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Sauereien

Die Frankfurter am Sonntag nimmt sich unter dem Titel „Die größte Sauerei des Jahres“ der juristischen Streitigkeiten an, die von der Media-Markt-Kette und RA Joachim Nikolaus Steinhöfel ausgehen. Schön, wenn die F.A.S. die Machenschaften eines der größten Werbetreibenden Deutschlands an die Öffentlichkeit bringt, etwas schade, wenn dabei nicht erwähnt wird, dass auch gegenüber Privatpersonen gerne schwere Geschütze aufgefahren werden.

19 Kommentare

  1. 01
    pausmann

    Ich hab schon darauf gewartet, dass das endlich hier im Spreeblick erscheint.

  2. 02

    Zitat heise.de: „Erwähnt wird auch ein Händler, der einen zweiten Laden in der Nähe eines Mediamarktes eröffnet habe. Er bekam Ärger wegen eines falsch gesetzten Bindestriches im Anzeigentext zu einem Siemens-Telefon — Streitwert 51 000 Euro.“

  3. 03

    „[…] Auf seiner Homepage war bei der Werbung für ein Siemens-Telefon ein Spiegelstrich bei der Auflistung der Produkteigenschaften falsch gesetzt. Eine Irreführung der Verbraucher, argumentiert die Gegenseite. Streitwert: 51 000 Euro.“

    reiner mord ist das, der kerl zerstört ganze existenzen.

    einfach nur widerwärtig.

    /edit: whops, da warst du schneller matthias =)
    (ich hoffe der slash vorm edit ist korrekt gesetzt…)

  4. 04
    drexen

    Gegen Raubtierkapitalismus sollte es ein Gesetz geben ^^

  5. 05

    Wow, das ist nun wirklich mehr als Dreist, was sich media markt da leistet. Ich glaube das ist ihrem, schon jetzt angekratzten Image nicht gerade zuträglich.

  6. 06
    alter hase

    Der Skandal liegt in meinen Augen nicht darin, dass irgendwelche juristische Kotzbrockigkeiten von gewissensbefreiten Advokaten verfasst werden. Der eigentliche Skandal sind die Richter, die sowas unterschreiben. Richter, die sich längst vom Geist der Gesetze, wie sie vom Gesetzgeber zum Schutze der Gesellschaft verabschiedet wurden, verabschiedet haben und nur noch deren Wortlaut durchsetzen. Immer mit der Begründung, dass Recht eben Recht bleiben müsse. Als ob sie nicht genug Einfluss, Macht und Ausbildung hätten, die Verhältnimässigkeiten abzuwägen.
    Im übrigen hat mich die Pöbelhaftigkeit des Tones von MM und Saturn in der Öffentlichkeit schon seit jeher derart abgestossen, dass ich noch niemals dort einkaufte. Möglicherweise aus Furcht, dort mental schmutzig zu werden.

  7. 07

    boykott wäre ein kleiner schritt in die richtige richtung. unbedingt. das finde ich ja immer das krasseste, wenn die leute auf solche sachen mit dieser grauenhaften gleichgültigkeit reagieren.

  8. 08

    Ich kaufe ohnehin nicht bei Media-Markt ein – schlichtweg zu teuer. Und nein, auch nicht beim Schwester-Unternehmen Saturn.

    Geiz ist übrigens unkuhl.

  9. 09

    Auf dem 57. Deutschen Anwaltstag in Köln am 26. Mai 2006 sagte sich die „Oberjuristin“ Brigitte Zypries:

    „…Wir werden deshalb bei Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzungen den Gegenstandswert präziser regeln und auch deckeln: Einfach gelagerte Fälle mit einer nur unerheblichen Rechtsverletzung dürfen nicht mehr als 50 bis 100 Euro für Abmahnung und Anwalt nach sich ziehen…“

    Meines Wissens gibt es dafür noch nicht einmal einen Referentenentwurf. Na Holla, da kann man ja auf den Gedanken kommen, dass Frau Zypries nur leere Worte von sich gab. Das bin ich aber von unserer Regierung gar nicht gewöhnt. Vorsorglich reichte ich daher mal eine Petition ein, nur so, als Gedankenstütze.

  10. 10
    Malte

    @ Alter Hase
    Die Eingangsinstanzen neigen halt dazu, einfach nach Wortlaut zu entscheiden. Mit dem Recht umgehen können erst die höheren Instanzen, da kommt dann auch mal was Neues bei raus. Aber wer lässt sich schon auf einen jahrelangen Rechtsstreit ein?
    @ Kess
    Verstanden hat sie das Problem also schon. Dann sieht es in ein paar Jahren vlt besser aus. Juchhe

  11. 11

    MM mahnt also wegen eines falsch gesetzten Spiegelstrichs ab – aber wieso mahnt keiner mal MM wegen der exzessiven Verwendung des Deppenapostrophs („CD’s“, „DVD’s“, etc.) ab? Wenn auch nicht unbedingt eine Irreführung, ist es doch zumindest eine Beleidigung des Kunden…

  12. 12
  13. 13

    Ich will mal auf etwas anderes aufmerksam machen (was das bereits angesprochene betrifft, teile ich die allgemeine Meinung):

    Die FAS druckt auf ihrer Titelseite den Originalslogan von Media Markt und die Werbeträger von Media Markt auf Media Markt-rotem Grund. Der Artikel im Wirtschaftsteil ist wiederum mit dem Media Markt Slogan übertitelt, „Sauerei“ dabei wiederum in Media Markt-rot geschrieben. Quizfrage: Schadet diese Publizität in der FAS Media Markt oder nützt es ihm. Ich bin mir da nicht so sicher.

  14. 14

    David, mir ging das auch so. Der Titel sieht aus wie Werbung. Ich habe dann gedacht, das wäre wieder ich mit meiner Paranoia, zumal der Artikel ja sehr eindeutig ist. Trotzdem: Am Kiosk, für die Nicht-Käufer, ist das Werbung.

    Sind die so drauf?

    Ich mag’s nicht glauben.

  15. 15

    Dass die FAS Schleichwerbung macht, will ich auch so recht nicht glauben. Allerdings sind die Leute dort auch zu professionell, um so naiv in die Werbefalle zu tappen. Dass der (gute und überaus kritische) Artikel das letzte ist, was der Rezipient wahrnimmt (nach Bild, Überschrift und visueller Gestaltung), das wissen die Blattmacher der FAS. Genau darum bringt mich die Sache so ins Grübeln.

  16. 16

    Wie schon an anderer Stelle mal darauf hingewiesen: Ich habe beim MM direkt Frust abgeladen und zu meiner Überraschung eine Antwort bekommen:

    http://unkreativ.twoday.net/stories/2917016/