AIDA steht also für „Attention, Interest, Desire, Action“, ein „Prinzip der erfolgreichen Werbung“. Aha. Vielleicht sind ja die PISA-Ergebnisse so haarsträubend, weil zuviele Kinder von Werbern beteiligt waren? Ach nee. Die haben ja keine Kinder. Die haben sich ja bewusst für die Karriere entschieden, die Trottel.
Aber für die Abkürzungsfetischisten der Branche hab‘ ich auch was:
TRISTAN UND ISOLDE. Steht für „Trash renamed idiotic stupid trivial abbreviations, nuke uncreative needless dorks inhabiting single-celled organisms, loot dictating enterprises“ und ist das Prinzip der erfolgreichen Vermeidung von dummquatschenden Werbern.
Gebt mir mehr Sprühschablonen und Spraydosen, mehr Weblogs und Eddings, mehr Podcasts und Webcams. Auf dass dieser ganzen Verdummungsmaschinerie immer mehr Gegenstimmen antworten.
Sofern diese Werber zwar einen Partner, aber keine Kinder haben, sind es übrigens DINKs (double income no kids).
„Gebt mir mehr Sprühschablonen und Spraydosen, mehr Weblogs und Eddings, mehr Podcasts und Webcams. Auf dass dieser ganzen Verdummungsmaschinerie immer mehr Gegenstimmen antworten.“
Damit hast du gerade die schon lange assimilierten Waffen der Agenturen aufgelistet. VIRAL! Klasse, oder? Gegenseitiges Hochrüsten …
Chapeau! (Wofür das steht, überleg ich mir noch)
Einen Anrufer bei Jung/vonMatt auf der verzweifelten Suche nach deren Heavy Overdozed Administrator, Chief of Permanent Lightning and Strike Detonator, Junk and Trash Cutter, Chief of Permanent Outgoing Incomes und Support and Product Senior Stylistic Supervisor,
gibt es hier zum Download als mp3:
http://tinyurl.com/nwbyg
Mathias, egal, die Instrumente werden immer schnell assimiliert. Aber wo sind denn die erfolgreichen viralen Blogs und Podcasts?
Also, „das AIDA-Prinzip“ das hatten wir seinerzeit sogar in der Handelsschule mit auf dem Weg bekommen – und das war vor ungefähr 20 Jahren.
Vielleicht sollte ich alte Weisheiten aus meinen Büchern zur Volkswirtschaftslehre abschreiben und damit die große Kohle machen :-)
Erfolgreiche Blogs und Podcasts gibt es (noch) nicht. Virale Kampagnen aber sicher. Einige Beispiele: German Engineers – VW; NIKE; U2; FCD06; SIXT – gibt es nicht; usw.
Blogs und Podcasts werden auch in weiter Sicht nicht zu einem zentralen Medium für Werbung wachsen, wg. der erforderlichen Kontinuität. Kampagnen sind ja immer Etat, und damit auch an die Zeit gebunden. Dennoch sind Streetart (um auf die Schablonen zurückzukommen) usw. schon in Werberhand. (siehe auch: http://zuender.zeit.de/2005/39/copyright)
Das Problem ist ja nicht die Unterwanderung, sondern das Zulassen. Und danach schimpfen. Wieviele Blogger stellen sich, oder würden es tun, in den Dienst von Marketing und Werbestrategien? Heute schon. Und was wird morgen sein?
Stimmt. Höhere Handelsschule, Brühl, Rheinland 1988. Was für eine Scheiss-Schule…
Man darf ja solche Rants nicht als „Anti-Werbe-Posting“ missverstehen. Es geht um die Semantik, die mich nervt, die Verantwortungslosigkeit und die Arroganz, mit der man sich selbst positioniert.
Was Kooperationen zwischen Marketing und Blogs angeht: Solange das transparent und getrennt vom Inhalt passiert habe ich kein Problem damit (machen wir ja selbst). Und ich glaube nach wie vor daran, dass ein Blog, das ohne Transparenz Werbung in die Artikel einfließen lässt, also Schleichwerbung macht, auf Dauer keine Überlebenschance hat. Je öfter das passiert (und es wird noch öfter passieren, da gebe ich dir recht), desto stärker werden sich Leser auf wenige Blogs konzentrieren, denen sie zumindest in dieser Hinsicht vertrauen.
