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Brötchengate?

brot, nicht von marion
Foto © kochtopf

Könnte sein, dass das Unternehmen Marions Kochbuch bald kleinere Brötchen backen muss, wenn an diesem Kommentar bei Marius‘ ausfürlichem und aufschlussreichem Brötchen-Artikel etwas dran ist.

Aber: Ich bin nach den Erfahrungen der letzten Jahre bei diesem ganzen Wahnsinn irgendwelcher Vollbekloppten, die auf merkwürdigste Arten und Weisen Geld im Netz verdienen wollen, sehr vorsichtig mit schnellen Urteilen auf Basis von Blogeinträgen oder Kommentaren geworden. Es kommt nicht selten vor, dass man unfreiwilliger Teil spießigster Kleinstunternehmer-Fehden wird, dass man für private Klein-, Scheidungs- oder Eifersuchtskriege auf „Ihr Apfelbaum wächst über unseren Zaun“-Niveau instrumentalisiert wird. Bevor ich also Schlüsse ziehe, für die zumindest ich keine juristische Kompetenz habe, bevor ich Vermutungen und (oft und gerne) anonyme Kommentare als Beweise anbringe warte ich lieber ab, was die Fachleute dazu sagen. Die erstaunlich selten eingeschaltet werden in ähnlichen Fällen, was wiederum viel aussagt.

Fest scheint zu stehen, dass sich rund um das Thema Netz-Abmahnungen geradezu eine Industrie entwickelt hat, in der sehr viel schmutziges Geld verdient wird. Dagegen kann niemand anderes etwas wirklich dauerhaftes tun als Juristen und Gesetzgeber. Zur dazu nötigen Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit jedoch können Blogs einiges beisteuren.

Da oft Anfragen kommen, wie Spreeblick mit Urheberrechten gerade bei Bildern umgeht, hier noch einmal eine zusammenfassende Antwort:

In Sachen Bildmaterial verlassen wir uns u.a. auf die Creative-Commons-Suche bei flickr.com. Wir wählen bei der Suche nach Bildern (die nicht immer genau das wiedergeben müssen, was der Artikel beschreibt, aber das ist dann ein Funken kreative Eigenleistung) auf jeden Fall die Option „Only search within Creative Commons-licensed photos“ aus und in unserem speziellen Fall (unnötig, falls ihr ein Blog ohne Werbung oder sonstige Einnahmen betreibt) auch noch die Option „Find content to use commercially“. Falls wir das Bild beschneiden oder sonstwie verändern wollen, kommt noch „Find content to modify, adapt, or build upon“ dazu. Bei allem gilt: Ein Link zum Urheber ist nicht nur Teil der Lizenz, sondern einfach auch nett und fair.

Und wir haben noch nie eine Absage erhalten, wenn wir den Urheber eines im Netz gefundenen Fotos per Mail um eine Nutzungsgenehmigung gebeten haben: Fragen kostet nichts, sondern spart ggf. viel Geld.

Und es hilft, damit einem nicht später die Brötchen hochkommen.

(Dank an René für den Kommentar-Hinweis)

74 Kommentare

  1. 01

    Danke. Eine sehr vernünftige Beschreibung der Bildersuche (und ein schönes Brötchenbild).

  2. 02

    Das finde ich gut. Wer fragt, erhält bei mir auch gerne die Möglichkeit Bilder zu verwenden, was ich aber überhaupt nicht haben kann, sind deep-links auf meine Fotos…

  3. 03
    Manuel

    Also mit dem Kommentar muss man wahrscheinlich wirklich vorsichtig sein. Aber mal abwarten ob etwas dabei rumkommt.

    Bei dem Thema Bilder kann ich diese beiden Listen empfehlen ->

    http://www.pixelgraphix.de/log/2006-01/wo-findet-man-bilder-fuer-eigene-designs.php#more
    http://zufallsfaktor.wordpress.com/2007/01/22/kostenlose-bilder/

  4. 04

    Die Sache hat ein ausgesprochen unappetitliches Haut-Gout, aber rein juristisch sehe ich keinen Grund, warum die Macher von „Marions Kochbuch“ in Zukunft kleinere Brötchen backen müssten. Rezepte sind nicht urheberrechtsfähig.
    Man muss noch nicht mal ein eigenes Forum betreiben, um Rezepte „abgreifen“ zu können, eine Google-Suche genügt.

