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Von Killerrap, Amokjazz und dem Mann, der eine Maske braucht

sido
Foto: hfb

Am Ende soll das Verbot stehen: Alles, was nicht klassische Musik ist, soll nach und nach aus der Gesellschaft eliminiert werden. Dr. Klaus Miehling hat ein großes Ziel:

Meine Vision ist in der Tat eine Gesellschaft, die musikkulturell auf der klassischen Musik aufgebaut ist.

Unsere Gesellschaft ist natürlich bereits musikkulturell auf der klassischen Musik aufgebaut. Im Musikunterricht lernt man Kompositionslehre anhand von Beethoven, nicht von 50 Cent, gegen die Verschiebung des öffentlich-rechtlichen Radiosenders Bayern 4 ins digitale Nirwana wurde erfolgreich protestiert, bei Staatsakten treten Orchester auf, Opernhäuser werden subventioniert. Das alles ist wichtig und richtig. Aber das ist nicht genug. Und das ist es auch nicht, was Dr. Klaus Miehling will. Ihm geht es um totale Dominanz der klassischen Musik, um Alleinherrschaft. Denn alles andere ist Gewaltmusik.

Miehling vergleicht Gewaltmusik mit dem Rauchen. Daher kann man ihm nicht anekdotisch kommen. Mein Lieblingsargument, dass nämlich mein Schulfreund Oliver Wilburg keinesfalls Hunde zugunsten von Satan gebraten hat, obwohl er von seinen Lieblingsbands eindringlich dazu aufgefordert wurde, sondern Klavier spielte und zusammen mit seinen Eltern ein Tischgebet sprach, nachdem er sich die Hände gewaschen hatte, zieht nicht.

Nicht jeder, der raucht, bekommt Lungenkrebs.

Gewaltmusik macht aggressiv und kriminell, die meisten illegalen Downloads betreffen Populärmusik, während Klassikhörer sich CDs kaufen. Das liegt natürlich nicht daran, dass Liebhaber klassischer Musik älteren und einkommensstärkeren Semestern angehören; es ist allein darin begründet, dass Jazzbefürworter dermaßen verroht sind, dass sie den Ast absägen, auf dem sie ihrer brutalen Leidenschaft fröhnen.

Man kann Dr. Klaus Miehling nicht unterstellen, dass er eine schwarz-weiß-Sicht der Welt hätte, immerhin erkennt er an, dass bestimmte Musiker sich in Grauzonen aufhalten: Liedermacher und Musikanten des „klassischen Musicals“. Man darf an dieser Stelle nicht die Drogenverherrlichung in „Gute Nacht, Freunde“ („Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette“ (!)) und die fatalistische Flugzeugentführerhymne „Über den Wolken“ vergessen. Der Liedermacher Reinhard Mey entpuppt sich hier als einer der Protagonisten in Latzhosen daherkommender Gewaltmusik.

Nun ist jemand mit einer talibanösen Einstellung wie Miehling natürlich ein Gegenspieler, wie man ihn sich nur wünschen kann: Seine Thesen schießen dermaßen weit über das Ziel hinaus, dass sie nur für Heiterkeit sorgen. Und ich habe ihn auch nicht ausgesucht, um über seine Thesen zu diskutieren; ich finde ihn nur sehr, sehr lustig.

Aber welche Grenzen sollte Musik tatsächlich haben? Was ist mit dem sich wie Perrier in der Wüste verkaufenden Album „Ich“ von Sido, dem superintelligenten Drogenopfer?

Ein Lied wie „Sarah“, eine mehrminütige Verbalinjurie gegen die Moderatorin Sarah Kuttner zum Beispiel.

Darf der das? Er sollte es dürfen.

Denn schöner kann jemand die Tiefe seiner Gedanken nicht offenlegen. Sarah Kuttner hat ihn wohl mal als Proleten bezeichnet. Was macht da der Mann vom Block? Er fängt an zu schimpfen wie ein frisch geföhnter sardischer Zementmischer.

Dabei erinnert er mich sehr an eine schöne Anekdote, die ich mal in einem McDonald’s in Tannenbusch, dem Problemviertel Bonns erleben durfte. Ein Problemviertel in Bonn hat ungefähr soviel von einem sozialen Brennpunkt wie ein Dorf in einem bayerischen Wald, umso sensationeller ist die Geschichte:

Ein Mann in Wolfgang-Petry-Gedenkmontur schrie auf dem McDonalds-Spielplatz einen anderen Mann an, der deutlich erkennbar die Rutschbahn reparierte. „Komm da runter, du Schwein, du Arschloch, das hier ist für Kinder!“ Der Handwerker war etwas hilflos und konnte mit Appellen an die Vernunft des Mannes keinen durchschlagenden Erfolg erzielen. Wolle stürmte daraufhin in das Restaurant und schrie dort auf die Geschäftsführerin ein, die interessanterweise dermaßen hervorquellende Augen hatte, dass man befürchten musste, dass sie ihr vor Schock herausfallen könnten. Die Beschimpfungen wurden immer lauter und ich dankte dem Herrn dafür, Zeuge dieses biblischen Zorns sein zu dürfen.

Da drehte sich ein Mann mit einer Windsurfing Chiemsee-Jacke zu Wolle Petry um und sagte ihm, er solle doch die Frau in Ruhe lassen. Daraufhin verließ Wolle seine Haut und brüllte: „Ich geb dir gleich Windsurfing!“

Wo war ich? Ach ja, Sido. So wie der McDonalds-Wolle funktioniert auch er. „Ich geb dir Proll, du Hure.“ Das ist das Strickmuster.