B.O.O.K. – Built-in Orderly Organized Knowlegde
@Johnny
Jetzt tust du aber so als wären Werber erst seit gestern Vollidioten. Die stöbern doch schon seit Jahrzehnten in den Klo´s und Mülltonen rum um dann aus Trivialen eine Idee zu spinnen die ihren Kunden Gold wert ist.
Das der Herr Werber erstmal gegen das Web2.0 wettert ist doch normal, er muss doch erstmal ein neues Wort dafür erfinden damit er Blogs auch für VIEL Geld an seine Kunden verkaufen kann. Hoffen wir das das noch ein wenig dauert. Der Trendforscher braucht noch ein, zwei Monate um sich auf die neue Situation einzustellen.
Alles S.C.H.M.O.N.T.Z ;o)
„Je öfter das passiert (und es wird noch öfter passieren, da gebe ich dir recht), desto stärker werden sich Leser auf wenige Blogs konzentrieren, denen sie zumindest in dieser Hinsicht vertrauen.“
Darauf kann man hoffen, aber: die Kunst des Viralen besteht ja darin, dass die User/Leser/was auch immer die Kampagnen, Aktionen, oder Tools „freiwillig“ versenden, verteilen und somit Werbung durch das Netz tragen. Das heißt: Wieviel Chancen hat virales Marketing bei youtube, in Blogs, Newslettern usw. RIESIGE! Weil sie entweder lustig oder gut gemacht sind. Und eigentlich erwarte ich von einem gutem Blog, dass er auf so etwas auch eingeht – ob kritisch oder positivierend. Weil es interessiert. Nur sobald er das tut, ist der Sinn und Zweck von „viral“ ja schon erfüllt … Betrachtet man die „Klowände“ aus „werbischer“ (uuurgs!) Sicht, muss man sagen, dass das ein sehr gut funktionierende virale Kampagne für JvM war. Solange sich „nur“ die Blogger aufregen, bleibt es ja momentan noch in einem überschaubaren, sprich händelbaren Bereich, aber der mediale Aufschlag zu diesem Thema in den Branchenblättern wie Horizont, w&v etc. war doch der Reingewinn für JvM in der Agenturszene.
@ Mathias
Lass mich in dein Strafraum, Baby :)
Ich bin drauf reingefallen, fand´s aber ok, eure Seite war gut gemacht und tatsächlich besser als das Konkurrenzkonzept (zumindest aus Fansicht).
Ich hab auch gar nichts gegen virale Kampagnen, früher™ hieß das halt Mundpropaganda, und wenn etwas klasse gemacht ist und womöglich sogar noch ein gutes Produkt dahinter steht, kann es mir auch Spaß machen.
Ich behaupte aber, dass virale Kampagnen kaum planbar sind und daher im professionellen Marketing nur mit Mini-Etats durchsetzbar sind (kein Kunde zahlt viel Geld für eine Kampagne, die nicht wenigstens ein paar Garantien birgt) – und diese kleinen Etats sind für große Agenturen uninteressant. Macht man für Cannes, vielleicht, aber selten für echte Kunden. Die üblichen Verdächtigen wie Nike und Coke usw. sind vielleicht Ausnahmen. Und schließlich haben Agenturen bei viralen Aktionen auch noch rechtliche Probleme, denn im Gegensatz zu vielen jungen Menschen beachten sie Urheberrechte und können sich nicht mal eben auf Vandalismus einlassen…
Was die Klowände angeht… abgesehen davon, dass ich die Aussage aus dem Mund eines Nichtkenners der Materie nachvollziehen kann, war ihre Öffentlichkeit so sicher nicht geplant. Auch Herr von Matt möchte möglichst überall ein gutes Image, es nützt ihm nichts, als Trottel zu gelten.
