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Fragen über Fragen

how will it end?
Foto © andthenpatterns

Warum hab‘ ich das nicht geschrieben? Wieso dürfen die das? Muss ich mich da jetzt auch noch anmelden? Wen wundert das? Oder überrascht es? Geht‘s noch? Wo kann ich dafür unterschreiben? Und für das? Wie gut ist das denn bitte?

Und wieso gibt es jetzt schon eines der Alben des Jahres 2007?

19 Kommentare

  1. 01

    Wieso die das dürfen?

    + Natürlich wurden die Daten sofort hinterher gelöscht.
    + Natürlich wurden die nicht verknüpft mit anderen Datenbanken.
    + Natürlich wurde kein Abgleich gemacht.
    + Natürlich braucht keiner Angst zu haben, der nichts zu verbergen hat.

    Deshalb. Weil es doch nur halb so wild ist.

  2. 02

    wäre die bessere frage im zusammenhang mit den kreditkarten nicht: „Wieso können die das?“? ich habe zum glück keine kreditkarte und bin daher wohl nicht gerade der kompetenteste ansprechpartner, aber sind das nicht daten, die nur die bank haben dürfte??

  3. 03

    robert, wenn vor unserer Tür die Staatsanwaltschaft steht, müsste ich denen auch deine IP geben. Gegen geltendes Recht ist auch eine Bank nicht immun. Was ja auch gut ist. Mich wundert halt, dass solch eine Form der Rasterfahndung auf geltendem Recht basiert. Tut sie doch, oder?

  4. 04

    Wieso dürfen die das?

    -dürfen sie nicht.

    Zumindest nach der gerade laufenden Pressenkon. ist’s nicht so gewesen wie die Medien bisher darstellen. Nicht die Polizei hat kontrolliert sondern die Kreditkartenunternehmen … und auch nicht alle Kreditkarten, sondern nur diejenigen, welche an bestimmten Transferaktionen beteiligt waren.

  5. 05
    jochen

    das traurige ist doch, es hat zum erfolg gefuehrt.
    natuerlich gut fuer die betroffenen, oder auch nur potentiell betroffenen (keine frage) und gut, weil schlecht, fuer die taeter.
    aber ganz schlecht fuer den datenschutz. jetzt hat man doch ein totschlagargument wenn es mal wieder darum geht welcher zweck welche mittel heiligt.
    damals, bei dem schlag gegen die kinderpornographie, haettes es ohne diesen zugriff nicht zum erfolg gefuehrt.
    und was will man dann noch sagen?

  6. 06
    Lockengelöt

    Ich find das Noisettes Video sehr sehr amtlich und Jamie T. eh einfach nur geil! Von dem hören wir glaub ich noch ne Menge!

  7. 07

    Ha! Seit ich die Noisettes live gesehen habe (Muse Support), sage ich, die sollt ihr im Auge behalten, da kommt noch was Großes. Aber nein, dauernd lese ich, wie scheisse die doch sind. Wenigstens hier gibt es gleichgesinnte.

  8. 08
    kulta

    Mooooment – ich bin zwar selber mehr als kritisch, wenn es um Datenschutz geht, aaaaber:
    Mal angenommen, es sei wirklich so gelaufen:
    Die Polizei hat ermittelt und festgestellt:
    Ah guck mal hier, bei den bösen Jungs hier haben in dem und dem Zeitraum ganz viel Leute für KinderPornographie bezahlt. Dann geben wir mal diese Daten den Kreditkarteninstituten (also Banken) und fragen: „Sagt mal, hat da jemand in diesem Zeitraum bei Euch hier zu der Adresse hier Geld geschickt? Wir haben da auch nen begründeten Verdacht, und das ist Kinderpornographie.“ und die Kreditkarteninstitute (also Banken) sagen: „Ah Moment, ich gucke mal nach… Ja, hier sind die Daten, die zu Eurer Anforderung passen.“
    Ist das dann wirklich datenschutztechnisch verwerflich? Das klingt für mich auch nach einigem Nachdenken immer noch nach vertretbarer Ermittlungsarbeit, weil hier eben nicht sämtliche Daten von Kreditkartenbesitzern durch ein Raster gejagt wurden, sondern bestimmte Daten basierend auf einer vorherigen Ermittlung eines Vertreibers von Kinderpronographie angefordert wurden, um seine Kunden zu ermitteln. Damit wäre diese Überprüfung nämlich nicht verdachtsunabhängig, sondern basierte auf einem konkreten Tatverdacht.
    Wie gesagt, angenommen, es sei WIRKLICH so gelaufen.
    Bin ich da zu naiv – obwohl ich mich – wie gesagt – für sehr kritisch halte? Oder hab‘ ich vielleicht ‚was falsch verstanden?

