14

Zukunftsmusik

Keine schlechte Idee, zum Thema „die Zukunft der Musikindustrie“ einfach mal die Konsumenten zu befragen. Hatte ich auch schonmal. Die Erkenntnisse dürften spannend genug werden, selbst wenn sich die Fragen weniger mit der Zukunft als mit der Gegenwart beschäftigen. Will sagen: Es gibt keinen Platz für wirklich alternativen Input, sondern es wird das Nutzungsverhalten bestehender (legaler und illegaler) Dienste abgefragt.

Trotzdem: Das Beantworten geht recht schnell (10 Minuten, wenn man fix lesen kann) und vielleicht bringt’s ja was.

14 Kommentare

  1. 01

    Hab’s mir mal angetan, die Antwortmöglichkeiten waren halt meist recht unpraktisch, aber sonst, vielleicht bringt es ja wirklich was..

  2. 02

    Ich habs mal durchgeklickt, bin gespannt auf die Ergebnisse gerade in Bezug auf DRM Akzeptanz. Meine Hoffnung ist ja das sone Umfrage deutlich machen würde das hoffentlich niemand DRM will.

  3. 03
    dizzy

    ich verstehe nicht, dass ständig solche umfragen gestartet werden (gar von universitäten) deren aussagekraft (also die ihrer ergebnisse) am ende gleich null ist, da sie nicht mal annähernd die mindestanforderungen für repräsentativität erfüllen. keine zufallsauswahl, reine selbstselektion, ich empfehle da gerne schnell/hill/esser: methoden der empirischen sozialforschung.

    und immer wieder wird über den schmuh berichtet. tztz.

  4. 04
    westernworld

    ich habe an der umfrage teilgenommen und mein problem mit dem umfragedesign, abgesehen von den von dizzy genannten, erschließt sich aus der mail die ich den durchführenden herrschaften schrieb.

    @dizzy soziologie bielefeld?

    „sehr geehrte damen und herren,
    wahrscheinlich liegt es daran das die von ihnen durchgeführte umfrage als innerbetrieblich argumentationskrücke für die einführung eines musik-abo-dienstes bestellt wurde, daß es an keiner stelle möglich ist seine generelle abneigung gegen jedwedes abo zum ausdruck zu bringen.

    ICH WILL KEIN BESCHISSENES ABO!
    NICHT HEUTE, NICHT MORGEN UND ZU KEINEM PREIS.

    mfg ihre zielgruppenteilmenge“

  5. 05

    Hi,

    ich find Abo-Modelle super. Sollten aber nicht nur für Musik, sondern auch für Bücher und Filme gelten. Dann hätten wir endlich etwas was einer Kulturflatrate zumindestens nahe kommt.

    Ich will mich an einem Server anmelden und auf jeden Song und jeden Film Zugriff haben. Und für diesen Dienst zahl ich dann auch gerne eine Monatsgebühr…

    Musik besitzen? So ein Quatsch…

  6. 06

    abos können kein ersatz für echtes eigentum sein. der mensch will ja besitz anhäufen und seine sammlung herzeigen können.
    aber als so eine art individualradio kann ich mir ein abo vorstellen. nur muss es dann mehr als meine musik kennen und können.

  7. 07

    Bei Kulturflatrate muss ich immer an Planwirtschaft denken, und ausserdem Kultur kann man ja irgendwie schlecht mit DSL gleichsetzen…

  8. 08

    Am besten gefällt mir bei dieser Umfrage der Satz „Die geladenen Titel hätte ich nicht gekauft, wenn es sie nicht umsonst geben würde.“

  9. 09

    #3 eine onlineumfrage ist durchaus repräsentativ. nur „können ergebnisse solcher surveys in keinem fall verallgemeinert werden.“ und weiter „die einzige ausnahme hiervon sind vesuche, zufallsstichproben aus den besuchern einer website zu ziehen und die ergebnisse dabei ausschließlich auf die besucher der website zu verallgemeinern.“ (schnell/hill/esser). und die meinungen der spon-leser und blogger ist doch auch nicht so uninteressant, zumal das projekt scheinbar auch sehr eng mit spon zusammenarbeitet. die selbstselektion ist kalkulierbar und ist damit zwar ein hindernis, aber keine hürde, an der so eine studie scheitern muss.