Ich danke und leite das gern weiter. Wobei ich hier meine Chefs auch klar vor dieser Diskussion in Schutz nehmen möchte. Bis auf „Strafraum“ war eigentlich nichts viral angedacht (und selbst das geschah eher zufällig, weil das M-J´s ureigenster Song war, er den selbst ins Netz gestellt hat und ihn erst dann zum FCD-Song wurde), sondern immer im Impressum klar aufgeführt, woher der Werber-Wind weht. Neben dem Impr. gab es auch einen Direktlink zu den Hirschen. Insofern war es tatsächlich eher eine Faninitiative, mehr noch aber ein großer Spaß … zumindest für uns. Das Konkurrenzkonzept ;) konnte nicht gerade lachen.
@Johnny
Dem kann ich absolut zustimmen. Bisher sind virale Kampagnen auch nur immer „Kür“ im großen Masterplan. Aber das ist ein generelles Problem. Die Kundenseite hat bis auf eine statische Webpräsenz, zumeist sowieso noch nicht die Bedeutung des Internets vollends erschlossen. Das kann und wird sich aber sicher verändern. Zumindest arbeiten viele Werber daran, um als innovativ zu gelten. Und wo gibt es die meisten Schnittstellen zwischen Netz und schneller Werbung? Blogs, youtube, Viral …
Ich glaube ja schon lange nicht mehr an virale Werbung, an Guerilla-Marketing. Ich glaub, das „nächste große Ding“ ist: Einfach keinen Scheiß erzählen. :)
Im Ernst: Was war so falsch an der „Verbraucherinformation“? Mit Witz, gerne, mit guten Ideen: prima.
„Verbraucherinformation“ gibt es doch – im Fernsehen, im Print. Nach wie vor. So gut, oder schlecht wie eh und je. Nur warum sollte sich die Werbung, oder ihre Macher, vor den neuen Sachen verschließen? Wenn man bedenkt, dass „web2.0“ als Begriff schon ein Marketingtool ist, muss man sich fragen, was das hier alles sowieso ist und wozu es gedacht war, oder einfach genutzt werden wird. Im Grunde: Zur Verbreitung von Information, also auch „Verbraucherinformation“. Vieles wird scheitern, vieles wird funktionieren. Und vor allem wird weiterhin viel Scheiß erzählt.:)
Ich vergleiche das immer gern mit ehemals besetzten Häusern, Vierteln und Kiezen, die dann von Künstlern, Werbern, Cafés okkupiert werden, um dann die Türen für jedermann zu öffnen, die gern Trends folgen. Zurück bleiben die Besetzer, die sich vor dem Ausverkauf ihrer Ideale sehen und auf die steigenden Mieten schimpfen. Nur, wo bleibt das Selbstvertrauen der Besetzer, in diesem Fall a.k.a. Blogger usw.? Schon immer ist es ihnen gelungen, wieder Nischen (neu) zu „besetzen“. Das liegt in ihrer Natur. Und so folgt das alles einem Zyklus, der sich unendlich weiterverfolgen lässt.
Hm, mir scheint hier wird ein wenig vorschnell gegen eine Zielgruppe gewettert, die mit ihrer Kreativität doch so manche Mark, Verzeihung: manchen Euro, verdient. AIDA ist übrigens keine neue Werbestrategen-Abkürzung sondern ist eine (mittlerweile zweifelhafte) Werbe-Grundformel seit 1898 (http://de.wikipedia.org/wiki/AIDA-Modell). Und letztendlich fasst sie nur zusammen, was auch auf eure Leser zutrifft: Die Überschrift erregt Aufmerksmkeit und weckt Interesse, der Vorspann macht Lust auf mehr und schon *klick*, habt ihr einen Leser mehr… Vielleicht ist ja nicht alles doof, was manche Leute aus anderen Branchen so von sich geben?!
Natürlich funktioniert die Aufmerksamkeits-Ökonomie weiterhin wie immer, da ändert auch das Netz nichts dran. Der von Mathias beschrieben Zyklus trifft es völlig.
Die Branche ist trotz ihrer teilweisen Kreativität ein beliebtes Ziel bei vielen und meine Polemik ist keineswegs vorschnell. Denn wie sonst nur wenige andere Branchen tritt sie (verallgemeinert, natürlich, Ausnahmen bestätigen die Regel) mit erstaunlicher Überheblichkeit auf und ist ein massiver Teil der Medienlandschaft, des öffentlichen Raums und der Wirtschaft. Dass dennoch keinerlei inhaltliche Verantwortung übernommen werden will, nervt mich hin und wieder.