Fotze, Schlampe, Pimmel, Glied
Fertig ist das Sido-Lied

Verbieten würde ich so etwas nicht. Es ist nur sehr peinlich, das Ganze zu hören. Ich weiß nicht, was Philipp Gässlein von laut.de dazu veranlasst hat, das Album in höchsten Tönen zu beschwärmen:

Die Beats sind über weite Strecken schlicht großartig.

Das ist eine sehr interessante Lüge. Denn die Beats hätte ein unterdurchschnittlich begabter Dreijähriger mit einer Spielzeugtrommel durchklopfen können. Die Reime mit ihrer greinend in Selbstmitleid badenden „Die anderen sind Schuld“-Masche hätten aber auch ihn beschämt. Ein paar nette Bilder („Ich trag´ Schuhe aus Studentenleder“) können nicht darüber hinweg täuschen: Man sollte sich mit dem Album nicht erwischen lassen, so wie man seiner Mutter keinen Autofellatio vorführt. Nicht, weil es gefährlich wäre. Sondern weil man sich dadurch als jemand outet, dessen Pubertät grenzwertig verlaufen ist.

Ansonsten muss man sich um den echten HipHop keine Sorgen machen. Die Debatte um das N-Wort und seine Verwendung im Hip Hop belegt recht deutlich, dass zeitgenössische Musik sich nicht in einem wertfreien Raum bewegt. Die Werte werden innerhalb der verschiedenen Soziotope hinterfragt und neu definiert. Man sollte dabei die Sensibilität, die die Poeten des HipHop im Umgang mit Sprache an den Tag legen, nicht unterschätzen.

Nigger – ein schwarzer Mann mit einer Sklavenkette um den Hals. Nigga – ein schwarzer Mann mit einer Goldkette um den Hals.

Das sagte Tupac Shakur, Gewaltopfer. Nicht Musikopfer.
Drogenopfer sind andere.

Hier noch ein Beispiel für guten HipHop, sonst glaubt wieder keiner, dass es das gibt:

direktkeith

74 Kommentare

  1. 01

    autofelatio – das ist erschreckend! ….but it feels so empty, without me… (Eminatio)

  2. 02

    ich hab das sidoalbum auch nicht und habe den jungen mann bislang gemieden, weil er mich einfach nicht interessiert hat, aber als ich so neulich durch neukölln flanierte und an den diversen ampeln die aufkleber sah welche sein neues album bewarben, musste ich doch schmunzeln. das album heisst wohl „ich“ und die aufkleber waren rosa und handschriftlich designt, wobei über dem i von sido auch noch ein herzchen gemalt war, und da habe ich mich bei dem gedanken erwischt „soviel selbstironie hätte ich dem typen gar nicht zugetraut, respect.“ wie ernst man so ein kuttner-diss-dong nehmen muss sei dahin gestellt, ich halte es seit jahren mit dem mantra:

    wenn es unterhält, dann ist es unterhaltung.

    ach ja: mir ist die milch die ich gerade trank aus der nase geschossen, bei der bonner mäckes episode.

  3. 03

    GrmpfhfhfhihihuhuhauahaaahaaahahaHAHAHA!
    (Oder sollte man doch lieber heulen, weil der das auch noch ernst meint. Nein. Ich denke ich bleibe bei Kaputtlachen.)

    Malte, dieser Artikel und das Interview machten meinen Tag. Danke!

  4. 04

    Ja neeee – Sidol und Akopads, in der Küche einfach unschlagbar, ohne geht gar nicht. Und das Gestammel, so wie als wir Jugendwahn, he Provo, gib Dir Kante!

  5. 05

    Auch wenn ich zu Sido musikalisch ein wenig anders stehe, überzeugt natürlich deine Argumentation. Ich finde nur, dass sich Qualität von Musik im allgemeinen, und hier (deutscher) HipHop im besonderen, nur so bewerten kann, in dem man auch sagt, mit wem man sie vergleicht. (Zum Beispiel: Sido vs. Bushido, oder Sido vs. The Roots. Das Ergebnis durfte dann klar sein.)
    In Alleinstellung sind solche Phänomene wie Sido schwer zu fassen. Auch nicht mit normalen musikalischen Bewertungsparametern.
    Denn ohne großartig zu romantisieren, ist HipHop dann doch noch mehr als nur schnell einen Track schreiben und schön. Gebrauchsmusiker findet man im Pop und Rock und in den Charts.

  6. 06
    Malte

    @ sunny
    :)
    @ nilz
    dein Mantra hat was wahres, aber ich müsste da nochmal drüber nachdenken.
    Der ganze Sido als solches hat schon interessante Aspekte – „Mein Block“ fand ich gelungen: aber musikalisch gibt das Album einfach nichts her.
    Die McDonald’s-Saga war live natürlich noch viel schöner. Das hier ist nur ein Abglanz.
    @ diaet
    freut mich
    @ hanza
    als wir jugendwahn, da konnte man seine Maske noch auf dem Bürostuhl liegen lassen und niemand hat reingepupst
    @ mathias
    Also müsste ich sagen: für Provinzverhältnisse ok – im internationalen Vergleich aber Hühnerkacke?

  7. 07
    aber

    Gut geschrieben Malte, und guter Hip Hop am Schluss.

    Den Doktor kannte ich bis dato nicht, und hab nix verpasst.

    Anmerken möchte ich, dass jede Musikrichtung auch politisch interpretiert wird, sei es Punk, Volksmusik oder wie dein Beispiel vom Dr. zeigt: auch Klassik. Wieder was gelernt.

    …und Sido find ich einfach nur unkreativ und pubertär – das aber mit Kalkül.

