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Kein Müllauto

Das Internet ist kein Müllauto. Wir können uns noch so lange darüber aufregen, dass deutsch Politiker keine Ahnung vom Internet haben, aber ein kurzer Blick über den „großen Teich“ sollte uns alle verstummen lassen. Oder ungläubig mit offenem Mund innehalten lassen.

Ted Stevens, 82 jähriger Senator des U.S. Bundesstaats Alaska ist sich sicher, dass das Internet ein Haufen von aneinander gehängten Röhren ist, die verstopfen wenn man zu viel Zeug reinstopft. Das wäre nicht weiter schlimm, würde er sich nicht in die Diskussion über das Thema Netzneutralität einmischen, die derzeit in den USA heißläuft. Dabei ist das Thema wirklich nicht leicht zu verstehen. Jon Stewart – der Mann, an den Harald Schmidt garantiert nie rankommen wird – hat zusammen mit John Hodgman in der Daily Show das ganze Problem mit Hilfe von drei Briefumschlägen erklärt.Um einige der Lacher zwischendurch zu verstehen, muss man wahrscheinlich wahrscheinlich die aktuelle Werbekampagne von Apple kennen, deren syncronisierte Fassung hoffentlich niemals im deutschen Fernsehen laufen wird:

19 Kommentare

  1. 01

    [ot]Ich find die Synchronisierung eigentlich gernicht so übel.[/ot]

  2. 02
    AC

    Sagt der PC – der Herr mit dem Sakko – einmal „Scheiße“?

  3. 03

    Ich vermute ja eher „fuck“.

  4. 04

    Jaa, Jon Stewart ist *definitiv* hinschauwürdig .. und nebenbei auch noch Stephen Colbert mit seinem Colbert Report.

    Leider hier nicht zu sehen, aber gottseidank gibts torrent und so ;-)

  5. 05

    Das Thema Network Neutrality wird auch ganz anschaulich in einer älteren Rocketboom-Folge (noch mit Amanda Congdon) dargestellt:

    http://www.rocketboom.com/vlog/archives/2006/06/rb_06_jun_23.html

  6. 06

    Wunderbarer Clip aus der Daily Show! Aber auch ich muss sagen, dass die synchronisierte Fassung des Apple-Werbesports gar nicht mal so schlecht ist.

  7. 07

    V.a. wohl eine ANspielung auf diesen Spot:
    http://youtube.com/watch?v=H0qbP-rIpRg

    Ansonsten kann man Stevens ja entgegen kommen und schließen was er eigentlich sagen wollte (die Versprecher und die eigentliche Intention ist ja schon relativ klar…), aber selbst dann sind seine Argumente nicht besonders stark:
    http://www.freedom-to-tinker.com/?p=1042

    Ich mußte beim ersten Hören der Zitate übrigens spontan an Stoibers Münchener Hauptbahnhof Rede denken… ^^

  8. 08

    köstlich :D schön dass man die sendung aber auch so über dvbt bekommt wie ich kürzlich feststellte, und nicht unbedingt auf torrent o.ä. angewiesen is =)

  9. 09
    frerk

    ich finde folgenden spoof auf die mac werbung ja auch sehr schön.

    http://www.youtube.com/watch?v=KBSrRYe8-68

    „don’t be a hater. you can borough my i-sight camera.“

  10. 10

    habe da bisher nur sehr am rande was von mitbekommen: irgendwelche hoffnung, das der markt das regeln würde? dass es also weiterhin anbieter geben würde, die kostenlos die päckchen schnüren? falls doofe frage: trotzdem beantworten, bitte.

  11. 11

    Klar besteht Hoffnung, die Hoffnung stirbt zuletzt. :) Allerdings bietet der Markt nicht sonderlich viel Auswahl. In Amerika gibt es wohl auch in Großstädten bestenfalls zwei Breitbandprovider — so viel besser sieht es hier aber auch nicht aus: zwar gibt es sehr, sehr viele Provider, die allerdings fast alle auf die Telekom als Provider zurückgreifen. Spätestens, wenn die Telekom auf die Idee kommt ihren Backbone in Frankfurt für einige teurer zu machen, ist es erst mal aus: meines Wissens gibt es zu diesem einen Knotenpunkt keine nennenswerte Alternative in Deutschland, und auch nicht viele in Europa. Bei den Mobilfunkern kennen wir die Situation: es gibt vier große die sich ihr mobiles Internet schon frei zurecht tarifieren — einige Inhalte sind komplett kostenlos, von anderen wird man arm.

  12. 12

    danke, max, dachte, dass mich mein englisch bei dem rocketboomvideo verlassen hätte: 2 anbieter für new york. das klingt ja nicht gerade nach den segnungen des freien marktes.

  13. 13
    Mathias

    Cooler Link, danke. Es gibt uebrigens auf CNN-Europe (empfange ich hier ueber Kabel in BaWue, weiss jedoch nicht wie es in anderen Bundeslaendern aussieht), eine sogennente „International Edition“ von der Daily Show. So eine Mischung aus Best Of und Sketchen, die auch Europaer verstehen koennen, ohne US-Medien taeglich zu verfolgen.

    Uebrigens: Kein Muellauto.. genau! Dump truck heisst einfach Kipplader, obwohl dump auch Muellhalde heissen kann.

  14. 14

    Wen es interessiert: Den ersten Clip zum Thema (plus eine Debatte im House bezüglich Online-Glücksspiele), auf den sich Stewart am Anfang bezieht, hatte ich vergangenen Samstag geblogdingst.

  15. 15
    marco

    Dauernd dieses „auf englisch ist alles besser“-Gelaber. Evtl noch mit „nur die Übersetzung von Monkey Island, die war ok..“ ergänzt. Mich nervt sowas..

  16. 16

    Mich nervt das auch. Vor allem, weil es meistens stimmt.

  17. 17
    Dagger

    Großartig :-)

  18. 18
    niLS

    #15: Die Übersetzung von Waynes World war aber noch besser als die von Monkey Island. Übersetzungen können prinzipiell sehr gut sein, nur wird ja an allen Ecken gespart, und so kann sich ein Synchronstudio nicht immer um kontextbezogene Übersetzung kümmern. Bei Serien war das eigentlich schon immer so, aber seit einiger Zeit auch bei Kinofilmen (wohl auch wegen Zeitdrucks bei globalsynchronen Startterminen). Ich bin für OVA (Original Version Audio) + Untertitel. Die skandinavischen Völker sprechen allein aus diesem Grund sehr gutes Englisch, was mit der Zeit ökonomisch nicht unwesentliche Vorteile mit sich gebracht hat: US-Firmen siedeln sich dort mit Vorliebe an, weil es kaum Sprachbarrieren gibt.

  19. 19
    matze

    Für Stewart einfach hier klicken und nicht zu lange leiben.