Alles ist fast nie doof. Vieles aber schon. :)
„mit erstaunlicher Überheblichkeit auf und ist ein massiver Teil der Medienlandschaft, des öffentlichen Raums und der Wirtschaft“
Das ist das Wesen der Werbung, ja. Werbung für das/den/die Beste/n, von den/m Besten. Werbung muss doch überheblich sein, um Werbung zu sein. Und widerum öffentlich, um zu werben.
„Dass dennoch keinerlei inhaltliche Verantwortung übernommen werden will,“
Daran krankt eine Branche. Wird aber durch folgende Faktoren sehr gut abgefedert: 1. Der Kunde hat immer Recht :)) 2. Die Chefs haben immer Recht :)) 3. Der Berater hat immer Recht :)) 4. Die Kreativen sind nur die Kreativen und arbeiten nur nach Briefings. Vom Kunden, vom Chef, vom Berater. Das alles in unendlichen Abstimmung(sschritten). Am Ende dieses Prozesses steht ein (kreativer) Kompromiss. Nur wer trägt dann für das Ergebnis die Verantwortung?
PS: Ein Kommentator-Rechtschreib-Edit wäre großartig. :D
Ja, editierbare Kommentare stehen auf der ToDo-Liste ganz weit oben…
– Werbung darf überheblich sein. Aber muss das auf die Werber abfärben?
– Die Frage nach der Verantwortung stellt sich doch in anderen Bereichen nicht. Sexistische, rassistische, verdummende, lügende Werbung wird selbstredend von dem vertreten, der an anderen Stellen die Awards entgegen nimmt und über die Etats verhandelt. Sowohl auf Kunden- als auch auf Dienstleister-Seite. Die Werbeaufsicht findet da doch die Betreffenden auch.
Wir öffnen jetzt ein weites Feld, was mir zwar Spaß macht, aber dem Artikel da oben nicht gerecht wird. Denn der ist ein emotionales, subjektives Posting. Ihr müsst mich zurück beschimpfen und mir nicht mit Argumenten kommen, das ist hier ein Blog und nicht die Süddeutsche. ;)
Aber letztendlich sind auch die Argumente nicht wirklich hilfreich. Denn dass das alles so ist, dass Werbung nunmal so oder so funktioniert – das wissen wir ja. Nur müssen wir das nicht einfach gut finden. Werbung an allen möglichen und unmöglichen Stellen im öffentlichen Raum, Werbung in Kindersendungen, an Schulen, Werbung mit auf sexy getrimmten 14-Jährigen: kann man alles gut ablehnen. Schulterzuckende Akzeptanz des Status Quo führt zu Zynismus. Eine Charaktereigenschaft, die man, weder ausschließlich noch immer, aber recht regelmäßig, bei Werbern antreffen kann. Wen wundert’s?
Es ist halt das Kreuz der beratenden Dienstleister zumeist Allgemeinplätze oder Weisheit, die man bei einer Toillettensitzung sich leicht selbst besorgen kann, durch Hokuspokus zur Grundlage seiner Existenzsicherung zu verwandeln.
Ich denke gerade scharf nach, aber mir fällt jetzt so recht keine tolle Kampagne ein. Lustig ja, oder auch gross angelegt, ganz nett, sicher. Leider muss man dem Kunden dann bizarre abbreviations in die nachhaltigen Kreise der Powerpoint-Präsentation malen. Sonst denkt der womöglich, das könne er auch. Oh, bevor die Kreativen mich teeren und federn: Es mag Ausnahmen geben.
Ja, Zynismus ist fast ein Automatismus. Für mich, als im Text beschäftigter „Werber“, ist das auch erst einmal leicht zu erklären: Wenn die 54. Headline abgeschossen wurde, probierst du Sachen, und wenn auch nur zum eigenen Scherz, die nicht sein dürften. Aus pc-Gründen, aus Kundensicht etc. Irgendwann wird man dann zynisch … nur kurz das dazu. 99% von dem daraus erzeugten erblickt aber niemals das Tageslicht an einem 18/1-Plakat.