  5. 05

    In einem Forum habe ich auch gelesen das angeblich jemand abgemahnt wurde dessen Bild von einem Christstollen (das er selber gemacht hat) dem aus der Kochbuchseite ähnlich sah und er wegen eines Urheberrechtsverstoßes abgemahnt wurde. Ob das stimmt weiss ich nicht, aber falls es stimmen würde wär das schon ziemlich Banane.

    Ausserdem frage ich mich warum die google nicht abmahnen, google speichert die Bilder ja auch zwischen und zieht sogar kommerziellen Nutzen daraus, oder täusche ich mich da?

  6. 06

    Brötchencontent is the new Katzencontent.

  7. 07
    Tobi

    @scholt: Gute Frage. Würde mich persönlich auch interessieren.

    Und ich habe noch eine Frage: Woher weiss ich, ob ein flickr-Bild, dass cc-markiert ist, auch tatsächlich von dem User stammt und nicht aus einer ganz anderen Quelle?

    Letztendlich muss doch geklärt werden, in welchem Umfang ins Netz
    gestellte Bilder überhaupt abmahnfähig sind bzw. welcher Aufwand von
    einem Benutzer verlangt werden kann, um sicherzustellen, dass er
    ein Bild reinen Gewissens verwenden kann.

    Ansätze wie digitale Wasserzeichen usw. gibt es zwar, aber solange
    sich diese nicht flächendeckend durchgesetzt haben, muss der gemeine
    User, Blogger, usw. davor geschützt werden, dass nicht aus unserem
    Urheberschutz eine Verdienstquelle gemacht wird.

    Gruß,

  8. 08

    Google abmahnen duerfte gar nicht so einfach sein, das geht nur mit 37 Durchschlaegen, per Fax und sonstnochwas ;-)

    Irgendjemand hat eins meiner Bilder auf diesen GooglePages „verhotlinkt“. Steht natuerlich keinerlei Kontakt und nichts auf der Seite.

    Aus Jux und Dollerei habe ich mal eine Mail an Google geschickt dass der Link doch bitte mal entfernt werden sollte, da sie meine einzige Kontaktmoeglichkeit waeren. Die Antwort?

    Eine seitenlange e-mail, ich sollte doch gefaelligst ein Fax (huh? Ein was?) an irgendeine Nummer in den USA schicken, mit eidesstattlicher Versicherung dass es sich um meine Rechte handelt die dort verletzt wuerden, irgendwelche DMCA Paragraphen, dass ich Google von saemtlicher Haftung freistellen wuerde falls meine Ansprueche unberechtigt waeren, dass Google irgendwelche Kosten von mir zurueckfordern koennte usw usf etc pp.

    Hab‘ ich dann erst mal gelassen. Vielleicht ueberlege ich es mir ja noch mal anders und schicke denen doch noch ein Fax. So ich denn irgendwo ein Faxgeraet finde…

  9. 09

    Lesenswert: Urheberrechtliches und Kochrezepte auf iright.info

  10. 10

    @Tobi: Da fällt mir spontan ein: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht und an gestohlener Ware kann man kein Eigentum erlangen.

    Aber du hast schon recht, sich auf die CC-Lizenz zu verlassen, kann in’s Auge gehen. Es ist aber noch kein solcher Fall bekannt geworden, oder?

    Gruß,

  11. 11

    re #7: Und ich habe noch eine Frage: Woher weiss ich, ob ein flickr-Bild, dass cc-markiert ist, auch tatsächlich von dem User stammt und nicht aus einer ganz anderen Quelle?

    Im Zweifel gar nicht. Wenn Du Glueck hast ist es offensichtlich und da ist noch ein Logo oder sonstwas im Bild, dann weisst Du dass es geklaut ist. Ansonsten nur mit Glueck und mit ein bisschen Gespuer. Denn Du bist auf die Ehrlichkeit der Benutzer angewiesen. Und da traue ich heute gerade auf solchen grossen Sites kaum einem mehr. Leider.