  9. 09
    jochen

    es war halt immer von der ueberpruefung aller (22 mio) kredikarten die rede. eine ueberpruefung eines (mehrerer) verdaechtigen bei berechtigtem tatverdacht (auch der kreditkartentransaktionen) ist etwas ganz anderes. micha (4) hat leider keine quelle zu seiner angabe mitgeliefert. allerdings liest sich dieser artikel schon ganz anders als der von spon.

  10. 10
    Jan(TM)

    Ich glaub mit dem Todschlagwort Kinderpornografie könnte man sogar vorsorgliche Hinrichtungen von Risikogruppen legalisieren. Finde es immer wieder bemerkenswert in den Nachrichten zu sehen „Kinderschänderbande gefasst, Polizei sicherte 100 Videokassetten!“ 6 Monate später kleingedruckt „Verdächtige freigesprochen, weil keine Beweise vorhanden.“ Frag mich immernoch was auf den Videos drauf war, wahrscheinlich hat einer der „Profijournalisten“ gesehen wie die Polizei die „Star Treck“ Sammlung abtransportiert hat.

  11. 11

    Terrorismusabwehr, Kindesmissbrauch und Pornographie –
    Die Dreifaltigkeit der unisono getragenen Gesetzesaushebelung.
    Und wer will dann noch etwas dagegen sagen, wo es doch auch noch Arbeitsplätze schafft.
    „Die zunehmende Zahl der Auskünfte schafft bei den Banken neue Stellen. Die anfallenden „Bürokratiekosten“ sind nicht unerheblich; lediglich ein Drittel wird vom Staat erstattet.“ Süddeutsche.de

  12. 12

    @Johnny: Jau, daraufhin zielte ja meine Frage ab. Dass die gesammelten Daten auf Verlangen herausgegeben werden müssen, ist klar. Aber selbst Banken (und da liegen doch die Kreditkartedaten, oder?) müssten sich doch auf ihr Bankgeheimnis berufen können, wenn von ihnen verlangt würde „Gebt uns einfach mal alle gespeicherten Daten“. Um bei Deiner Analogie zu bleiben: Wenn die Staatsanwaltschaft bei Euch auftaucht und meint „Wir haben da ne Untersuchung, gebt uns mal ALLE gespeicherten IPs, damit wir auf Verdacht mal alle untersuchen können.“ Würde Euch das nicht auch komisch vorkommen? Was anderes wäre doch die gezielte Herausgabe von einzelnen Daten. Das würde ich im Zusammenhang mit Kinderpornographie evtl. sogar noch unterstützen, jedoch eine Rasterfahndung mit Generalverdacht? Bleibt die Frage: Wieso können die das? Satg da nicht mal einer sowas wie „Wir geben Ihnen doch nicht alle Daten all unser Kreditkartenkunden. Gehen Sie mal nach Hause und kommen Sie mit konkreten Verdachtsmomenten gegen einzelne wieder.“?? Ob das rechtlich verankert ist… IANAL :)

  13. 13
    Harm

    Ok, es kommt also ein $Ermittlungsinstitut zum $Datenhaltungsinstitut und sagt: „Gebt uns bitte alle Daten, die auf das eingeschränkte Suchkriterium passen“:

    Hat $29,90 auf Konto XXXX angewiesen – und zwar von April 2006 bis heute

    denn Betrag, Zeitraum und Empfänger legen es nahe dass hier ein „Get child pr0n for only $29,90“-Empfängerkreis aktiv war.