Werbung ist zu kritisieren. Hart, dort wo sie es verdient. Ob sie nun moralisch verwerflich ist, verleumdnerisch daherkommt oder gegen andere ethtische Grundsätze verstösst. Nur das ist ein pauschaler, sehr subjektiver Vorwurf (zu Recht, ist ja ein Blog ;):
„… Sexistische, rassistische, verdummende, lügende Werbung …“
Jeweils ein Beispiel für eines dieser Adjektive, oder ein Beispiel, was alle diese Attribute in einander vereint?
Verdummend, manche, mag sein. Den Rest kann ich leider nicht pauschal nachvollziehen.
Aber du hast Recht: das ist eine schon fast (und ich will das jetzt nicht überhöhen) werbe-philosophische Diskussion, die wahrscheinlich mehr Raum braucht.
Trotzdem, danke.
Beste Grüße
Mathias Richel
PS: Ich hoffe, die Überheblichkeit der Branche, die ich übrigens aus meiner Agentur (als sogenannte, verbrämte „Punker“ der Werber geltend) auch nicht kenne, nicht auf mich abfärbt. Zumindest nicht mehr, als ein Opelaner stolz auf sein Produkt ist.
Also auf mich wirkst du nicht besonders arrogant. :) Und ich gehe sowieso davon aus, dass solche Postings wie oben auch Werber zum Lächeln bringen können…
Beispiele fallen mir jetzt auf die Schnelle ein:
– Sexismus ist leicht, da gibt’s ja vieles. Neulich warb in Berlin ein Discounter für irgendwas mit „Billiger als die Assistentin vom Chef“ o.ä., dazu ein passendes Bild. Von ihr, nicht vom Chef.
– Rassistisch ist schwieriger. Das hier ist dicht an der Grenze.
– Verdummend. Naja. Hier ist der Übergang von der akzeptablen Werbebotschaft sicher fließend, seit keine Schokoriegel mehr so leicht sind, dass sie in Milch schwimmen, aber „Telefonieren zum Nulltarif“ (für nur X Euro) oder „Flatrates“, die keine sind, machen nicht gerade schlauer…
– Lügen sind ja nun eigentlich verboten, insofern s.o. „Verdummung“, aber gerade Werbung für Spielzeug ist schon der Knaller. Was da so an Welten entstehen, die natürlich nicht in der Packung sind…
So aus der Hüfte. Später fallen mir wieder die besseren Beispiele ein. :)
Alles Punktlandungen.
Die Eiskarte (die ja auch wirres letzte Woche, mit den Hinweis auf Koks im Zusammenhang mit Werbern verlinkte) brachte mich aber zum lachen.
So ein: Hohoho – verschämt.
Darf man das? Ein Fehler? Wie konnte das bei so vielen Kontrollinstitutionen auf Agentur und Kundenseite überleben?
Einzig für mich logischer Schluß: Niemand der Macher und Abnicker hat dieser Karte Rassismus unterstellt. Oder es sind alles Zyniker. :)
Also bleibt es eine Frage der Moral.
Nur wie baut man guten Gewissens Autos am laufenden Band, die 15L und mehr schlucken, oder wird Politiker? Journalist? Oder lässt sich Platten schicken, oder einladen zu irgendwelchen Events, von irgendwelchen PR-Pansen, mit der Anrede im Briefkopf: „Liebe MedienPARTNER, …“
Ich glaube, schwarz-weiß lassen sich die Branchen nicht betrachten, besonders wenn die Berufe im öffentlichen oder medialen Raum stattfinden.
Jetzt sind wir aber endgültig weg vom Thema.
Und ich streiche jetzt die Trittleisten in meiner Küche.
:))
Schwarzweißmalerei hilft bei der Positionierung. Und für die Debattenentwicklung. :)
Sexismus? Bitte sehr: http://approx.antville.org/stories/823104/
Das Werber-Bashing ist doch inzwischen genauso interessant wie eine Demo gegen Waldsterben: Werber sind dumm, klauen ständig Ideen, kopieren von den wirklich Kreativen wie z.b. Künstlern und den echten Trendsettern im Internet. Das langweilt. Aber kommt nicht ein Großteil der Inspiration der ach so authentischen Künstlern und Freaks aus der Werbung?
word up! danke für die ansage!