  8. 08
    dré

    kool keith link auf spreeblick -> tag gerettet! :)

  9. 09

    @Malte: Joaar, so ungefähr :)

  10. 10
    leo

    Wer immer noch nicht weiss, was HipHop ist, hier ein Schnelldurchlauf durch die 800(!) wichtigsten HipHop-Titel:

    http://bgdboom.blogspot.com/2007/01/hip-hop-odyssey.html

    Tracklist:

    http://www.bbc.co.uk/blogs/mistajam/2006/12/19792006_a_hiphop_odyssey_1.shtml

  11. 11
    boo

    Sehr schöner Artikel mit einem Haufen toller Formulierungen und gutem Wirrkopf-Fund, ich muss mich aber leider outen als einer, der Sido dumm und gefährlich findet, und ich war schon ein bisschen überrascht, dass Teile meines hiphopnahen Freundeskreises „mein Block“ gut fanden. Meine originelle These in punkto Gewaltmusik lautet: Früher war alles besser. Denn Lieder gegen Musikfernsehmoderatorinnen haben die Kassierer mit der Ballade „Die Scheide von Christiane Backer“ (vom Album „der heilige Geist greift an“) schon in unerreichter Perfektion vorgemacht. Und das kommt ganz ohne Text aus.

  12. 12

    Frueher war sowieso alles besser. Friedlicher, die Jugend war nicht so verdorben und die Kinder haben noch gehorcht. Schlimme Sachen hat auch keiner gesagt und geflucht sowieso keiner. Ja ja.

    Und die Geschichte wiederholt sich.

    Ich habe die Sendung leider heute morgen nicht hoeren koennen, werde ich aber heute abend nachholen:
    The Long View Tuesday 9 Jan 07: Jonathan Freedland puts the panic over video games into historical perspective by going back to the scandal surrounding the arrival of the early English novel.

    Falls es einen interessiert, muesstet Ihr eigentlich ueber den Stream und/oder Listen Again auch hoeren koennen.

    Ich werde mal vorschlagen eine aehnliche Sendung ueber Musik zu machen…

  13. 13
    leo

    Ich glaube HipHop ist wie Helge Schneider – entweder man liebt es oder man versteht es nicht. ;)

  14. 14

    Haha, sehr gute Analyse von dem Volltrottel (Sido). Aber auch die Anekdote vom McDonald-Spielplatz ist köstlich :)

  15. 15

    Ich plauder mal ein bißchen aus dem Nähkästchen, weil, wenn es um Musikgeschmack geht, man niemanden damit denunziert. Eine liebe Freundin (Diplom, abgeschlossen) hat mir Mitte Dezember ein paar CD’s mit schöner Musik (kein HipHop)geschenkt und während wir so durch ihr Computeruniversum sausten, sah ich Sido auf ihrem Rechner – mit „Maske“.
    Ich so: Sido?
    Sie: Klar!

    Nun weiß ich, dass sie auf HipHop steht. Insofern schon mal nicht ungewöhnlich. Sie hatte auch allen möglichen Kram von Aggro. Aber Bushido käme für sie nicht mehr in Frage – der nervt nur noch und so weiter. Der Unterhaltungsfaktor von HipHop ist definitv nicht zu unterschätzen. Wenn mich ein Ex per SMS nervt – dann sage ich nicht einfach – Lass mich in Ruhe – oder gar nichts – Ich kann auch schreiben – Geh in den Knast du Spasst – und fühle mich definitv wohler und er versteht, was ich meine, als einfach nur zu sagen – Bitte lass mich doch in Ruhe.

    Aus soziologischen Gründen habe ich mir auch einmal Frauenarzt angehört. Aber nur zu soziologischen Zwecken.

    Dieser Klassikkasper ist irrelevant. Wenn er wüsste, was die jungen Orchestermitglieder so alles an Musik privat hören – meine Herren.
    Vor allem hat mir mein lieber Nachbar, der Violinenspieler, eine wunderschöne CD geschenkt, auf der ein Orchester Rammsteinlieder zum besten gibt – er hat da mitgespielt – großartiger könnte es nicht sein.

  16. 16

    Für viel mehr HipHop auf Spreeblick. :)

  17. 17
    Malte

    @ Leo
    Danke! Habe mal wieder gemerkt, dass ich ein Kind der 90er bin.
    @ boo
    Gefährlich? Nö, glaube ich nicht. Was bei „Mein Block“ gut war, war zum einen die Remix-Arbeit der Beathovens, zum anderen die interessante Perspektivverschiebung.
    @ Armin
    Der Long View kann manchmal nicht schaden. Auch erwähnenswert: die Furcht, die Schrift könne den Gedankenfluss der freien Rede hemmen und damit Formulierkunst und Denkschärfe zum Erliegen bringen.
    @ sunny
    Da hast du recht. Auch nicht jeder Selbstbläser ist ein schlechter Mensch. Bei mir türmen sich auch Albträume des nicht-kommunizierbaren Geschmacks auf der Festplatte. Geht nicht über Los, ihr Hoes.

  18. 18
    Dr. Penis

    Schön das Du deinen Artikel am Ende mit Kool Keith gerettet hast, denn was Du hier sonst so präsentierst (musikmäßig meine ich, gerade deutschen Hip Hop) finde ich ehrlich gesagt oft sehr daneben. Sido hat in meinen Augen eine größere Berechtigung in der öffentlichkeit zu stehen, als so manch anderes berliner Hip Hop Opfer. Und um mit einem Kool Keith Zitat abzuschließen:
    „(Sex style!) Niggas want it free
    They dogs drink my piss (Girls pay a fee)“

  19. 19
    westernworld

    ist der gute dr.miehling echt oder einfach ein weiterer diskussionsbeitrag zum thema „was darf satire“?

    wenn der echt ist dann würde ich dem herrn wissenschaftler mal max webers aufsatz „wissenschaft als beruf“ ans abendländische herz legen.

