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Podcast vom 31.7.2006

Mit Holgi und Johnny, die sich über Graffiti streiten unterhalten. Zusätzlich: Goßartiger Gesang von Micha. Eure Fragen werden beantwortet, wenn Holgi wieder da ist, dieser Podcast wurde nicht heute aufgezeichnet.

MP3, 21:36, 9,9 MB

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27 Kommentare

  1. 01
    Malte

    Alles richtig, mit einer Einschränkung: Reviermarkierung mag das Taggen in Los Angeles sein, die Leute, die ich kenne, fahren rum und taggen in ganz Europa. Ein teurer Spaß unter Umständen, einer von den Jungs (übrigens alle so um 25), hat jetzt einen Prozeß am Hals, Streitwert: 30.000 €.
    Die hier kenne ich leider nicht.
    Die Kinderreklame ist mir übrigens auch aufgefallen. Aber doch nur, weil wir inzwischen alle so verstrahlt sind, dass wir die Harmlosigkeit dessen gar nicht mehr sehen können.

  2. 02

    Finde ich nicht. Die Mädels posieren ganz klar in „sexy“ Pose. Da steckt Kalkül hinter, nicht Unschuldigkeit.

  3. 03

    Holgi du Landei naja was sülz ich da ich hab auch ein Feld vor der Tür und bei uns trifft man sich auf dem Skateplatz,Schulhof oder auf irgendwelchen Leuten dessen Eltern grade mal im Urlaub sind.

  4. 04
    sven

    Malte: Dieses Video verwirrt mich etwas – warum ist der Zug nicht weitergefahren? Warum hat das Sicherheitspersonal nicht eingegriffen? Alles sehr komisch.

  5. 05

    @sven: weil das ganze offensichtlich sehr schnell ging. aber auf den ueberwachungsvideos sind wohl drauf…ist ja auch billig: ein wholecar mit throw-ups: outlines, ausfüllen und wenn die zeit noch reicht noch ne flair. ;)

  6. 06
    sven

    Sehr schnell? Also für mein Gefühl steht der Zug da sehr lange rum nachdem die Türen geschlossen wurden, und geschnitten ist es auch noch. Eine Erklärung wäre es wenn ein Komplize im Zug die Notbremse gezogen hat. Der Zug war ja schon kurz losgefahren.

    Um noch einen ganz schlechten Witz zu machen: Johnny und Holgi als Graffiticrew „Sprayblick“, das hätte was.

  7. 07

    „Sprayblick“ find ich schön, man muss es halt sehr berlinerisch aussprechen. Dann klingt’s wieder wie „Spreeblick“. ;)

  8. 08
    Malte

    @ Johnny
    Ich habe das nur gesehen und dann Lotta gefragt, ob es sowas schonmal gegeben hat, oder ob es einem jetzt erst auffällt. Hab wohl nicht genau genug hingeschaut.
    @ Sven
    Verwirrt hat mich das auch. Ich gehe davon aus, dass sie wussten, dass der Zug an der Stelle länger hält. Der Sicherheitsmann scheint sich nicht zu trauen, einzugreifen. Was soll der sich auch Ärger mit der ganzen Truppe machen?

  9. 09

    Johnny du bist schon ne coole sau!
    Holgi du… naja ;)

    Als Nachtrag noch der Link zum wirklich ganz und gar
    größartigem banksy:

    http://www.banksy.co.uk

    viel „klassisches Graffiti“ auch hier:

    http://www.liquidz.de

    @holgi: recherchier mal 10 Minuten zum Thema „Graffiti“ und „Writing“ im Internet dann siehst du was das für eine Riesenjugendkultur mit ner Menge Internationalität ist. Und besorg dir mal die Filme „Beat Street“ an „Wild Style“ an.

  10. 10
    Bernd

    Selbstverstaendlich gibt es grossartige Graffitis. Ich sehe mir viel lieber irgendwelche Bilder, als nackten Beton an. Allerdings gibt es einen himmelweiten Unterschied zwischen vorzeigbaren Bilden und tags, die ja wirklich nicht besonders schoen, noch intelligent, noch aussagekraeftig, sondern einfach nur „pinkeln“ sind. Zum ueben koennen die Sprayer doch gerne unterBruecken, in !verlassenen! Intustrieanlagen oder im eigenen Keller rummalen.

