redaktion der WAZ eingefallen und strategisch die Zukunft der Zeitung planen. Eine echt unglückliche Verquickung. Was da wohl herauskommt? Ich will es mir garnicht vorstellen.

  99. 99

    Ralf: Genau das ist der Sinn fast aller (deutschen) Medienpreise. Grimme ist da keine Ausnahme, sondern vielleicht ein ziemlich gutes Beispiel. Überraschungen gibt es selten, Grimme profitiert von den innovativen und jugendlichen Formaten, die sie auszeichnen, die Preisträger vom Award.

    Über die Arbeit der Ausgezeichneten (die meist tatsächlich ausgezeichnete Arbeit machen) sagt das nicht viel aus. Ausser vielleicht, dass sie wohl zu den etablierten ihrer Rubrik gehören.

    Als Preisträger freut man sich trotzdem, haben wir auch bei der Deutschen Welle damals, alles andere wäre ja auch merkwürdig (Ok, es gibt Preise für die man nicht einmal nominiert sein will, aber das ist wieder eine andere Geschichte).

  100. 100

    @Ralf:
    Ich weiß auch das sich beim Grimme-Preis Berufskollegen den Blumentopf gegenseitig zuschubsen.
    Wirklich? Ich meine mich an zumindestens einen Preisträger 2002 zu erinnern, bei dem das nicht so war.

    Oder wie erklärst du dir das es auch noch bejubelt wird das die Borchert grade tatkräftig dabei hilft massenweise (freie) Journalsiten auf die Straß0e zu setzen?
    Es reichen ein paar A-Claquere um die Kritik an einer der größten Sauereien der letzten Jahre verstummen zu lassen.

    Okay, dann bin ich also kein A-Claquer – ich persönlich habe nämlich zwar Lyssa gerne gratuliert, lehne jedoch die Schließung der Lokalredaktionen ab. Wenigstens werden wohl die ca. 50 betroffenen Mitarbeiter von der WAZ-Gruppe an anderen Stellen eingesetzt. Wir wissen doch alle, daß bei anderen Unternehmen diese komplett weggefallen wären.

  101. 101
  102. 102

    Wie hängen eigentlich die „Heimspiel-WG“ und weallspeakfootball.com zusammen?

  103. 103

    Ich meine die Aktion von RTL. (heimspiel-wg.de)

  104. 104

    @fabian:
    AFAIK ist heimspiel-wg.de von Coke.DE während weallspeakfootball.com von Coke.AT stammt.

  105. 105

    mensch, jetzt weiss ich gar nix mehr. habe jetzt alle kommentare durchgelesen und würde gerne was sagen, aber weiss gar nicht mehr um was es eigentlich geht? habe auch das gefühl das alles gesagt worden ist. nun war ich ja einer der wenigen, welche eine nacht in der wg gepennt haben. auf einladung. und ich hab auch bei denen gebloggt. es ist auch richtig, das ich von den vorwürfen gegen coca cola zwar in der vergangenheit entfernt etwas gehört habe, aber eben nichts genaues und nichts konkretes. sprich: ich habe ien ungefähre ahnung, um was es geht, aber bin noch null informiert. nen ist es so, das ich das auch nicht zu meiner „blogger-pflicht“ gezählt habe, bevor ich in die wg ging. also so: erstmal gucken was die firma alles für dreck am stecken haben könnte, damit ich dann weiss ob ich da hin gehen sollte oder nicht. ist ja auch quatsch. will ja keiner. glaub ich. es ist nunmal tatsächlich der fall, das für mich, ganz persönlich, ich hoffe das das bei jedem anders ist, blogs etwas darstellen, was ich wohl am besten mit dem begriff „pop-kultur“ beschreiben könnte. ich liebe es anekdoten zu lesen. ich sehe gerne mal ein gutes musikvideo. ich höre gerne mal einen guten song. ich lese auch gerne mal etwas über den ein oder anderen skandal, aber dann bitte auch beim betroffenen. für mich persönlich haben blogs aber noch kein magazin, journal oder nachrichtensendung abgelöst, und wenn es nach mir ginge täten sie das auch nie. politische themen sind sehr komplex. was ich in einem politischen magazin schnell abfrühstücken kann (z.B. derundder hat dasunddas gesagt) macht es mir in blogs schon deutlich schwerer. denn hier kann ich, im gegensatz zum beitrag, nicht SEHEN das derundder dasunddas gesagt hat.. ich muss es einfach glauben.

    und das ist mein knackpukt.

    ich weiss nicht was ich wem wann wie glauben soll. ebenfalls ein grund für mich spreeblick so gerne zu lesen, denn wenn es mal politisch wird, dann doch immer mit einem sehr sehr grossen fragezeichen, und genau das gehört da auch hin. zurück zum thema:
    ich war da, wie gesagt, eine nacht, habe kein geld bekommen, habe, meiner meinung nach, nichteinmal überviel werbung für coke gemacht (dann ja wohl nochmehr für holsten…hehehe) und werde wohl auch in zukunft auf meinem blog nicht über menschenrechtsverletzungen grösserer konzerne schreiben. das können andere viel besser als ich. deswegen sollten die das auch tun. wenn ich es lese, es mich entsetzt, berührt, whatever, bin ich sicher der erste der es verlinkt, kommentiert und/oder kurz auf seinem blog erwähnt. das war es aber dann auch für mich. nicht aus arroganz, sondern weil ich eine andere positionierung meines bloggens sehe. ich bin pop. und dessen allianz mit politik hat sehr oft sehr weh getan.

    ich hoffe, das war jetzt nicht missverständlich formuliert.