  20. 20
    Lockengelöt

    Ja gut, über den Onkel Doktor müssen wir nicht reden (war auch kurz davor mit dm lesen aufzuhören, weil mir das zu blöd war), aber zu Sido hab ich eine deutlich andere Meinung. Na klar sind die Texte Kalkül, trotzdem ist es auch die Wahrheit, zumindest aus seiner Sicht. Die Beats sind zu großen Teilen wirklich sehr gut. Leider treffen nur selten gute Beats auch auf tolle Texte. Meist versucht das eine das andere auszugleichen.
    Seine Berechtigung hat er allemal!

  21. 21

    der typ ist lustig. den töte ich als letzten. :-D

  22. 22

    Eigentlich ist Sido eh ein Netter. Vielleicht will er es nicht, aber in Interviews scheint es immer wieder durch: Der Typ ist stinknormal und mit ihm würde ich gerne mal ein paar Bier trinken gehen. Auch ohne Fuffies in den Club.
    Die Musik ist insgesamt so lala, aber teilweise doch nicht übel.
    Nur habe ich jetzt nicht verstanden, worum es in deinem Artikel eigentlich ging. Von dem Hoschi am Anfang hätte ich gern noch mehr gehört :-)

  23. 23
    Jan(TM)

    Als Mahler, Preisner* etc. liebender Unterschichtler(ALG II) möchte ich nur anmerken das Klassikhörer nicht unbedingt mit den Reichen(TM) gleichzusetzen sind.

    So und jetzt zieh ich mir eine Moloko rein + den guten alten Ludwig van B., bevor ich mal paar Leute tollschocke!!**

    * neben Smith, Neubauten u.ä. Gewaltmusik
    ** bitte nicht mit „Hier kommt Alex“ verwechseln, keine Ahnung was die Toten Hosen da gelesen haben – Clockwork Orange war es sicher nicht

  24. 24
    Robin S. a.k.a. MakeAMillYen

    Mann, hat man sich frueher ueber 2Live Crew aufgeregt. Und Blowfly habe ich nur nachts heimlich unter der Bettdecke hoeren koennen. Heute ist das Kindergarten.

    Sidos Prollo-Tracks (und das sind ja nicht alle) leiden darunter, einfach immer noch nicht krass genug zu sein, so dass man drueber lachen koennte. Kassierer fuehren da um Laengen.

    Danke duer den Clip. Kool Keith aka Doctor Octagon ist ja wirklich nicht von hier. Hach, wo ist meine Critical Beatdown.

  25. 25

    Och, ich weiß nicht. Wenn ein Verbot dazu führen würde, daß künftig Florian Silbereisens Gäste die Schnauze halten müßten, würde ich glatt noch mal darüber nachdenken, ob es das nicht wert sei.

  26. 26

    Auch wenn ich mich in Sachen Hip-Hop mal so überhaupt nicht auskenne: Auch für Provinzverhältnisse ist das unterste Schublade. Es gibt immerhin die Brote, Dendemann, Freundeskreis und die Beginner, und den Leuten, die sich auskennen, fällt da bestimmt auch noch mehr ein. Nur weil die Scorpions mehr Platten verkauft haben, sagt ja auch keiner, dass es Notwist nicht gäbe.

  27. 27

    talibanös-großartiges Wort.
    laut.de kommt mir immer wieder mal etwas, na sagen wir mal, mainstreamig vor. Schön auf gerade Linie gebügelt.
    Für richtig gute, fundierte Musikrenzensionen zu allem (und ich meine wirklich allem!): http://www.allmusic.com
    Dort wird man dann allerdings wiederrum Sido nicht finden.
    Womit ich mir jetzt schön selbst widersprochen hätte. na toll.

  28. 28
    Acid

    Whuzz up, Doc?
    Merkwürdig – einige US-Musikprofessoren vergleichen Robert Diggs (RZA => Wu-Tang Clan) mit Beethoven und ordnen ihn in der Liste der wichtigsten Produzenten unter den ersten 10 an. Zu recht. Und in einem lausigen kleinen Hinterwäldlerland (berühmt für seinen zwangsfinanzierten Deppenfunk) kommt ein Ewig-Vorgestriger aus dem Loch gekrochen und sieht darin den Untergang des Abendlands.

    Wenn es doch bloß endlich unterginge. Es ward schon viel zu oft versprochen!

    youtube.com/watch?v=MWT8K5zslVs
    youtube.com/watch?v=fxQ2C2-uens

  29. 29

    Hallo Malte

    zunächst mal: es gibt keine „Schreiber von laut.de“, sondern in beinahe allen Fällen lediglich einen, der die Artikel verbricht. Und da du anscheinend in diesem Fall mit der Bewertung nicht zufrieden bist, kannst du es getrost mir alleine ankreiden, statt meinen Kollegen.
    Dass Sido nicht gerade der leichteste zu bewertende Künstler ist, dürfte dir klar sein. Auch wenn dieser Fakt den meisten Soziologie-Studenten nicht so richtig in den Kopf rein will, aber es sind mitnichten dumme pubertierende Hauptschüler in der erweiterten Rebellenphase, die den Typen als Bereicherung für den Deutschrap betrachten. Ich bin einer davon. Obwohl ich auch finde, dass ich normalerweise mit Ohren ausgestattet bin.
    Was mich zu vier Punkten veranlasst hat? Es hat nichts mit Mainstream oder geradliniger Bügelkunst zu tun, wie Marcel W mir hier vorwerfen will (was ich, bei allem Respekt, auch schwer nachvollziehen kann, wenn ich mir die Menge an Hassbriefen von Aggrofans und auch dem Label selbst ansehe, die für andere Bewertungen eingegangen sind. Sehr schlechte Recherche, möchte ich mal meinen.)
    Die schlichte Tatsache ist: Sido post auf diesem Album eben nicht nur rum, beschimpft nicht nur Sarah Kuttner (was ich selbst in dem Artikel auch nicht unkritisch würdige). Er befasst sich thematisch strukturiert mit diversen Gebieten, sein Sohn, Fragen, die ihn beschäftigen, den Tod generell. Und er ist dabei – endlich – mal wieder witzig, statt sinnlos rüpelhaft. Wenn dir zwischen den beiden Sidoalben in dieser Hinsicht wirklich kein eminenter Unterschied aufgefallen ist, vermute ich, du bist recht voreingenommen da ran gegangen.
    Angebot: Wenn du mir einen dreijährigen vorsetzt, der mir mit seiner Spielzeugtrommel Beats produziert, die die Leserschaft der Juice vermutlich – erneut und erneut zurecht – in die Top 3 der deutschen Rapproduktionen wählt, und der gleiche dreijährige rappt mir einen Track wie „1000 Fragen“ vor, dann, das gelobe ich hier feierlich, kriegt der kleine von mir ebenfalls seine vier Punkte – Maistream hin oder her.