  12. 12
    Tobi

    Das mit der Unwissenheit hatte ich in meinem letzen Kommentar auch in Gedanken. Nur stellt sich die Frage, ob es überhaupt möglich ist, den Urheber eines Bildes (ohne solche Mechanismen wie Wasserzeichen) zweifelsfrei feststellen zu können. Daher bin ich der Meinung, wer Bilder ohne einen solchen Schutz ins Internet stellt, sollte auch damit rechnen müssen, dass diese an anderer Stelle weiterverwendet werden. Zumnindest sollte es für ihn nicht möglich sein, das Urheberrecht dazu zu missbrauchen, um Profit daraus zu schlagen. Ob das ungefragte Verwenden fremder Bilder nun i.O. ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Es müsste also eine andere Regelung getroffen werden, die dem Urheber die Möglichkeit läßt, sein Urheberrecht zu schützen ohne direkt abzumahnen.

    Folgendes Szenario, mit dem ich dann schnell reich werden kann:
    Ich baue ein Portal mit meinen gesammelten Photographien auf; natürlich mit dickem Disclaimer, dass die Bilder kopiergeschützt sind und nicht weiterverwendet werden dürfen. Gleichzeitig stelle ich diese Photos unter einem anonymen Account in Flickr ein; unter CC-Lizenz. Da mein Portal ja noch total unbekannt ist, werden Suchende zunächst die Bilder auf Flickr finden und hoffentlich fleißig weiterverwenden. Und dann kommt mein Anwalt… Und wenn jemand fragt, wie die Photos nach Flickr kommen: Tja, hat wohl jemand von meinem Portal geklaut…

    Und dass jemand auf die Idee kommen könnte, so etwas durchzuziehen, davon bich überzeugt (Tanja-Briefe).

    Gruß,

  13. 13
    Acid

    Ich hab auch ne Frage zu © und CC:

    Du schreibst, ihr sucht gezielt nach CC-Bildern. Unter den Fotos schreibt ihr aber stets © „Fotograf“
    Für CC gibt es kein ASCII-Zeichen, ist das der Grund? Oder ist das in den CC-Lizenzen so vorgesehen?

  14. 14

    Da der Kommentar, der oben verlinkt wurde, jetzt nicht mehr online ist: „Edit, weil Tatsachenbehauptungen, die überprüft werden müssen…“ : was war denn (sinngemäß!) der Inhalt des Kommentars?!?

  15. 15

    Jetzt wird mir so einiges klar…

    Die in dem Bericht auf Maingold erwähnten Abteilung 36a, bzw. 36c des Amtsgericht Hamburg Mitte sind in Klagesachen hinsichtlich Internetrecht und Urheberrecht schon bekannt.
    Dort verhandelt nämlich Richter Dr. Wolfgang Steinmetz, welcher unter anderem dafür bekannt ist skrupellose Abzocker dabei zu unterstützen, ahnungslosen oder gutgläubigen Homepagebetreibern das Geld aus der Tasche zu ziehen.

    Welche Kanzlei vertritt eigentlich die Klagenden Knieper?

  16. 16
    Mucke

    @ 13:

    Dort hat eine angebliche Nutzerin des früheren kostenpflichtigen Kochrezepteforums von Marion ohne Nachweise behauptet, dass angeblich Rezepte von NutzerInnen des Forums nach dessen Schliessung von Marion nachgekocht und daraufhin im Kochbuch veröffentlicht wurden (inkl. Foto). Darüberhinaus behauptete sie, dass ehemalige NutzerInnen Marion per mail gebeten hätten, ihre Rezepte aus dem Kochbuch zu entfernen, worauf Marion aber angeblich weder geantwortet noch die Rezepte entfernt hätte .

    Ob diese Behauptungen der Wahrheit entsprechen oder nicht, soll jetzt nachgeprüft werden.
    Da Kochrezepte nicht urheberechtlich geschützt sind, ist das juristisch gesehen irrelevant, würde der ganzen Geschichte aber natürlich ein ganz besonderes Geschmäckle verleihen.

  17. 17

    Der von dir gelinkte Kommentar wurde auch schon wieder abgeändert.
    Er muss wohl erst juristisch Überprüft werden.