  10. 10

    sehr geehrter westernworld,

    bevor man pöbelnde mails durch die weltgeschichte schickt, sollte man die entsprechende umfrage acuh genau gelesen haben:

    Denn die Antwortmöglichkeit:
    „Ich möchte mich nicht vertraglich an einen Anbieter binden.“
    entspricht dem umgangssprachlichen:
    „Ich will kein verdammtes scheiß abo, niemals nicht!!!!“
    doch in der eigentlichen Bedeutung…

  11. 11

    Na auf die Ergebnisse bin ich echt gespannt. Irgendwo war nahezu jede Meinung die ich zum Thema habe gefragt, aber es bestand keine Möglichkeit diese zu gewichten. Dass man nicht unterscheiden kann ob man im Jahr 50 oder 100 Alben kauft, aber dafür ob man 50 oder 500 Alben aus Tauschbörsen herunterlädt, stimmt mich recht misstrauisch. Wer lädt sich denn jeden Tag zwei komplette Alben herunter?
    Wie andere schon erwähnt haben sind die Ergebnisse eh ziemlich aussageschwach da die Umfrage nicht allgemein repräsentativ ist. Aber immerhin, wenn Spon- UND Spreeblick-Leser mitmachen könnte schon ein interessanter Meinungsschnitt entstehen.

  12. 12
    DieterK

    Wegen der SPIEGEL-ONLINE-typischen endlosen Klickerei (irgendwie müssen die Page-Views ja gesteigert werden) hab ich mit dem Ausfüllen aufgehört, als ich zu der Liste mit den Musikgenres kam. Deshalb nur eine paar Anmerkungen zur Untersuchung, die sich auf den Einleitungstext auf SPIEGEL-ONLINE beziehen.

    „Und im Mittelpunkt (der Befragung) stehen hier bewusst nicht Experten, die den Blick in die Zukunft wagen, sondern die potentiellen Kunden selbst.“
    Das interessante an der gegenwärtigen Entwicklung ist doch gerade die Möglichkeit, dass aus potentiellen Kunden (passiven Nutzern), aktive Mitmacher werden. Interessanter als simple Marktforschung, mit deren Hilfe „potentielle Kunden“ für die Industrie berechenbarer gemacht werden sollen, wäre es zu untersuchen, wie diese Aktivierung der Nutzer gefördert werden kann.

    „Wie muss der Musikmarkt gestaltet werden, wenn er eine Zukunft haben soll?“
    Hinter diese Aussage stecken gleich zwei Auffassungen, die meiner Meinung nach fragwürdig sind:
    1. Unter bestimmten Bedingungen (welchen?) kann es so weit kommen, dass es keinen Markt für Musik mehr gibt.
    2. Irgendeine regulative Kraft (der Staat?, die Phonoindustrie?, SPIEGEL ONLINE?) findet auf Grund des Fragebogen die Lösung für die (angebliche) Krise der Musikindustrie und hat dann auch noch die Macht, den zukünftigen Musikmarkt zu „gestalten“.

    „Wie wird Musik in Zukunft gehört werden? Ersetzen Einzel-Downloads das Album und welche Tonträger-Formate werden überhaupt noch gekauft? Sterben Vinyl, CD, DVD und ihre Artverwandten irgendwann aus? Ersetzen Blogs und Online-Videos Musikzeitschriften und die Clipsender im Fernsehen? Welche Zukunft hat der kleine Plattenladen um die Ecke? Et cetera.“
    Braucht es für die Beantwortung dieser Fragen wirklich einen Fragebogen? Reichen die Signale (Verkaufszahlen, Einschaltquoten), die der Musikmarkt seit Jahren generiert, nicht völlig aus?

    „(…) und macht ein Kopierschutz eigentlich wirklich Sinn?“
    Abgesehen von ein paar Medienmanagern und ihren hauseigenen IT-Lakaien, kenne ich niemanden, der behauptet, dass Kopierschutz „žwirklich Sinn macht“.

  13. 13

    @ Uli: ein Jugendlicher, der nicht mehr wie wir in Alben denkt, sondern in Dimensionen, die sich an externen Festplatten ausrichten, kommt vielleicht locker auf 500 Alben pro Jahr.

    Was ein Musikabo angeht, könnte ich mir einen Kompromiss vorstellen. Jeder kann einzelne Titel kaufen, wenn er möchte und „rutscht“ automatisch in die Flatrate bei Mehrkonsum. Allerdings bräuchten wir dazu einen fairen Anbieter.

    Der These, das Plattenfirmen untergehen (aus der Spiegel-Einleitung zur Umfage), stimme ich zu. Ich befürchte sie werden sämtliche Aufgaben exklusive Artistdevelopment verlieren – also z.B. die Funktionen als Musikfilter, -vermarkter und -vertrieb. Über die Finanzierung einer Plattenproduktion braucht man ja nicht reden.

    Aber ich schweife wohl zu weit ab…

    Bei der Umfrage gefällt mir der Teil mir der Preiselastizität – beim Rest frag ich mich, was die herausfinden wollen, was die Branchenexperten noch nicht wissen.

    Gruß, Ryan

  14. 14

    Enttäuchend: Zwar Fragen zum Kopierschutz, der bei mir noch nie eine Rolle gespielt hat, ohne spezielle Software zu installieren – mich aber massiv erbost hätte, wenn ich die CD extra kaufe, und sie dann nicht in meine Sammlung aufnehmen kann…
    … aber keine Fragen zu DRM! Wo das doch das größere Übel ist.