    beste Grüße
    Philipp

  30. 30
  31. 31

    wieso funktionieren nicht mal trackbacks von wordpress zu wordpress? oder bin ich schlicht zu blöd? http://www.78s.ch/2007/01/09/von-killerrap-und-amokjazz/

  32. 32
    andi

    rappen ein paar blogger krumm auf schlechten beats herum
    dann wird das per se abgefeiert.
    die beats eines sidos hätte aber ein unterdurchschnittlich begabter dreijähriger mit spielzeugtrommel durchklopfen können. unterdurchschnittliche begabte dreijährige hätten sich auch ein ein paar bessere reime ausgedacht als so mancher blogger, der mit großem dilettantismus zu werke gehen darf. und kritisieren darf man den dilettantismus auch nicht, weil es ja von einem blogger kommt. der ist echt und ehrlich. und der sido, der große mann mit dem vielen geld, der muss machen was allen gefällt und wird zur not von leuten aus dem glashaus mit steinen beworfen. lasst ihm doch zur not auch seinen dilettantismus. und das die MASCHE sido funktioniert, kann der gute mann auf seinem bankkonto ablesen.

  33. 33
    Malte

    Dass mit den „Schreibern von laut.de“ ist korrigiert.
    Ich möchte kein Musikkritiker sein. Wenn immer es hier auf Spreeblick um Musik geht, wird heftig um die Achteltakte gerungen. Letztlich wissen wir ja alle, was wir in Geschmacksfragen nicht tun sollen; drüber streiten. Aber weil es so einen Spaß macht, machen wir es doch einfach trotzdem. Ich konnte die Platte nur im Rahmen einer SM-Session mit meiner Lieblingsdomina durchhören. Dazu zeigte sie Videos von Marschmusik und weinenden Kindern. Ab und an schlurfte ein dicker Kiffer ins Studio und blies mir Qualm in den Arsch. Gelacht habe ich nicht. Die Gastrapperin Gina Wild aka Kitty Kat klingt wie ein 13jähriger Daueronanist nach der Geschlechtsumwandlung, Massiv geht als Gesamtkunstwerk wiederum tatsächlich als Witz durch. Hier galt er immer nur als Beispiel dafür, wie armselig diese Ghettoheimatliederkultur ist. Dumm rappt gut? Massiv tritt den Gegenbeweis an.
    Zu den Beats: Darf ich dem Dreijährigen einen Magix Music Maker geben? Dann kann er das toppen.
    @ David
    Zensur? Im Ernst: Ich weiß es nicht. Unser Spamfilter ist der größte Trackbackfresser im ganzen Land. Ausgerechnet. Übrigens: Was heißt „meistens“? ;)

  34. 34

    Mit Musikverboten und Geboten wurde schon immer Politik gemacht.

    Das Darzustellen wäre aber eine gute Aufgabe eines Musikwissenschaftlers.

    Klassische Musik höre ich eigentlich nur aus Indien.

    In Berlin wäre es doch ein gutes Testgebiet, da kann man alle Musiksubventionen streichen und in 10 0der 30 Jahren würden alle Menschen merken das sich die klassische Musik von ganz allein durchgesetzt hätte.

    Eine Opernkarte für 350 Euro ist für einen Berliner doch lange kein Grund seine Musik nicht zu hören!

    Ach ihr Doktoren da oben – aber die Grundvorstellung ist nicht schlecht!

  35. 35
    yo

    und ich dachte du wärst nicht lustig

  36. 36
    Augusten

    Lieber Malte, dafür, dass Du mich Kool Keith bekanntgemacht hast, habe ich Dich heute heiliggesprochen.

  37. 37

    Harfen-Death-Metal und Ambient-Rockabilly ist bei mir immer seltener zu hören. In letzter Zeit gibts öfter mal wieder Emoklassik. Also Ludwig van und auch gerne die Overtüre zu La Gazza Ladre von Gioacchino Rossini, der absolute Überknaller. Anschließend wird dann im Viertel gebrandschatzt.

  38. 38
    Ralf W.

    Klassische Musik hat ja auch mal ihre Anfänge gehabt und war da auch populäre Musik. Letztere trägt halt auch mehr oder minder viel vom jeweiligen Zeitgeist in sich. Nur kennen wir halt den Zeitgeist früherer Zeiten weniger und logischerweise nicht persönlich. Und in 100, 200 Jahren wird die heutige Musik auch klassisch sein, dann wird sie wahrscheinlich gelobt und die populäre Musik der Zukunft verschrien werden, weil man dann die zukünftige klassische — also die heutige populäre Musik — nicht mehr direkt mit dem jeweils aktuellen Zeitgeist und dem persönlichen Erleben der Welt rundherum verbindet, sondern sie mehr als losgelöste Kunstform betrachtet, und sie somit entspannter sehen (aka hören) kann.