  18. 18
  19. 19

    @Mucke(15): das Nachkochen von Rezepten des Forums erwähnt Frau Knieper doch sogar selbst in einem Interview mit dem Stern (via Xsised). Der Rest (Bitte um Entfernung) ist ungeprüft…

  20. 20

    @Tobi(11): „Ob das ungefragte Verwenden fremder Bilder nun i.O. ist oder nicht, sei mal dahingestellt.“

    Nein, das sei nicht dahingestellt. Wenn die Lizenzbedingungen eine ungefragte Verwendung vorsehen, ist es in Ordnung, wenn nicht, dann nicht.

  21. 21

    Also ich fasse mal den perfiden Plan zusammen, da macht jemand eine Webseite mit richtig vielen Bildern und erdreistet sich dann auch noch davon leben zu wollen. Dazu stellen die noch > 9000 Bilder ins Internet, was praktisch der Anstiftung zu einer Straftat gleich kommt. Kann doch Otto Normaluser nicht wissen das Bilder die er per Google finde einem Copyright unterliegen könnten, Nachfrage beim Autoren ist auch völlig uncool.

    Die Geschichte mit dem Forum, die Mitglieider wussten doch das die Rezepte in das Kochbuch kommen – ausserdem Zweifel ich daran das die Rechte auf die Rezepte haben.

    Ob man dann mit dem 6000 Euro Vorschlaghammer reagieren muss ist eine andere Frage …

  22. 22
    lasse

    @Jan:

    „Kann doch Otto Normaluser nicht wissen das Bilder die er per Google finde einem Copyright unterliegen könnten“

    Klar kann er. Steht ganz oben auf der Seite, die sich öffnet, wenn man auf so ein Bild klickt.
    Die bei Google sind schließlich auch nicht blöd.

  23. 23
    westernworld

    spreeblick – die kriegen’s gebacken!
    scnr

  24. 24

    @lasse: Sorry, hab wieder vergessen hinzuschreiben das man meinen Beitrag nur mit installierten Ironie Detektor lesen sollte.

  25. 25
    Tobi

    @Jan(TM) und Andreas:

    Ich möchte keinem das Urheberrecht auf seine Photos absprechen, geschweige denn, damit Geld zu verdienen. Vielleicht habe ich mich da falsch ausgedrückt. Mir geht es eher um die Methoden, wie diese Rechte eingefordert werden. Anstatt zunächst eine kurze Mail zu schreiben, wird gleich das große Geschütz aufgefahren. Das kann man imho immer noch machen, wenn auf eine Mail nicht reagiert wird. Und über Abmahnungen wird derzeit richtig Geld verdient.

    Wie oben bereits geschrieben ist es für denjenigen, der ein Bild verwenden will, gar nicht so einfach, sicherzustellen, ob er das Bild nun verwenden kann, oder nicht. Auch wenn es irgendwo unter CC-Lizenz gefunden wurde.

    Daher wünsche ich mir eine Regelung, die z.Bsp. verhindert, dass direkt anwaltlich gegen eine (kleine) Rechteverletzung vorgegangen werden kann. Wenn jemand mir mein ganzes Photoalbum klaut und vielleicht sogar noch Geld damit verdient, würde ich natürlich auch keine Mail mehr schicken. Daher ist es schwer, hier etwas angemessenen zu finden. Aber wenn die Situation so bleibt, wie sie jetzt ist, können wir bald unser Web3.14 dicht machen.

    Gruß,

  26. 26
    Frank

    Du möchtest Geld verdienen in Web? Du willst Teil der Community sein? Du möchtest Aufmerksamkeit? – Dir kann geholfen werden!

    1. Erstelle ein paar ansprechende Fotos oder Grafiken
    2. Lade sie auf deine Webseite
    4. Weise auf dein Urheberrecht hin
    5. Lass ein wenig Zeit verstreichen
    6. Erstelle anonym einen Flick-Account
    7. Lade deine erstellten auf Flickr
    8. Stelle diese Bilder unter eine CC-Lizenz
    9. Mache ein wenig Werbung in Foren oder Blogs
    10. Warte bis andere deine Bilder in Foren, auf Blogs oder anderen Webseiten verwenden
    11. Lass ein wenig Zeit verstreichen
    12. Kontaktieren deinen Anwalt und lasse Abmahnungen verschicken (Steitwert mind. 5000 €)
    13. Lehn dich zurück und freue dich – Du verdienst Geld, bekommst Aufmerksamkeit und bist Teil der Community
    14. Bei Bedarf wiederhole die Schritte 1-13.