  106. 106
    p.n.

    Erm, soweit ich weiß ist das Thema schon valt. Siehe http://www.heise.de/tp/r4/html/result.xhtml?url=/tp/r4/artikel/21/21799/1.html&words=Coca%20Cola
    Macht es daher natürlich nicht weniger unschön. Nur, was soll man jetzt tun? Pepsi trinken? Siehe oben. Sinalco? Die sind afaik wenigstens aus Deutschland (was auch immer das bedeuten mag).

  107. 107

    Die Evolution der Totschlagargumente: In den 80ern: „Du Faschist!“, in den 90ern: „Du Moralist!“ Nun scheinen wir bald beim „Du Idealist!“ angekommen zu sein.

    Mich wundert ein bißchen diese plumpe Polarisierung, nach der, wer A für sich ablehnt, gefälligst auch nicht B zu kaufen habe oder „ja wohl in seinem privaten Konsumverhalten genauso kritisierbar wie andere“ sei. Wir sind doch nicht mehr 15 hier und kennen alle die Notwendigkeiten und Kompromisse des Lebens. Keiner kann 24 Stunden am Tag abwägen, sich informieren, boykottieren, aufklären und im übrigen nur von Weihwasser und Hostien leben. Was ich tun kann ist, bei diesen oder jenen Dingen Position beziehen, als Verbraucher kritisch nachhaken und bestimmte Produkte/Firmen meiden. Deswegen fühlt sich doch keiner „moralisch überlegen“, wie immer gleich unterstellt wird. Man geht nicht unbefleckt durchs Leben. Wenn es hart kommt oder Zufallsbesuch, muß man eben doch an der Nachttanke kaufen – womöglich bei einem Konzern, der gerade munter das Meer verdreckt.

    Etwas anderes ist es aber, wenn ich anfange, für bestimmte Dinge Werbung zu machen oder Teil einer Imagekampagne werde. Auch da kann ja jeder einzelne zu persönlichen Begründungen kommen, warum er das eine macht und das andere läßt. Allerdings: ein bloßes „macht halt Spaß“ finde ich ein wenig gedankentraurig. Man kann vielleicht nicht alles lassen, aber doch wohl wenigstens mit kritischem Bewußtsein tun.

    (Interessante Pointe am Rande: Während der Lesung in der Cola-WG lief im Offenen Kanal in Berlin eine Doku über die ermordeten Gewerkschafter in Kolumbien.)

    Vielleicht sehe ich fälschlich Blogs tatsächlich als Luxus. Ich muß mich für Geld schon genug biegen, um mein Leben zu finanzieren. Fürs Bloggen aber kann ich diese wirtschaftliche Notwendigkeit in aller Regel nicht erkennen. Wenn es jetzt tatsächlich ein Dutzend Pro-Blogger gibt oder welche, die es gerne wären, dann beneide ich die nicht.

    Irgendwo wird wohl jeder seinen Preis haben, da nehme ich mich nicht aus. Insofern stehen da noch viele Debatten ins Haus.

    (Und zu Nr. 66: Ja, da ist viel dran.)

  108. 108

    Nilz, dankeschön! Selbst wenn ich persönlich der Meinung bin, dass Pop auch Politik ist, muss man diese Meinung nicht teilen. Und du hast du mit einem Punkt sicher Recht: Jeder so wie er kann und will.

    Ralf, Kritik ist immer gut, warum du aber davon ausgehst, dass du gut Bescheid weiß und andere einem Herdentrieb folgen, entzieht sich meiner Kenntnis. Uns haben Leser zu einem Preis gratuliert, über den wir uns gefreut haben und der in der Begründung sogar noch auf sie, die Leser und Mit-Diskutierer eingeht. So what? Dass man lieber mit einem kleinen Team feiert, dessen Arbeit man schon länger verfolgt (und vielleicht sogar mag!) als mit der BILD-Zeitung, dürfte auch nicht überraschen. Aber wo ist dein Problem? Dass niemand meine Artikel einfach frisst, beweist die vorliegende Diskussion erneut, an der du beteiligt bist. Dieses Einteilen in „ich hab Ahnung“ und „die anderen sind alle dumm“ erscheint mir doch etwas arrogant. Und „an die Wand stellen“, „zuschlagen“ und „verstummen lassen“ passiert hier sowieso nicht.