    Wobei Musik ja nicht nur Musik ist, sondern oft auch mit anderen Ausdrucksformen verbunden ist: die darstellerische Leistung auf der Opernbühne, die Performance in einem Rockkonzert, die Handlung in einem Video, usw.

    Und dann der Starrummel, wobei es immer schon Stars gegeben hat, also Leute, die andere beeindruckt oder genervt haben. Das Finanzielle, die Künstler haben früher auch leben müssen, manche haben fett verdient, andere sind gerade so über die Runden gekommen. Auch Manager usw. hat es gegeben, die mitbestimmt haben, auch wenn sie damals anders benannt wurden, und die Entmündigung und Verkommerzialisierung der Musiker höchstwahrscheinlich noch nicht so groß war wie heutzutage.

    Aber da es schon lange Vergangenheit ist, denken wir halt nicht mehr so an das ganze Drumherum in früheren Zeiten, da wirkt klassische Musik auch quasi ätherischer, und auch in heutigen Zeiten komponierte klassische Musik bekommt somit das Flair der Losgelöstheit durch die Assoziation mit klassischer Musik aus früheren Zeiten.

    Naja, das waren mal meine Gedanken anderer Art, ich wollte halt auch mal Doktor der Musikwissenschaften spielen ;-)

    Außerdem sind die „žschlechten und bösen“ Musiker früherer Zeiten schon längst im Abfluss der Weltgeschichte verschwunden, nur die Genies sind uns bewusst erhalten geblieben, während die heutigen Interpreten noch alle sichtbar im Spülwasser schwimmen. Das, um noch etwas „žVolkstümliches“ zu bringen…

  39. 39
    stefanx

    da kann ich zum ersten mal auch hier sagen: *gähn*

    wer sich mal länger als 5 minuten mit sido beschäftigt hat, dem wird bewußt, dass der gute sich weder selbst ernst nimmt, noch den bösen gangster-rap an sich. und auf dem album sind 5-6 songs mit lyrics, die definitiv witzig sind. der kuttner-diss ist natürlich das komplette gegenteil, das stimmt.
    ich frag mich, ob vor 5 jahren hier dasselbe über eminem gestanden hätte oder vor 20 jahren über n.w.a.?

  40. 40
    otto

    oder vor 800 Jahren über Walther von der Vogelweide

  41. 41
    flo

    word!
    vielleicht dann magst Du vielleicht spank rock. auf youtube gibts auf jeden fall sein schickes „rick rubin“-video.
    busserl

  42. 42

    das haste schön aufgesagt malte. halte dich für nen tollen schreiberling. in weiten stücken haste recht. wobei ich nicht sagen kann, dass man musik NUR auf klassik reduzieren soll. eine beschränkung der vielfalt ist meiner auffassung nach immer schlecht.
    so ein darwin würde vielleicht sagen: „die natur gibt nur den besten die möglichkeit weiter zu bestehen“

  43. 43

    Nette Betrachtung. Ganz egal, ob Hip Hop nun meins ist oder nicht.

  44. 44
    Crockers

    It’s not a trick – its Steve. Bei mir bleibts trotzdem beim E61. Notgedrungen.

  45. 45
    oehi

    Für klassische Musik gibts ’ne einfache Definition:
    Es handelt sich um diejenige Musik, welche –langfristig– am häufigsten gehört wird.
    Sido kann da mit den Herren Beethoven oder Schubert noch nicht mithalten. Wahrscheinlich wird sich dieses Ranking auch in 20 Jahren nicht wesentlich verändert haben. Aber welcher Zeitgenosse der Wiener Klassik hätte eine Wette auf Schubert abgeschlossen?

  46. 46

    Sido… der Marilyn Manson des Deutschrap. ;) Dabei halte ich unseren Paule für einen veritablen Entertainer, nicht mehr und nicht weniger.

    Bedenklicher finde ich da schon Killerrapper vom Schlage eines Fard, denn der kann rappen und verpackt seine teilweise recht derben Inhalte nicht so plump wie ein Massiv oder einer der ersguterjungealtataitundso Leute.
    Fard – Meine Welt/60 Terrorbars
    http://www.youtube.com/watch?v=a8xKF8f7KOE

    Guten Rap gibt es aber auch aus .de (neben dem Topf und den anderen Bekannten):
    Marsimoto – Smokingz feat. gabreal
    http://www.youtube.com/watch?v=RgYsHoLQ7Gs

    Versbox – Tapedeckattack (fuck the industry)
    http://www.youtube.com/watch?v=yjEL8oZkBZI

    Und natürlich 88:Komaflash :D
    http://www.youtube.com/watch?v=9hajULXW3-I

  47. 47
    Fredi

    Hat Dr.phil. Miehling noch nichts von Yngwie Malmsteen gehört
    ( http://www.youtube.com/watch?v=p1V_CRidzCA )? Achja, stimmt. Das ist ja nur ein Heavy Metal Musiker der mit einer verzerrten E-Gitarre Klassik spielt.

    Außerdem: Wäre Wagner in unsere Zeit reingeboren worden, würde er mit Sicherheit Metal machen!

    Und zu „Früher war alles besser“: Genau, damals (in den 80ern) haben die Leute noch mehr (guten) Metal gehört ;)

    Zum Schluss noch einer der besten Ansagen, die je auf einer Bühne gemacht wurde: http://www.youtube.com/watch?v=EjqJ1Rs4DTM
    (Achtet auf die Gewaltbereitschaft im Publikum!)