    Viel Spaß!

  27. 27
    Frank

    Ach Bockmist.. das hat Tobi ja schon geschrieben. Zu spät gesehen.

    Aber noch was anderes: Ja es gab doch letztens genau so einen Fall mit so einem Tittenbildchen von Flickr, welches angeblich unter CC Stand und dann per „Blog this!“ auf irgendeinem Blog veröffentlicht wurde. (Hat der wer nen Link, bin grad zu faul zum Suchen) Da hat man schon gesehen das es nicht reicht auf die CC-Lizenz zu achten: Auf dem Bild war ein deutlicher Copyright-Hinweis, und die restlichen Bilder von dem Flickr-User waren auch nahezu alle mit unterschiedlichen Copyright-Hinweisen geschmückt. Da hätten alle Alarmglocken läuten müssen. Im Zweifelsfall also lieber die Finger von Bildern lassen wenn man die Authentizität nicht abschätzen kann.

  28. 28

    Das mit diesem „Internet“ und diesen „Bildern“ wird sich eh nicht durchsetzen.

  29. 29

    Wem teure Brötchen nicht schmecken, dem empfehle ich ein kostenloses faules Würstchen auf meiner Seite:
    http://blogoff.de/2007/01/23/faule-wuerste/

    Das Würstchen darf natürlich nach Herzenslust kopiert werden – schliesslich hab ich keine Ambitionen durch Abmahnungen reich zu werden …

  30. 30
    Arno

    Und das Brötchengate (sehr feine Wortschöpfung) ist weiter offen, ziemlich weit offen sogar:

    http://www.nerdcore.de/wp/2007/01/23/brotchen-fur-500-euro-jetzt-auch-bei-nerdcore/

    Wo soll das nur enden…

  31. 31
    Pseudonym

    Wenn das was Nele (die Kommentatorin bei Maingold, die beschrieb einst Mitglied in diesem Koch-Forum gewesen zu sein) geschrieben hat, stimmt, dann wäre auch Nerdcore geholfen. Dann wäre es nämlich keine falsche Tatsachenbehauptung mehr, dass Marion sich von den Usern ihres Forums hat inspirieren lassen, sondern dem Beweise zugänglich.

    Auch c’t/heise interessiert sich schon dafür.

  32. 32

    Ich muss auch meinen Senf dazu abgeben.
    Bei René heisst es:
    „¦dass Sie unter „¦ die Behauptung veröffentlichen, viele Rezepttexte auf der Seite meiner Mandanten seien nicht von Marion Knieper selbst geschrieben. „¦ Diese Behauptung ist falsch. Sämtliche der bei Marions Kochbuch abrufbaren Rezepte hat Frau Marion Knieper erprobt und in eigenen Worten niedergeschrieben. „¦

    Ich verstehe das so:
    Natürlich sind alle Texte auf Marions Kochbuch von Marion in eigenen Worten niedergeschrieben (im Sinne von in den Rechner getippt) worden, sie war ja auch mal Chefsekretärin in einem Hamburger Außenwirtschaftsverband und kann gewiss schnell tippen, dazu etwas umformulieren und fertig ist die Begründung für die Abmahnung.

    Traurig, dass so etwas funktioniert.

  33. 33

    Gibts bei flickr auch Schrippen? ;-)

  34. 34

    @ dagger guckst Du hier http://unintendedpurpose.wordpress.com/2007/01/25/brotchen-gefahrden-ihre-gesundheit/

    Und dann am rechten Bildrand den Flickr-Fotostream… ich hab mal eine kleine Foto-Lovestory geschossen ;-)

    Und morgen kommen dann „explosives“ und „flamable liquids“ …

  35. 35

    @Kommentar 34: Muss es sein, dass das Kochbuch hier verlinkt wird? Das nützt dem Webseitenbetreiber doch nur. Kann man den Link nicht entfernen?
    Grundsätzlich sollte jeder, der darueber schreibt, darauf achten, dass er moeglichst keinen Link zu dieser Seite setzt.

