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Syd Barret R.I.P.

Immer wieder kommt es zur entscheidenden Frage, ob wir bei Spreeblick eine Nachricht zum Tod eines Prominenten verfassen oder nicht. Da wir kein Nachrichtenmagazin sind, das sich generell zu Meldungen jeder Art verpflichtet hat, geht es bei der Entscheidung meist allein darum, ob der Verstorbene im Leben des Autors irgendeine Bedeutung hat oder hatte.

Im Fall des kürzlich verstorbenen Syd Barret, Mitglied der Pink-Floyd-Urbesetzung, machen wir eine Ausnahme.

Denn Syd Barret hatte zwar mit meinem Leben weniger zu tun als Rudi Carrell, dennoch weiß ich um seine Bedeutung für die Pop- und Rockwelt und so verweise ich statt eines Nachrufs gerne auf diejenigen, die Syd Barrett und auch Pink Floyd im Gegensatz zu mir wirklich zu schätzen wissen.

23 Kommentare

  1. 01

    ich hab ja seit gestern abend gerätselt ob du was dazu bringst… ;-) aber pink floyd haben ja indirekt auch anteil an der entstehung von punk also r.i.p., crazy diamond!

  2. 02

    Ja, so habe ich jetzt auch vor mir selbst argumentiert. :)

  3. 03

    Na super. Jetzt darf ich mit der Argumentation meinen „Warum ich Pink Floyd nicht verstehe“-Artikel auch noch umschreiben, oder was?

  4. 04
    matze

    jemand der „wish you were here“ inspiriert hat, kann nur wichtig sein.

    naja und da er im Show-Geschäft war, hat er ja gerade geglänzt, indem er sich nicht gezeigt hat – das wurde zur Show – verrückte Welt.

    Danke für die Links.

  5. 05

    Auf keinen Fall!

    Wo ist der denn? Der Artikel? Älter oder noch nicht online?

  6. 06

    Noch nicht online, Johnny. Die Inspiration gab’s erst am Samstag ;)

  7. 07
    howiwroteelasticman

    Iknowwheresydbarretlives.

  8. 08

    „He was very famous once upon a time,
    but no one cares even if he’s dead“
    (in Anlehnung an einen bekannten TVP Song über ihnselbst…)

  9. 09

    Boah, für einen Augenblick habe ich gedacht du hättest auf einmal Musikgeschmack. Aber dann kam der letzte Satz.

    Da haben wir ja alle nochmal Glück gehabt!

  10. 10

    Syds Solo-Platten sind für mich wichtiger als alles was Pink Floyd ohne ihn fabriziert hat. Auch wenn ich die Platten jetzt, mit zeitlichem Abstand zumindest hören kann. Infos chez moi.

  11. 11

    Nur mal so: Syd Barrett und Rudi Carrell, beides Nachnamen mit zwei Doppelkonsonanten. Verschwörungstheorien bei der hand?

  12. 12

    Bandini, fiel mir auch auf…

    René, ich hab nicht nur Geschmack, sondern auch noch Stil und Humor. Also quasi all das, was Pink Floyd nicht hatten. :)

  13. 13
    MichaelV

    „Pink Floyd ersetzten Syd Barrett durch David Gilmour und damit Kreativität und Unberechenbarkeit durch eine Art Fischertechnik-Baukasten der Popmusik, so dass ihre Musik bis heute Männern gefällt, die auch gern eine Modelleisenbahn hätten.“

    Der wunderbare Karl Bruckmaier in der SZ von heute

  14. 14

    Zu MichaelV
    Irgendwie muss ich ja sagen, dass die SZ ausnahmsweise auch mal irrt. Man ersetzte Barrett und damit vor allem einen kaputten und unberechenbaren Menschen. Er war einfach für den weitern Erfolg der Band unhaltbar.
    Und ohne diesen Wechsel hätte es vieleicht Rock-Meilensteine wie „Wish you were here“, „Shine on you crazy Diamond“ und „Time“ (an allen hat Gilmour mitgearbeite und sie geschrieben). Ich kann jetzt nich nachvollziehen, warum diese Musik Menschen gefällt, die gerne eine Eisenbahn hätten. Ich habe keine und für mich ist Pink Floyd die größte Band überhaupt!

