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Friedensfressen

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Ich war noch nie in Israel oder Palästina, glaube aber, dass da vor allem Menschen leben, die so sind wie du und ich.

Face 2 Face ist nicht nur ein Typografie-Projekt aus den Neunzigern, sondern auch ein Projekt (die Bilder sind weg, das Projekt trotzdem wunderbar) von Marco und JD, zwei Künstlern aus Frankreich. Die sind durch Isreal und Palästina gereist und haben sich gedacht: „žDie Menschen hier leiden leiden auf beiden Seiten gleich. Sie denken sogar ähnlich: die anderen sind kompletto Terroristen/Besatzer“. Also begannen sie, die Menschen zu fotografieren. Leute aus Palästina und Israel, die den gleichen Berufen nachgehen, wurden portraitiert, die Portraits am Ungetüm Schutzwall nebeneinander aufgehängt, das Ergebnis ist ein Kunstwerk für die Menschlichkeit, dass den unbedingten Glauben an das Gute im Menschen fordert und deshalb das wunderbare Fazit zieht:

Today, „Face to face“ is necessary.
Within a few years, we will come back for „Hand in hand“.

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Mein Fazit: Grimassen sind Friedensstifter.


(Dailymotion Direktgesicht, via)

18 Kommentare

  1. 01
    bongokarl

    Großartig und bezaubernd. Und hoffentlich irgendwie wirksam und sei es nur in kleinem Maße.

  2. 02
    Sebastian

    hey, manchmal glaub ich doch noch an die kraft der kunst…
    allerdings haben die amis ihre bomber doch auch immer mit lustigen gesichtern bemalt (dokfilm „b52’s“, wisst ihr noch?), was ist das dann? shake hands von oben??? grimassen funktionieren offenbar immer – verjagen sie die angst?

  3. 03
    joe24

    genau das problem der blogger: faktenarm aber meinungsstark. „ich war noch nie da, glaube aber.“ und jetzt: zurück zur tageszeitung.

  4. 04

    Nicht schlecht, aber ein Portrait stellt immer eine Beziehung zwischen Betrachter und Portraitierten her, der Betrachter wird aber mit in die Sache hineingezogen und die Portraitierten, die sich eigentlich begegnen sollten, bleiben isoliert.
    (Ihr denkt, ich habe nicht mehr alle Tassen im Schrank, aber vielleicht versteht jemand ansatzweise, was ich meine)

  5. 05

    @Martin, No5:
    Ok, das mit den Tassen ist Deine Definition.
    Stell Dir aber mal zwei Portraitierte vor, die gegenseitig ihre Portraits betrachten. ;-)

  6. 06
    y

    auf welcher seite hängen denn die bilder?

  7. 07

    holt ihr euch eure inspiration eigentlich immer bei woostercollective.com?
    ist mir jetzt schon ein paar mal so gegangen,
    daß ich dachte, mmh, das hab ich doch gestern/vorgestern schon bei woostercollective gesehen. ist ja nicht schlimm, die seite ist ja auch recht frisch und am puls ;)
    http://www.woostercollective.com/

  8. 08

    Das via hatte ich trotzdem vergessen, danke!

  9. 09
    bongokarl

    @ 7

    Eben auf beiden.

  10. 10
  11. 11

    Ahja, auf woostercollective sieht man die Bilder in Aktion, sehr schön.

  12. 12

    Ich war in Israel und weiß das da Menschen wohnen – die nicht sind wie Du und Ich. Sie leben in Dreck und Armut – sie leben in Angst und in ihren Traumata!

    Sie leben in unanständigen Reichtum und bodenlosen Hass.

    Sie leben an einer Mauer, wo hingegen die Berliner Mauer winzig dagegen war.

    Die Einen wollen raus und wissen nicht wohin und die Anderen wollen rein und merken zu spät wo sie gelandet sind!

    Es ist das Paradox einer spaltenden Kultur und die Kinder die Töten spielen.

    Daneben Normalität am Strand und Bier und Wüste mit Muezzin.

    Solche Zerrissenheit gebärt immer große Künstler!

    Die Grimasse von Lachen und Witz aber auch von Sterben und Qual.

    Lachende Kinder die Morgen den Gürtel aller Gürtel probieren.
    Lachende Kinder die Morgen die Bomben in Tonnen wiegen.

    So Zerrissen ist meine alte Liebe inzwischen!

  13. 13
  14. 14
    Frank

    Es gibt auch einen Film einer französischen Regisseurin, deren Name mir leider entfallen ist. Der Film aber heißt „Die Mauer“, die ja schließlich erst gebaut werden musste, bevor man die Blider anbringen konnte. Auf der vorhergehenden, alten hätten die nämlich garnicht gewirkt, die war einfach zu klein.

  15. 15

    Within a few years, we will come back for „žHand in hand“….
    das Ziel ist aktueller denn je…
    danke für den Hinweis auf dieses Projekt!