    Vielleicht oute ich mich ja hier als Spiesser, aber ich weiss nicht, was ich daran als entschuldbare Jugendkultur und Jugendsuende sehen soll, ohne welche einer Grossstadt was fehlen wurde. Wenn jemand einen Prozess ueber 30.000 € am Hals hat, ist das natuerlich hart, aber schliesslich sind die Typen ja scheinbar um die 25 und damit eigentlich voll zurechnungsfaehig und wissen auch, dass sie eigentlich jemandem schaden. Werden sie schliesslich zur Rechenschaft gezogen, darf sich keiner beschweren. Wieso auch?

    Mist, ich hoere mich an wie mein Vater… Haette ich ein eigenes Haus irgendwo, wuerde ich mich jedenfalls ordentlich aergern, wenn irgendjemand seine mangelnde Kreativitaet und Langeweile an meinen Waenden ausleben wuerde.

    Ich waende uebrigens auch doof, wenn jemand gegen mein Fahrrad oder Motorrad oder Auto pinkeln wuerde.

    Alle anderen meiner Sachen bitte ich auch nicht zu bepinkeln oder zu bemalen…

  11. 11
    Ludwig

    Hallo Johnny,

    ich hoffe, Du reagierst nicht allergisch auf grammatikalischen Klugschwatz, aber ich möchte mal eines anmerken: Das Verb anfässen existiert nicht, auch nicht in flexierter Form. Zum Musikrätsel: Ich schreibe jetzt zum letzen Mal, daß das für mich zu schwer ist (oder mein Englisch zu schlecht), ab sofort denkst Du Dir das bitte. Danke.

  12. 12

    Ludwig, beim Reden bin ich nicht so kleinlich. Beim Schreiben manchmal schon.

    Das mit dem Musikrätsel hab ich jetzt verstanden, danke. :)

  13. 13
    christian

    „KANN DENN NICHT EINMAL JEMAND AN DIE KINDER DENKEN!“

    -> … also weil die arme Jungend jetzt nix zu tun hat, muss man dat also toll finden wenn die hässliche strichlein an die wände malern…
    … bzw. gerade nicht toll finden, aber den Aufschrei erkennen und den armen kleinen ein bisschen unter die Arme greifen, ihnen den Popo abwischen damit sie sich nichtmehr so missverstanden fühlen!

    -> und weil sie keine freien Übe-flächen haben müssen sie halt die wände von andern nehmen…
    … ja dann sollen sie ne Runde auf sich selber üben und dann von mir aus die Kanal-rohre von innen „verschönern“!

    -> Der Spießer soll sehen, es gibt hier auch noch was anderes als die „chiqui-micki“-30Jährigen…
    … und das macht es jetzt irgendwie besser, bzw. ist nen Argument?…
    und wenn jemand die Omma von nebenan verdrischt…. dann muss man das schon verstehen, die Jugend langweilt sich halt und muss ihrem Frust irgendwie zum ausdruck bringen???

    … also ich weiss nicht, so richtig nach Argumenten hört sich das nicht an! Eher nach Erkärungsversuchen von „engagierten“ Politikern!

    Ich bin auch Berliner, unter 25, wähle SPD/Grün und bin ein libertär denkender Mensch… ich muss sagen mich stören dieses Graffiti-gedöns nicht sonderlich, eher im Gegenteil… aber die Argumente die du da diesmal (ausnahmsweise) so abgelassen hast, hätten auch gut von Günter Rexrodt kommen können…!

    Ich glaub diese ganze Schmierei-Sache ist relativ banal… es geht glaub ich um spass- um nicht viel mehr!… um den Nervekitzel… man macht was verbotenes und findet es geil- und das was wars dann aber auch schon! ich glaub viel mehr ist da nicht dran! zumindest nicht bei den meisten „Taggern“!

    (gut und dann ist natürlich noch klar, dass es sprayer gibt, die richtig was auf tasche haben und künstlerisch richtig gut sind… aber um die ging es ja nicht… die stören ja auch keinen!)

    Christian

    p.s. BOMBT DIE YARDS GUYS ;-)

  14. 14

    Beat Street und Wild Style habe ich zuhause. Wenn aber irgendwelche Dreibuchstabenabkürzungen wenig schwungvoll an Wände geprüht werden, bekomme ich eben Schmerzen.
    Und wenn ich mich recht entsinne, habe ich Banksy ins Spiel gebracht, oder?

  15. 15

    Jaja, hast du.
    Wollte nur den Link nachliefern…

  16. 16

    Kann nicht singen aber Born in the USA von Bruce Springstin. Wäre die Lösung.

  17. 17

    Huch habe mich verschrieben Bruce Springsteen meinte ich.