  48. 48
    alex

    Wunderbar: Hier hat sich der Autor selbst perfekt ins zweischneidige Schwert gestürzt.
    Prangert Sido an, von wegen Geschlechtsmerkmale und so, und dann nennt er Kool Keith (aka Dr. Octagonecologyst!) als ein Beispiel von gutem Hip Hop. Dieser werte Herr hat 1997 ein Album mit dem Titel „Sex Style“ veröffentlicht. Ein Track darauf heißt „Lick My Ass“. Klingt ein wenig nach „Arschficksong“, nicht wahr?
    Doppelmoral, irgendjemand?

  49. 49
    matze

    Zu Sido, der Mann scheint sehr gut zu kapieren, wie das Geschäft funktioniert.
    Mit Provokation kommt man ins Gespräch – natürlich kann er sich auch dahinter verstecken und sagen: Das ist Kunst.

    Was aber Jugendliche daraus machen, daß sie andere mit Sido-Texten als Echo im Ohr beleidigen – ist das Kunst.

    Worauf ich hinaus will: Jeder, der in der Öffentlichkeit steht, ist ein Vorbild, immer.

    Bin gegen Zensur.

  50. 50
    Malte

    @ alex
    Der gar nicht mehr so junge Herr Gesangsverein kann meinetwegen solange und soviel vom Sex erzählen, den er nie hatte, wie er mag – nur gut sollte er es machen.

  51. 51

    Tut mir leid, ich kann -auch nach dem ich mir 3 Videos von ihm reingezwängt habe- nix was auch nur ansatzweise an Intelligenz in irgend einer Form erinnert an Sido erkennen. Klar ist das provokant, wenn so ein Vollhonk sich hinstellt und seine Aggroprollmasche auf MTV durchzieht. Kennt man ja sonst nur von den Jungs vor dem örtlichen Hauptbahnhof. Aber „intelligent“ bzw. sind allenfalls die Leute, die auf die glorreiche Idee kamen das Ganze zu vermarkten.

  52. 52

    @Malte/34
    „Meistens“ heisst, dass man nichts zu sehr verallgemeinern sollte ;-)

  53. 53
    Ralf W.

    @oehi: Der Begriff „žklassische Musik“ bewegt sich von der Epoche (klassisch = typischerweise 18., 19. Jahrhundert), über die Dauer (klassisch = langfristig überdauernd), bis zum Bewertungsrahmen (klassisch = gut, ernste Musik).

    @mc_o: Irgendwie zeigt sich also schon Darwinismus in der Musik.

    Und apropos Bewertung aktueller Musik: Letztendlich zählt es, ob sie Gefühle widerspiegelt und Befindlichkeiten trifft oder nicht. Ob im Positiven bei den ganz jungen Fans, die auf die Musik einfach nur abfahren und für die deren Interpreten die Größten sind, ob im Negativen bei den „žAhnungslosen“ und „žRechtschaffenen“ der mittleren und älteren bzw. Eltern-Generation, die sie einfach nur „žschrecklich“ finden, ob im Negativen bei den „žhalbstarken“ Anti-Fans, die genervt wegen der „žNicht-Entkommbarkeit“ oder aus Spaß am „žKiddie-Bashing“ loslegen. Das ist die berühmte „žMasse“, deren Befindlichkeiten den Ton angeben und damit die Musik machen.

    Was mich übrigens am besten und eigentlich unterhält: Das Drumherum um die Musik, nicht die Musik selbst. Es ist einfach köstlich, wie sich die verschiedenen „žFraktionen“ gegenseitig durch den Kakao ziehen und fertigmachen. Meta-Unterhaltung sozusagen, ein neues Genre, das sich im Netz voll entfalten kann.

  54. 54

    Musikalisch ganz großes Kino, vor allem: Daraufhin verließ Wolle seine Haut und brüllte: „žIch geb dir gleich Windsurfing!“

    Danke Malte, das ist ein Tagmacher sondergleichen.

  55. 55
    martin_

    wieder mal hervorragend!

  56. 56

    Philipp Gässlein: Sicher ist letztenendlich immer der Schreiber für nen Artikel verantwortlich, aber die Plattform, auf der dieser veröffentlicht, ist die, die von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. So wie Maltes Texte hier immer noch häufig mit „@Johnny:“ kommentiert werden oder Trackbacks mit „Bei Spreeblick gefunden“ beginnen, genauso wie Zeitungsausschnitte „aus der Süddeutschen“ stammen, so werdet ihr nun Hauptsächlich als laut.de wahrgenommen. Auch als regelmäßiger Nutzer Eurer Seite bin ich jetzt grade erst darauf gestoßen, wo man den Autorennamen überhaupt findet.

    Zum Album kann ich nur wenig sagen (siehe oben, nicht meine Welt), aber nur so weit: Sicher, ein Unterschied ist zu hören. Sicher, der Mann „nimmt sich selbst nicht ernst“. Und er hat ein Gespür für seine Zielgruppe. Aber: Das hat Stefan Raab auch, und ich muss den noch lange nicht gutfinden. Da kann ich dann auch jede neue Ausgabe der No Angels gut finden, weil die so toll singen können.

    Ach: unter „kritisch würdigen“ verstehe ich auch etwas anderes auf „Du nutte bist ne Hure“ mit „Obwohl die Nachricht an Sarah Kuttner echt hart unter die Gürtellinie zielt: Die Skits sind großartig.“ zu antworten.

  57. 57

    Nachtrag zu meinem Kommentar (38):
    Musik und Gewalt war ja das Thema. Die oben genannte klassische Musik zieht sich durch den gesamten gewalttätigen Film „žUhrwerk Orange“.
    Wenn ich mir das Stück von Rossini auf CD anhöre, hat es absolut nichts gewalttätiges, es ist einfach großartig und ich spüle dann nebenbei mein Geschirr ab. 5 Cent oder Sidolin höre ich mir freiwillig nicht an.

