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Umsonst bezahlen

Warum gibt es Artikel in Online-Ausgaben von Tageszeitungen, für die man zahlen muss, so oft auch umsonst?

Zum Beispiel bei der New York Times: Hier wollen sie 4,50$ für einen Artikel. Hier gibt es ihn umsonst. Genauso bei der Süddeutschen: In ihrer Serie über Online-Kriminalität gibt es auch den Artikel „Das Netzwerk des Terrors“. Für den kann man entweder bezahlen oder man liest ihn umsonst. Und auch die FAZ nimmt es nicht so genau: Hier steht der kostenlose Artikel ebenso gleichberechtigt neben dem Artikel, den man schon für 2€ lesen darf.

Kann mir das jemand erklären? Wer es weiß, darf Spreeblick ein Jahr kostenlos im Testabo lesen.

16 Kommentare

  1. 01

    Und du gibst denen auch noch Tipps :(

  2. 02
    Alex

    Vielleicht sind die Bezahl-Artikel ohne Werbung?

  3. 03

    PR? Generierung von vermeintlichem Mehrwert eines Artikels?

  4. 04

    Vielleichtt hoffen sie, dass es genug Dumme gibt, die den Artikel trotzdem kaufen

  5. 05

    Ähm. Zumindest bei der NYT ist’s so, dass die Original-Zeitungsartikel oft gegen Geld angeboten werden, und es aber gleichzeitig eine kostenlose, aber herb gekürzte Versionen fürs Web gibt.

    Wahrscheinlich ist das des Rätsels Lösung. Ob’s aber wirklich auch für FAZ und Co. zutrifft kann ich nicht sagen.

  6. 06

    Die Cleveren finden die kostenlosen Beiträge, die Dämlicheren müssen bezahlen.

  7. 07

    Wahrscheinlich sind die Internets nicht so wichtig für die Printmedien. Man will ja die Tubes nicht zu sehr verstopfen. Deswegen machen das die Praktikanten nebenher. Und entsprechend strukuriert ist das dann.

    Aber mal im Ernst: Neulich auch einen Artikel gesucht und bei ftd und faz nur auf Bezahlartikel gestoßen, die ich zum Einen nur anhand deren Überschriften beurteilen durfte (katz im sack) und zum anderen nur für ein Entgelt erwerben konnte, das unverschämt höher als die Zeitung selbst ist. Für einen Artikel.
    Was denken sich die Verantwortlichen bloß dabei?

  8. 08

    vielleicht weil die Online-Redaktion diesen Artikel am 2.2.2007 dem Netz spendiert.
    Die Printausgabe den gleichen Artikel am 3.2.2007 bringt, aber nicht weiß das der schon am 2.2. von der Online Redaktion „spendiert“ wurde.

    So sagt zumindest die Kennzeichnung der Artikel (Piktogramme am Ende einer Suchausgabe in der SZ) siehe
    http://www.sueddeutsche.de/app/service/suche/?form=extended&ps=5&wf=2221&cat=&q=Das+Netzwerk+des+Terrors&x=0&y=0

    Oder gar ein Leck? Programmfehler?

  9. 09
    Malte

    also weiß die eine hand nicht, wo die andere sich gerade rumtreibt?

  10. 10
    ejal wa?

    Simon und Markus haben recht.

  11. 11

    n00bs müssen bluten!

    (analog zu Simon, Markus und ejal wa?)

  12. 12

    Ein sehr gutes Beispiel für eine schlechte Verzahnung von Print und Online. Ich prognostiziere, wenn man nur lange genug sucht, wird man Hunderte doppelte Artikel finden.
    Ursache: Bei den deutschen Zeitungen zumindest werden für Zahlende (bei der FAZ sogar nur für Extrazahlende, Print-Abonnenenten können nicht gratis das Archiv durchstöbern) alle Texte der gedruckten Ausgabe ins Netz gestellt. Daneben gibt es immer eine Auswahl von Artikel gratis. Das Rüberheben der gesamten Print-Ausgabe erfolgt meist automatisiert, während die ausgewählten Nun-Gratis-Stücke von den Onlinern bestimmt werden. Die Texte stehen dann in unterschiedlichen Ästen des Navigationsbaums, findige Sucher entdecken aber die Doppelung.
    Mögliche Abhilfe: eine zusätzliche Arbeitskraft nimmt sich alle Bezahlstücke einzeln vor und löscht ggf. die Bezahlfunktion von Hand wieder. Oder aber: man lässt es, unterhalb einer Homepage eine Doppelstruktur (Bezahl-Voll-Archiv plus Gratis-Online-Angebot mit Übernahmen aus Print) zu betreiben – und führt die beiden Säulen zu einer sinnvollen Kombination zusammen.

  13. 13

    Bei der Süddeutschen ist mir die seltsame Koexistenz von online kostenlosen und kostenpflichtigen auch schon aufgefallen. Es ist eben so, dass alle Artikel an dem Tag, an dem sie auf der Webseite stehen, kostenlos sind. Sie sind auch später noch kostenlos, wenn du die URL dafür eingibst. Suchst du aber einen dieser Artikel im Archiv, dann kriegst du – bis auf wenige Ausnahmen – nur die kostenpflichtigen Artikel angeboten. Die haben dann auch eine andere URL.
    Im Grunde könnte man ein kostenloses SZ-Archiv aufbauen, wenn man jeweils alle Onlineartikel eines Tages spidert.

    Ähnlich ist das bei der taz: Die komplette (?) taz eines Erscheinungstages ist kostenlos im Netz zu finden, das Suchen im Archiv kostet was. Aber die alten URLs funktionieren trotzdem. Man kann sich aber behelfen, indem man die Rubriken der taz aufruft und das Datum ändert.

  14. 14
    Tim

    Bei der NY Times sind die Artikel nur eine kurze Zeit im Web. Blogger können sich mit dem Original-Link einen dauerhaften Archiv-Link generieren. Ansonsten muss gezahlt werden.

  15. 15
    Nero

    Im freien Markt gelten die selben Regeln wie in der Liebe und im Krieg:
    Nichts ist verboten, alles erlaubt.

    Wer für einen Zeitungsartikel Geld bezahlt, hat mehr davon. Schließlich hat er ja dafür bezahlt. DAS ist die Logik des Marktes. Der Preis eines Artikels bestimmt schließlich immer auch seinen Wert. Außerdem bezahlt man ja für den Status, Mitglied im auserwählten Club der Online-Abonnenten zu sein. Bei der ZEIT gibts sogar einen iPod dazu – dann ist man quasi doppelt hip.

    Pflichtlektüre: „Der Alltagsökonom“ von Hanno Beck: Im Kapitel „Warum gibt es Jeans zweiter Wahl?“ erfährt man, warum exakt die selben Jeans als zweite Wahl zu einem deutlich niedrigeren Preis angeboten werden. Und gratis Online-Artikel sind ja genaugenommen die zweite-Wahl-Jeans des Onlinepublishing, nur daß die Produktionskosten gegen Null gehen.

    Ach ja: das Buch ist nichts weiter als eine Sammlung von Artikeln aus der Kolumne „der Sonntagsökonom“ die man je nach Vorliebe für 2,00 oder 0,00 Euro auch auf http://www.faz.de lesen kann. Ist doch klar.