Seit gestern macht sich bei mir so langsam die Erkenntnis breit dass es mehr im Leben gibt als nur Fußball: Streetfootball!
Noch bis zum Sonnabend findet auf dem Mariannenplatz in Kreuzberg das Festival 06 (Achtung: lautes rumgeflashe) statt, quasi die Weltmeisterschaft im Street Football.
Die Spiele sind kurz aber verdammt schnell: nach zwölf Minuten ist alles vorbei, es gibt keine Karten, kein Elfmeter, keinen Schiedsrichter und gespielt wird über Bande. Nach einem Tor wird direkt weitergespielt: der Kommentator hat keine Chance bei diesen Spielen hinterher zu kommen. Erstaunlich ist, wie viel man auf einem so kleinen Feld mit gezielten Pässen ausrichten kann. Und auch die Schwalben haben allerhöchstes Niveau, auch wenn sie keine Konsequenzen haben.
Das israelisch/palästinensiche Peace Team
Der große Spaß hat oft einen ernsten Hintergrund: viele der Teams kommen aus Elendsvierteln und Krisenregionen, wo die Fußballprojekte den Jugendlichen die Chance geben ihren Weg abseits von Drogen, Gewalt und Resignation zu suchen. So gibt es zum Beispiel das Peace Team, eine gemeinsame Mannschaft aus Palästinensern und Israelis oder die Mannschaft KickAIDS aus Südafrika. Die Teams aus Ghana und Nigeria bekamen nicht mal ein Einreisevisum: zu groß war offenbar die Angst der Behörden, Mitglieder der Mannschaften könnten sich in Deutschland absetzen.
Die türkische und die norwegische Mannschaft direkt vor dem Spiel
Es lohnt sich auf jeden Fall am Mariannenplatz vorbeizuschauen: die Stimmung ist großartig, die Eintrittskarte kostet nur einen Euro und man kann in einer Mittagspause ohne Probleme drei komplette Spiele anschauen. Besonders am Sonnabend wird sich der Besuch lohnen: von 13 Uhr bis abends um sieben findet vom Viertelfinale bis zum Finale alles statt. Und keine Panik, Italien ist nicht dabei.
das hört sich sehr sehr schön.
also am samstag werd ich da mal vorbeischauen…
danke für den tip(p) (scheißdreck!)
Wer bei der Streetball-WM „die Welt“ ist, bestimmen die Behörden
„Die Teams aus Ghana und Nigeria bekamen nicht mal ein Einreisevisum: zu groß war offenbar die Angst der Behörden, Mitglieder der Mannschaften könnten sich in Deutschland absetzen“
Unglaublich, aber wahr – das ist doch wohl der absolute Hohn. Da gibt es eine Veranstaltung, die Jugendlichen „aus zerrütteten Familienverhältnissen“ die Chance bietet, sich da „rauszukicken“ – viele haben wahrscheinlich die Hoffnung, am Rande der großen WM „entdeckt“ zu werden – und dann kommen unsere tollen Behörden und verweigern denen die Einreise, mit der Begründung, die Jungs kämen „aus zerrütteten Familienverhältnissen“.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: ich finde, die Veranstaltung ist eine großartige Idee. Geht hin! Die Veranstalter können bestimmt nichts dafür, dass sich ein paar Amtsschimmel mal wieder austoben müssen.
Finde die ganze Geschichte klasse. In einem Interview in der Glotze sagte der *Macher* das auch die FIFA da kräftig auch unterstützt .
Da es da ja auch gemischte Mann(Frau)schaften gibt zählen Mädelstore doppelt ;)
ganz klar eine prima sache das. ich bin immer für solche „underdog geschichten“ zu haben.
leider wohne ich zu weit weg, um mir das mal live zu geben. noch…
:-)
Danke nochmal für den Hinweis, echt peinlich unsere Botschaft, daß sie Visa verweigern.
Diese Visa-Verweigerung ist echt peinlich. Und das bei dem WM-Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“. Ist das Freundschaft?!
Schön war’s! Danke für diesen Tip, der mir den Nachmittag versüßt hat! Scheiss auf die Fifa-WM, DAS war Fussball!
Super! :) Und ich Idiot habe es natürlich selbst nicht hingeschafft. Wer ist denn Weltmeister geworden?
Wer hat denn das Lied gemacht? Klingt so bisschen wie „Status Yo“.
es wird wieder für den frieden gekickt, auch beim „4. INTERNATIONAL SWISS U16 CUP“ tritt eine israelisch-palestinensische mannschaft an. (manueller trackback)