    Auf Vorwürfe, die an andere Personen gerichtet sind, reagiere ich ungern. Wobei mich generell (an anderen Stellen, nicht hier) das öffentliche Denunzieren von einzelnen Leuten und ihrer Arbeit enorm ankotzt. Das grenzt (an anderen Stellen, nicht hier) schon fast an Rufmord und hat mit Kritik nichts mehr zu tun.

    Und dieses ganze „A-Blogger“-Gequatsche ist mir eh zu blöd. Macht doch einfach den Kram, den ihr für richtig haltet, statt euch dauernd über andere aufzuregen.

    Wo waren wir?

    Kolumbien, oder?

  109. 109

    Wo waren wir? Kolumbien, oder?

    Da sind wir doch schön längst dran vorbei. Liest du denn die Kommentare nicht mit? Eben war Grimme, jetzt kommt Klinsi soll bleiben.

    *scnr*

    Btw. Die Boykott Idee ist so doof nicht. Ich schlag vor diesen Samstag und Sonntag die Fernseher nicht anzuschalten.

  110. 110

    Macht doch einfach den Kram, den ihr für richtig haltet, statt euch dauernd über andere aufzuregen.

    Da gebe ich Dir recht — solche Anwürfe sind doch nur Wichtigtuerei.

    Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Man könnte Dir obigen Satz allerdings auch auf Deinen Artikel antworten (allerdings nur rhetorisch — ich wills einfach verstehen): was stört Dich an wem genau, was Du nicht selbst hättest besser machen können? Mir ist auch nach den Updates überhaupt nicht klar, um wen es Dir eigentlich geht.

    Ich habe allerdings das Gefühl, daß hier Leute mit unterschiedlichem Wissensstand auf sehr unterschiedlichem Level über die Sache mit der Cola-WG diskutieren — insofern bin ich mir auch etwas unsicher, ob ich mich einfach raushalten sollte (man macht sich ja so leicht zum Klops in unseren Tagen).

    Ende des Vorhergehenden.

    Es ist leicht, Großkonzerne einfach generell (in erster Linie verbal) abzulehnen und im Falle der vorliegenden Vorwürfe ist man schnell einfach „ždagegen“, meiner Meinung nach macht man es sich aber ein wenig zu leicht wenn man schlicht behauptet, man würde mit reinerer Weste durchs Konsumleben gehen als andere. Ich weiß es schlicht nicht, was in Kolumbien wirklich vor sich geht. Allein die Vorwürfe jedoch lassen mich die Berichterstattung weiter beobachten.

    Die Komplexität des Themas, das nicht nur Coca-Cola betrifft, spiegelt sich in Blogs meiner Meinung nach nicht wirklich wider, was schade ist.

    Was genau fehlt denn? Ich hatte eher das Gefühl, daß das Thema bewußter Konsum in letzter Zeit an verschiedenen Stellen immer häufiger aufaucht. Vielleicht nicht im Spreeblick-Stil, d.h., durch ein verständlich und gut geschriebenes Essay, das alle mitreißt. Aber in vielen kleinen Randnotizen. Und das ist es, was Blogs im Moment ganz gut können: allgemeine Botschaften in persönliche Erfahrungen zu übersetzen.

    Was eher fehlt, ist tatsächlich knallharte Recherche, aber da geht es mir ein bißchen wie Nilz: das leisten Blogs bei uns (noch) nicht, und ich weiß nicht, ob ich in dieser Hinsicht je auf klassische Presse verzichten möchte.

  111. 111

    Ich stell mir nachwievor die Frage: „Können“ Blogs solche Themen? Klassische Medien können, auch im Rahmen der WM Berichterstattung. Eben z.B. auf Phoenix, eine Wiederholung vom 19.06. „Nichts geht ohne Coca Cola„, eine Doku von Inge Altmann (2006).

  112. 112

    Mich wundert das nicht. Ich kannwill ja nicht bei jedem erwähnten Firmenlogo eine Diskussion aufmachen, ob der Kauf eines Autos dieses Konzerns jetzt die Prostitution fördert, oder der Besuch dieser Tankstelle die tödliche Korruption in Nigeria unterstützt oder Umweltskandale in Afrika provoziert. Oder ob das Telefonieren mit diesem Konzern Abzockmanager und Menschenverachter unterstützt oder dieses Fußballspiel mit einem Ball aus Kinderarbeit in Indien stattfindet, oder ein Kauf beim Discounter mehr Pestizide ins Land bringt, oder der industriell-militärische Komplex unser aller Untergang ist, oder oder oder…

  113. 113

    Birger, weil du es gerade erwähnst: Ich schließe die Kommentare hier jetzt auch. :)

    Das hat wie immer hauptsächlich damit zu tun, dass vieles gesagt wurde und dass das Verfolgen weiterer Kommentare oder das Lesen der vorhandenen bei der Menge fast unmöglich wird.

    In erster Linie schließe ich sie aber, da es in den nächsten Tagen ein Update zur Sache geben wird, man ist ja nicht untätig. An dieser Stelle können wir die Diskussion dann gerne wieder aufnehmen.

    In der Hoffnung damit niemandem auf die Füße zu treten und die Übersicht etwas zu verbessern.