Wenn mich meine Kenntnisse der Marktwirtschaft nicht arg täuschen (und nein, ich habe nicht nur Das Kapital von Thorben Marx gelesen), dann zahlen die Sponsoren der Bundesliga das ganze schöne Geld nicht, weil Fußball so eine großartige Bewegungsmöglichkeit darstellt, sondern weil sie viele viele Konsumenten – in anderen Zusammenhängen gerne auch altertümlich Menschen oder Fans genannt – erreichen wollen. Diese Fans – und jetzt kommt es ganz dicke – braucht die DFL dringender als es umgekehrt der Fall ist. Der Fan kam auch gut zurecht, als ein Star wie Fritz Walter ein mit viel Liebe belegtes Butterbrot und einen anerkennenden Klaps auf den Hintern erhielt, wenn er ein gutes Spiel gemacht hatte. Ihr könnt diese Fans nun gerne kriminalisieren. Nur zu, ich stehe lachend daneben. Denn Ihr dürft nicht vergessen: Ihr besitzt mit der Bundesliga nicht gerade ein Premiumprodukt. Ginge es allein nach Werthaltigkeit, der Schalkefan müsste schon längst auf Arsenal umgestiegen sein. Da gibt es richtigen Fußball, so mit Geschwindigkeit und Technik und so. Der Fan aber schaut sich das Elend in der Bundesliga aus nostalgischen Gründen an: Weil der Vater ihn mit ins Stadion geschleppt hat oder er seinen ersten Praecox hatte, als er eine Spielerfrau des VfL Bochum gesehen hat, wer weiß das schon im Einzelnen. Wenn Ihr jetzt glaubt, Ihr bräuchtet ihn nicht mehr, könnt Ihr Eure wunderschönen AOL-Veltins-Sparkasse-MCDonalds-EasyCredit-Arenen gerne zu Potemkinschen Sponsoren-Parks machen, in denen Ihr Promoter als Jubelperser tanzen lasst. Die Fans spielen dann vielleicht Fußball im Park. Und filmen sich dabei. Aber ob sich das für Euch rechnet?
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