    Zur folgenden beiden Kommentaren: „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht und an gestohlener Ware kann man kein Eigentum erlangen.“ und „Woher weiss ich, ob ein flickr-Bild, dass cc-markiert ist, auch tatsächlich von dem User stammt und nicht aus einer ganz anderen Quelle?“

    Der erste Kommentar stimmt so nicht. Wenn jemand einen Gegenstand durch „Gutgläubigkeit“ erworben hat, weil er davon ausgehen muss, dass er ihn zu Recht erworben hat, dieser Gegenstand in Wahrheit aber gestohlen wurde, kann es passieren, dass er erstens nicht straffällig geworden ist und zweitens sogar diesen Gegenstand behalten darf. Ich weiss nicht, ob der Gedanke der Gutgläubigkeit auch auf geistige Güter, wie CC-Bilder, anzuwenden ist. Aber es widerspräche nachvollziehbarer Logik, wenn dem nicht so wäre. Aber naja, seit wann sind Gesetze so super-logisch…
    Jedenfalls gibt es in Deutschland den Grundsatz von „Treu und Glauben“, der unter anderem verhindern soll, dass Unwissenheit, sofern sie nicht fahrlässig ist, immer automatisch zu Strafe führt.

    Quelle:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gutgl%C3%A4ubigkeit

  36. 36

    Ich wollte den Link nicht machen, den hat wordpress von janz alleine da rein gesetzt. Kann einer des Unit-Beta-Customer-Care-special-health Spreeblick Team Link in Kommentar 34 ent-linken?
    Danke.

  37. 37
  38. 38

    Vielen Dank dafür und die besten Grüße an das Unit-Beta-Customer-Care-special-health Spreeblick Team

  39. 39
    Marcus

    Hat in diesem Fall der Kläger eigentlich bewiesen, dass er die Rechte an den Bildern hat? Und wenn ja, wie? Sind es eingescante analoge Bilder und die haben die Negative in der Schublade?

    Oder reicht zur Erwirkung der Abmahnung einfach die Behauptung aus und der Beglagte müsste erst ein Gerichtsverfahren anstrengen, um den Kläger zu zwingen, seine Behauptung auch zu beweisen?

  40. 40

    „Kann doch Otto Normaluser nicht wissen das Bilder die er per Google finde einem Copyright unterliegen könnten“

    Dazu hätte ich noch mal ein paar Fragen: Wieso nimmt dieser Otto Normaluser eigentlich an, dass er IRGENDETWAS, das er nicht selbst erschaffen hat, einfach so nach eigenem Gutdünken verwenden darf, bloß weil er es in Google gefunden hat? Ist denn dieser Otto Normaluser wirklich so doof zu glauben, dass alles, was Google indiziert, herren- bzw. frauenloser Kram ist, der vom Himmel fällt. Ist Google etwa für den Typ sowas wie ein virtuelles Schlaraffenland, wo ihm die gebratenen Tauben …äh die kreativen Arbeiten anderer einfach so zufliegen?

    Bis jetzt hatte ich noch nicht so richtig Lust, über dieses Brötchentrara zu bloggen. Meine 2 Cents dazu kann ich auch hier loswerden: Mir ist es beim Thema Nutzungsrechte sch***egal, ob es sich um ein Brötchenfoto, eine Grafik, ein Gedicht oder sonstwas handelt: Was ich nicht selbst erschaffen habe, kann ich nicht einfach für eigene Zwecke verwursten, ohne den Urheber um sein Einverständnis zu bitten. basta!

    btw wer käme eigentlich auf die Idee, dass man die Tischdekoration aus einem Café einfach so mitnehmen darf, bloß weil kein Preisschild dranhängt? Oder Bilder aus einer Ausstellung? Oder einen Hund, den ein anderer vor einem Geschäft angebunden hat? Oder ein fremdes Fahrrad, das nicht durch ein Fahrradschloß gesichert ist? Oder eine fremde Jacke, die in einer Kneipe an der Garderobe hängt? Oder, oder, oder…

  41. 41

    Iris, du hast völlig Recht. Allerdings gibt es im Netz durchaus Dinge, die ich benutzen darf, nur muss ich mich eben darum kümmern und es überprüfen. Und bei der Brötchenstory geht es um Verhältnismäßigkeiten in der Reaktion.