    Meine Daten sind sauber.
    Ich bin zwar auch Kunde von $Datenhaltungsinstitut, aber ich mein Konto wurde in diesem Zeitraum nicht mit $29,90 von diesem Empfänger belastet.
    Das SELECT FROM Kunden WHERE Childpr0nCriteria=TRUE trifft mich überhaupt nicht, und es werden auch keine Daten über mich weitergegeben, weil das Suchkriterium überhaupt nicht auf mich zutrifft und wenn die Suche über alle 22 Millionen Datensätze geführt wurde, so ist dies bestimmt für Journalisten ein attraktiver Wert, jedoch wurden doch nur die Ergebnisse aus der Suchanfrage veröffentlicht.
    Ähnlich reisserisch wäre es zu berichten, dass eine Google-Befragung nach „Ausweidung“ aktuell nur über 800 Treffer bietet, welche also nicht so schlimm ist wie ein „Kopfschuss“ (ca. 244.000 Treffer).

    SELECT People.Name FROM People, Blog WHERE People.Income <= 1000 AND People.Suspiciousness > 5 AND People.BlogID = Blog.AuthorID;

    Wenn also diese „digitale Bohême“ endlich an die Wand gestellt wird, hast Du ja nicht zu befürchten, oder? Ok, es sind 80 Mio. Datensätze, aber es kommt immer noch auf das reale Ergebnis an, also keine Bange.

  14. 14
    Acid

    Der Eintrag aus dem Heiseblog wäre einen eigenen Artikel wert gewesen, Johnny. Zum 1. Mal kommen wir uns ein wenig näher – die Ö/R-Befürworter und -Gegner.

    Ö/R-Tube wäre mir den 5er/Monat wert, im Grunde auch mehr. Aber ich will das Material dann auch einsetzen können. Remixen und MashUppen. Sowohl Ton- als auch Bildmaterial. Es muss nicht in HD vorliegen, aber 720×576, so komporimiert, dass man noch damit arbeiten kann, wäre schon nett.
    Dafür zahl ich dann gern auch ’n Zwanni/Monat.

    Aber ich möchte, dass das Footage uns vorbehalten bleibt. Sonst klaut irgendwo in Timbuktu jemand das Material, das wir finanziert haben. Ganz ohne Verschlüsselung geht’s also nicht. D.h. es wird ein netter Traum bleiben.

  15. 15

    @4 micha: so einen ähnlichen Gedanken hatte ich auch, da werden wohl kaum zwei Beamte 22 Millionen Kreditkartenrechnungen durchgelesen haben …

    @13 Harm: Ich frag mich wie das Kriterium aussieht, bzw überhaupt wie man anhand von Kreditkartendaten ermittelt das derjenige KiPo gekauft hat?
    SELECT Kunde FROM Buchungen WHERE Betreff=kipo.de ?

    @14 Acid: Finde ich auch, muss auch nichtmal 720 sein…
    Allerdings will ich kein ÖR-Tube-Clone, weil nämlich Flash genauso properitärer Rotz wie Real, Quicktime oder WM ist. Ganz und gar komisch finde ich aber das nur 0,75% des Budgets fürs Web verwendet werden dürfen, aber ursprünglich die volle Gebühr erhoben werden sollte.

  16. 16

    Weg mit den blöden Datenschutz – keine Geheimnisse mehr – wer etwas Geheimes macht wird nackt in Zentralindien ausgesetzt – jeder darf alles Wissen und wer dies nicht will wird nackt aber mit Wollmütze in der Mongolei ausgesetzt!

  17. 17
    kulta

    Ah, den Fred hier gibt’s ja auch noch… Der Vollständigkeit halber widerrufe ich meine oben geäußerte Meinung und äußere meine Ablehnung der Ermittlungspraxis in oben verlinktem Fall. Nachdenken bringt’s halt manchmal doch ;-)

    Gut, daß ich zu Weihnachten ’ne Wollmütze bekommen hab.

  18. 18

    @ kulta: ironiefreie Gratulation. Schön, daß Du Dich weiterhin damit beschäftigt hast und den Character besitzt, Deine Meinungsänderung kund zu tun.

  19. 19
    daHien

    Jamie T. ist so wahnsinnig gut, das verschafft mir gänsehaut und raubt mir jedesmal aufs neue den atem…
    vielen dank für den tipp!