Beim Trainer klauen, heißt klauen lernen. Wenn die Gegenwart nichts hergibt, muss man halt in der Vergangenheit wühlen. Deswegen übernehm ich ganz ungeniert und frank und frei die wundervolle Rubrik „Unbekanntes aus…“ und nenne sie Opa erzählt vom Krieg „Anderntags, andernorts“. Ich steh auf solche schmalzigen Titel, die ein bißchen an Rosamunde Pilcher erinnern, oder an Christa Wolf. Oder Michael Ende. Man könnte die Rubrik auch „ranzige, schmierige Butter“ nennen. Man könnte auch diese ganze Einleitung streichen. Man könnte jetzt auch spazieren gehen, statt einen Blogeintrag zu verfassen. Man könnte aber auch endlich mal zum Thema kommen.
30. Oktober 1963, EM-Qualifikation. 42.000 Oranje-Fans warten in Rotterdam darauf, das die Niederlande den nicht weiter ernstzunehmenden Nachbarn aus Luxemburg angemessen verkloppt. Das Hinspiel ging 1:1 aus, ein Ausrutscher, nichts weiter. Nach neunzig Minuten hatte ein gewisser Herr Camille Dimmer mit seinen zwei Toren die Holländer rausgekegelt und das billigste Wortspiel der luxemburgischen Fußballgeschichte begründet.
Deutschland war damals übrigens nicht dabei, weil „EM is blöde“ (sinngemäß Herberger und Schön), man müsse sich auf die WM konzentrieren. Auch nicht dabei waren die Zyprioten, weil sie, nunja, die Anmeldefrist verpennt hatten.
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