  42. 42

    Johnny, es gibt auch außerhalb des Netzes Dinge, die ich benutzen darf (z.B. öffentliche Toiletten oder Parkbänke ;o). Darüber hinaus würden die meisten aber im real life wohl nicht davon ausgehen, dass man sich alles, was einem in die Hände fällt, einfach so aneignen darf. Wieso sollte das im Netz anders sein?

    Was die Verhältnismäßigkeit der Reaktion angeht: Es gibt da so Schilder, die man manchmal in Supermärkten sieht, wo draufsteht (sinngemäß):“Jeder Ladendiebstahl wird angezeigt.“ Wenn man also was mitnimmt, ohne zu bezahlen, ist das Diebstahl – egal, ob es sich um ein wertvolles Schmuckstück oder eine Packung Kaugummi handelt. Jeder weiß das. Und ich nehme an, die Strafe für Diebstahl wird in jedem Fall höher ausfallen, als der Gegenwert einer Packung Kaugummi.

    Der entscheidende Punkt in Deiner obigen Aussage ist m.E. „nur muss ich mich eben darum kümmern und es überprüfen“. Das heißt für mich: Ich darf erst mal überhaupt nix nehmen, _bevor_ ich mich vergewissert habe, dass der Urheber und/oder Inhaber der Nutzungsrechte damit einverstanden ist. So rum passt der Schuh. Alles andere ist in meinen Augen dreister Klau, für den man prinzipiell keine Nachsicht erwarten kann, wenn man erwischt wird.

  43. 43

    @Iris: Es geht 1. um ein Bild von einem Brötchen, 2. um nichtkommerzielle Nutzung und 3. eine Abmahngebühr von 600 Euro bei einer Strafandrohung von 6000 Euro. Ich weiss ja nicht, was Du für ein Gerechtigkeitsgefühl hast, aber ich finde das ganz massiv unverhältnismässig. Insbesondere wenn es sich hauptsächlich um Massenabmahnungen gegen Privatleute handelt.
    Vielleicht hilft es Dir, das Thema zu verstehen, wenn Du Dich vorher mal erkundigst, was in den einzelnen Fällen eigentlich vorgefallen ist, bevor Du im vorauseilendem Gehorsam „Basta!“ schreist, so als müsse jeder, der abgemahnt wurde „natürlich“ auch schuldig sein.
    Das Urheberrecht schützt nämlich nicht den Urheber, sondern auch den Verbraucher und erlaubt die Verwendung von geschütztem Material unter bestimmten Umständen auch ohne die Zustimmung des Erstellers. Diese Umstände heissen Private Benutzung, Satire und Kunst. Wenn Du die Artikel zum Brötchengate ausreichend gelesen hättest, wäre Dir bekannt, das die Diskussion u.a. genau um dieses Thema kreist.

  44. 44

    @Manniac: 1. Ich habe bereits in etlichen Blogs gelesen, um was es in diesem Fall geht. 2. Ob es sich um kommerzielle oder nichtkommerzielle Nutzung handelt, ist imo grundsätzlich erst mal unerheblich, wenn der Urheber und/oder der Inhaber der Nutzungsrechte keine generelle oder individuelle Erlaubnis zur Fremdnutzung erteilt hat. 3. Ich habe hier meine Meinung zu diesem einen Fall geäußert. Wieso Du daraus ableitest, dass ich Abmahnungen generell für gerechtfertigt halte, weiß ich nicht. Dem ist nicht so. Ich bilde mir in Sachen Abmahnung, zu jedem Einzelfall, der mir bekannt wird und mich interessiert, eine Meinung. Das heißt, ich verurteile weder pauschal den Abmahner noch den Abgemahnten.

    „Das Urheberrecht schützt nämlich nicht den Urheber, sondern auch den Verbraucher und erlaubt die Verwendung von geschütztem Material unter bestimmten Umständen auch ohne die Zustimmung des Erstellers. Diese Umstände heissen Private Benutzung, Satire und Kunst.“

    Das ist imo eine gewagte These. Und die glaube ich Dir nicht, ohne entsprechende juristische Belege.