  58. 58

    @ Jan(TM) (23)

    Naja, die Hosen beziehen sich eigentlich schon auf das Buch. Allerdings hätt ich’s auch nicht gelaubt, wenn’s nicht hier gestanden hätte. Naja

  59. 59

    Meine Vision ist in der Tat eine Gesellschaft, die musikkulturell auf der klassischen Musik aufgebaut ist.

    Genial! Zusammen mit meiner Wirtschaftstheorie (basierend auf dem Tauschhandel mit Perlmuttknöpfen) bringen wir den Himmel auf Erden!

    ;-)

  60. 60
    westernworld

    @sunny3d #31
    spannende these das,
    kannst du das beweisen?

    die spree teilen oder so.
    und wenn du wirklich gott bist was hälst du vom pabst?

    fragen über fragen.

  61. 61

    @westernworld, wenn ich das jetzt anfange zu beweisen, habe ich bestimmt sofort einige religionswissenschaftler und marktschreier im nacken.
    nun ja, hiermit verkünde ich den beginn einer kulturellen revolution, teile die spree und werde demnächst eine tasse kaffee mit herrn ratzinger trinken, aber herr broder wäre auch schon ein anfang.

  62. 62
    Tina

    Die Geschichte aus Bonn klingt ja als sei sie der Fabelwelt entliehen, so was kann doch gar nicht wirklich passiert sein, ein derartiger Köperkarneval im schönen Tannenbusch, also quasi in der Großstadt, tststs, Sachen gibts

  63. 63
  64. 64
    heidrun

    von jemandem, der cembalo spielt, ist ja auch nicht viel zu erwarten. grauenhaftes instrument. ich hätte allerdings eher mit oboe gerechnet, denen sagt man ja gerne nach, dass beim spiel aufgrund der blastechnik die ein oder andere gehirnzelle draufgeht.

    ach, bob dylan ist gewaltmusik? war mir auch neu.

  65. 65
    Frank

    Früher war die Musik langweilig und das Leben aufregend. Heute ist es anders herum.
    Wirklich verboten gehört nur der Fußball, ach soll`n sich doch die Köppe einschlagen!

  66. 66

    @einbecker
    falls dir nicht bekannt ist, was ein skit ist, gebe ich dir gerne nachhilfe. ich habe, falls nicht bewusst, sido für den angriff auf sarah k. abgewatscht. mehr kann ich nicht tun. ich bin weder sidos mutter noch die von sarah k., und was die beiden für ein problem miteinenader haben, interessiert mich, allen ernstes, wirklich nur nebensächlich.

  67. 67

    nachtrag:
    wenn du dich über einen artikel in deinem lieblingsmagazin ärgerst, und du schreibst deswegen einen leserbrief, wird dir in 100 von 100 fällen geantwortet: richte dich an den namentlich genannten autor.
    der namentlich genannte autor bin ich. da meine kollegen in gerade diesem fall sehr wenig mit mir überein stimmen, wäre es – um in der sprache unserer zeit zu bleiben – sehr abgefuckt, die redaktion für einen namentlich gekennzeichneten artikel verantwortlich zu machen. du kennst sicher die worte: „wir nehmen abstand von diesem artikel, da er nicht (unbedingt) die meinung der redaktion wiederspiegelt.
    es ist mir egal, wie du explizit das empfindest. aber ich betrachte mich als rapfan, der seine meinung kund tut, unabhängig davon, ob die plattform laut.de oder spreeblick.com ist. und genau das solltest du auch tun, und das gilt auch für redakteure der bravo, der juice, der faz etc. pp. persönliche meinung bleibt persönliche meinung. falls du die definition einer kritik nochmal vor augen geführt bekommen möchtest, schau bei wikipedia nach.
    danke für deine aufmerksamkeit. philipp.

  68. 68

    Klassische Indische Musik sollte wirklich Plicht sein!

  69. 69

    Einer der besten Blog-Einträge, den ich je gelesen habe, Respekt!

  70. 70
    Sly_Von_Voigt

    Oh mann soviel Elaborierte Dummheit in einer Person macht sly wütend!

    Ich geh mir jetzt ein Päckchen Zigaretten Kaufen und ein Sixpack Bier dazu, dann bereit ich mich mit meinem besten Kumpel auf das Goldene Zitronen Konzert vor(Kein Scheiss dass ist genau das was ich heute vorhabe).

    Und dieser Ungevögelte Kerl mit der Hässlichen Frisur, der darf bitte draussen bleiben!

    Es war nie so leicht sich besser als jemand anderes zu fühlen.

  71. 71

    Sido markiert im Moment die Spitze des deutschen Hip Hop, ist meine Meinung. Das Beispiel zum Schluss für guten Hip Hop ist zwar schön smooth aber bringt einen doch eher zum gähnen. Also Beats basteln, alle anderen spielen Klarinette. spoof!* Nein, ich bin kein Assi und kein Drogendealer und wünsche auch keine spitzfindigen Antworten auf meinen Kommentar. Ciao

  72. 72
    Bad-Go531

    Ey was für
    „Ein Problemviertel in Bonn hat ungefähr soviel von einem sozialen Brennpunkt wie ein Dorf in einem bayerischen Wald..“
    du opfer alter! ich bin stolz aus Bonn zu kommen! du kannst ja mal her kommen, dann siehst du mal dass Bonn so viel mit irgend einem ekelhaften Dorf zu tun hat wie du mit einem Gangsta-Rapper, du M*ssgeburt alter!