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Eins Null

Am Samstag saß Sandy, die Freundin von Karlos, auf meinem Bett, es war später Nachmittag, Sportschauzeit.
Ich hab eine kleine Tüte gebaut, der Fernseher lief, und Sandy, mal wieder zugekokst, war am Sprudeln, als hätte sie Presswehen im Sprachzentrum.

Es ging um einen Bekannten von ihr, der in seiner Jugend zuviel LSD geschluckt hat und der heute noch regelmässig ausrastet, mit Aschenbechern und halbvollen Flaschen um sich wirft. Der mit 130 Sachen durch die Stadt heizt, der seinen Freunden die Bude demoliert, wenn er glaubt, der Teufel sei ihm auf den Fersen.

“Ich mein, das ist zig Jahre her, aber es wird ja nicht besser, im Gegenteil, das wird immer schlimmer, der fährt einen komplett falschen Film, mit dem will keiner mehr was zu tun haben, letztens, da schellt es mitten..”

Ich lieg da, den Kopf an die Wand gelehnt, breit von der Tüte und mindestens ebenso beschädigt von früheren Trips, am liebsten wär ich zwischendurch aufgestanden und ins Freie geflüchtet, aber ich hab mich zusammengerissen und weiter zugehört und mit einem Auge das Eins Null für Stuttgart verfolgt.

2 Kommentare

  1. 01

    Merkwürdig, Sandy kenne ich auch.

  2. 02

    auch sehr beliebt: ins stadion auf einer anständigen amphetamin-dosis. das gibt ganz neue sichtweisen :D