  45. 45

    @Iris
    2. Das mag IYHO ja grundsätzlich unerheblich sein, das Urheberrecht sieht das aber ganz erheblich anders:

    Als Belege führe ich gerne folgende Auszüge aus dem Urheberrechtsgesetz an:

    http://bundesrecht.juris.de/urhg/BJNR012730965.html

    §24 (Freie Benutzung) (1) Hierunter fällt z.B. die Satire oder die künstlerische Verwendung

    §51 (Zitate)

    §53 (Vervielfältigungen zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch)

    3. „Basta!“ interpretiere ich nun mal als Pauschalisierung. Wenn Du Dir aber in jedem Einzelfall eine Meinung bildest, dann möchte ich mich gerne für mein Ableitung entschuldigen.

  46. 46

    „§53 (Vervielfältigungen zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch)“

    Wenn man etwas auf der eigenen Website veröffentlicht, was nicht auf eigenem Mist gewachsen ist, ist das aber m.E. kein privater Gebrauch mehr.

    Und das basta! bezog sich auf meine Sichtweise über einen angemessenen Umgang mit fremden kreativen Schöpfungen und nicht auf Abmahnungen. Meine Haltung gegenüber der kreativen Arbeit anderer hat allerdings schon was Grundsätzliches. Ich maße mir nicht an zu beurteilen, ob eine fremde Arbeit die Schöpfungshöhe eines Werkes erreicht. Darüber müssen im Zweifel/Streitfall eh Richter ein Urteil fällen. Darauf muss man’s aber imo gar nicht erst kommen lassen, wenn man generell die Finger von Sachen lässt, die einem nicht gehören – es sei denn, die Verwendung wird vom Rechteinhaber ausdrücklich gestattet. Aber wenn der nun mal nicht will, dass andere seine Bilder, Musikstücke, Filme, Geschichten, Gedichte… weiterveröffentlichen – zu welchem Zweck auch immer, dann sollte man das imo auch akzeptieren. Ich wünschte, ich könnte es besser in Worte fassen: Das Prinzip der Freiwilligkeit sollte auf beiden Seiten möglich sein – freiwillig geben und nehmen, aber auch freiwillig verzichten können. Und wenn mir etwas nicht gehört, dann sagt mir mein persönliches Gerechtigkeitsempfinden eben, dass ich die Ansprüche des Besitzers oder Schöpfers repektieren sollte. Wenn ich das nicht tue, fordere ich diesen eben dazu heraus, seine Ansprüche auf andere Weise durchzusetzen.

  47. 47

    Es muss kein privater Gebrauch sein, solange es ein Zitat oder eine freie Verwendung ist. Siehe Maingold …

  48. 48

    Zur Lektüre empfehle ich auch folgende sehr intelligente Abhandlung zum Thema Brötchen, und warum juristisches Recht eben nicht immer gleich Recht ist:
    http://www.alarmschrei.de/?p=314

  49. 49
    Marions Kochbuch

    Wir danken allen Bloggen für die Publicity für Marions Kochbuch. Der Suchbegriff Marions Kochbuch ist bei technorati.com auf der Startseite als Platz 9 gelistet. Danke!

  50. 50
    Mona

    Was ist, wenn der Fotograf vor Jahren die Erlaubnis zur Verwendung seiner Bilder auf fremden Seiten gegeben hat und dann trotzdem abmahnt?
    Es gibt zumindest Hinweise dafür?
    Die Abmahnindustrie muß einfach rollen, neue Millionäre braucht das Land.

  51. 51

    Danke für den Tipp mit der CC-Suche bei Flickr!

  52. 52

    Wenn schon so ausgiebig über das Verwerten von Bildern philosophiert wird, wäre es doch nett, auch den richtigen link zum Kochtopf-Blog der „Brötchenbäckerin“ oben im Beitrag zu erwähnen und nicht nur die flickr-Adresse ;-)

  53. 53

    kulinaria, da ich das Bild von flickr habe, gebe ich die der Lizenz entsprechenden und mir bekannten Angaben an: Quelle und Urheber, es gäbe ja sonst keinen Grund, das Blog nicht zu verlinken, ich hab einfach nicht danach gesucht (sonst müsste ich das bei jedem flickr-Bild machen…).

    Habe jetzt im Profil bei flickr die Blog-Adresse gesehen, die wird aber genauso wie ich auch jeder andere finden, der sich für den/die UrheberInnen näher interessiert.

    Wir sind gerne nett, war also keine Absicht.