@ Johnny: „Werbung darf überheblich sein. Aber muss das auf die Werber abfärben?“
Du verdrehst hier die Reihenfolge. Nur arrogante Werber können arrogante Werbung machen. Die Branche zieht einen bestimmten Menschentyp an, dieser liefert eine bestimmte Arbeit ab, usw.
Der Werber MUSS, um sein Produkt rechtfertigen zu können, eine gewisse moralische Haltung einnehmen. In den meisten Fällen dürfte sie den drei Affen entsprechen. Würde er das nicht tun, könnte er nicht ruhig schlafen — seinen Job könnte er schon gar nicht ausüben.
Man muss ja z.B. schon ziemlich stumpf sein, um sowas wie die Eiskarte vorzuschlagen. Dass (@ Michael) „niemand der Macher und Abnicker … dieser Karte Rassismus unterstellt“ hat, zeigt ja nur, wie unsensibel sämtliche beteiligte gegenüber dem Thema sind und nicht etwa, dass die Karte nicht rassistisch ist.
Genauso stumpf muss man sein, um bestimmte Handyverträge, Kreditversprechen, Stromkonzerne, Reiseveranstalter oder Arzneimittel zu bewerben. Moral und Anstand sind in der Werbung fehl am Platz, entsprechend besetzt sind die Agenturen.
Was nun zuerst da war, Henne oder Ei, fehlendes Gewissen oder gewissenlose Werbung, ist sooooooo schwer nicht zu erraten.
@fehnmann
„Die Branche zieht einen bestimmten Menschentyp an, dieser liefert eine bestimmte Arbeit ab, usw.“
die kette kann man ja auch ganz leicht weiterspinnen: es gäbe keine gewissenlose Werbung wenn es nicht Werber ohne Gewissen gäbe, es gäbe keine Gewalt wenn es nicht soviele Eltern gäbe, die ihre Kinder gewissenlos erziehen, es gäbe keine Armut wenn es nicht soviele Kapitalisten ohne Gewissen gäbe, es gäbe keine Kriege wenn es keine Männer ohne Gewissen gäbe. es gäbe keine Atombomben, wenn es nicht soviele Wissenschaftler ohne Gewissen gäbe, und auch keine HART IV-Empfänger, wenn es nicht soviele Politiker ohne Gewissen gäbe. Oder was?!
Welchen Job kann man denn nicht ganz einfach mit dem Klischee-Hammer auseinandernehmen? Die arme Krankenschwester oder den armen Müllmann?
@Fehnmann
Mit Michael meinst du mich, oder? Kein Ding, konnte ich ja entschlüsseln.
Der Rest deines Post zeugt von absoluter Unkenntnis eines Berufsstandes, von einem voreiligen Urteilen, durch einen Blick in die Schubladen.
Wie viele Werber kennst du, die so sind? Und wenn sie sind, wie sie deiner Meinung nach sein sollen, warum kennst du sie dann? Diese affenartigen Unmenschen? Und zwar ALLE. Schwachsinn.
Ja sorry. Mathias, nicht Michael. Kam durcheinander. ;) Nur wo schreibe ich denn was von „affenartigen Unmenschen“? Meinst Du das mit den drei Affen? Ts, Texter vs. Leser, hm?
Den Rest DEINES Posts kann ich nicht nachvollziehen, vor allem die Fragen nicht. Ich kenne genug Werber (Spieglein, Spieglein, sic), gerade deshalb maße ich mir ja an, sie beschreiben zu können. Ich behaupte ja auch lediglich, dass man sein Gewissen abschalten muss, um Werbung machen zu können, bzw. dass ein ausgeprägtes Gewissen, eine ausgeprägte Moral, extrem hinderlich ist. Augen zu und durch, Klappe halten.
Dass das eine Wertung beinhaltet — dumm gelaufen, ich heul auch gleich.