  18. 18

    Die Jugend sitzt im Internet

  19. 19
    ber

    Ach, Johnny du Gut-Mensch, Sprüher überlegen sich doch nicht „wie pinkel ich jetzt den Spießern ans Bein?“ Graffiti (für die Peniblen „Writing“) ist Egoismus und Abenteuerlust und hin und wieder auch der Spaß an purer Zerstörung. Die Umwelt spielt überhaupt keine Rolle – zumindest anfangs.

    Später kommt vielleicht sowas wie Umgebung gestalten, Botschaften verbreiten, eigenen künstlerischen Ausdruck finden usw. dazu. Da sind die meisten dann aber schon in einem Alter, wo man sich um andere Dinge einen Kopf macht.

  20. 20

    definition spiesser: „writer“ (sprayer) die ihr spaydose, filzstifte usw. KAUFEN. danach mit atemschutzmaske und handschuh zum malen. mit papas luxusfotokamera dokumentieren und dann riesen abzüge machen lassen.

  21. 21

    nachtrag:
    ein jugendlicher schiebt seinen einkaufswagen voller spaydosen im baumarkt an die kasse. „hallo polizei!“ warum werben die hersteller nicht damit die beste farbe für tags zu produzieren? „von führenden sprayern empfohlen!“ damit die jugndlichen sich austoben können muss man halt treibhausgase in kauf nehmen. liberales denken?
    nachdem ein kumpel und ich den film „wild style“ im kino gesehen hatten (ja, ich bin etwas älter) sind wir los und haben uns dosen besorgt. nach einer vorzeichnung haben wir unser jugendzentrum „verschönert“. das verhängnis war die vorzeichnung. die blieb irgendwie im jugendzentrum und wurde gefunden und als unsere verifiziert. statt anzeige wurde angeboten das wir die wände wieder in ihren urzustand versetzen könnten. also wände abgebeizt und wieder mit kotzegelb bemalt. jahre später, graffiti wurde nun als jugendkultur akzeptiert, haben diese spacken von jugendzentrumsleitern kids eingeladen das jugendzentrum zu „bemalen“. was ist aus uns geworden? mein „kollege“ wurde automechaniker, ich bin auf die kunstakademie.

  22. 22
    Pierre

    Ahh.. dieses Gesinge am Ende des Podcasts ist ja grausaum! Eine einfache Auflösung hat’s doch sonst auch getan.

  23. 23

    metzgerstochter was here!

  24. 24
    ber

    @ alecks:
    Du wirst lachen, aber es gibt in dem Bereich sogar Sponsoring. Die Farben- und Produktentwicklung läuft seit Jahren bei den Herstellern in direkter Zusammenarbeit mit „führenden Sprühern“:

    http://www.montana-cans.de/index.php?id=472

    Dort auch mal die Produkte anschauen – das sind keine Dosen, um mal den Fahrradrahmen neu zu lackieren.

  25. 25

    danke für die lanze die johnny für die graffitykultur gebrochen hat, kritik ist berechtigt – aber der öffentliche raum gehört uns, und was werbung kann und darf, dürfen andere schon lange!

    1981: „schade das beton nicht brennt“
    ich: „aber bunt machen kann man ihn!“

  26. 26
    msc

    Weil mich die Werbung nervt, haben Sprayer das Recht mich auch zu nerven?
    Seltsame Logik.
    Chemiekonzerne verschmutzen die Flüsse. Darf ich jetzt mein Altöl auf die Straße kippen?
    Ist ja der öffentliche Raum, und der gehört „uns“ – also auch mir.

  27. 27

    Es passiert ja echt selten (oder bisher nie?), dass ich Holgi mehr zustimme als Johnny, aber es ist heute passiert. :-)
    Es gibt viele schöne Graffitis, aber wer einfach nur seine drei Buchstaben irgendwo hintaggt, den muss ich nicht toll finden und sein Werk auch nicht. Mag ja sein, dass sowas wie „Uns gibt’s hier auch noch“ oder „Denkt mal an die Jugend“ teilweise(!) dahintersteckt, aber ich find’s trotzdem Scheiße. Wie jemand anders hier schon geschrieben hat, müsste man nach der Logik auch das Verprügeln von alten Leuten akzentpieren, weil die ja irgendwie auf sich aufmerksam machen müssen. Oder auch Mord. Das will ich dir natürlich nicht unterstellen, aber – wie Holgi schon sagt – es muss eine Grenze geben. Hirn- und schmuckloses Tagging überschreitet die meiner Meinung nach.
    Andererseits fehlt es auch an ausreichend legaler Fläche. Keine Frage.

    @Sven
    Das mit „Sprayblick“ ging mir beim Hören des Podcasts auch durch den Kopf. Aber du warst leider schneller. Naja, bin ja diesmal auch spät dran mit dem Podcast.