  15. 15

    Wer jemals die frühen Pink Floyd Alben stoned gehört hat, der weiß wie wichtig Syd Barrett für die Musikentwicklung war. „The Gnome“ ist mit Abstand das liebenswürdigste und verrückteste Kleinod in der britschen Psychedelic-Geschichte:

    „I want to tell you a story
    ‚bout a little man if I can.
    A gnome named Grimble Gromble.
    And little gnomes stay in their homes,
    eating, sleeping, drinking their wine.“

    Quasi die inoffizielle Hymne des Auenlandes

  16. 16

    Genie und Wahnsinn. Immer Nachbarn. Ich schätze, man hätte damals nicht mit Herrn Barrett unter einem Dach wohnen wollen, aber das bedeutet ja nicht, dass er nicht Grandioses kreiert hat (wobei der zitierte Text aus meiner persönlichen Sicht nun gerade das ist, was ich… aber egal, lassen wir das… :)).

    Jetzt isser da, wo Kurt und Sid auch sind, und Skat spielen die sicher nicht.

  17. 17

    Ich hab den beiden Großen einen kleinen Nachruf gewidmet. Rudi Carrell weil er einfach zu den Samstagabend Fernseherinnerungen meiner Kindheit gehört und Syd Barrett, weil mich seine Geschichte immer fasziniert hat. Mögen beide in Frieden ruhen.

    Lesenswert zu Syd Barrett: http://observer.guardian.co.uk/magazine/story/0,11913,804928,00.html von Tim Willis, 2002 im Observer erschien.

  18. 18
    Stiller Gast

    Mit Syd Barrett waren Pink Floyd eine genial-avantgardistische Band, ohne ihn mutierte ihre Musik zum Soundtrack für Pseudo-Individualisten, die sich davon beschallen lassen, wenn sie morgens mit ihrem Golf zur Bank fahren. Der unnachahmliche Barrett-Sound wurde nach dessen Weggang zu einem mainstreamkompatiblem Nichts heruntergerbrochen. Diese Nichts wurde anschließend mit allerhand Bombast verkleidet, fliegende Schweine, Trickfilme, blinkende CD-Hüllen. Da es dem Großteil des Musikpublikums völlig egal ist, was es vorgesetzt bekommt, solange nur die Show stimmt, sind Pink Floyd dann folgerichtig zur verkaufszahlenmäßig erfolgreichsten Band aller Zeiten aufgestiegen. Vielleicht wurde Syd Barrett ja auch leicht schizophren, weil seine Band-Kollegen so phantasielos und unkreativ waren :)

  19. 19

    Pink Floyd (egal ob mit oder ohne Syd Barrett) ist eine der großartigsten Bands der Musikgeschichte, nicht ganz auf einer Stufe mit den Beatles, aber schon nah dran. Immerhin haben sie mit DSotM das beste Album der Menschheitsgeschichte geschrieben. Ab da gings nur noch bergab.

  20. 20

    Achja, falls es jemanden interessiert: David Gilmoure (Barretts Nachfolger) bloggt. Und zwar hier: http://davidgilmour.musicblog.co.uk/

  21. 21
    matze

    @ stiller Gast

    tja fliegende Schweine – das ist eben Show-Business – nicht mehr und nicht weniger. Und manche wollen halt Show, warum auch nicht.

    Mich haben viele Floyd-Songs sehr berührt, egal, ob sie nun öde waren oder oder nicht – nicht zuletzt wish you were here in der blinkenden Livehülle.

    Dafür ist Musik ja auch da, zum drüber streiten und hören.
    Bye Sid und Gruß an Elvis, Kurt, Janis und sag Ihnen, wir kommen auch bald, sie sollen schon mal anfangen.

  22. 22

    …derjenige syd barret dessen kunst ihm einen ruf geschaffen hat welcher bis heute fasziniert – war schon vorher tot. sein körper folgte ihm bloß gerade vor ein paar tagen.

    relics ist eine wirklich schöne scheibe, meines wissens die scheibe auf der von dem pink floyd repertoire am meisten von syd vorhanden ist.

    rotor tries but misunderstands, ah ooh
    he often inclined to borrow somebody’s dreams till tomorrow