Ich kenne im übrigen auch genügend ehemalige Werber, die an genau diesem Punkt „kaputtgegangen“ sind. Eben WEIL sie nicht damit klarkamen, dass sie gegen ihre Überzeugungen krankmachende Produkte vertreten und ihre Freizeit für (aus ihrer Sicht) menschenverachtende Konzerne opfern sollten. Oder einfach nur, weil sie kein Verständnis für dicken Titten auf einem Mineralwasserplakat hatten.
Welche Agentur braucht denn Mitarbeiter, die ihre Moral über ihre Ästhetik stellen?
Eine Gute!
Und in meinen Augen gibt es nur EINE mit diesem Anspruch.
;)
Du meinst aber nicht die Jungs, die in ihrem aktuellen Copytest nach der „schmutzigsten Sex-Phantasie mit einem Markenprodukt deiner Wahl“ fragen? Falls doch: Wieso darf sich eine Agentur das erlauben, und wie würdest Du auf so eine Frage reagieren, wenn man sie Dir beim Bewerbungsgespräch in einer Bank oder einem Kindergarten stellen würde?
Weil die Antwort optioniert ist und ein geschicktes Ausweichen sicher kreativer ist, als die detailreiche Beschreibung sexueller Handlungen mit Nike-Schuhen ;) Das will keiner hören/sehen/lesen. Das macht einen guten Copytest aus. Nur so als Tipp, bei angestrebter Bewerbung. :)
Eine Bank die mich soetwas fragen würde, wäre logischerweise nicht serios, und ein Kindergarten streifte die Strafbarkeit.
WA können aber schon darauf Wert legen, dass solch OFFENSICHTLICHE provokante Aufgabe, kreativ zu lösen ist.
naja, mit den schnürsenkeln könnte man schon allerhand anstellen…aber der schuh an sich? Hat ja nicht mal einen Absatz. Aber vermutlich habe ich keine Phantasie, was das angeht.
ach Quatsch – sind ja ohne..
Das AIDA Prinzip wurde in Frankreich im Jahre 1898 entwickelt, es hat also nichts mit dem heutigen Abkürzungsfimmel oder Macken heutiger Werber zu tun,
nachzulesen in irgeneinem Buch (habe den Titel nicht mehr paratt) über Plakate:
„Für die Werbewirkung und die Aufgabe des Plakats konnte sich die französische Theorie auf das schon 1898 entwickelte A.I.D.A.-Konzept berufen (Halter 1992, 66ff.). Es teilte die Werbemitteilung in vier psychologische Wirkungsstufen auf: „žattirer l’Attention, susciter ITnteret, provoquer le Desir, declencher l’Achat.“ Das Plakat solle also die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, das Interesse wecken, das Verlangen herausfordern und somit den Kauf bewirken, eben nicht mehr allein darauf beschränkt sein, als Blickfang zu funktionieren. Im Englischen wird A.I.D.A. in „attention“, „žinterest“, „ždesire“ und „žaction“ aufgelöst.“
Erinnert mich irgendwie an meine gute Freundin Julia, die irgendwann mal völlig besoffen im Cooky’s von so einem klassischen Mitte-Werbung-Fernsehen-Ultrawichtig-Typen angegraben wurde. Er erzählte ihr, er habe die letzten Monate mit dem „Design“ eines Slogans für Binding Lager zugebracht. Als sie ihn fragte, was das Ergebnis sei, meinte er „Feel the Night“. Sie darauf: „Das wär mir auch noch beim Kacken eingefallen“ (fyi: kleines, blondes, gutaussehendes Mädchen, haha). Daraufhin verschwand er schmollend.
Eine meiner Lieblingsgeschichten überhaupt :-)
@ j.: was anspruchsvolleres kann man im cookie’s ja auch nun wirklich nicht erwarten :-P
W eiterhin
E rfinden
R hetorikverliebte
B esserwisser
U nunterbrochen
N eue
G eistesquälereien
WWW HTTP TCP IP URL HTML PHP CSS CGI XML XSL SGML UML RDF OWL … Sind diese Werber denn überall? Diese SOBs!
http://www.abkuerzungen.de